Upcycling-Projekte für den Balkon

Hängende Kräuterbar und Anzuchthäuschen selber bauen

Die ersten warmen Sonnentage durften wir in diesem Jahr bereits erleben, überall beginnen die Bäume und Sträucher zu blühen. Wenn die Natur langsam aus dem Winterschlaf erwacht, heißt es auch für uns: Jetzt ist Zeit, sich um den Balkon oder den Garten zu kümmern! 

Die ersten Gemüsepflanzen können bereits im April ausgesät werden. Am besten gelingt das Heranziehen von Gemüse in einem Anzuchthäuschen – einem Mini-Gewächshaus für drinnen. Und dieses muss nicht zwingend gekauft werden, sondern kann ganz einfach aus Materialien gebaut werden, die sicherlich jede und jeder zu Hause hat: eine alte Pappschachtel, Getränkekartons und Verpackungsfolie. Was auf einem Balkon nicht fehlen darf, sind Kräuter. Zum Kochen, für den Salat oder für die Marinade fürs Grillgut – frische Kräuter gehen einfach immer. Eine besonders schöne und platzsparende Variante eines Kräutergartens ist eine hängende Makramee-Kräuter-Bar. Und auch dabei handelt es sich um ein einfaches Upcycling-Projekt mit alten Dosen, um dem Balkon oder dem Garten ein Update zu verpassen und sich um den Eigenanbau von Gemüse und Kräutern zu kümmern. Und vielleicht versetzt das Werkeln den einen oder die andere ja auch in Laune, gleich weitere Reparatur- oder Verschönerungsarbeiten draußen anzuschließen. So können sich in der vertrauten Umgebung neue Horizonte und Perspektiven erschließen!

Das brauchst du:

  • Leere Konservendosen, ausgewaschen und Etikett entfernt
  • Jutegarn (ca. 15 Meter)
  • Aufhänger (z.B. Gardinenring)
  • Eine Schere
  • Wetterbeständige Farbe und ein Pinsel
  • Ein Nagel und ein Hammer

Blumenerde und Kräuterpflanzen

Hängende Makramee-Kräuterbar knüpfen

Aufhängungen aus Jutegarn

Für die hängende Kräuterbar knüpft man zuerst die Aufhängungen aus Jutegarn. Für zwei Aufhängungen und fünf Dosen werden folgende Zuschnitte benötigt:

  • 3x 3 Meter Jutegarn
  • 3x 2 Meter Jutegarn

Die Garnstränge werden nun mittig gefaltet und jeweils die drei gleich langen Schnüre mit einer Schlaufe am Aufhänger befestigt. 

Knüpfen der Planzenampel

Für das Knüpfen der Pflanzenampel empfiehlt es sich, den Aufhänger z.B. an einem Haken an der Wand zu befestigen, sodass vertikal im Stehen geknotet werden kann. Vom Aufhänger wird nun ca. 25 cm nach unten gegangen, wo je zwei Stränge miteinander verknotet werden. Etwa 8 cm (bei größeren Dosen mehr) weiter unten werden von zwei nebeneinanderliegenden Knoten je ein Strang wiederum verknotet.

Dies wird noch einmal wiederholt, sodass insgesamt drei versetzte Knotenreihen entstehen. Dann werden alle sechs Stränge weitere 5 cm weiter unten zu einem großen Knoten geschlungen.

Wetterbeständig machen

Die Dosen können nun mit der wetterbeständigen Farbe lackiert werden. Wenn die Farbe getrocknet ist, sollten mit dem Hammer und dem Nagel ein paar Löcher in den Boden der Dosen geschlagen werden, damit später überschüssiges Wasser vom Gießen abfließen kann.

Anschließend können die Kräuter mit etwas Blumenerde in die Dosen gepflanzt und die Dosen in den vorgesehenen Halterungen in der geknüpften Pflanzenampel platziert werden.TIPP: Die hängende Kräuterbar kann bereits ab April auf dem Balkon oder der Terrasse angebracht werden und man sollte die Kräuter alle zwei Tage etwas gießen.

Upcycling-Anzuchthäuschen bauen:

Dieses Anzuchthäuschen ist ein tolles Upcycling-Projekt, da es viele verschiedene Verpackungsreste verwertbar macht.

Hierzu wird benötigt:

  • Ein alter Karton
  • Verpackungsmaterial aus Plastikfolie
  • Zwei bis drei leere, aufgeschnittene Getränkekartons
  • Panzertape
  • Farbe und Pinsel
  • Lineal, Schere, Teppichmesser und Bleistift

Kleine Anzuchttöpfe, Blumenerde und verschiedenes Saatgut

Höhe übertragen

Zuerst wird die Höhe der Anzuchttöpfe auf die Wände des Kartons übertragen. Auf dieser Höhe wird der Karton mit dem Teppichmesser abgeschnitten.

Boden auskleiden und streichen

Anschließend kleidet man den Boden des Kartons mit den aufgeschnittenen Getränkekartons aus. Zuerst werden die Kartons auf die Größe des Bodens zugeschnitten und mit Panzertape zu einer Platte zusammengeklebt. Danach kann man diese im Karton platzieren und am Rand entlang mit Tape befestigen.  

WICHTIG: Die Innenfläche des Getränkekartons sollte nach oben zeigen. Sie ist aus Aluminium bzw. Plastik und somit wasserfest. Wenn also mal ein Tropfen beim Gießen daneben geht, ist es kein Problem. Die silberne Aluminiumfolie reflektiert zudem das einfallende Licht und verstärkt damit den Treibhauseffekt innerhalb des Anzuchthäuschens.

Vom übriggebliebenen Karton werden nun vier kleine rechtwinklige Dreiecke ausgeschnitten und mit Tape an die Ecken des Kartons geklebt. Diese werden später sicherstellen, dass der Deckel des Anzuchthäuschens sicher auf dem Unterteil steht und nicht herunterrutscht.

Den Boden des Anzuchthäuschens kann man jetzt in einer beliebigen Farbe außen streichen.

Das Dach des Anzuchthäuschens bauen

Aus den Seitenlaschen des Kartons, die zuvor den Karton verschlossen haben, kann nun das Dach des Anzuchthäuschens gebaut werden. Dazu werden zwei Rechtecke und zwei Dreiecke benötigt.

Die Rechtecke sollten in der Breite den längeren Seiten des Bodens entsprechen.

Zwei Seiten der Dreiecke sind so lang wie die kürzere Seite der Rechtecke. Die dritte Seite des Dreiecks ist so lang wie die schmale Seite des Bodens. Wenn diese Stücke zurechtgeschnitten sind, wird aus deren Fläche noch je ein Stück ausgecuttert, das auf allen Seiten 2,5 cm vom Rand entfernt ist.

Nun wird die Verpackungsfolie auf die Größen der Dachteile zugeschnitten und mit Tape an den Rändern festgeklebt und dabei auf Spannung gebracht.

Die Rechtecke tapet man nun an einer Längsseite zusammen. Die Dreiecke werden beidseitig an den kürzeren Seiten der Rechtecke befestigt, sodass ein Dach entsteht. Auch das Dach des Anzuchthäuschens wird nun farbig angestrichen.

Nun kann das Saatgut in die Anzuchttöpfchen gepflanzt und in das Anzuchthaus gestellt werden.

TIPP: Das Anzuchthaus ist für drinnen geeignet, kann an sonnigen Tagen jedoch auch mal nach draußen gestellt werden. Der Deckel sollte tagsüber bei Sonneneinstrahlung auf dem Häuschen bleiben, sodass ein Treibhauseffekt entstehen kann. Nachts kann der Deckel abgenommen werden. Die Pflänzchen sollten alle zwei bis drei Tage gewässert oder täglich mit etwas Wasser besprüht werden. Nach wenigen Tagen werden die ersten Samen keimen! Im April können zum Beispiel Broccoli, Zucchini, Gurke, Kohlrabi, Kürbis und einige Salatsorten ausgesät werden.

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