Servus, Grüezi und Hallo – Ein Outdoor-Wochenende in Oberbayern

Für uns ging es in tiefste Oberbayern, um genau zu sein in den Kur- und Erholungsort Bad Tölz. Unser Ziel war aber alles andere als Erholung. Auf unserer Agenda standen unter andrem Aktivitäten wie Canyoning, Rafting und eine Höllentour. Aber zurück zum Anfang…

Servus und Moin

Fast alle schafften es entweder via Auto oder der Deutschen Bahn pünktlich zu unserem Treffpunkt, dem Demmelhof Campingplatz in Bad Tölz. Hier haben wir dann auch gleich unser Lager begutachtet und unsere Zelte aufgebaut. Na ja, zumindest fast alle. Leider mussten wir feststellen, dass die verspätete Person doch noch so einige wichtige Utensilien, unter anderem Zelte und Tarp, im Auto hatte. Well shit happens, positiv bleiben und weitermachen. Langsam machten sich auch unsere leeren Mägen bemerkbar. Nächste Aufgabe Lasagne. Aber etwas zu früh gefreut. Der mitgebrachte Dreifuß entpuppte sich als Zweifuß, was die Aufgabe Kochen etwas schwieriger gestaltete. Aber nicht verzagen, das City Store Marketing Team fragen. Alternativ erstmal ein Holzbein geschnitzt, aber enttäuschender Weise nicht ganz für sicher befunden. (Es diente dann aber die restliche Zeit als Lampenhalterung). Eine Lösung musste jetzt her, denn der Hunger wurde durch das ganze Zwei- bzw. Dreifuß-Dilemma nicht gestillt. Es hilft alles nichts, der Topf muss direkt ins Feuer. Inspiriert von unserem Hunger, wurde eine superleckere Lasagne (Rezept-Tipp Numero 1) gezaubert und pünktlich zum Essen tauchte auch noch die letzte Person auf. Was ein Timing. Die teilweise langen Anfahrten machten sich langsam bei allen bemerkbar, die letzten Getränke wurden noch geleert und die ersten kletterten in ihr Zelt. So endete der erste Abend unseres MAOAMS.

„Morgenstund hat Gold im Mund“ oder „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ war das Motto des ersten Morgens. Geweckt von der Sonne oder der bereits gestauten Hitze im Zelt, bewegten sich alle nach und nach aus ihren Zelten. Das aufgebaute Tarp machte unser Lager perfekt und die Butter etwas weniger weich. Frühstück ist ja bekanntlich die wichtigste Mahlzeit des Tages. Ganz in diesem Sinn gab es frische Brötchen, die in Bayern einfach besser schmeckenden Brezen und um das ganze noch zu toppen, gab es Rührei mit Veggiehack. Rezept-Tipp Numero 2.

Canyoning auf vier Pfoten

Bis zu unserer nächsten Aktivität Canyoning hatten wir noch etwas Zeit. Wer aber jetzt denkt, wir saßen faul in unseren FRILUFTS-Campingstühlen, kennt das City Store Marketing Team schlecht – sehr schlecht. Es folgte ein legendäres Spike Ball Turnier, dass Bad Tölz so noch nie gesehen hat und so schnell auch nicht vergessen wird. Folgende Teams haben sich für dieses Turnier qualifiziert und lange im Voraus schon vorbereitet. Nica & Tristan, Maja & Johannes und Sandra & David. Es folgte Spannung pur. Knappe Ergebnisse. Hochgefühle. Ehrgeiz. Ängste vorm Scheitern. Hochmut und alles, was man bei so einem sportlichen Event noch so fühlt. Aber es ist, wie es ist: am Ende kann es nur einen Sieger geben. Herzlichen Glückwunsch an Nica und Tristan. (Gerüchten zufolge warten sie immer noch auf ihr Preisgeld). Die einen noch etwas enttäuscht vom Ergebnis, die anderen noch erfüllt von Glücksgefühlen, ging es zu unserer nächsten Aktivität Canyoning.

Am vereinbarten Treffpunkt trafen wir auf Wolfi und seine 4-beinige Begleitung Dachsi. Da war die Aufmerksamkeit aller kurz weg. Wolfi stattete uns dann mit unseren schon sehr verdächtig stylischen Outfits aus. Weiter ging es nach Österreich, um genau zu sein zum Sylvenstein Speicher, dessen türkisfarbenes Wasser schon sehr nah an Karibikfeeling kommt. Aber man sollte sich besser nicht vom Schein trügen lassen, die Neos waren definitiv nötig und hätten nach Meinung mancher sogar noch dicker sein können. Aber Schluss mit dem Mimimi. Auf der 3-stündigen Tour erwarteten uns dann Rutschen & Sprünge mit bis zu 8 Metern Höhe. Aber eins war klar, die meisten und elegantesten Sprünge schaffte eindeutig Dachsi.

Erschöpft und nass, aber glücklich, machten wir uns auf den Weg zurück in unser Camp. Erstmal musste sich um eine schwierige Ausgangssituation gekümmert werden: unsere Schuhe waren noch nass und mussten bis zur morgigen Höllenwanderung definitiv wieder trocken sein. Die nächste schwierige Ausgangssituation: unsere leeren Mägen. Auf dem Menü stand Chili sin Carne. Leider (na ja, zumindest für so einige Anwesenden) wurde das „Chili“ in „Chili sin Carne“ sehr ernst genommen, sodass sich das Abendessen sehr in die Länge zog und auch nicht der ganze Topf vernichtet wurde. Die Münder brannten und langsam machte sich dann auch noch die Müdigkeit breit. So endete Tag Nummer 2 …

Isar-Rafting für Anfänger

Auch am nächsten Morgen spielte der frühe Vogel wieder eine Rolle. Schließlich hatten wir für den Tag noch so einiges auf der Agenda. Nur haben wir die bayrische Gemütlichkeit an einem Sonntag nicht bedacht. So verspätete sich unsere Abfahrt zum Rafting um geraume Zeit, aber ohne gefrühstückt zu haben, wollten wir auch nicht los. Bayrische Gemütlichkeit und Frühstücks-Dilemma bei Seite. Es ging weiter zum Raften. Bedauerlicherweise auch hier nicht ganz ohne Dilemma. Ein Boot entpuppte sich ungünstiger Weise als nicht ganz so fahrtüchtig und zu sechst in einem Boot war, wenn wir heile ankommen wollten, auch keine Option. Aber das Thema kam ja oben schon, also nicht verzagen, das City Store Marketing Team fragen. So organisierten wir uns bei einem naheliegenden Bootsverleiher noch ein Boot, der uns auch noch eine kleine Einweisung über Handling und „gefährliche Stellen“ in der Isar gab. Kam auch fast alles bei uns an. Nur bei den „gefährlichen Stellen“ in der Isar hat jeder etwas anderes gehört oder auch nur das, was er hören wollte.

Eine Sache war sicher, es gab eine Stelle, an der uns ans Herz gelegt wurde auszusteigen und einmal um die Gefahrenstelle zu laufen. Los ging die wilde Fahrt abwärts der Isar. Anfangs noch sehr übervorsichtig und mit Bedacht die richtige „gefährliche Stelle“ zu finden, stiegen wir gefühlt bei jeder noch so kleinen Stromschnelle aus und trugen unser Boot einmal herum. Aber mit der Zeit stieg unser Selbstbewusstsein ins Enorme, sodass uns keine Stromschnelle zu gefährlich vorkam. Auf der Isar trifft man sich. So kam es, dass wir unseren Guide Jaime (gesprochen Chame) für die Höhle bereits auf der Isar kennenlernen durften und solange er noch hinter uns war, wussten wir, wir können nicht zu spät kommen. Nach ca. zwei Stunden erreichten wir dann den Parkplatz, wo wir die Boote wieder zurückgeben konnten.

Die Höhle der (Globetrotter) Bären

Kurze Mittagspause war noch drin, bevor es weiter zur Höhlenexpedition ging. Dieses Mal ging es Richtung Walchensee. Die Anreise war geprägt von kurvigen Serpentinen, aber die Aussicht war es am Ende auf jeden Fall wert. Pünktlich wie die Dachdecker trafen wir dann Jaime (gesprochen Chame) am vereinbarten Treffpunkt. Auch hier wurden wir mit Helmen, Klettergurten und Stirnlampen ausgestattet. Bevor es in die Höhle ging, mussten wir noch paar Höhenmeter zurücklegen, aber das war für uns das kleinste Problem. Die eigentliche Höhlenexpedition bereiteten einigen mehr Sorgen. Nach der Einweisung von Jaime (gesprochen Chame), in der die wichtigste Regel „Lächeln und Spaß haben“ war, ging es auch schon los, hinein in die Höhle. Nach anfänglicher Zurückhaltung und Respekt vor der Dunkelheit und Enge, wurden alle etwas mutiger und alle Ängste und Phobien wurde beiseite gelegt. Ein unvergesslicher Ausflug für alle Beteiligten. (Ahh und falls sich noch jemand gefragt haben sollte, ob wir es geschafft haben unsere Schuhe trocken zu bekommen: ja, aber nach der Höhle waren sie quasi genauso nass und noch 100-mal schlammiger als davor.) Noch überwältigt von unserem Tag, ging es zurück in unser Basecamp zum Demmelhof.

Hier wartete ja schließlich noch ein riesiger Topf Chili sin Carne auf uns. Gott sei Dank hatten wir etwas zu viele Dosen Tomaten gekauft, sodass wir die Chili sin Carne etwas genießbarer gestalten konnten. Für die empfindlicheren gab es noch Kokosmilch dazu. Klingt komisch – definitiv Nein – Rezept-Tipp Numero 3.

So saßen wir da, tranken unsere Getränke, aßen das aufgepeppte Chili sin Carne und ließen das Wochenende Revue passieren und den letzten Abend ausklingen… Das war unser MAOAM 2022 und eins ist sicher: dieser Blogbeitrag wäre auch für einen Rezeptblog brauchbar gewesen.

Es war ein Fest und bis zum nächsten MAOAM.

clubhuette

Text: Nica Horsmann
Autor: