Ostseeheilbad Zingst

Foto: TMV/Prast

Wo die Mammutbäume wachsen

Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist ein ziemlich ursprüngliches Stück Küstenlandschaft. Rund um das Ostseeheilbad Zingst kann man sich auf geführten Wanderungen ihrem tieferen Wesen nähern.

Foto: TMV/Prast

Sylva Juhnke ist eine Institution in Zingst. Seit knapp 20 Jahren führt sie Gäste durch die unvergleichlichen Landschaften rund um das Ostseeheilbad. Wer sich mit ihr auf eine Wanderung begibt, wird ganz sicher mit tiefen Einblicken über die örtliche Natur belohnt werden. »Sylva heißt übersetzt Wald, die Naturverbundenheit ist mir wohl in die Wiege gelegt worden«, scherzt die einst als Zootechnikerin ausgebildete Frau, und dabei strahlen ihre Augen unter dem breitkrempigen Lederhut. Überhaupt ist die heutige Wander- und Nationalparkführerin eine Frohnatur, die in ihrem Beruf ihre Berufung gefunden hat. Sie verschlinge Natur- und Fachbücher wie Krimis, und dieses Wissen teile sie nur allzu gern auf ihren Führungen. Und das merkt man sofort, wenn sie etwa auf dem Rundwanderweg an der Hohen Düne eindringlich schildert, dass Zingst bis 1874 eine Insel war und dann der Prerowstrom durch eine Sturmflut verschlossen wurde. Stürme, die kann man sich hier durchaus lebhaft vorstellen, so gedemütigt und zerzaust vom Wind, wie die Bäume wirken. Und schon erzählt sie weiter von den Kranichen, die sich im Herbst in den Gewässern rund um die Halbinsel so wohlfühlen.

Fotos: TMV/Süß

Foto: TMV/Prast

Von Vogelinseln und Riesenbäumen

Eine von Slyvas persönlichen Lieblingsführungen führt dann auch auf die kleine Vogelschutzinsel Große Kirr. Hier kann sie auch mal richtig ernst sein, denn es geht um Tiere, ganz besonders um die Vögel, die auf der Insel nisten oder eben nicht. Höckerschwäne und Graugänse haben sich in den letzten Jahren vermehrt, der Flussregenpfeifer war dagegen gar nicht mehr auf Kirr anzutreffen. Warum das so ist, darauf haben ihr die Ornithologen, die regelmäßig den aktuellen Bestand der Vögel auf der Insel dokumentieren, noch keine abschließende Antwort geben können. Aber, und nun ist sie wieder ganz in ihrem Element: »Bei jeder Begegnung mit ihnen lerne auch ich jedes Mal wieder etwas dazu.«

Ein etwas mehr mythisch angehauchtes Erlebnis ist eine Wanderung mit Sylva durch den Osterwald. Das moorige Waldgebiet knapp über dem Meeresspiegel entstand vor einigen Tausend Jahren durch Anlandung. Birke, Stieleiche, Buche und Kiefer waren vermutlich die ersten Baumarten, die sich hier ansiedelten. Einige weitere Arten wurden im Laufe der Zeit angepflanzt, und auch ein paar ganz außergewöhnliche, die ohne Sylvas Hilfe nur schwer zu finden sind: Mammutbäume. Da steht sie vor den umfangreichen Riesen und lächelt fast bescheiden. Die Bäume seien vielleicht etwas kleiner als erwartet, meint sie. Also für uns sind sie eher gigantisch.

Fotos: TMV/Gohlke

Geführte Wanderungen mit Sylva Juhnke gibt es rund um das Ostseeheilbad Zingst so einige. Da sind insbesondere der Besuch der Vogelschutzinsel Kirr und die Wanderung durch den Osterwald zu nennen. Je nach Jahreszeit kann man mit ihr zudem Radtouren, Kräuter- beziehungsweise Fastenwanderungen oder Kranichbeobachtungen unternehmen. Natürlich kann man auch selbst losziehen und tolle Plätze für Naturbeobachtungen entdecken. Mehr Infos dazu findest du hier: www.zingst.de und www.auf-nach-mv.de/naturlandschaften

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