MAMMUT MOUNTAIN DAYS 2023

Ein Abenteuer-Wochenende in den Schweizer Alpen – deshalb lieben wir unseren Job! Wir sind Britta und Ragna, Mitarbeiterinnen bei Globetrotter, und durften an den ersten Mammut Mountain Days in Täsch in der Schweiz teilnehmen. Vorfreude kommt bereits beim Planen und Vorbereiten auf: Aus dem breiten Angebot an Touren und Workshops suchen wir unser Programm für die zwei Tage aus – die Entscheidung fällt nicht leicht! In der Globetrotter Filiale in Hamburg besorgen wir noch letzte fehlende Ausrüstungsteile und dann werden auch schon die Taschen gepackt.

Am Freitag, den 1. September ist es endlich soweit! Schon die Anreise ist ein Erlebnis für sich. Mit der Matterhorn Gotthard Bahn fahren wir bei blauem Himmel und mit offenem Fenster hoch Richtung Zermatt. In Täsch ausgestiegen sind wir nach kurzem Fußweg im Basecamp der Mammut Mountain Days angekommen. Wir werden herzlich begrüßt und fühlen uns in der freundlichen und familiären Atmosphäre direkt wohl. Unser Zelt ist schnell gefunden (gar nicht so leicht, bei ca. 150 identischen Bach Zweimannzelten) und wir richten uns für die nächsten zwei Tage ein. Nach einem leckeren gemeinsamen Abendessen lassen wir den Abend am Feuer mit Marshmallows und Stockbrot ausklingen. Wer mag kann auch im großen Zirkuszelt Outdoorfilme und Live-Musik genießen.

Das sind die Mammut Mountain Days

Am ersten Septemberwochenende 2023 verbrachten mehr als 300 Besuchende, Athletinnen und Athleten sowie Mammut-Mitarbeitende aus über 14 Nationen ein gemeinsames Wochenende in Täsch und am Fuße des Matterhorns – die erste Ausgabe der Mammut Mountain Days.

Tagsüber gab es Workshops und Touren zu den Themen Bergsteigen, Wandern, Klettern, Trailrunning und Klettersteig. Bergführer:innen und Athlet:innen führen die Touren rund um die schönsten Wege rund um Zermatt. Abends im Basecamp in Täsch werden alle Teilnehmer mit lokalen Köstlichkeiten versorgt. Neben Live-Musik und verschiedenen Filmvorstellungen kann man den Abend gemütlich am Lagerfeuer ausklingen lassen.

Fünf-Seen-Wanderung am Samstag

Am Samstagmorgen stärken wir uns noch am Frühstücksbuffet bevor wir um 8:30 Uhr unsere erste Tour starten: Die Fünf-Seen-Wanderung. Per Shuttle geht es hoch bis Zermatt und dann weiter mit der Bergbahn bis auf 2.600 m Höhe zur Bergstation „Blauherd“. Bereits als wir aus der Bergbahn aussteigen blicken wir begeistert auf das tolle Bergpanorama. Der hoch aufragende Gipfel des Matterhorns wird uns fast die ganze Wanderung über begleiten. Wir wandern zu zwölft in einer Gruppe, geführt von einer sehr lieben Wanderführerin, die sich viel Zeit nimmt uns nicht nur den Weg zu zeigen, sondern uns auch viele Dinge über die Natur und Vegetation zu erklären.

Wie der Name schon sagt, geht die Wanderung an insgesamt fünf Seen entlang, die alle wunderschön gelegen sind und in denen sich die verschiedenen Gipfel um uns herum spiegeln. Der spektakulärste ist wahrscheinlich direkt der erste See: der Stellisee – hier spiegelt sich das Matterhorn perfekt im See wider. Wir können nicht anders als diese traumhafte Kulisse in schier endlosen Bildern einzufangen. Nach einer kleinen Pause am See geht weiter zum Grindjisee: ein kleiner schön gelegener und von Bäumen gesäumter See, auch hier spiegelt sich das Matterhorn. Der nächste See ist gleichzeitig auch unser Pausen-Spot. Beim Grünsee trauen sich auch die ersten Wanderer ein kühles Bad zu nehmen. Es sieht auf jeden Fall nach einer herrlichen Erfrischung aus. Mit jedem See geht der Abstieg ins Tal weiter. Am Mossjesee kommen wir noch vorbei, dieser gleicht aber eher einem Staudamm. Den letzten See, den Leisee, lassen wir aus. Laut unserer Wanderführerin lohnt sich der See nicht unbedingt und sie möchte einen schöneren Weg mit uns nehmen. Am Nachmittag kehren wir gemeinsam in einen gemütlichen kleinen Berghof ein, um auf der Terrasse etwas zu trinken. Danach geht der Abstieg weiter, nun überwiegend auf kleinen Pfaden durch den Wald, bis runter nach Zermatt. Insgesamt steigen wir ca. 1.000 Höhenmeter ab.

Zurück im Camp freuen wir uns über ein typisches Schweizer Raclette zum Abendbrot. Danach lassen wir in gemütlicher Runde des Abend ausklingen: Wir genießen Filme mit Popcorn im Zelt und schöne Momente am Feuer. Die Party verpassen wir leider: Wir sind einfach zu schlapp und unsere schweren Beine sorgen dafür, dass wir nicht mehr über die Tanzfläche hüpfen.

Schluchtabenteuer und Randa Hängebrücken am Sonntag

Am Sonntag erwachen wir wieder bei perfektem Wetter. Bei uns im Tal ist die Sonne noch nicht angekommen, aber die von Sonne bestrahlten Berge um uns herum locken uns aus dem vom Kondenswasser nassen Zelt. Heute teilen wir uns auf: Britta macht sich bereit für die Mixed-Seil-Tour „Schluchtabenteuer“ und Ragna wird die Wanderung über die Randa Hängebrücke gehen.

Abenteuer in der Gornerschlucht

Gemeinsam mit der Gruppe geht es wieder in Richtung Zermatt. Wir sind etwas aufgeregt und gespannt, was uns heute beim Schluchtenabenteuer erwarten wird. Und so ist es schön, ein paar bekannte Gesichter von der Wanderung am Vortag wiederzutreffen und sich auf dem Weg austauschen zu können. Von Zermatt aus fahren wir mit der Bergbahn bis zur Station Furi, das imposante Matterhorn ständig im Blick. Etwas unterhalb der Station liegt der Eingang zum Klettersteig. Wir laufen ein paar Meter steil bergab und ziehen dann auf einer kleinen Lichtung unsere Kletterausrüstung an: Klettergurt, Klettersteigset, Handschuhe und natürlich den Helm. Dann gibt es noch eine kurze Einweisung durch den Bergführer. Eine einfache, aber sehr wichtige Regel: Nie mit beiden Sicherheitskarabinern gleichzeitig umklippen, sondern immer einen nach dem anderen, damit wir zu jedem Zeitpunkt am Klettersteig gesichert sind!

Und dann geht es auch schon los, direkt hinein ins Abenteuer: Über eine Felskante werden wir in die Schlucht abgeseilt. Etwas Überwindung kostet es schon, sich nach hinten über die Kante ins “Nichts” fallen zu lassen, aber als wir erstmal im Seil sitzen und Meter für Meter zu Boden schweben, genießen wir einfach nur den Ausblick. Wohlbehalten kommt ein Teilnehmer nach dem anderen unten an und schauen uns um… wir sind so weit unten in der Schlucht, dass hier keine Sonne mehr scheint, es ist schattig und kühl, ein gutes Stück weiter unten rauscht Wasser. Es fühlt sich ein bisschen wie in einer anderen Welt an.

Jetzt geht der Klettersteig richtig los: Entlang der Felswand hangeln wir uns über Eisentritte weiter durch die Schlucht, unter uns rauscht der Fluss des Gornergletschers. Wir konzentrieren uns darauf die Füße richtig zu setzen und gleichzeitig das Umklippen der Karabiner nicht zu vergessen. Teilweise ist es auf den Felsen sehr rutschig wegen der hohen Luftfeuchtigkeit. Auch wenn es nicht sehr anstrengend ist, klopft dasHerz an einigen Stellen doch sehr schnell. Jetzt bloß nicht abrutschen oder daneben treten… Das Klettersteigset würde zwar einen Absturz verhindern, aber sehr unangenehm wäre ein Fall trotzdem. Nach dem ersten “Warmwerden” und einer gewissen Routine im Handling der Karabiner, wartet das nächste Highlight auf uns: Erst zwängen wir uns durch ein schmales Felsloch, um dann an einer Zipline quer über die Schlucht zu sausen. Was für ein Spaß! Auch im weiteren Verlauf der Schlucht, warten immer wieder Besonderheiten und neue Herausforderungen auf uns: Mal steigen wir an einer Alu-Strickleiter am Felsen hinab, dann balancieren wir auf schmalen Himalayabrücken, die nur aus einem Brett und je einem Seil rechts und links bestehen, gefährlich schwankend über den Abgrund. Dann wieder schwingen wir wie ein Pendel von einer Seite der Felswand hinüber zur anderen. Auch eine weitere, sehr viel längere Zipline wartet auf uns. Jeweils zu zweit werden wir eingehängt und fliegen jubelnd in luftiger Höhe über die Schlucht. Einfach fantastisch!

Die Tour ist unglaublich vielseitig und kurzweilig, und so erreichen wir nach knapp zwei Stunden viel schneller als gedacht (und gehofft) das Ende des Klettersteigs. Die Arme sind natürlich inzwischen doch ein bisschen schlapp von der ungewohnten Belastung. Und vielleicht auch durch die Aufregung sind wir alle ganz schön erschöpft. Die Gruppe trudelt nach und nach auf einer kleinen Lichtung ein und wir stärken uns erst einmal, tauschen unsere Eindrücke und Erlebnisse aus. Begeistert sind ausnahmslos alle! Nach einer kleinen Verschnaufpause laufen wir auf einem schönen, schattigen Waldweg zurück nach Zermatt.

Insgesamt ist die Tour auch für Anfänger gut machbar, da es nur wenige technisch anspruchsvollere Stellen gibt. Schwindelfrei und trittsicher sollte man aber auf jeden Fall sein. An den Schlüsselstellen sind stets Bergführer anwesend und übernehmen die Sicherung, geben Hilfestellung und Tipps. Das Schluchtenabenteuer ist wirklich ein besonderes Erlebnis, das neben jeder Menge Spaß und Adrenalin auch eine atemberaubende Umgebung zu bieten hat.

Randa Hängebrücke

Für die Wanderung über die Randa Hängebrücke geht es dieses Mal nicht Richtung Zermatt, stattdessen wandern wir direkt ab dem Base Camp in Täsch das Tal hinab Richtung Randa. Von Randa aus, einem sehr hübschen kleinen Bergdorf, starten wir den Aufstieg zur Hängebrücke. Die Randa Hängebrücke, oder auch „Charles Kuonen Hängebrücke“ wie sie offiziell heißt, ist eine 494 m lange Seilbrücke auf dem Europaweg oberhalb von Randa. Wir sind wieder mit einer Gruppe von 12 Personen unterwegs mit einer ambitionierten Kletterführerin. Ab Randa startet der Aufstieg, der ca. 2 Stunden über 988 hm den Berg hinaufführt. Bei kleinen Verschnaufpausen unterwegs bekommen wir immer wieder kurze Erklärungen über lokale Pflanzen, die Geschichte der Brücke und die Schlucht über die sie führt sowie lokale Bauarten durch unsere Wanderführerin.

An der Brücke angekommen freuen wir uns erstmal über den grandiosen Ausblick ins Tal und nutzen die Gelegenheit für eine kleine Mittagspause. Dann geht es los über die Hängebrücke! Es ist die längste Fußgänger-Hängebrücke in den Alpen und am höchsten Punkt schauen wir 85 m tief in die Schlucht hinein. Während der Überquerung hören und sehen wir immer wieder Steinschläge in der Schlucht, was uns die Daseinsberechtigung dieser Hängebrücke deutlich vor Augen führt. Ursprünglich führte der Wanderweg direkt auf halber Höhe durch die Schlucht, bis dieser Weg zu gefährlich wurde. Eine ursprünglich 2010 fertig gestellt kleinere Brücke wurde nur wenige Monate später durch einen Steinschlag zerstört. Danach mussten Wanderer den gesamten Weg ins Tal absteigen, um die Schlucht dort zu überqueren und dann wieder hinaufzusteigen. 2017 wurde dann die neue Randa Hängebrücke eröffnet, die nun ein tolles Highlight des Europaweges darstellt und auch für sich genommen eine sehr schöne Tageswanderung bietet. Wir genießen die Überquerung der Brücke mit fantastischem Ausblick. Schwindelfrei sollte man für diese Tour aber in jedem Fall sein.

Auf der anderen Seite angekommen starten wir den Abstieg zurück Richtung Randa. So geht es dieses Mal knapp 2 Stunden die 988 hm den Berg wieder herunter. Landschaftlich führen Auf- und Abstieg durch den Wald, aber man bekommt immer mal wieder einen schönen Ausblick auf die andere Seite des Tals geboten. Und bei dem heißen Wetter mit praller Sonne ist das Wandern unter den schattigen Bäumen wirklich angenehm. Zurück in Randa füllen wir unsere Wasserflaschen am Dorfbrunnen und wandern durchs Tal zurück ins Base Camp.

Was für ein schönes Wochenende! Wir sind noch ganz erfüllt von den vielen tollen Eindrücken und netten Begegnungen, die wir sammeln durften. Nach den zwei Tagen machen wir uns erschöpft und mit müden Beinen auf den Heimweg. 

Wir bedanken uns bei Mammut, dass wir an dieser tollen Veranstaltung teilhaben und diese wunderschöne Region der Alpen kennenlernen durften. Neben der vielen Erlebnisse am Berg und auf unseren Touren haben wir auch im Base Camp eine großartige Zeit gehabt und neue Bekanntschaften in der Outdoor-Community geschlossen. 

FÜNF-SEEN-WANDERUNG

Ausrüstung

  • Wanderschuhe oder bequeme Schuhe mit gutem Grip
  • kleiner Rucksack, max. 20 l
  • bequeme Wanderkleidung: warm oder je nach Wetter auch wasserdichte Jacke
  • Hut/Mütze
  • Sonnenbrille und Sonnencreme
  • energiereiche Nahrung
  • Wasserflasche
  • optional Wanderstöcke

Infos zur Tour

Ein absolutes Muss in Zermatt: Wanderung mit klassischen Trails und legendärer Landschaft

Level: Geübte
Location: Zermatt
Startzeit: 08:30 Uhr
Dauer (ohne Transport): 4 bis 5 Stunden

Die Fünf-Seen-Wanderung zählt zu den beliebtesten Touren in der Zermatt-Region und ist wirklich kaum zu übertreffen. Bei einer vielseitigen Wanderung durch die Hochgebirgslandschaft erwarten dich weitreichende Aussichten und das berühmte Matterhorn, wie es sich in den drei atemberaubenden Seen spiegelt.

SCHLUCHTABENTEUER

Ausrüstung

  • geeignete Schuhe: Kletter-, Berg-, Zustiegsschuhe oder Ähnliches
  • Klettergurt
  • Helm
  • Klettersteigset
  • Handschuhe
  • bequeme Kleidung: je nach Wetter warm oder wasserdicht
  • optional Wanderstöcke

Infos zur Tour

Eine aufregende Mixseil-Tour, die es so nur in Zermatt gibt

Level: Geübte
Location: Zermatt
Startzeit: 08:30 Uhr
Dauer (ohne Transport): 4 Stunden

Gletscherschliffe, reissendes Wasser und ein dynamischer Klettersteig mit Himalayabrücken, Abseilaktionen, Ziplines und atemberaubenden Aussichten. Schwindelfreiheit ist zwar ein Muss, die Route selbst ist technisch aber nicht sehr anspruchsvoll und kann bei jedem Wetter erlebt werden.

RANDA HÄNGEBRÜCKE

Ausrüstung

  • Wanderschuhe oder bequeme Schuhe mit gutem Grip
  • kleiner Rucksack, max. 20 l
  • bequeme Wanderkleidung: warm oder je nach Wetter auch wasserdichte Jacke
  • Hut/Mütze
  • Sonnenbrille und Sonnencreme
  • energiereiche Nahrung
  • Wasserflasche
  • optional Wanderstöcke

Infos zur Tour

Eine spektakuläre Tour zur längsten Hängebrücke der Alpen.

Level: Geübte
Location: Randa
Startzeit: 09:00 Uhr
Dauer: 5 Stunden

Diese Wanderung steckt voller Highlights: Entdecke einen Teil des beeindruckenden Europawegs (für viele die schönste zweitägige Wanderroute in den Alpen) und die 494 m lange Charles Kuonen Hängebrücke. Blicke auf das Weisshorn und die Gipfel rund um das Mattertal über dir und in das 85 m tiefe Grabengufer unter dir. Achtung: Bei dieser Tour solltest du schwindelfrei sein.

Ragna

Ragna liebt als Nordlicht vor allem das Wasser. Aber auch für einen Ausflug in die Berge ist sie immer zu haben. 

portraet britta
Britta

Britta hat Neuseeland bereits per Fahrrad durchquert und sagt auch sonst zu keinem Abenteuer nein.