Western Mountaineering

ALPINLITE 200 CM - Daunenschlafsack

Ich war zwar nicht auf Weltreise (wie im Werbetext geschrieben), sondern nur in Südtirol in den Bergen unterwegs, aber Mitte Mai wird es oberhalb von 1500m Höhe nachts noch recht frisch (um die Null Grad Celsius im Zelt, auf 2000m auch unter Null).
Der Alpinlite bietet im oberen Bereich so großzügig Platz, dass ich sogar mein Therm-A-rest Kopfkissen in "L" mit in den Schlafsack reinnehme, auch wenn ich dann die Kapuze nicht vollends "zuziehen" kann. Es war trotzdem warm genug.
Trotz des enormen Lofts schlafe ich auch bei plus 10 Grad noch ohne Schwitzattacken. Die verwendeten Daunen sind unglaublich!
Mein (ur)alter "dicker" Ajungilak Kunstfaserschlafsack ist zwar auch warm, aber wehe, die Nächte sind mild. Dann öle ich darin ohne Ende. Außerdem ist der Kunstfasersack für einen vergleichbaren Temperaturbereich deutlich schwerer und auch komprimiert viel größer.

Außerdem bietet der Alpinlite (wie auch andere Modelle von Western Mountaineering) einen Trick, der wirklich sinnvoll ist: die Daunenkammern verlaufen ringförmig um den Körper. Man kann die Daunen daher durch Schütteln auf die "Rückenseite" bringen, sodass man weniger Isolierschicht über sich hat. Am Rücken drückt man die Daunen ja ohnehin zusammen, sodass sie nicht soviel wärmen können. Umgekehrt wird es mollig warm, wenn man die meisten Daunen auf die Oberseite schüttelt. Das macht den Schlafsack erstaunlich variabel einsetzbar. Ich hatte das in entsprechenden Produktvideos gesehen, wollte es aber nicht so recht glauben. Nun kann ich sagen: ja, es funktioniert!
Die Reissverschlussabdeckung des Alpinlite funktioniert übrigens prima: der Reissverschluss läuft sauber durch, ohne den doch recht dünnen Hüllstoff zu fressen.

Was leider fehlt, ist eine kleine Reissverschluss - oder Kletttasche auf der Innenseite, um z.B. Papiere, Autoschlüssel etc. unterzubringen. Hier wurde offensichtlich auf geringes Gewicht optimiert. Da der Alpinlite aber genug Platz bietet, habe ich solches Kleinzeug einfach in einer Stofftasche mit in den Schlafsack genommen und an der seitlichen Schlaufe des Kopfkissen angebunden.

Unterm Strich bin ich super zufrieden mit meinem Kauf, auch wenn es der teuerste Schlafsack meines Lebens ist. Ein niedriger Preis erfreut zwar einmalig beim Kauf, wärmt aber in kalten Nächten nicht ;-). Nach entsprechend kernigen Bergwanderungen (oder bei Fernradtouren mit mehr als 150km pro Tag in Schweden) brauche ich meinen Schlaf, sonst kann ich nicht regenerieren und der Urlaub macht keinen Spass.
Selbstredend verwende ich ein Inlet, um die Verschmutzung des Schlafsackinneren zu verlangsamen.

An dieser Stelle noch ein fettes DANKE an das Team des Globetrotter - Outlets in Bonn, wo ich eine Reihe extra für mich in die Filiale gelieferter Schlafsäcke ganz in Ruhe "probeliegen" konnte!