Ab ins Zeltlager: Diese Pfadfinder-Ausrüstung muss mit

Während die alltägliche Pfadfinderei wöchentlich in der Gruppenstunde stattfindet, ist das Pfadfinder-Lager oft das Highlight des Jahres. Bei Camps und Zeltlagern verbringen kleine und große Pfadfinder:innen viel Zeit unter freiem Himmel – bei jedem Wetter. Manche Stämme reisen sogar zu Fuß in ihr Lager. Gelegentlich wird auch der Standort gewechselt. Heißt für die Ausrüstung: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Ein zu großer und schwerer Rucksack macht keinen Spaß. Die persönliche Pfadfinder-Ausrüstung sollte leicht, robust und multifunktional sein. Natürlich gibt es auch Gruppengepäck, schließlich braucht nicht jede:r Pfadfinder:in eine eigene Kohte mitzunehmen. Die Kohte ist ein Zelttyp, der häufig von Pfadfinder:innen und Jugendgruppen benutzt wird. Wir erklären hier, was in den persönlichen Pfadfinder-Rucksack gehört und welcher Rucksack sich überhaupt eignet.

Der richtige Rucksack für die Pfadfinder-Ausrüstung

Der Rucksack ist eine wichtige Grundausstattung für Pfadfinder:innen, schließlich tragen sie darin ihr ganzes Hab und Gut. Zumindest diejenigen, die zum Camp wandern oder zwischendurch den Lagerplatz wechseln. Beim Rucksack spielen Faktoren wie Passform, Größe, Art der Nutzung wichtige Rollen. Eine Beratung in unseren Filialen oder unser Online-Rucksackberater sind eine gute Hilfe, gerade, wenn es sich um den ersten Rucksack handelt.

Wer an einem Ort bleibt und nicht dorthin wandern muss, der kann sein Gepäck auch in einer Reisetasche im Fahrzeug transportieren. Ein Rucksack für Tageswanderungen kann dann deutlich kleiner ausfallen, schließlich muss er nur etwas Verpflegung und Regenbekleidung fassen. Wenn aber das ganze Gepäck in den Rucksack passen soll, braucht es eine größere Variante. Empfehlenswert sind mindestens 20 Liter Fassungsvermögen für kleinere Abenteuer und für längere Touren mindestens 50 Liter, um alles gut verstauen zu können. 

Unterschiedliche Fächer erleichtern das Packen, die Unordnung ist nicht gleich vorprogrammiert. Befestigungsmöglichkeiten außen für Isomatte und Schlafsack können ebenfalls praktisch sein. Vor allem aber muss der Rucksack gut sitzen – egal ob bei der Tageswanderung oder mit größerem Gepäck. Hüftgurt, Schulterriemen und die Rückenlänge sollten auf die Größe der Pfadfinder:innen zugeschnitten sein, da der Marsch sonst schnell zur Qual wird. Je nach Alter können dabei Wanderrucksäcke für Kinder oder kleinere Erwachsenenmodelle infrage kommen.

Wichtige Bekleidungsstücke für Pfadfinder:innen

Klar, die Kleidung von Pfadfinder:innen ist je nach Verband und Stamm zum Teil vorgegeben. In Deutschland gehören in der Regel ein Hemd (die Kluft) und ein Halstuch dazu. Ergänzend dazu gilt es aber auf wirklich funktionelle Kleidung zu achten. Denn das Halstuch hilft nicht viel, wenn es mal regnet oder einem der Wind um die Ohren pfeift.

Robuste Outdoor-Hosen und wetterfeste Jacken

Die Kleidung von Pfadfinder:innen sollte auf jeden Fall eines sein: robust. Wer tagelang in der Natur ist, beim Wandern durchs Gestrüpp streift und abends auf Baumstämmen am Lagerfeuer sitzt, der braucht einen Stoff, der etwas aushält. Bei der Hose schadet es nicht, wenn sie an den Knien und am Gesäß verstärkt ist. Die Outdoor-Hosen sollten aber auch bequem und atmungsaktiv sein, damit man sich, selbst wenn man tagelang dieselbe Hose anhat, darin wohlfühlt.

Auch Jacken müssen robust sein – idealerweise auch wind- und wasserdicht. Denn ein Zeltlager wird nicht gleich abgebrochen, wenn sich Regen anbahnt oder der Wind zunimmt. Reißverschlüsse zum Belüften sind bei anstrengenden Aktivitäten sinnvoll. Eine wärmere Isojacke und ein Fleecepullover sind ebenfalls sinnvoll, schließlich gehört eine Nachtwache (ein Spiel, bei dem es darum geht, das eigene Banner vor einem Überfall zu schützen) bei den meisten Pfadfinder-Camps dazu und da kann es auch im Hochsommer mal frisch werden.

Apropos Reißverschluss: Ein:e Pfadfinder:in braucht Verstaumöglichkeiten. Sowohl Hosen als auch Jacken sollten kleine Taschen haben, um Allerlei darin unterbringen zu können – vom Taschenmesser über einen kleinen Snack bis zu Fundstücken aus dem Wald.

    Feste Schuhe für die Wandertage

    Robuste Schuhe sind für Pfadfinder:innen besonders wichtig, denn bei den Wanderungen geht es oft mehrere Stunden über Stock und Stein. Daher sind Wanderschuhe eine gute Wahl, wenn es ins Zeltlager geht. Diese sollten wasserdicht und atmungsaktiv sein, um nasses als auch schweißtreibendes Wetter problemlos mitzumachen. Die Schuhe sollten über die Knöchel reichen, um z. B. vorm Umknicken zu schützen.

    Beim Schuhkauf ist die richtige Passform das Wichtigste. Dafür ist eine Beratung in unseren Filialen am besten – auch unser Online-Schuhberater kann eine gute Hilfe sein. Wichtig ist auch der richtige Zeitpunkt. Denn selbst moderne Wanderschuhe sollten ein bisschen eingelaufen werden, damit sich die Füße an die Schuhe gewöhnen können. Denn wenn an Tag eins schon die Blasen quälen, wird das restliche Zeltlager deutlich weniger Spaß machen. Ein zweites Paar Schuhe darf – wenn es das Gepäck erlaubt – durchaus auch dabei sein, denn nass werden kann man immer mal.

      Schutz vor Sonne, Regen und Insekten

      Wenn es wirklich regnet, ist ein Poncho praktisch, den man sich überwerfen kann. Neben dem Regenschutz ist auch Sonnen- und Mückenschutz wichtig. Denn wer im Wald unterwegs ist, teilt sich den Platz häufig auch mit verschiedensten Insekten wie Zecken und Stechmücken. Ein Spray sowie spezielle Mückenschutzkleidung können das Pfadfinder-Leben leichter machen. 

      Nach dem Regen kommen nicht nur die Mücken, sondern oft spitzelt dann auch die Sonne wieder durch die Bäume. Und selbst im Schatten des Waldes ist Sonnenschutz immer eine gute Wahl. Neben Sonnencremes sind daher eine Kappe oder Mütze praktische Accessoires im Gepäck der Pfadfinder:innen.

        Unentbehrliches Zubehör fürs Zeltlager

        Die wichtigste Kleidung ist schon mal im Rucksack und die Kohte ist im Gruppengepäck dabei. Nun fehlt aber noch einiges anderes, um das Pfadfinder-Abenteuer starten zu lassen. Vom optimalen Schlafplatz über die Zeltlagerküche bis zu den Utensilien auf Wanderschaft muss an alles gedacht werden.

        Isomatten und Schlafsäcke für erholsame Nächte

        Wer schon mal im Zelt geschlafen hat weiß, wie wichtig eine bequeme Isomatte und ein wärmender Schlafsack sein können. Denn wenn Pfadfinder:innen am Morgen vollkommen gerädert aufstehen, macht das Abenteuer nur halb so viel Spaß. Der Schlafsack ist besonders wichtig. Hier gilt es Form, Material, Gewicht und Temperaturangaben zu beachten. Bei Material und Füllung haben die verschiedenen Materialien ihre Vor- und Nachteile. So ist Daune generell leichter und wärmer als Kunstfaser, dafür aber teurer, weniger einfach zu pflegen und empfindlicher gegenüber Feuchtigkeit. Generell sind 3-Jahreszeiten-Schlafsäcke eine gute Wahl, die einen breiten Temperaturbereich abdecken. Auch für den Schlafsackkauf ist eine Beratung in unseren Filialen oder unser digitaler Schlafsackberater eine gute Hilfe.

        Bei der Isomatte macht eine selbstaufblasende Matte Sinn – sie kombiniert die Wärmeisolierung einer klassischen Schaumstoff-Isomatte mit dem Komfort einer Luftmatratze, ist relativ robust und bietet ein gutes Preisleitungsverhältnis. Schaumstoff-Isomatten sind noch günstiger und robuster, aber ihr Packmaß ist vergleichsweise groß und sie bieten weniger Komfort. Das kleinste Packmaß und den besten Liegekomfort bieten Luftkammer-Matten mit Thermofüllung, die sind aber relativ teuer und für den rauen Einsatz im Pfadfinder-Lager nicht immer robust genug.

        Campinggeschirr für die Zeltlagerküche

        Jede:r Pfadfinder:in benötigt eine Tasse, einen Teller und Besteck für das Abenteuer – alles andere wie Töpfe und Co. werden im Gruppengepäck verstaut. Beim persönlichen Campinggeschirr ist Kunststoff als Material empfehlenswert. Zum einen sind Teller und Tassen dadurch leichter und robuster, zum anderen kühlen Speisen und Getränke in Edelstahl-Behältnissen schneller aus. Wenn der Teller tief ist, eignet er sich auch für Suppen und Eintöpfe, wodurch man keinen zweiten Teller mitnehmen muss. Beim Besteck gibt es zusammensteckbares Campingbesteck, das wenig Platz wegnimmt und auch verhindert, dass alles einzeln durch den Rucksack fliegt.

        Das richtige Schnitzmesser

        Das Fahrtenmesser, wie Pfadfinder:innen es nennen, darf natürlich in keinem Rucksack fehlen. Auch schon für die kleinen Abenteurer gibt es entsprechende Messer, die sie gut mitnehmen können. Bei den Pfadfinder:innen bekommen sie den richtigen Umgang damit beigebracht. Am besten eignet sich ein Klappmesser. Also etwa eines wie das Schweizer Taschenmesser mit mehreren Funktionen oder ein Opinel, ein französisches Klappmesser mit Holzgriff. Besonders letztere sind empfehlenswert, weil sich die Klinge feststellen lässt.

        Taschen- und Stirnlampen

        Egal, ob man nachts aufs Klo muss, in der Dämmerung noch eine Wanderung macht oder im Zelt etwas nachlesen will: Ein Licht sollte unbedingt im Gepäck sein. Entweder man greift zu einer Taschenlampe, die möglichst klein und leicht ist, oder zu einer Stirnlampe. Letztere bietet den Vorteil, dass man beide Hände freihat. Hier gibt es auch speziell auf Kinder angepasste Modelle. Die Lampe, ob in der Hand oder auf dem Kopf, sollte bis zu einem gewissen Grad wasserdicht sein.

        Unterwegs mit Kompass und Karte

        Wenn Pfadfinder:innen in der Natur unterwegs sind, müssen sie sich natürlich auch orientieren können. Klar, dazu gibt es elektronische Geräte mit GPS. Aber was, wenn der Akku einmal leer ist oder es andere technische Probleme gibt? Mit Kompass und Karte kann das nicht passieren und daher gehört beides unbedingt zu jeder Pfadfinder-Ausrüstung. Welcher Kompass es sein soll, hängt von einigen Faktoren ab und man sollte sich von Fachleuten beraten lassen. Empfehlenswert ist ein Lineal- oder Kartenkompass, wenn man ihn mit einer Karte gemeinsam nutzen und den vollen Überblick behalten will. 

        Praktische Extras: Von Karabinern bis zu Trinksystemen

        Im Camp hat jede:r Pfadfinder:in eine eigene Tasse. Unterwegs auf Wanderschaft muss aber auch ans Trinken gedacht werden. Dafür eignet sich am besten eine leichte und bruchfeste Trinkflasche. Manche finden es praktisch, wenn sich die Flasche mithilfe eines Karabiners am Rucksack befestigen lässt. So muss man das Gepäck nicht vom Rücken nehmen, um die Flasche herauszuholen, sondern kann auch im Laufen trinken.

        Einige Trekkingrucksäcke verfügen über die Vorrichtung für Trinksysteme. So können Trinkblasen mit Schlauch direkt im Rucksack verstaut werden und der oder die Pfadfinder:in kann ganz bequem unterwegs trinken.

        Tipps für den Umgang mit der Pfadfinder-Ausrüstung

        Die richtige Ausrüstung ist das eine. Der ordentliche Umgang damit das andere. Als Pfadfinder:in braucht man seine Ausrüstung ständig und das auch bei Wind und Wetter. Wer gut darauf aufpasst und einige andere Tipps beachtet, der wird von einigen Gegenständen ein Pfadfinder:innenleben lang etwas haben.

        • Gute Personalisierung: Es ist wichtig, die Ausrüstung mit dem Namen zu markieren. Schließlich haben im Zeltlager viele Pfadfinder:innen einen Schlafsack dabei, ein Fahrtenmesser oder eine Trinkflasche.
        • Pflege und Imprägnierung von Kleidung: Der beste Schuh und die robusteste Hose halten nicht auf Dauer, wenn sie nicht regelmäßig gereinigt werden. Auch das Imprägnieren ist wichtig – besonders an den Nähten. 
        • Raus aus der Hülle: Schlafsack und Isomatte daheim nicht in der Hülle aufbewahren, sondern möglichst ausbreiten oder aufhängen. So kann das Material atmen und es bilden sich keine Knicke oder Falten, die dann für Verschleiß sorgen können.
        • Funktionsfähigkeit prüfen: Wenn Isomatte und Co. lange im Schrank liegen und nicht verwendet werden, sollte man sie vor dem nächsten Zeltlager unbedingt auf ihre Funktionsfähigkeit prüfen.
        • Ordentlich verpackt: Damit nicht alles lose im Rucksack herumfliegt, ist es ratsam, etwa das gesamte Geschirr in einem Beutel zu verstauen. So bleibt alles beisammen und geht nicht verloren.