Wie viel klimaschädliche Emissionen verursacht ein Zelt im Laufe seines Produktlebens im Durchschnitt – und wie fällt die Bilanz bei einem Rucksack, bei Wanderschuhen oder einer Regenjacke aus? Ist der Kauf eines gebrauchten Ausrüstungsstücks automatisch besser? Und wenn ja, wie viel CO2 lässt sich dadurch einsparen? Diese und viele weitere Fragen stellen sich unter anderem, wenn man nachhaltiger leben möchte. In der Praxis fällt ein Vergleich oftmals schwer. Gemeinsam mit myclimate hat sich Globetrotter dieser Herausforderung gestellt und einen ersten Schritt unternommen, um diese wichtigen Fragen zu beantworten und den CO2e-Fußabdruck von Outdoor-Produkten auf Produktgruppen-Ebene ermittelt.
Neu: 15 kg CO2e pro Produkt
2nd Hand: 4 kg CO2 pro Produkt
Neu: 67 kg CO2e pro Stück
2nd Hand: 10 kg CO2e pro Stück
Neu: 1,5 kg CO2e pro Produkt
2nd Hand: 0,4 kg CO2e pro Produkt
Bereits seit 2015 werden bei Globetrotter direkte und indirekte CO2-Emissionen aus Scope 1 und 2 und in Teilen bereits auch die sogenannten Scope 3-Emissionen bilanziert und Maßnahmen zur Reduzierung umgesetzt. Trotz aller Anstrengungen ist jedoch ein CO2-freies Wirtschaften heute noch nicht möglich – deshalb kompensieren wir seit 2015 alle verbleibenden CO2-Emisionen aus diesen Bereichen.
CO2–Emissionen aus Scope 3 machen über 90 Prozent der Emissionen aus. Der Großteil entfällt auf die CO2-Emisionen von Produkten in unserem Sortiment. Aufgrund der langen und komplexen Lieferketten stellt die Bilanzierung insbesondere für Einzelhändler bislang eine große Herausforderung dar. Dieser wollen wir uns durch Einbeziehung der produktbezogenen Emissionen (Scope 3) stellen, um gemeinsam mit Marken, Partnern und unseren Kund:innen hier wichtige Fortschritte zur CO2-Reduzierung zu erreichen und damit unsere gesteckten Ziele im Rahmen der UNFCC zu nachzukommen.
Die mit Unterstützung von myclimate und unseren Markenpartnern ermittelten Daten sollen dazu beitragen, unser Klimaschutz-Engagement wirksam fortzuführen und unsere gesteckten Klimaziele zu erreichen. Dies geht nur gemeinsam mit unserer unseren Markenpartnern von denen viele eigene Berechnungen machen, Reduktionsziele setzen und Maßnahmen umsetzen. Klar ist: Klimaschutz ist Teamarbeit.
Mit den Ergebnissen aus dem Projekt möchten wir aber auch dich als Kunden oder Kundin perspektivisch dabei unterstützen, klimafreundlicher einzukaufen – damit du besser einordnen kannst, welche Auswirkungen deine Konsumentscheidungen haben. Unten findest du fünf Tipps, wie du bereits heute deine Klimabilanz verbessern kannst.
“Mit Globetrotter haben wir eine breite Palette von Klimabilanzen für Outdoorprodukte berechnet. Den besten Klimaschutz erreichen wir, indem wir alle Artikel sorgsam und lange nutzen und sie auch mal reparieren. Die guten Stücke kaufen wir «second hand», konsumieren sie aber nicht zusätzlich. Mit dieser Strategie begeben wir uns auf den direkten Weg zu mehr Klimaschutz.”
Eigentlich. Denn auch im Jahr 2023 sind Daten, die einen Vergleich von Produkten bezüglich ihrer CO2-Bilanz erlauben, für uns Verbraucherinnen und Verbraucher oft nicht zugänglich. Wie viele klimaschädliche Emissionen im Zusammenhang mit einem Produkt stehen, ist daher nur schwer zu beurteilen.
Gemeinsam mit myclimate haben wir uns dieser Herausforderung gestellt: In einem ersten Schritt haben wir die durchschnittlichen Emissionen von 40 Produktgruppen aus unserem Sortiment und für 2nd Hand Produkte ermittelt.
“Wirksamer Klimaschutz muss dort ansetzen, wo die Emissionen, und damit die Potentiale, am größten sind. Eine Voraussetzung dafür ist die Erfassung und Bilanzierung der sortimentsbezogenen Scope 3-Emissionen – einen ersten Schritt in diese Richtung sind wir nun gemeinsam mit myclimate gegangen.”
Du siehst, der CO2e-Fußabdruck eines Produkts wird über die gesamte Lieferkette einschließlich deines Nutzungsverhaltens beeinflusst. Sowohl Hersteller, Händler als auch Nutzer können durch die Auswahl von klimafreundlichen Produkten und nachhaltigen Produktionsprozessen einen Beitrag zur Reduzierung des CO2e-Fußabdrucks leisten. Des Weiteren sind bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit eines Produktes über die Klimabilanz hinaus weitere Faktoren wichtig, wie zum Beispiel der Wasserverbrauch oder auch die sozialen Produktionsbedingungen. Deshalb ist eine ganzheitliche Betrachtung immer ratsam, um die Nachhaltigkeit eines Produkts vollumfänglich zu bewerten. Eine Entscheidungshilfe bietet Dir unser Standard “Eine grünere Wahl”, der gleich mehrere Faktoren berücksichtigt.
Die Klima- und Umweltauswirkungen eines Produktes zu beurteilen, ist ein äußerst komplexer Prozess, in den zahlreiche Faktoren einwirken. Die Erfassung der CO2e-Bilanz auf Produktgruppenebene stellt einen ersten Schritt dar, um speziell im Bereich der Klimawirksamkeit von Produkten verbesserte Orientierung zu geben.
Folge dem Grundsatz Rethink, Reduce und Recycle. Überleg dir genau, welche Ausrüstung du wirklich brauchst. In unseren Filialen und auch online helfen wir dir gerne bei der Auswahl des richtigen Produktes weiter.
Kannst du deine Ausrüstung evtl. auch von Freunden und Bekannten ausleihen? Außerdem kannst du an acht Globetrotter-Standorten sowie online auch Ausrüstung ausleihen.
Pflege deine Outdoor-Ausrüstung und lagere sie fachgerecht – dabei helfen dir unsere Pflegetipps und Tutorials im Blog und auf unseren Social Media Kanälen.
Repariere deine defekte Outdoor-Ausrüstung: Du kannst mehr reparieren, alles du vielleicht glaubst – entweder in Eigenregie oder in den Globetrotter-Werkstätten.
Wenn du doch etwas Neues kaufen musst – achte auf Qualität und Langlebigkeit sowie auf nachhaltigere Alternativen. Unsere Produktkennzeichnung „Eine grünere Wahl“ hilft dir dabei!
In 40 Unterkategorien unseres Sortiments haben wir relevante Produkte ermittelt, die stellvertretend für diese Kategorie stehen: Dafür haben wir die Produkte mit dem höchsten Verkaufsvolumen identifiziert. Für jede Produktkategorie haben wir anschließend Daten von bis zu drei identifizierten Produkten berücksichtigt. Für diese Produkten haben wir weiterführende Informationen bei unseren Markenpartnern angefragt, wie etwa das Gewicht des Hauptmaterials und dessen Herkunftsland, wie viel Energie zur Herstellung des Produktes benötigt wird, die Art des Transportes des Produktes bis zu unserem Lager und vieles mehr. Zusätzlich haben wir für jede Kategorie die am häufigsten verwendeten Materialien identifiziert, damit myclimate sie in die Berechnung einbeziehen kann. Die Klimabilanz jedes einzelnen Produktes (engl. Product Carbon Footprint PCF) umfasst die Lebenszyklusphasen Rohstoffe, Produktion, Verpackung und Transport („Cradle-to-Gate“). Die im Rahmen der Produktnutzung entstehenden Emissionen sollen in einem Nachfolge-Projekt ermittelt werden. In die Ergebnisse des Product Carbon Footprints wurde eine Unsicherheit von 20 % einkalkuliert, denn innerhalb einer Kategorie können die berechneten Werte z.B. durch das Produkt-Gewicht variieren. So entstand durch die Berechnungen von myclimate ein „durchschnittliches“ Produkt, das eine Kategorie repräsentiert. Dieser methodische Ansatz basiert auf international anerkannten Standards (ISO 14’040/44, ISO 14’067, PAS 2050, GHG Product Life Cycle Standard).