Fahrradpflege leicht gemacht – Tipps für lange Lebensdauer
Wer lange Spaß an seinem Rad haben und sicher unterwegs sein möchte, sollte mindestens einmal im Jahr einen »kleinen Service« bzw. eine Fahrradpflege machen. Wie das geht, zeigen wir dir hier. Du brauchst: Einen Bike-Reiniger, eine Bürste, einen Lappen, einen Drehmomentschlüssel, eine Luftpumpe, Kettenöl und vielleicht Federgabeldeo. Viel Spaß bei der Fahrradpflege!
TEXT: Moritz Schäfer
Der wichtigste Teil der Fahrradpflege ist eine gründliche Reinigung: Am besten mit einem Gartenschlauch/Eimer Wasser und einem Bikereiniger. Für den Antrieb (Kette, Kettenblatt, Kassette, Schaltwerk) brauchst du eine Bürste – z.B. eine ausgediente Zahnbürste. Achte darauf, dass kein öliges Wasser auf die Bremse gerät. Wichtig: Der Hochdruckreiniger ist tabu, denn der kann Lager und Dichtungen beschädigen. Danach mit einem Lappen abtrocknen.
Reinige Gabel/Dämpfer mit einem sauberen Tuch. Zur Schmierung der Abstreifringe sprühe Federgabeldeo auf die Standrohre (s. Foto). Danach mehrmals kräftig einfedern, damit das Schmiermittel in die Gabel/den Dämpfer vordringen kann. Überprüfe die Standrohre auf Beschädigungen, kleine Kratzer und Macken können von speziellen Werkstätten repariert oder zumindest glattpoliert werden.
Ritzel, Kettenblatt, Kette und Schaltung mit einer Bürste reinigen. Hier lohnt es sich, gründliche vorzugehen und sich Zeit zu nehmen. Denn: Je sauberer der Antrieb, desto leiser läuft er und desto besser funktioniert die Schaltung. Anschließend Kettenöl sparsam auftragen und dann das überschüssige Öl mit einem Lappen abwischen. Falls deine Schaltung nicht ordnungsgemäß funktioniert, musst du ggf. die Zugspannung nachstellen. Wie das funktioniert, erklären diverse Anleitungen im Netz.
Kontrolliere das Profil. Sind die Reifen abgefahren oder spröde, müssen zwingend neue her! Dann prüfe den Luftdruck und pumpe ggf. nach. Als grober Richtwert gilt: Touren-/Cityräder 2,5–3,5 bar, Rennräder 5–10 bar, Mountainbikes 2–3,5 bar. Prüfe anschließend, ob einzelne Speichen locker oder sogar gerissen sind. Lockere speichen kannst du problemlos mit jedem Biketool nachzielen. Eine gerisse Speiche lässt du am besten in einer Werkstatt tauschen.
Kontrolliere alle Schrauben (z.B. Vorbau, Sattelklemme usw.) und ziehe sie mit einem Drehmomentschlüssel nach (Nm-Angabe steht oft auf den Komponenten. Wenn nicht, in der Anleitung nachlesen). Bei vollgefederten Bikes: Prüfe, ob die Rahmenlager Spiel haben – das ist eine häufige Ursache für Knarzen, Knacken und Co. Wichtig: Prüfe auch, ob die Streckeachsen/Schnellspanner fest sitzen.
Prüfe die Beläge/Backen und Scheiben. Der Belag sollte mind. einen Millimeter dick sein (Herstellerangaben beachten!). Packt deine Bremse nicht mehr ordentlich zu, muss sie eventuell entlüftet werden – das ist ein Job für erfahrene Schrauber:innen und Profis!
Wenn du die folgenden fünf Fragen mit »Ja!« beantworten kannst, ist dein Fahrrad höchstwahrscheinlich bereit für die nächste Ausfahrt. Wenn nicht, solltest du dich an die Arbeit machen und dein Fahrrad pflegen (Anleitung s. oben)..