
Der weite Atlantik, ein rustikales Segelboot –
und drei Frauen, die ihren Traum leben.

Die »Mara Noka« wurde vor 50 Jahren als relativ sicherer,
aber nicht gerade komfortabler Segler gebaut.
Die »Mara Noka« ist so ziemlich das Gegenteil einer modernen Segelyacht. Vor 50 Jahren aus Sperrholz gebaut und nun pragmatisch instand gesetzt – als Schiffsmast etwa dient ein in Portugal ausgemusterter Telegrafenmast. Radar, Sonar, Kartenplotter, Windmesser, Autopilot? Fehlanzeige.
Lediglich das Funkgerät und ein 10-PS-Außenborder für landnahe Manöver sind sicherheitshalber dabei. Kurz: Die »Mara Noka« will gesegelt und navigiert werden wie in alten Zeiten. Dieser Aufgabe stellen sich drei Frauen mit ganz verschiedenen Geschichten.
Die US-Amerikanerin Kiana Weltzien macht in der Immobilienbranche von Miami Karriere, bis sie als Spätberufene zum Segeln findet. 2017 entdeckt sie in Panama unter einer Plane einen ollen Katamaran, 12 Meter lang, Baujahr 1974. Hunderte von Renovierungsstunden verwandeln den abgetakelten Oldie in die »Mara Noka«. »Zum Glück wussten wir vorher nicht, wie viel Arbeit das wird«, sagt die Kapitänin. Aber jetzt wagt sie sich mit ihrem Boot auch auf die Hochsee.
Lærke Heilmann aus Dänemark segelt schon als Kind mit ihren Hippie-Eltern und entwickelt sich zur wasserliebenden Künstlerin, Surferin und Umweltaktivistin. Im Hauptberuf arbeitet sie auf Fuerteventura für das Clean Ocean Project, eine NGO, die sich insbesondere gegen die Plastikverschmutzung der Meere engagiert.
Die Dritte im Bunde hat nie zuvor ein Segelschiff betreten: Alizé Jireh aus der Dominikanischen Republik ist Filmemacherin. »Ich möchte eine aufmerksame Beobachterin und Erzählerin sein, deren Geschichten Emotionen, Verbundenheit und Selbstreflexion hervorrufen.«
»Die Frauen überlassen sich Wind und
Wetter, überstehen Stürme und genießen stille
Stunden in der blauen Weite.«

Alltag an Bord: Angeln, Kochen, Putzen und immer mal wieder eine Salzwasser-Dusche im Open-Air-Badezimmer.
Zudem dokumentiert die Crew den Plastikmüll im Golfstrom, ein dramatisch wachsendes Problem, das noch zu wenig Beachtung findet.


Ein grosser Dokumentarfilm ist in Planung
Was für ein Boot, was für eine Crew! Im Sommer 2022 starten die drei von Beaufort, USA, gen Osten. Auf dem Nordatlantik überlassen sie sich Wind und Wetter, überstehen Stürme und genießen stille Stunden in der blauen Weite. Sie schlafen in regendurchweichten Betten, relaxen in der Sonne, dokumentieren Menge und Bewegungen des Plastikmülls im Golfstrom. Alizé ist andauernd seekrank, dreht dennoch tapfer für ihren Dokumentarfilm. Nach 30 intensiven Tagen und Nächten auf See erreichen sie die Azoren – und mögen kaum an Land, weil sie ihre inzwischen so besondere Verbindung nicht lösen wollen.
Der Film soll durch Crowdfunding finanziert werden. Die Kampagne ist gestartet und erfolgreich. Wer also mehr von »Women and the Wind« sehen will, kann das Projekt auch persönlich unterstützen.
Alle Infos: www.womenandthewind.com
