Sachsen kann Winter

Tiefe Schluchten, angezuckerte Gipfel und traditionelle Weihnachtsmärkte. Neun Tipps für euer Rendezvous mit Väterchen Frost im wildromantischen Osten.

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#1

Steil, schroff und romantisch –
Kleckerburgen mit Zuckerguss

Wie ein Gongschlag holt uns ein metallisches Klacken zurück aus der Märchenwelt. Das sanfte Knarschen des Schnees hatte uns wohl eingelullt. Weiß angepudert sind die Blocksteine, ­Bäume und niedlichen Häuser im Tal. Vom Hockstein haben wir den Blick weit schweifen lassen auf Tafelberge, Burgen und in die Tiefe des Polenztals. Nun aber zieht sich der Himmel zu, die Felswände rücken immer näher zusammen, lassen kaum Wintersonne und Schnee in den tiefen Felsschlund hinab. Die Wolfsschlucht, die den Hockstein teilt, liegt vor uns. Immer enger wird sie und über Metalltreppen geht es final hinab ins Polenztal. Klack, klack, klack.

Immer wieder wartet der Malerweg quer durch die Sächsische Schweiz mit solchen Überraschungen auf. 116 Kilometer zieht sich die Mehrtageswanderung durch eine der schönsten Landschaften Europas. Auf kleinstem Raum hat die Natur in Jahrtausenden imposante Felsskulpturen und enge Felsspalten ­gegraben. Im Sommer ist dieses Naturparadies südlich von Dresden schon lange kein Geheimtipp mehr. Bricht aber der erste Frost über die Region herein, pudert Schnee wie Zucker­guss die Kleckerburgen, hat man die Nationalpark­region noch fast für sich allein. Wild und unergründlich liegen sie da: Neuer Wildenstein, Schrammsteine, Herkulessäulen. Dieser Welt der Klarheit und Stille kommt man bei einer Winterwanderung am nächsten.

Ein Großteil der Wege im Nationalpark ist dafür bestens geeignet. Die Etappe zwischen Stadt Wehlen und Hohnstein auf dem Malerweg zum Beispiel: Auf zwölf Kilometer Länge verbindet sie die weltberühmte Bastei und den Abstieg vom Hockstein ins Polenztal. Auch dies­e Tour findet sich unter den Winterwandertipps des Tourismusverbands mit 35 besonders reizvollen Wintertouren.

Winter in Sachsen: Weihnachten im Erzgebirge

Und sonst? Sind die Füße müde oder die Wanderlaune ist aufge­braucht, bietet die Sächsische Schweiz noch mehr: in Fels­höhlen Glühwein trinken. Unterm Nachthimmel in dampfende Badezuber steigen. Im Laternenschein Tafelberge erklimmen. Einig­e der schönsten Städte und Dörfer der Region laden als »Winter­traumorte« mit einer Mischung aus Naturerlebnis, Wellness, Genuss und Kultur zu wohltuenden Auszeiten.

Ein Highlight darunter ist das Winterdorf Schmilka. Hier verwandelt sich das Areal rund um die Schmilk’sche Mühle in ein einzig­artiges Winterdorf. Laternen und Kaminfeuer schenken warmes Licht und stimmungsvolle Atmosphäre. Stündlich ruft der Bade­meister zum Aufguss in der Panoramasauna. Als Schmanker­­l bietet er auch ein Bierbad an. Wohl dem, der am nächsten Morgen nicht von einem Gongschlag geweckt wird.

Naturwunder und Kulturschätze lassen sich im Winter in Sachsen ruhiger entdecken – Schnee ist dann das Zuckerle.

Sachsen im Winter, Erzgebirge
© Patrick Eichler

#2

Erzgebirge – Dem Freistaat aufs Dach steigen

Zum Winter in Sachsen gehört ein Besuch im Erzgebirge. Das hat zwei Gründe: Mit einer Höhe über 1200 Metern bietet das Mittelgebirge bereits eine weiße Pracht, wenn Frau Holle im Tal noch auf sich warten lässt. In Oberwiesenthal und Altenberg werden Pisten und Loipen gepflegt, die bereits viele Olympiasiege hervorbrachten. Auch die Bobbahn erfüllt höchste internationale Standards. Und dann sind da noch Schwibbögen, ­Räuchermänner und all der andere Weihnachtsschmuck, der in Handarbeit noch heute in den vielen Werkstätten geschnitzt, gesägt, bemalt und verkauft wird. Wenn jetzt Kinderaugen noch nicht leuchten, warten noch vier dampfbetriebene Schmal­spurbahnen und über 20 Besucherbergwerke mit tollem Programm zur Montangeschichte (s. Tipp 5) auf ihre Entdeckung. Winterurlaub im Erzgebirge ist einfach viel mehr als Ski­fahren, Rodeln, Winterwandern, Schlittschuhlaufen oder eine Fahrt mit dem Pferdeschlitten durchs Winterwunderland.

Sachsen im Winter, Weihnachtsmarkt Dresden

#3

Erst wandern, dann Stollen – Unterwegs im Dresdner Elbland

Genauso wie die Arbeit in den Weinbergen im Winter nicht ruht, bietet sich auch der sächsische Weinwanderweg das ganz­e Jahr über für einen Ausflug an. Auf den insgesamt sechs Etappen kannst du auch bei Schnee die Natur des Elblands erleben. Glühwein zum Aufwärmen gibt’s zum Beispiel inmitten der weihnachtlich erleuchteten Weinberge auf Schloss Wackerbarth. Auch der elf Kilometer lange Königsweg rund um das Jagdschloss Moritzburg lädt zum Winterwandern ein – mit einer abschließenden Einkehr auf dem Weihnachtsmarkt der ­Moritzburger Schlossinsel. Wer dann noch nicht genug von Winterlandschaft und Weihnachtsmärkten hat, dem sei der Dresdner Striezelmarkt empfohlen. Er gilt als der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands und verdankt seinen Namen dem traditionsreichen Dresdner Weihnachtsgebäck »Striezel«. Beim Stollenfest am Samstag vor dem zweiten Advent findet jedes Jahr ein riesiger Festumzug statt.

Sachsen im Winter, Blockline Biker blicken ins Tal
#WirMachenContent

#4

Bock auf die Blockline? –
Ein Land für Bike-Held:innen

Erzgebirge und Gravelbike passen zusammen wie Kette und Kurbel, Fahrradschuh und Klickpedale, Felge und Mantel. Hier gibt es echte Berge, doch sind die Trails nicht alpin – und somit wie gemacht für deine nächste Graveltour. Herausfordernde Anstiege auf knirschenden Waldwegen und lässige Abfahrten durch Wiesen und Felder. Und dabei ordentlich Strecke machen. Wer abenteuerliche Gravelbiketouren liebt, ist hier genau richtig. Ein Highlight in der Region: die sogenannte Blockline.

Die Blockline liegt im Osten des Erzgebirges, zwischen Seiffen – weltbekannt für seine Holzkunst – und dem Wintersport­zentrum Altenberg. Auf 140 Kilometern radelt man auf der neue­n, komplett beschilderten Strecke durch dunkle, wilde Wälde­­r, zwischen Basaltkegeln und entlang von Wiesen mit mäandernden Bächen. Nordamerika-Feeling mitten in Sachsen!

Der komplett ausgeschilderte Weg ist in drei Loops unterteilt und für alle gut fahrbar – egal ob auf dem Gravelbike oder mit dem Mountainbike, egal ob Bio- oder E-Bike. Man kann überall in die Strecke einsteigen, vorzugsweise aber bei einem der ­sehenswerten Blockline-Portale: Geschnitzte, riesige Holzkons­truktionen überspannen den Trail und machen sich gut in eurer Bildergalerie auf Strava oder Komoot. Diese Portale, Meilen­steine und wundervoll gestaltete Tiere als Motivsteine weisen den Weg in ein Land beeindruckender Panoramen, einzigartiger Gesteinsformationen, tierreicher Talsperren, üppiger Bergwiesen und idyllischer Bachläufe.

Zu Gast bei der Kettensägenweltmeisterschaft

Die hochwertig gestalteten Informationstafeln erzählen spannende Details und Geschichten zur einheimischen Flora und Fauna. Überhaupt ist die Schnitzkunst eine der Besonder­heiten auf der Bikestrecke. Im Walderlebnisdorf Blockhausen etwa staunt man über faszinierende Kettensägekunst. Verblüffend filigrane Handwerksarbeiten warten hier in Form einer Outdoor-Dauerausstellung auf Gäste. Wenn du Glück hast, findet dort gerade die alljähr­liche Kettensägenweltmeisterschaft statt.

Die verwunschenen Moorlandschaften sind besonders ­mystisch. Kiefern, Moosbeeren und Sonnentau prägen die Um­gebung und entführen einen gedanklich in das Reich der Feen und Elfen. Beeren bedecken den Boden, während das Wollgras im Wind sanft schaukelt.
Die meisten Biker:innen sind zwischen Mai und Oktober auf den Trails unterwegs. Im Winter ist die Strecke zwar nicht gesperrt, sie kollidiert aber mit Pisten und Loipen. Es heißt also, im Winter vorbereiten, um dann im Frühjahr durchzustarten.

Sachsen im Winter, Erzgebirge
Fotos: Greg Snell Photography (li.), Patrick Eichler (re.)

#5

Glück auf, Montanregion –
Grenzübergreifendes Welterbe

Überall im Erzgebirge trifft man auf die Spuren bergmännischer Tradition – vom Gruß »Glück auf!« bis zu den imposanten technischen Denkmälern. Diese Region ist nicht nur reich an Boden­schätzen, sondern auch an Sehenswürdigkeiten, die einen Einblic­­k in die wechselvolle Geschichte des Bergbaus geben. Die Bodenschätze waren einst das Fundament für den Wohlstand. Besonders faszinierend sind die Bergstädte mit ihren historischen Stadtkernen, den prächtigen Patrizierhäusern und den erhabenen Kirchen. Das Beste daran: Im Erzgebirge kann man diese Städte und Stätten über und unter Tage entdecken. Besucherbergwerke vermitteln einen Eindruck in die harten Arbeits­bedingungen der Bergleute damals. Über Tage sind es die Kirchen, Museen und Ausstellungen, die die Lebens­welt des Bergbaus lebendig werden lassen. Um das herauszustellen und zu schützen, hat die UNESCO die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří zum Welterbe auserkoren.

Sachsen im Winter, Mann und Frau auf Schneeschuhtour

#6

Winterwunder – Vom Lupfen und Schlappen

Wie eine riesige weiße Leinwand liegt ein schneebedecktes und noch unberührtes Feld vor uns. Ein Glitzermeer. Eis­kristalle funkeln im Gegenlicht. Die Äste der laublosen Bäume, die am Rand stehen, sind weiß gezuckert. Pulverschnee stiebt in die Luft, als wir die Schneeschuhe nahezu lautlos aufsetzen und scheinbar kreuz und quer – aber nicht ohne Plan – unsere Bahne­­n ziehen. Die Wandernden, die nach uns kommen, werden nun von riesigen Smileys angelacht, die in die Schneefläche gezeichne­­t sind.

Wir sind das erste Mal mit diesen seltsamen Dingern am Fuß unterwegs. Sie erinnern an kleine Boote. Bei jedem Schritt lässt ein Scharnier die Schneeschuhe an der Ferse nach unten schlappen und es wirkt, als wolle man sie wie Schiffe über eine Welle lupfen. Gewöhnungsbedürftige Gerätschaften. Nach ein paar hundert Metern haben wir den Dreh raus. Erstaunlich, wie viel weniger anstrengend das Wandern im Schnee damit ist. Wir werden mit jedem Schritt übermütiger – und schneller. Lachgesichter malen wir jetzt schon im Jogging­tempo.

Wandeln im Einbruchtrichter eines Bergwerks

Die Schuhe haben wir in Altenberg ausgeliehen und gleich noch einen Tourentipp dazu bekommen: Der Aufstieg zum Geising­berg ist so ausgestattet auch bei tiefem Schnee möglich. Hier schaut man in den 150 Meter tiefen und 400 Meter breiten Einbruchtrichter der Altenberger Pinge. 1620 stürzten hier gleich mehrere Bergbaustollen ein. Wie ein Vulkankrater wirkt das. Welche Ausmaße die wichtigste Zinnlagerstätte in Mitteleuropa einnahm, ist heute eindrucksvoll im nahen Besucherbergwerk Zinnwald zu sehen.

»Pulverschnee stiebt in die Luft, als wir die Schneeschuhe nahezu lautlos in die ­Oberfläche setzen.«

Ob mit oder ohne Schnee, das Erzgebirge ist ein großartiges Wandergebiet mit vielen Kulturstätten. Die ursprüngliche Natur und kulturelle Schätze der Region können auf Wanderungen von zusammengenommen über 5 000 Kilometern entdeckt werden. Auf den Wegen hat man nicht nur fantastische Ausblicke auf die Landschaft, sondern auch auf die umliegenden Städte. Gerade im Winte­r macht es Spaß, die Wanderung immer wieder zu unterbrechen und sich in einem Museum oder Kirche aufzuwärmen und Geschichte und Geschichten auf sich wirken zu lassen.

Besonders sehenswert sind dabei der Cranach-Altar in der Schneeberger ­St.-Wolfgangs-Kirche, die steinerne Tulpenkanzel im Freiberger Dom sowie die Golden­e Pforte und der 1521 ­geweihte Bergaltar in der Annaberger St. Annenkirche. Dieser zeigt eindrucksvoll eine erzgebirgische Bergbaulandschaft und das ­bergmännische Leben vor 500 Jahren. Hier, in der abwechslungsreichen Mittelgebirgslandschaft im Süden von Sachsen, wird es einem bestimmt nicht langweilig. Mittelalter und Renaissance sind allgegenwärtig und die Kunstwerke in den Museen sind atemberaubend. In Freiberg zum Beispiel beim Besuch der Mineralienausstellung im Schloss ­Freudenstein, genannt Terra Mineralia. Glitzerte draußen der Schnee weiß, glitzert es hier drinnen in allen Farben. Unzählige ­Mineralien blitzen in den Vitrinen und lassen die Augen der Gäste staunen.

Sachsen im Winter, Werkstatt Instrumentenbau

#7

Vielfalt im Vogtland – Glücksgefühle garantiert

Nichts wie hin! Es schneit im Vogtland – und damit bieten sich viele zusätzliche Möglichkeiten, etwas in der Ferienregion im Dreiländereck Böhme­n-Bayern-Sachsen zu unternehmen. Denn das Vogtland bietet auf kleinem Raum eine überraschende Vielfalt – es verbindet familiäre Herzlichkeit mit Gemütlichkeit, Erfindungsreichtum mit einem Schuss Eigensinn und unbe­rührtes Naturerlebnis mit glanzvoller Musikkultur. So kommen Menschen, die Skifahren, Wandern oder Rodeln wollen, genauso auf ihre Kosten wie Erholungssuchende, Kulturbegeisterte und Genussliebende.

Bei Schnee und Kälte wird die vogtländische Naturvielfalt zum Wintersportparadies. Vor allem Langläufer:innen finden auf den Loipe­n, etwa der 36 Kilometer langen Kammloipe auf dem Gebirgs­kamm im vogtländischen Schöneck, ausreichend Strecke zum Austoben. Die Route führt bis ins erzgebirgische Johanngeorgenstadt und gehört zu den längsten, schönsten und schneesichersten Loipen in ganz Deutschland – und begeistert auch Langlauf-Neulinge. Auch Pferdeschlittenfahrten, Rodelspaß und Ski Alpin ziehen die Winterfans an.

Skispringen auf einer der modernsten Schanzen Europas

Wer lieber anderen beim Sport zusieht, fährt in die Vogtland Arena nach Klingenthal: Hier finden hochkarätige internationale Wettkämpfe im Skispringen auf einer der modern­sten Großschanzen Europas statt.
Wie der Winter am besten klingt, lässt sich im Vogtland als Zentrum des deutschen Musikinstrumentenbaus an allen Ecken erahnen und erleben. Schauwerkstätten und das Musikinstrumenten-Museum in Markneukirchen laden bei Schmuddel­wetter ein, sich gleichzeitig aufzuwärmen und neues Wissen zu tanken. Wer noch nicht genug von der Kultur des Vogtlands hat, kann sich im einzigen Spitzenmuseum Deutschlands und in den traditions­reichen Fertigungsstätten in Plauen in die moderne Kunst der Spitzenstickerei entführen lassen.

Für Kurgäste und Wellnesssuchende bieten die traditions­reichen Sächsischen Staatsbäder insgesamt elf Mineral-Heil­quellen: In Bad Elster findet sich eines der ältesten Moorheil­bäder Deutschlands, während Bad Brambach weltweit für die stärkste Radonquelle bekannt ist. Die Radon-Trinkkur und Radon-Wannen­bäder fördern die Aktivierung des Stoffwechsels und der Selbstheilungskräfte sowie die Ausschüttung von Endor­phinen. Glücksgefühle im Vogtland sind also in vielerlei Hinsicht garantiert.

Michael Bärisch

#8

Oberlausitzer Bergweg – Verträumte Landschaften

Wir passieren romantisch beleuchtete Dörfer mit barocken Kirchen, laufen durch verschneite Wälder und erfreuen uns an den für die Oberlausitz so typischen Umgebindehäusern mit ihrer Fachwerkbauweise. Viele Menschen treffen wir nicht auf dem insgesamt 107 Kilometer langen »Oberlausitzer Bergweg«, genießen dafür aber jede Menge unberührte Natur und eine sagenhafte Weitsicht. Der Schnee verleiht dem Ganzen zu­sätz­lich etwas Verträumtes, Mystisches. Unterwegs lassen wir es uns in gemütlichen Wanderhotels und Pensionen gut gehen, können nach Herzenslust die Wellnes­sangebote genieße­­n und trauen uns sogar eine rasante Rodelabfahrt zu.

Am traditionellsten wohnt man in der Oberlausitz in einer Ferienwohnung in einem Umgebindehaus.

Auf einer unserer insgesamt sechs Etappen machen wir außerdem einen kleinen Abstecher auf die Burg- und Kloster­ruine auf dem Berg Oybin, die schon die Romantiker malten. Das wundert uns nicht. Schon von unten spitzelt der Turm, der am Abend schön beleuchtet ist, durch die Baumwipfel und gibt uns einen ersten Eindruck davon, wie das Leben hier früher wohl gewesen sein mag.

Sachsen im Winter
(©) Rainer Weisflog IPTC-CopyrightDaten nach Paragraf 95c UrhG rechtlich geschuetzt, nicht entfernen !

#9

Park mit Platz – Traditionsreiche Oberlausitz

Welterbestätten, Geschichtszeugnisse und Architekturmeisterwerke: In der Oberlausitz findet sich an jeder Straßenecke ein anderer Schatz. Gartenkunstbegeisterte sollten daher unbedingt dem Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau einen Besuch abstatten – der ist UNESCO-Welterbe. 50 Kilometer misst das Netz an Spazierwegen in dem rund 830 Hektar großen Park und bietet nach jeder Kurve neue Blickwinkel.

Mehr über die Handelsgeschichte der Region erfahren Schatzsuchende bei einem Stadtbummel durch die fünf Städte Kamenz, Bautzen, Löbau, Zittau und Görlitz. Urig und gemütlich wird’s in den Umgebindehäusern, deren Bauweise europaweit einzigartig ist. Rund 19 000 dieser Holzbauten finden sich in der Oberlausitz, die mit prachtvollen Türgewänden und heimeligen Holzbalken die Gäste faszinieren. Viele der typischen Bauten sind heute Ferienhäuser.

Der Ursprung aller Weihnachtssterne liegt in der ostsächsischen Stadt Herrnhut. Die dreidimensionalen Sterne mit den 25 großen Zacken werden seit mehr als 160 Jahren in der Herrnhuter Sterne-Manufaktur hergestellt.Zu jeder Jahreszeit bietet die Region wunderschöne Naturlandschaften, mittelalterliche Städte und viele Aktivangebote. Geologische Schätze finden sich beispielsweise bei einer Wanderung durch zerklüfteten Sandstein im Naturpark Zittauer Gebirge, beim Gravelbiken entlang des Isergebirges ­oder beim Pilgern auf der Via Sacra. Und wer genau hinsieht, entdeckt überall auch Spuren der sorbischen Kultur.


#weihnachtsland

In Sachsen ist vielerorts das ­ganze Jahr über Weihnachten – von Stollenbacken bis Sternebasteln

Sachsen ist ein Weihnachtsland. Und das nicht nur wenige Wochen im Jahr, sondern dank Schauwerkstätten, Manufakturen, Museen und Ausstellungen vielerorts das ganze Jahr über. So gibt es bei den Dresdner Stollenbäckern Führungen durch die traditionelle Bäckerei und in Pulsnitz lässt sich die Kunst des Pfefferkuchenbackens in Europas einzigem Pfefferkuchenmuseum bestaunen.

Neben den großen Weihnachtsmärkten in Dresden, Leipzi­g und Chemnitz gehören zu den beliebten vorweihnachtlichen Treffpunkten auch der Christkindelmarkt ­der Stadt Görlitz, der Radebeuler Weihnachtsmarkt in ­Altkötzschenbroda und Mittelaltermärkte am Dresdner Schloss, auf der Festung Königstein oder der Christmas Garden im Schloss Pillnitz. Im Erzgebirge ist jeder Markt – ob Schneeberg oder Annaberg-Buchholz, Freiberg oder Schwarzenberg – eine Welt für sich. Höhepunkt der Weihnachtszeit sind dort die zahlreichen Bergparaden. ­Wenn Hunderte stolze Bergleute im feierlichen Habit durch die Straßen ziehen. Traditionen wie das Mettenschichten sind hier tief verwurzelt.

Kind bastelt Weihnachtsschmuck
Sunset in Saxon Switzerland
Jakub Škyta – stock.adobe.com

Winterwandertage Dresden

WANN? 20.-22.01.2023

Na, habt ihr jetzt Lust auf Winter in Sachsen bekommen? Dann haben wir da etwas für euch: Ihr könnt ihn erleben bei unseren Winterwandertagen! Nach der erfolgreichen Spätsommerausgabe der Globetrotter Wandertage in Bad Schandau ruft nun der Winter in der Sächsischen Schweiz. Wir freuen uns auf euch!


Text: Tom Jutzler, Sebastian Lüke, Nina Probst