Fotografieren beim Tauchen und Schnorcheln

Tipps und Tricks in der Unterwasserfotografie

Die Unterwasserfotografie ist ein Schaufenster in eine andere Welt. Matthias Koch erklärt euch, wie ihr mit einfachen Mitteln tolle Fotos macht und was ihr bei der Motivwahl beachten solltet.

Raja Ampat ist eine atemberaubende Inselgruppe, die zu Indonesien gehört und im Westpazifik, genauer gesagt in West-Papua liegt. Sie umfasst mehr als 1.500 kleine Inseln. Die Region ist berühmt für ihre unvergleichliche marine Biodiversität und wird oft als eines der besten Tauchziele der Welt betrachtet.

Die Unterwasserwelt von Raja Ampat ist ein wahres Paradies für Taucher und Schnorchler. Hier findet man eine beeindruckende Vielfalt an Korallen, Fischen, Haien, Rochen und anderen faszinierenden Meereslebewesen.

Abgesehen von der Unterwasserwelt bietet Raja Ampat auch eine atemberaubende landschaftliche Schönheit. Hohe Kalksteinfelsen ragen aus dem türkisfarbenen Wasser empor und bilden eine malerische Kulisse für die idyllischen Strände und dichten Dschungel. Die einheimische Kultur der Papuas, die hier lebt, trägt zusätzlich zum kulturellen Reichtum der Region bei.

Die Unterwasserfotografie ist eine faszinierende Art der Fotografie, die es ermöglicht, die geheimnisvolle Welt unter der Wasseroberfläche festzuhalten. Mit spezieller Ausrüstung und Techniken können atemberaubende Bilder von Korallenriffen, exotischen Fischen und anderen Meereslebewesen eingefangen werden. Diese Art der Fotografie eröffnet ein Fenster zu einer Welt, die für viele Menschen sonst unzugänglich ist. Es erfordert jedoch ein Verständnis für die besonderen Herausforderungen, die das Fotografieren unter Wasser mit sich bringt, wie beispielsweise Lichtverhältnisse und Farbspektren. Mit der richtigen Ausrüstung, Übung und einer Portion Leidenschaft kann Unterwasserfotografie zu beeindruckenden visuellen Geschichten führen.

Unterwasserfotografie: Das passende Equipment

1. Einfache Hülle fürs Smartphone

Die Unterwasserfotografie kann ein sehr kostspieliges Hobby werden. Um beeindruckende Unterwasseraufnahmen zu erzielen, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Für diejenigen, die nur gelegentlich im Urlaub beim Schnorcheln unter Wasser fotografieren möchten oder neu in das Thema einsteigen, könnte eine Hülle für das Handy die passende Lösung sein. So können erste Versuche gestartet werden um herauszufinden, ob sich eine Investition in höherwertiges Equipment überhaupt lohnt. Es ist jedoch entscheidend, darauf zu achten, für welche Tauchtiefen das Gehäuse, die jeweilige Kamera oder das Handy geeignet ist.

2. Actioncam mit Zubehör

Zudem verbessert sich kontinuierlich die Qualität von sogenannten Actionkameras. Viele haben bereits eine für andere Zwecke zuhause. Die meisten Actionkameras sind bis zu einer Tiefe von zehn Metern wasserfest, darüber hinaus gibt es Gehäuse, mit welchen das Tauchen bis zu vierzig Metern möglich ist. Ihr Preis ist deutlich niedriger im Vergleich zu anderen Kameras, weshalb sie eine attraktive Alternative darstellen. Insbesondere für Videoaufnahmen können speziell darauf ausgerichtete Actionkameras von Vorteil sein. Außerdem gibt es tolles Zubehör, wie beispielsweise einen Dome – damit können Halb-Halb Fotos erstellt werden, also halb Unterwasser und halb Überwasser.

3. Unterwasserbeutel

Wer bereits eine Profikamera hat, möchte diese wahrscheinlich auch Unterwasser gerne nutzen. Viele Kameras bieten spezielle Unterwassergehäuse an, um eine Vielzahl von Einstellungen auch unter Wasser zu ermöglichen. Es gibt aber auch die Lösung in Form eines Beutels, der bis zu fünf Meter wasserdicht ist und welcher die Bedienung verschiedener Kameras ermöglicht. Der Beutel ist wesentlich günstiger als ein speziell angefertigtes Gehäuse, dafür kann nicht jeder Knopf bedient werden und somit sind kaum Einstellungen möglich. Diese müssen dann vor der Nutzung im Wasser vorgenommen werden.

4. Speziell angefertigtes Gehäuse

Da Mathias und ich bereits im Besitz einer professionellen Kamera sind und wir keine Abstriche in der Bildqualität machen möchten, haben wir uns für den Kauf eines Gehäuses für unsere Kamera entschieden. So können wir auch Unterwasser alle Einstellungen vornehmen und auf spezielle Situationen reagieren. Außerdem ist das Gehäuse auch bis zu 40 Metern Tiefe wasserdicht und somit auch zum Tauchen geeignet.

Tipps und Tricks in der Unterwasserfotografie

Tagsüber fotografieren für viel Licht

Im Gegensatz zur Landschaftsfotografie, bei welcher wir am liebsten zur goldenen Stunde fotografiert, ist die beste Tageszeit für die Unterwasserfotografie die Mittagszeit. Da das Licht durch die Wasseroberfläche gebrochen wird und verloren geht, ist es wichtig, dann zu fotografieren, wenn die Sonne am höchsten steht.

Mit offener Blende fotografieren für viel Licht

Wer mit einer entsprechend ausgestatteten Kamera und einem Gehäuse fotografiert, welches die manuelle Einstellung der Kamera ermöglicht, sollte die Blende so offen wie möglich einstellen. Denn bereits direkt unter der Wasseroberfläche geht einiges Licht verloren, sodass jedes vorhandene Licht mit einer möglichst offenen Blende genutzt werden sollte. Da sich Lebewesen Unterwasser meist eher schnell bewegen, sollte die Belichtungszeit so gering wie möglich sein, um das Foto nicht zu verwackeln.

Tiere auf Augenhöhe oder von unten fotografieren

Das Fotografieren von Tieren auf Augenhöhe oder von unten in der Unterwasserwelt erlaubt eine authentische und beeindruckende Darstellung der marinen Umgebung und ihrer Bewohner. Es trägt dazu bei, die Schönheit und Vielfalt der Unterwasserwelt auf eindrucksvolle Weise festzuhalten. Wenn Tiere auf Augenhöhe oder von unten fotografiert werden, wird eine realistischere Darstellung der Tierwelt geschaffen. Es ermöglicht dem Betrachter, eine direktere Verbindung zu den Tieren herzustellen, da beim Fotografieren von oben oftmals keine Augen und kaum Merkmale des Gesichts zu erkennen sind. Das Fotografieren auf Augenhöhe kann die individuellen Merkmale und die Persönlichkeit eines Tieres betonen. Man kann zum Beispiel die Augen und Gesichtszüge besser sehen, was dem Bild eine emotionale Tiefe verleiht.

Menschen ins Bild integrieren, um Größenverhältnisse darzustellen

Um Größenverhältnisse besser einschätzen zu können, sollten Personen ins Bild integriert werden. Ansonsten fehlen dem Auge der Betrachtenden unter Wasser Vergleichspunkte zur Bestimmung der eigentlichen Größe des Hauptmotivs. Da wir allerdings die Größe einer Person erfahrungsgemäß gut einschätzen können, werden die Relationen besser dargestellt und nachvollziehbar.

Abstand zwischen Objekt und Kamera gering halten – Näher ran!

Lass so wenig Wasser wie möglich zwischen dem fotografierten Objekt und der Kamera, gehe möglichst nah an die Motive ran. Natürlich immer, ohne dabei etwas anzufassen, die Tiere zu stören oder aufzuschrecken. Der Grund für diese empfohlene Nähe: Je mehr Wasser zwischen Motiv und Kamera kommt, desto stärker werden die Farben verfälscht und Schwebeteilchen beeinträchtigen das Fotomotiv.

Externe Lichtquelle verwenden, um Farben zu erhalten

Je tiefer getaucht wird, desto mehr Farben gehen unter Wasser verloren. Ab einer Tiefe von 10 Metern ist die Farbe Rot beispielsweise komplett weg. Daher empfiehlt es sich, eine externe Lichtquelle zu verwenden. Manche Kameras haben einen eingebauten Blitz, andere brauchen eine Tauchlampe. Alternativ gibt es auch Rotfilter, die man auf die Kamera bzw. das Objektiv schrauben kann.

Gegen das Licht fotografieren

Eine weitere interessante Perspektive ist das Fotografieren gegen das Licht. Vor allem bei Motiven, durch welche Licht scheint, sieht es aus, würde dieses leuchten. Auch die Lichtstrahlen tragen dazu bei, dass ein interessantes Foto entsteht.

Weitere Tipps:

  • Achtet darauf, die Kameralinse beziehungsweise das Gehäuse immer sauber zu halten, um unscharfe Fotos zu vermeiden.

  • Beim Fotografieren sollten immer beide Hände benutzt werden, um so die Stabilität zu wahren und ein Verwackeln zu verhindern.

  • Die Berührung mit dem Meeresboden sollte verhindert werden, um aufgewühltes Wasser beziehungsweise Sand zu vermeiden.
  • Rotfilter erhalten die Farben unter Wasser optimal.
  • Das Equipment nach Gebrauch im Meer immer gründlich mit Süßwasser reinigen, um die Haltbarkeit zu verlängern.

TEXT & FOTOS: Matthias Koch

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