The Nordic Wilderness – unterwegs auf dem Fjällräven Classic

UNSER GLOBETROTTER EXPERTE

Gemeinsam mit Primus schickten wir Manuel Dietrich auf den berühmten Fjällräven Classic. Begleitet ihn und sein Team auf seinem Abenteuer durch den Norden Schwedens und lasst euch inspirieren. Der Fjällräven Classic startet übrigens auch im kommenden Jahr.

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Moin Manuel! Junge, deine Fjällräven Classic Dokumentation wird mit großer Begeisterung von Jung und Alt geschaut! Was glaubst du fasziniert die Leute so am „Draußen sein“?

Manuel Dietrich: Ich glaube, gerade in der heutigen Zeit, in der der Alltag eigentlich nur noch aus Stress besteht, egal ob in der Schule, im Studium, oder in der Arbeit, braucht man einfach immer mehr dieses gewisse „Freiheitsgefühl“. Manche finden das Gefühl vielleicht in der Musik oder beim Sport. Aber ich glaube, dass die Outdoor-Bewegung vor allem in den letzten paar Jahren so einen Aufschwung erfahren hat, weil es einfach jeder, ob jung oder alt, völlig kostenlos erleben kann und es der komplette Gegensatz zum Alltagsstress ist. Für mich ist es einfach jedes Mal aufs Neue ein wahnsinnig tolles Gefühl irgendwo im Nirgendwo zu stehen, einfach mal alles hinter mir zu lassen und die Ruhe der Natur zu genießen. Die ganzen Abenteuer, die man da draußen erleben kann, gibt’s natürlich noch mal gratis oben drauf.

Was war dein bisher anstrengendster Trek? Gab es mal brenzlige Situationen?

Manuel Dietrich: Die Frage hätte zeitlich nicht besser kommen können! Ich bin gerade erst von meiner letzten Norwegen Tour zurückgekommen und auf der gab es definitiv einen Trek, den ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Geplant war es eigentlich auf der Insel Senja zu einem Spot aufzusteigen, von dem man einen wahnsinnig guten Blick auf den Berg „Segla“ hat. Leider haben wir uns vor der Wanderung mit dem Weg nicht lange genug auseinander gesetzt, um zu merken, dass wir am falschen Startpunkt losgelaufen sind. Weil das aber noch lange nicht langt, um den Trek anstrengend zu machen, hat Frau Holle es ziemlich gut mit uns gemeint und wir durften uns mit Schneeschuhen den Weg durch ca. 1 Meter Neuschnee kämpfen.

»Leider kann man den Wetterberichten in den Bergen nur sehr selten glauben und so fanden wir uns mitten in der Nacht in einem ziemlich heftigen Gewitter wieder.«

Nachdem wir 1:45 Std. später komplett fertig und durchnässt oben ankamen, gab es nur eine Frage, die uns durch den Kopf ging: „Wo sind wir und warum schaut es hier nicht so aus, wie auf den Bildern!?“ In dem Moment standen wir auf dem Gipfel des Bergs „Segla“. Die Enttäuschung war dann noch mal umso größer, als es den besten Sonnenuntergang der ganzen Woche gab und wir uns nur hilflos fragten, wie wir auf die andere, richtige Seite des Bergs kommen sollen, bevor es komplett dunkel ist.
Natürlich war das komplett unmöglich und so schleppten wir dann ziemlich niedergeschlagen unsere ganze Kamera Ausrüstung den Berg runter.
Aber keine Sorge, so wie ich bin, habe ich mich in der Dunkelheit noch mal auf die Socken gemacht und mich durch den Schnee auf die richtige Seite des Bergs hochgequält. Krämpfe und taube Finger & Füße haben es mir beim Abstieg gedankt.

Zu den brenzligen Situationen fällt mir so spontan jetzt vor allem eine ein. Und zwar war das vor knappen 2 Jahren beim Aufstieg zu den Drei Zinnen in den Dolomiten. Es versprach eigentlich eine ruhige klare Nacht zu werden, weshalb wir auch Isomatte und Schlafsack zum Biwakieren mitschleppten. Leider kann man den Wetterberichten in den Bergen nur sehr selten glauben und so fanden wir uns mitten in der Nacht in einem ziemlich heftigen Gewitter wieder. Zum Glück waren wir, als der Himmel wie aus dem Nichts schwarz über uns wurde, nicht weit entfernt von ein paar Höhlen im Berg, die wir, so schnell es nur ging, in unsere Notunterkunft umfunktionierten und die uns vor Schlimmerem bewahrt haben. Das Wetter sollte man bei solchen Touren auf keinen Fall unterschätzen!

Das Outdoorthema wird insbesondere auf Fotoplattformen wie Instagram total gehyped und auch dein Account ist gefüllt mit malerischen Bergseen, wilden Küsten und grünen Klippen. Was sind deine 3 Tipps für ein wirklich gelungenes Outdoorbild?

Manuel Dietrich: Wirklich gelungene Outdoorbilder kann man zum Glück hinter jeder Ecke machen. Es muss nicht immer der Flieger sein, der dich ans Ende der Welt bringt. Egal ob der Schwarzwald, der voll mit wunderschönen Seen und Wasserfällen ist, die Sächsische Schweiz mit seinen Felsformationen, oder wenn man eher die Alpen sein zu Hause nennen darf und die Berge vor seiner Haustür hat, überall warten unzählige Spots darauf von dir entdeckt zu werden. Mein erster Tipp für ein solches Outdoorbild wäre also erst einmal die eigene Umgebung zu erkundschaften. Die besten Motive liegen meistens da, wo sie keiner erwartet. Der wohl wichtigste Tipp ist aber das Wetter bzw. die Lichtverhältnisse. Gerade Outdoorbilder funktionieren um einiges besser unter stimmungsvollen Bedingungen. Wenn es geht, also nicht gerade in der prallen Mittagssonne fotografieren, sondern eher die frühen Morgenstunden oder Sonnenuntergänge nutzen. Das Licht fällt da wesentlich schöner, die Schatten sind nicht zu hart und die Farben kommen deutlich besser raus. Eine ordentliche Portion Nebel oder ein dramatischer Himmel können je nach Motiv noch mal zusätzlich das gewisse Etwas bringen. Der dritte Tipp bezieht sich schon eher auf den Bildaufbau. Den Fehler, den die meisten machen, ist der, dass man aus der gewohnten Augenhöhe fotografiert. Das ist die Perspektive, die jeder schon von klein auf kennt und die ein Bild nicht mehr wirklich besonders wirken lässt. Schaut euch um, wenn ihr draußen seid! Geht mal in die Knie oder auf den Boden, nehmt ein paar Blätter als Vordergrundelement mit auf, oder schaut, aus welcher Perspektive ihr das Motiv noch nie gesehen habt. Die meisten meiner Bilder habe ich genau auf dem Weg gemacht. Es geht darum den Spot zu erkunden, Neues zu entdecken und dann aus allen Möglichkeiten den besten und spannendsten Winkel zu finden.

Wie bereitest du dich auf einen Trip vor? Mit welcher Ausrüstung arbeitest du? Must-Haves?

Manuel Dietrich: Vor jeder meiner Touren steht erst einmal eine ausgiebige Rechercherunde auf allen möglichen Sozialen Netzwerken, Plattformen und natürlich Google an. Instagram, 500px oder Pinterest sind da nur drei meiner Lieblingsorte im Netz, auf denen ich Inspiration für neue Touren finde. Wenn die Route geplant ist, drehen sich die Gedanken mal wieder um das Kameraequipment. Was habe ich vor zu fotografieren, was für Objektive brauche ich, welches Stativ soll es dieses Mal sein, lohnt es sich die Drohne mitzuschleppen …? Ich bin jemand, der in den meisten Fällen lieber zu viel als zu wenig mitschleppt und so läuft es meistens auf meine „Standardausrüstung“ hinaus: Canon 5D Mark III & Canon 1DX Mark II (zum filmen), Canon 16-35mm f/4 & Canon 24-105mm f/4 und meine Drohne die DJI Mavic Pro hinaus. Je nach Tour kommen dann noch 1-2 weitere Objektive, ein Gimbal/Glidecam oder Powerbanks zum Aufladen von Akkus oder dem Handy mit. Der Kabelfernauslöser hat bei mir auch schon seinen festen Platz im Rucksack, der für die Vielzahl meiner Selfies verantwortlich ist. Die Wunderwaffe in App-Form mit dem Namen „Photopills“ ist schon standardmäßig auf meinem Handy installiert und zeigt mir verlässlich den Sonnenstand, die Sonnenauf-und Untergangszeiten oder den Verlauf der Milchstraße an.
Wenn das alles gepackt ist, fehlt natürlich noch die Kleidung. Ohne meine Hanwag Tatra GTX starte ich so gut wie keine Tour mehr. Ohne die gewisse Trittfestigkeit hätte ich mir auf manchen Touren wahrscheinlich schon einige Verletzungen zugezogen. Regenfeste Kleidung ist natürlich das A und O bei Outdoor Touren. So hab ich, wenn es mal wirklich aus Eimern gießt, immer meine Frilufts Regenjacke im Fotorucksack. Ansonsten bin ich jemand, der ziemlich vom Zwiebellook überzeugt ist. Meine ultraleichte Arcteryx Daunenjacke ist deswegen genauso Pflicht, wie meine Fjällräven Hardshell-Jacke, die einiges ab kann! Zu guter Letzt darf natürlich bei richtigen Roadtrips nicht der passende Kocher fehlen. Auf meinem Primus-Kocher habe ich mir schon einige Festmähler kredenzt.

Manuels Lieblingsfoto

Wenn du dich entscheiden müsstest … welches ist das eine, absolute Lieblingsfoto deines Fjällräven Classic Erlebnisses?

Manuel Dietrich: Puh – schwierig mich da festzulegen, aber ich glaube dieses Drohnenbild hat es mir schon ziemlich angetan. Aus der Perspektive kommen die unendlichen Weiten von Schwedisch-Lappland einfach perfekt raus. Die Teilnehmer, die wie kleine Ameisen in der linken Hälfte zu sehen sind, geben dem Ganzen noch mal die gewisse Portion Abenteuer und Freiheit. Und genau das war es auch, was für mich den FJC Trek ausgemacht hat!

Gibt es einen Shot, von dem du schon ewig träumst, aber noch nie in den Kasten bekommen hast?

Manuel Dietrich: Da gibt es leider noch viel zu viele! Der nächste, der aber hoffentlich demnächst umgesetzt wird, ist ein Foto vom Fitz Roy Massiv im Torres del Paine Nationalpark in Patagonien bei Sonnenaufgang. Das muss einfach der Wahnsinn sein, die glühenden, schneebedeckten Gipfel in so einer unwirklichen Landschaft vor sich zu haben.

Wie bist du zur Fotografie gekommen?

Manuel Dietrich: Angefangen hat eigentlich alles, als ich 2014 nach meinem Abitur die typische Auszeit in Australien gesucht habe. Das was vorher nur hobbymäßiges hier-und-da Fotografieren war, hat sich in den bisher coolsten drei Monaten meines Lebens, die ich dort erleben durfte, zur regelrechten Fotografie- und Reisesucht entwickelt.
Während meines Architekturstudiums ist diese Sucht dann immer schlimmer geworden. Das einzige was ich während der Vorlesungen gemacht habe, war neue Reiseziele zu suchen und Touren zu planen. Jede Sekunde, die ich dann außerhalb der Uni hatte, wurde dazu genutzt, aus dem typischen Studentenleben auszubrechen und Fotos zu machen. Heute nach dem Bachelor zieht es mich nur noch weg und ich könnte mir schon kein Leben mehr ohne Kamera in der Hand und dem Reisepass im Rucksack mehr vorstellen!

Deine Empfehlung: Diesen 3 Instagrammern sollten alle Globetrotter folgen!

Manuel Dietrich: @lennart | @_fabiozingg | @jasoncharleshill

All das und viel mehr wartet da draußen auf dich! #neuehorizonte

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Text: Manuel Dietrich | Interview + interne Koordination: Frederieke Krippeit
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