Stadt, Land, Fluss – und Sterne!
Foto: TMV
Deutschlands Seenland ist kein Reiseziel, dass du mal eben schnell besuchen solltest. Die Havel im Zentrum hat für jeden Outdoorfan etwas zu bieten. Dabei verbindet sie Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit jeder Menge Spektakel.
Für Fahrradfreaks bieten sich Radtouren von Berlin nach Kopenhagen an. Der Naturparkweg ist mit seinen fast 700km ideal, um deine Wanderstiefel zum Glühen zu bringen. Falls du lieber auf, als am Wasser bist, ist der Sternenpark im Westhavelland die Pilgerstätte für dich.
Weitere Informationen zu Deutschlands Seenland findest du hier: www.deutschlands-seenland.de
Radabenteuer durch Naturparks und historische Städte
Der Radweg Berlin-Kopenhagen
Die Radtour beginnt am Brandenburger Tor, mitten im pulsierenden Herzen Berlins und schon bald führt der Weg entlang der Spree zur Havel, die sich einem blauen Band gleich durch die Stadt zieht. Vorbei an den historischen Sehenswürdigkeiten Berlins folgst du dem Ufer, während das Wasser ruhig neben dir fließt. In Richtung Westen tauchst du alsbald tiefer in den Spandauer Forst ein, eines der größten Waldgebiete Berlins. Hier radelst du durch ein EU-Vogelschutzgebiet und kannst von einem Aussichtsturm aus Wildschweine und heimisches Wild in einem Gehege beobachten.
Kurz nach dem Start in Berlin erreichst du Oranienburg, wo das prachtvolle Barockschloss zu einem ersten Halt einlädt. Auch die Gedenkstätte Sachsenhausen ist hier einen Besuch wert. Weiter führt der Weg ins Havelstädtchen Liebenwalde und dann nach Zehdenick, wo sich ein Abstecher zum historischen Ziegeleipark Mildenberg lohnt – ein Highlight für Liebhaber der Industriekultur. Danach radelst du weiter nach Fürstenberg/Havel, der Wasserstadt, die sich ideal für eine Pause am Wasser eignet.
Foto: TMB/Steffen Lehmann (links)
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH und Dagmar Schwelle (rechts)
Der Fluss Havel leitet an seinem Oberlauf in den Müritz-Nationalpark. Hier modellierten Gletscher der Eiszeit eine sanft wellige Landschaft. Wer Glück hat, sieht Fisch- und Seeadler durch die Lüfte gleiten. Immer wieder lockt eine einsame Badestelle. Schnell in den Badedress und ins frische Wasser springen. Ein paar Züge schwimmen und schon sind da nur noch Laubbäume, die sich auf der Wasseroberfläche spiegeln.
Die gut ausgeschilderte Radroute führt dich stetig weiter durch die abwechslungsreiche Landschaft. Zuerst gleiten deine Reifen über die weiten Felder Brandenburgs, bevor die Silhouetten historischer Städte am Horizont auftauchen. In Bützow, dem geografischen Mittelpunkt der Tour, hast du die Hälfte der 700 Kilometer geschafft – Zeit für eine Pause. Hier beeindruckt besonders die gotische Stiftskirche. Weiter geht es nach Güstrow, dort erwartet dich das prächtige Renaissanceschloss. In Rostock schließlich lockt die Altstadt mit ihren hanseatischen Backsteinbauten und der Weite des Stadthafens.
Foto: TMV/Tiemann
Bald suchst du den Horizont ab, in der Hoffnung den ersten Blick auf die Ostsee zu erhaschen. Per Fähre geht es auf die dänische Insel Falster. Mit der Meeresluft in der Nase genießt du das Inselhüpfen via Bogø und Møn nach Seeland. Von hier aus geht es schließlich nach Kopenhagen, das Ziel deiner Tour.
Entdecke weitere Radtouren
Der Radweg verläuft entlang der Havel und ist mit seinen 400 Kilometern für eine mehrtägige Radtour ausgelegt. Dabei führt er dich von der Mecklenburgischen Seenplatte bis nach Brandenburg.
Auf insgesamt sechs Etappen erlebst du abwechslungsreiche Aussichten, wie zum Beispiel auf den glitzernden Schaalsee umgeben von malerischen Wäldern, auf die Wasserstadt Fürstenberg/Havel oder auf das Schloss Oranienburg. Der Weg lädt zu einem Zwischenstopp in der UNESCO-Welterbestadt Potsdam ein und führt dich durch den Naturpark- und Sternenpark Westhavelland. Weitere Infos findest du hier.
Der beschilderte Rundweg um den Tegeler See führt dich auf ca. 20 Kilometer entlang herrlicher Ausblicke auf das Wasser und die Natur. Der Weg um den See ist in ca. 2 Stunden umrundet, aber du solltest unbedingt mehr Zeit einpacken. Rund um den See gibt es viele Kultur- und Freizeitmöglichkeiten, die zum Erkunden einladen. Fürs leibliche Wohl musst du aber nichts einpacken. Entlang der Route warten zahlreiche gastronomische Angebot auf dich. Die Tour solltest du mit einer Schifffahrt auf dem Tegeler See abrunden. Deine Tour kannst du entweder vom Bahnhof Spandau oder dem S-Bahnhof Tegel starten. Weitere Infos gibt’s hier.
Den Sternen ganz nah
Foto: TMB/Tom Radziwill
Paddeln unterm Sternenhimmel
Wie ein blaues Band verbindet die Havel Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Auf dem Fluss ist man schnell weit weg von allem, dafür den Sternen ganz nah.
Foto: TMV/Outdoornomaden & TMV/kommwirmachendas
Das Kanu gleitet sanft am Schilfgürtel vorbei. Ein leichter Wind beugt die Schilfblätter und lässt sie leise rascheln. Zeit spielt keine Rolle mehr. Mitten in der Flusslandschaft Untere Havelniederung im Nordosten Deutschlands sind wir plötzlich raus, raus aus der Großstadt und ganz weit weg vom Alltag – dafür aber mittendrin im Natur- und Sternenpark Westhavelland, Brandenburgs weitläufigstem Schutzgebiet.
Wir starteten in Brandenburg an der Havel und fahren eine Woche lang 132 Kilometer flussabwärts durch das einzigartige Flussökosystem. Schon auf den ersten Kilometern begeistert die Untere Havel durch ihre verschiedenen Facetten: Breit und gerade oder schmal und kurvig durchzieht sie die Landschaft, die Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten ist. Der Naturschutzbund NABU leistet ganze Arbeit, Bereiche der Havel zu renaturieren und Lebensräume wieder herzustellen. Und so führt unser Weg durch echte Naturparadiese.
Wir durchqueren den Plenzsee, und die Paddel tauchen fast wie von selbst in das tiefblaue Nass. Auf dem Plauer See bleiben wir in Ufernähe und beobachten die Kormorane, die tief über das Wasser fliegen. Später sehen wir auf unserer Strecke eine Kolonie scheuer Kraniche.
Als es Abend wird, ist schnell klar, warum der Naturpark Westhavelland vor zehn Jahren als erster Sternenpark Deutschlands anerkannt wurde. Im 1.380 Quadratkilometer großen Gebiet ist es nachts so dunkel, dass die Milchstraße am Himmelszelt mit bloßem Auge zu sehen ist. Die Sterne scheinen zum Greifen nah. Bei einer Führung erkunden wir das Firmament und lassen uns die Sternenbilder erklären.
Vom Weltall führt die Tour am nächsten Morgen zurück auf den Fluss, und das Kontrastprogramm geht in die nächste Runde: Wir paddeln auf der Lebensader Brandenburgs weiter über Pritzerbe und durch die Schleuse in Bahnitz. In Rathenow, aufgrund ihrer industriellen Fertigung von Brillengläsern bekannt als Stadt der Optik, besuchen wird das Optik Industrie Museum. Wieder im Kanu, durchpaddeln wir an den folgenden Tagen Göttlin, Grütz, Parey und Schollene bis zum Hafen Garz. Eine Woche später ist das Ziel Havelberg erreicht. Die Sonne steht schon tief und taucht den Fluss zum Abschied in goldene Farben. Wie wunderbar einfach war es doch, Natur pur aktiv zu genießen.
Entdecke weitere Kanutouren
Die Obere-Havel-Tour von Kratzeburg nach Neustrelitz ist ein beeindruckendes Naturerlebnis über 38 Kilometer, das sich ideal für eine zweitägige Kanutour eignet. Die Route führt durch den malerischen Müritz-Nationalpark, vorbei an motorbootfreien Gewässern, dichten Schilfufern und idyllischen Seen. Paddler genießen die Ruhe der Natur, während sie Eisvögel, Rohrdommeln und Graureiher beobachten können. Zwischenstops bei traditionellen Fischern und malerischen Campingplätzen sorgen für Erholung. Am Ziel in Neustrelitz lädt der historische Schlossgarten zu einem entspannten Abschluss der Tour ein. Hier findest du zusätzliche Infos für die Obere Havel-Tour.
Mit dem Kanu von Spandau bis zur idyllischen Insel Imchen – diese 13 Kilometer lange Route bietet beeindruckende Naturerlebnisse entlang der Havel. Die Tour führt durch historische Orte, vorbei an der Altstadt von Spandau, malerischen Villen und charmanten Uferpromenaden. Abstecher zu ruhigen Badewiesen und ein Blick auf elegante Yachten machen die Fahrt abwechslungsreich und entspannend zugleich. Für Naturliebhaber und Abenteurer ist diese Paddeltour ein perfekter Mix aus Erholung und Entdeckungen – und bei schönem Wetter auch für Anfänger geeignet. Weitere Infos findest du hier.
Sieben auf einen Streich
Foto: TMV/Allrich
Der Naturparkweg E9a Mecklenburg-Vorpommern
750 Kilometer ist er lang und trotzdem ideal für Einsteiger: Der Naturparkweg Mecklenburg-Vorpommern verbindet auf seinem Weg von Zarrentin bis zu den feinsandigen Stränden Usedoms so ziemlich alles an Highlights und Besonderheiten, was die Weiten Mecklenburg-Vorpommerns zu bieten haben. Wie sein Name schon andeutet, kommst du durch alle sieben Natur- bzw. Nationalparks und wanderst dabei durch tiefe Wälder, über eiszeitliche Hügellandschaften und vorbei an unzähligen Seen, über denen Seeadler ihre Kreise ziehen.
Der Schaalsee, das erste Biosphärenreservat auf dem Wanderweg, ist ein Relikt der Gletscher der letzten Eiszeit. Ob es am Wissen um die gigantischen Eismassen liegt, die diese Landschaft geprägt haben, weißt du nicht genau, aber hier fühlst du dich überwältigt von der Kraft und Schönheit der Natur. Lieblich wirken die Seerosen auf dem dunklen Wasser und das Grün des Waldes kontrastiert die Szenerie perfekt.
Weiter geht es durch die »Heiligen Hallen«, der älteste Buchenwald Deutschlands, in der Feldberger Seenlandschaft. Hier ragen die Buchen beinahe gravitätisch in den Himmel und verleihen dem Ort so eine fast mystische Aura. Du spürst förmlich die Jahrhunderte, die diese Bäume schon überdauert haben. Jeder Schritt fühlt sich ein wenig wie ein Schritt in eine andere Welt an.
Foto: TMV/Gross und Timo Roth
Wie nach einem Märchen schließt du das letzte Kapitel der »Heiligen Hallen« und wanderst in den Müritz-Nationalpark. Der größte Binnensee Deutschlands, die Müritz, breitet sich unergründlich bis zum Horizont aus. Im Herbst ist der Himmel von Tausenden von Kranichen erfüllt, die auf ihrem Weg ins Winterquartier hier noch einmal rasten. Sie im Morgennebel auf den Feldern zu beobachten, gehört zu den ganz besonderen Erlebnissen in der Region.
In der Weite der Ueckermünder Heide, nahe dem Stettiner Haff, wird es deutlich ruhiger. Hier lassen sich gerne Fischotter sehen – beim Spielen, jagen, oder einfach, wenn sie ihrem Alltag nachgehen. Nachts leuchtet der Sternenhimmel so klar, dass man fast die Hand nach der Milchstraße ausstrecken möchte – so weit weg bist du hier von den Lichtern der Städte und Orte.
Es geht immer weiter nach Osten und die Küste kommt langsam näher. Es riecht nach Meer und manchmal glaubst du schon, das Rauschen der Wellen hören zu können. Doch bevor du die Insel Usedom erreichst, bleibt Zeit, all die Erlebnisse der vergangenen Tage Revue passieren zu lassen: Die schimmernden Seen, geheimnisvolle Wälder, stille Moore – jede Landschaft war eine Welt für sich, und irgendwie doch miteinander verbunden durch diesen Fernwanderweg.
Zum Schluss auf Usedom dann noch der krönende Perspektivwechsel: Auf dem Baumkronenpfad und seinem 33 Meter hohen Aussichtsturm erlebst du bei einer Vollmondführung die obligatorische Weite der Landschaft von oben. Vor dir die Lichter von Heringsdorf, ein silberner Streifen Strand und dahinter tanzt die angestrahlte Mondsilhouette auf der endlosen schwarzen Ostsee.
Entdecke weitere Wanderwege
Der Spaziergang “Kunst am Fluss” lädt in Potsdam zu einem besonderen Kunsterlebnis entlang der Havel ein. Die Tour beginnt am Alten Markt mit dem Museum Barberini und dem Potsdam Museum, führt vorbei an der Freundschaftsinsel bis zum Erlebnisquartier Schiffbauergasse. Entlang der Uferpromonade eröffnet sich beim ”Walk of Modern Art“ eine Freiluftgalerie mit unterschiedlichen künstlerischen Objekten. Den Abschluss bildet die Villa Schöningen mit einer Kunstgalerie und einem Museumscafé, nahe an der Glienicker Brücke. Zusätzliche Infos zum Spaziergang findest du hier.
Der Bezirk Spandau bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Natur zu genießen und aktiv zu sein. Felder, Wälder und Wiesen laden zum Wandern, Entdecken und Abschalten ein. Entlang der Havel, die Spandau von Norden bis Süden begleitet, gibt es viele schöne Strecken für Spaziergänge, sei es in der Altstadt entlang des Lindenufers oder in der idyllischen Spandauer Riviera. Hier gibt’s weitere Infos zum Spaziergang.