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Alison Pollacks Macrofotografien von Schleimpilzen

Wunder am Waldboden

Alison Pollack geht in die Pilze und fotografiert, was mit bloßem Auge kaum zu sehen ist. Ein Einblick in ihren »Schleimpilz-Korb«.

Lamproderma arcyrioides

Diese faszinierende irisierende Schönheit ist nur zwei Millimeter groß. Der Einzeller gedeiht zur Schneeschmelze – Girdwood, Alaska, USA.

Metatrichia vesparium

Auch als »Wespennest-Schleimpilz« bekannt, verdankt dieser Schleimpilz seinen Namen der Tatsache, dass die Strukturen nach der Freisetzung der Sporen einem Wespennest ähneln – White Mountain National Forest, New Hampshire, USA.

Arcyria affinis

Obwohl nur etwa drei Millimeter groß, lässt dieser Schleimpilz sich leicht entdecken, da er meist in Gruppen vorkommt und seine leuchtende Farbe auf dunklem Holz hervorsticht – Mount Tamalpais, Kalifornien, USA.

Ceratiomyxa morchella

Diese tropische Schleimpilz-Art, ist zart und durchscheinend und wirkt wie eine zerbrechliche Miniatur-Kristallvase – La Isla Escondida Nature Preserve, Kolumbien.

Alison Pollack

Am feuchten Waldboden wandert der scharfe Lichtstrahl einer Stirnlampe über ein bemoostes Stück Holz. Er erfasst eine winzige Ansammlung von Gebilden, die wie eine Gruppe von Wassertröpfchen leuchtet. Diese Form, nur wenige Millimeter groß, ist ein Schleimpilz (Myxomycet). Ein unscheinbarer, weltweit vorkommender Organismus, der eine essenzielle Rolle in der Nahrungskette spielt, sich aber meist vor dem menschlichen Auge verbirgt. Diese Welt ist das Spezialgebiet der amerikanischen Fotografin Alison Pollack. Ihre Fotos entstehen überwiegend draußen, unter realen Bedingungen. Sie kämpft mit Wind und ständig wechselndem Licht. Die Objekte sind so filigran, dass ein Transport sie zerstören könnte. Schleimpilze wurden einst als Pilze klassifiziert, haben aber wenig mit Steinpilz und Co. gemein. Heute gehören sie zum biologischen Reich der Amöben. Sie wachsen überall, doch ihre Fruchtkörper sind selten größer als drei Millimeter. Für ihre Arbeit nutzt Alison spezielle Makro-Objektive oder adaptiert Mikroskop-Objektive an ihre Kamera. Ein einziges Foto reicht nicht aus, denn bei solch starker Vergrößerung wird nur ein winziger Teil des Objekts scharf. Für jede Aufnahme schießt sie eine Serie von Einzelfotos, bei denen der Fokus für jedes Bild nur minimal verschoben wird. So entsteht ein Puzzle aus Hunderten von Aufnahmen. Diese Bilder werden am Computer zu einer einzigen, gestochen scharfen Aufnahme zusammengesetzt. 30 bis 750 Einzelaufnahmen stecken in jedem von Alisons Bildern. Ihre Fotos, die sie auf Instagram und Facebook teilt, sind nicht nur visuelle Kunstwerke, sondern sollen auch zum Nachahmen anregen und die Menschen in den Wald locken. Dazu ergänzt Alison jedes Bild mit technischen Details zur Aufnahme, zum Objektiv und zur Kamera, sowie mit Informationen, wie man diese winzigen Juwelen finden kann.

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TEXT: Sebastian Lüke

FOTOS: Alison Pollack

Cover Globetrotter Magazin 36 Fjällräven Polar
Dieser Beitrag ist Teil des

Globetrotter Magazin 36, Herbst/Winter 2025

Willkommen im Globetrotter Magazin #36! Wie immer vollgepackt mit großen Abenteuern, kleinen Abstechern und jeder Menge Know-how.
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