Jahrelang hat der Müll am Mount Everest das Problem überschattet, dass Wanderer ihre Abfälle auch in dem umliegenden Nationalpark zurücklassen. Das Projekt Sagarmatha Next stellt sich dieser Herausforderung mit besserer Abfallwirtschaft, Recycling und etwas künstlerischem Flair.
Als Edmund Hillary und Tenzing Norgay 1953 den Gipfel des Mount Everest erreichten, war das Duo das erste überhaupt, das den höchsten Berg der Welt bestiegen hat. Die Nachricht verbreitete sich bald weit über die Grenzen Nepals hinaus und löste einen Wettlauf unter Abenteurern aus, die ebenfalls ihr Glück versuchen wollten. Aber es war nicht nur der höchste Gipfel der Welt, der lockte. Auch die grandiose Landschaft der Khumbu-Region zog Wanderer und andere Touristen an, die die Erhabenheit des Himalayas erleben wollten. 1976 wurde der Sagarmatha-Nationalpark gegründet, um die Tier- und Pflanzenwelt und die Natur vor dem wachsenden Touristenstrom zu schützen.
Und die Bergsteiger und Wanderer kamen weiterhin zu Zehntausenden jedes Jahr. Einerseits führte dies zu einer sozioökonomischen Entwicklung in der Region, andererseits aber auch zu einer enormen Belastung der Natur. Einigen Schätzungen zufolge bringt jeder Besucher mindestens acht Kilo Abfall auf den Berg, und ein Großteil davon bleibt aufgrund der schlechten Abfallentsorgung an den Hängen zurück. In der „Todeszone“ und im Basislager hinterlassen die mehr als 600 Menschen, die in jeder Klettersaison versuchen, den Mount Everest zu besteigen, Zelte, Kletterseile und Gaskanister, wenn sie nach ihren Versuchen, den 8.850 Meter hohen Gipfel zu erreichen, eilig wieder absteigen.
Der Druck durch den Tourismus ist inzwischen größer als der durch die Bergsteiger selbst, da die meisten Menschen einfach nur in den Nationalpark kommen, um einen Blick auf die höchsten Gipfel der Erde zu werfen. In niedrigeren Höhenlagen werden Bonbonpapier, Getränkedosen und Einwegartikel entlang der vielen Trekkingpfade weggeworfen, die jährlich von fast 80.000 Besuchern genutzt werden. Die 200 Tonnen Abfall, die jedes Jahr von Besuchern verursacht werden, haben den Mount Everest, oder Sagarmatha, wie ihn die Nepalesen nennen, so sehr zugemüllt, dass er zunehmend den Spitznamen „die höchste Müllkippe der Welt“ trägt.