Pacific Coast Way

Anschnallen, Abfahren, Abenteuer

Die besten Roadtrips durch Queensland, Australien

Nach einem Reisemobil-Urlaub im australischen Bundesstaat Queensland kann man viele Geschichten erzählen. Von sternenklaren Nächten oder Kängurus, die morgens um den Camper hüpfen. Wir nehmen dich mit auf die drei schönsten Roadtrips und zeigen dir, was diese Region im Nordosten Australiens so besonders macht. Ob du dann lieber der langen Küstenstraße mit dem Wohnmobil oder der staubigen Outback-Piste mit dem Allrad-Camper folgst, kannst du natürlich individuell für dich entscheiden.


TEXT: Michael Neumann

FOTOS: Tourism & Events Queensland

Pacific Coast Highway

Der Klassiker für Australien-Neulinge

Route: Brisbane bis Cairns

Strecke: ca. 1874 km

Dauer: 14 bis 21 Tage

Womit: Alkoven-Wohnmobil, z.B. Mighty Double Up

Der Pacific Coast Highway führt dich vom sonnigen Süden in den tropischen Norden – und das immer am Meer entlang. Auf 1874 Kilometern fährst du quasi von einem Fotomotiv zum nächsten. Wenn es dir an einem Ort besonders gut gefällt, bleibst du einfach länger dort. Besondere Stellplätze gibt es genug: Campe am Cape Hillsborough direkt am Strand und beobachte zum Sonnenaufgang Kängurus und Wallabys. Oder schlafe in Mission Beach mit Blick in den klaren Sternenhimmel unter Palmen ein.

Los geht die Reise aber erst einmal in Brisbane, der drittgrößten Stadt Australiens. Wir versprechen dir: Du wirst die sympathische Stadt direkt ins Herz schließen. Komm im Ausgehviertel Howard Smith Wharves mit den entspannten Aussies ins Gespräch oder entspanne am einzigen innerstädtischen Strand Australiens. Von hier aus geht es dann ganz schnell weiter in die Natur. Im Lamington-Nationalpark wanderst du durch subtropischen Regenwald an rauschenden Wasserfällen vorbei – oder über einen Hängebrücken-Pfad durch die Baumwipfel. Im Glass House Mountains National Park warten uralte Vulkangipfel und Eukalyptuswälder auf Outdoor- und Camping-Fans. Wenn die Sonne die Landschaft in den Abendstunden in ein orange-rotes Licht taucht, könnte man stundenlang vom Camper aus zusehen.

Regenwald küsst Küste

Vom Hinterland fährst du schließlich an die sonnige Küste. In den kleinen Städten an der Sunshine Coast pulsiert das Leben an den Stränden, in Bars oder auf Märkten. Wenn du immer schon einmal Surfen lernen wolltest, gibt es kaum eine bessere Region in Australien. Mit Salz auf der Haut und dem Meer im Blick geht es weiter zu den absoluten Highlights an der Ostküste Australiens: An der Hervey Bay kannst du zwischen Juni und November Buckelwale beobachten oder im Glasboot nach Delfinen, Schildkröten und Dugongs Ausschau halten. Auf K’gari, der größten Sandinsel Australiens, treffen Regenwald, Dünen und Meer spektakulär aufeinander. Unser Tipp: eine Offroad-Tour buchen und einfach genießen!

Dann, wenn du Airlie Beach erreicht hast, ist das größte Korallenriff der Welt greifbar nah: Das UNESCO-geschützte Great Barrier Reef mit den bunten Korallen und Fischen ist für alle, die gerne tauchen oder schnorcheln gehen, ein wahrgewordener Traum. Du denkst, es kann gar nicht schöner werden? Das Herz des Great Barrier Reefs sind die Whitsunday Islands. Hast du schon einmal so strahlend weiße Strände gesehen?

Mit ganz vielen Erinnerungen im Gepäck und 1874 Kilometern auf dem Tacho endet deine Camper-Reise in Cairns. Wenn man über die Uferpromenade zur Cairns Lagoon bummelt, würde man am liebsten wieder ins Wohnmobil steigen und den Weg noch einmal fahren. Aber keine Sorge: Hinter den Toren der Stadt wartet mit dem Daintree Rainforest auch schon das nächste Naturwunder auf dich. Oder du verabschiedest dich ein letztes Mal vom Great Barrier Reef, bevor du deinen Camper zurück zur Station bringst. Cairns und Port Douglas sind nämlich die perfekten Ausgangspunkte für eine Schnorcheltour.

Camperdays-Tipp
Mit Kängurus in den Noosa Everglades
Am Rande des Lake Cootharaba wartet der Campingplatz Habitat Noosa auf dich. Der Platz ist ein idealer Ausgangspunkt für Kajaktouren in die Everglades und Ausflüge zum nahegelegenen Great Beach Drive. Abends könnt ihr dann einen Snack und das Bier aus der hauseigenen Brauerei genießen.

Great Barrier Reef Drive

Wo Regenwald auf Meer trifft

Route: Cairns – Cape Tribulation – Cairns

Strecke: ca. 140 km

Dauer: 3 bis 7 Tage

Womit: Kastenwagen, z.B. Apollo Euro Mini

Nördlich von Cairns in Port Douglas könnte dein Morgen im Wohnmobil genau so aussehen: Du wachst mit dem Blick auf das glitzernde Meer zwischen Palmen auf. Vor dem Frühstück geht es erst einmal eine Runde ins Wasser, denn die Temperaturen sind wie immer sommerlich warm. Wie wäre es mit einer Schnorcheltour zu den Low Isles? Das sind kleine Koralleninseln, die von Riffen umgeben sind. Oder hast du eher Lust auf einen gemütlichen Spaziergang zum Flagstaff Hill? Von hier aus kannst du an klaren Tagen das bunte Great Barrier Reef im Wasser schimmern sehen. Das weltweit größte Korallenriff und UNESCO-Weltnaturerbe verleiht diesem Roadtrip in Tropical North Queensland seinen Namen.

Das Schöne an dieser eigentlich sehr kurzen Strecke: Hier treffen kilometerlange tropische Strände auf dichten Regenwald. Verlässt man Cairns, schweben die Skyrail-Gondeln über den Dächern des Regenwaldes hinauf nach Kuranda, während sich auf der anderen Seite kleine Straßen zu den Strandorten hinunter winden – auch nach Palm Cove, den wohl schönsten Ort in der Gegend. Hier entspannen Einheimische, Zugezogene und Camping-Fans in der langgestreckten Lagune des Korallenmeers oder auf der palmengesäumten Promenade. Die schönsten Stellplätze sind nur wenige Meter vom Wasser entfernt.

Weiter geht’s: Die Silhouette der Doppelinsel vor Palm Cove verschwindet im Wohnmobil-Spiegel und die Straße bahnt sich ihren Weg durch das üppige Grün des Nationalparks. Am Fuß des Black Mountain beherbergen die Eukalyptuswälder Baumkängurus und Kasuare. Leg auf dem Captain Cook Highway unbedingt einen Zwischenstopp am Rex Lookout ein: Von hier aus blickst du über den tropischen Wangetti Beach und kannst mit etwas Glück sogar Paraglidern beim Abheben zusehen.

Unterwegs weiter nach Norden durchquerst du das weitläufige Grün zwischen Macalister Range National Park und der ruhigen, sichelförmigen Bucht von Oak Beach, bevor es weiter nach Port Douglas geht. Dort angekommen heißt es: Camper parken, ankommen, Seele baumeln lassen.

Und dann geht es endlich in den sattgrünen Regenwald, einem der wohl interessantesten Ökosysteme der Welt. Über die Wasserläufe des Mossmann Rivers gelangen Nährstoffe, die für den Erhalt der bunten Korallen nötig sind, bis ins Meer. Mach gemeinsam mit einem Guide des Kuku-Yalanji-Stammes eine Reise durch die Zeit bis in die Mossman Gorge – ein Tal, das vom Fluss geformt wurde. Das Wissen der Aboriginal People über den Regenwald ist immens, ihre Verbindung zu ihm innig. Wenn du dich nach der Tour abkühlen möchtest, kannst du das im smaragdgrünen Wasser der Schlucht tun – entweder auf einer Schnorchel-Tour oder ausgestattet mit Neoprenanzug und Luftmatratze.

Das Ziel dieser Camping-Reise, Cape Tribulation, erreichst du nur mit einer Fähre, die allerdings alle 15 Minuten über den Mossmann River tuckert. Und dann stehst du plötzlich im ältesten Regenwald der Welt, dem Daintree Rainforest. Über zahlreiche Kurven geht es bis nach oben zum Mount Alexandra Lookout. Und dort siehst du dann mit eigenen Augen zwei UNESCO-Welterbestätten auf einen Blick: Daintree und das Great Barrier Reef. Ein unbeschreiblicher Ausblick, oder?

Camperdays-Tipp
Zwischen Palmen und Wasser

Der Campingplatz Cape Tribulation Camping liegt direkt am Meer und wird nur durch einen schmalen Palmenstreifen vom Strand getrennt. Hier kann man locker ein paar Tage verbringen. Es gibt Plätze mit und ohne Strom, aber natürlich dürfen alle Gäste die Sanitäranlagen und Dumping-Stationen nutzen.

Savannah Way

Das Allrad-Abenteuer in Queenslands Outback

Route: Cairns – Lawn Hill National Park – Cairns

Strecke: ca. 1100 km

Dauer: 7 bis 10 Tage

Womit: Allrad-Camper, z.B. von Britz Safari 4WD

Stell dir vor, du campst mitten in der Savanne im australischen Outback. Die Sonne geht am Horizont unter und taucht die Landschaft in ein orange-rotes Licht. Alles, was du hörst, ist das Knistern des Lagerfeuers, über dir breitet sich der sternenklare australische Himmel aus.

Du befindest dich auf dem Savannah Way, einem der längsten Roadtrips in Australien. Von Cairns an der Ostküste führt die 3700 Kilometer lange Strecke quer durch den Kontinent bis an die Westküste nach Broome. Unterwegs warten ganze 15 Nationalparks und fünf Welterbe-Stätten darauf, von dir erkundet zu werden. Wir konzentrieren uns allerdings auf den Streckenabschnitt, der in Queensland liegt. Kleine Schotterstraßen verlassen immer wieder die asphaltierte Hauptroute und führen dich mitten ins australische Outback – und das hat hier in Queensland viele verschiedene Gesichter.

Die Atherton Tablelands begrüßen dich mit rauschenden Wasserfällen, uralten Feigenbäumen und grünen Wanderwegen. Im Undara Volcanic National Park, der für sein riesiges Lavatunnel-System bekannt ist, wird die Landschaft karger und wüstenähnlicher. In der Cobbold Gorge leuchten die Felsen schließlich in Rot- und Orangetönen um die Wette. Nicht verpassen: Mit dem Stand-up-Paddle könnt ihr zwischen den Felsschluchten durch das strahlend blaue Wasser treiben.

Ab Karumba wird es richtig abenteuerlich, denn von nun an ist der Savannah Way nur noch unbefestigt. Rostrote Sandflächen und Sträucher sausen am Fenster vorbei, vereinzelte Schilder zeigen den Weg Richtung Burketown an, einem 300-Seelendorf mitten im Outback. Wenn du hier später auf den einzigen Campingplatz einbiegst, liegen schon unglaubliche 900 Kilometer zwischen dir und Cairns.

Hungrig nach mehr Abenteuer? Die Aborigine People des Gangalidda-Garawa-Stammes bieten am Golf von Carpentaria jede Menge spannende Touren an – von der Offroad-Tour durch die größte australische Salzpfanne bis hin zur Heißluftballonfahrt in den frühen Morgenstunden. Wenn die ersten Sonnenstrahlen über dem Outback und der Meeresbucht glitzern, ist das ein ganz magischer Moment.

Der Boodjamulla-Nationalpark, auch Lawn Hill genannt, ist der letzte Stop auf dem queenslandischen Savannah Way. Für den Stamm der Waanyi ist der Nationalpark ein heiliger Ort und bedeutet übersetzt soviel wie »Regenbogenschlange«. Und ja, wenn der smaragdgrüne Fluss sich durch das orangefarbene Sandplateau schlängelt, bietet sich dir wirklich ein einmaliges Farbenspiel. Miete dir ein Kanu in Adel’s Grove und paddel über den sechs Kilometer langen »Kanu Trail« durch die schmalen Canyons hindurch. Oder wandere auf dem »Island Stack Trail« dem Sonnenaufgang entgegen. Besonders empfehlenswert ist der »Wild Dog Dreaming Track«, denn er führt dich zu jahrtausendealten Felsmalereien.

Zurück nach Cairns geht es auf dem gleichen Weg oder in südlicher Richtung über den Overlander‘s Way. Wenn du später im tropischen Cairns am Wasser sitzt, scheint der Staub der Pisten ganz weit weg zu sein und der Savannah Way könnte auf einem anderen Planeten liegen.

Camperdays-Tipp
Baden in heißen Quellen

Direkt an den Talaroo Hot Springs findet ihr einen Campingplatz mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Nehmt ein Bad in den heißen Quellen, genießt das kleine Café auf dem Platz und knüpft am Abend Reise-Kontakte am Lagerfeuer. (Adresse fürs Navi: Gulf Development Road, Mount Surprise QLD 4871)

Gut zu wissen
Das Kleingedruckte

Neben einer gültigen Kreditkarte für die Kaution gehört für Queensland unbedingt auch ein Internationaler Führerschein (oder eine offizielle Übersetzung) ins Gepäck.

Beste Reisezeit

Queensland ist mit warmen Temperaturen das ganze Jahr über eine Reise wert. Hochsaison ist von Oktober bis Februar, wenn es in Deutschland kalt ist, günstiger reist du zwischen April und September in der Nebensaison.

Frühbucher im Vorteil

Sechs Monate vor der Reise solltest du dich optimalerweise schon um dein Wohnmobil kümmern, um nicht zu viel Geld auszugeben. Optimalerweise buchst du deinen Camper über einen Preisvergleich, dann grenzt du die Suche mit Filtern ein.

Großes Wohnmobil vs. kleiner Camper

Für längere Reisen von drei bis vier Wochen ist ein großes Alkoven-Wohnmobil auf die Dauer gemütlicher als ein kleiner Campervan. Dort hast du nämlich nicht nur eine Küche, sondern auch WC und Dusche mit an Bord. Wenn dir so ein Wohnmobil zu groß ist, kann der mittelgroße Kastenwagen eine gute Alternative sein. Er ist nicht ganz so klein wie ein Campervan, perfekt für zwei bis drei Personen und hat oft sogar eine Küche mit an Bord.

Costa quanta Camping

Die Campingmöglichkeiten in Australien sind so vielseitig wie das Land selbst. Auf den top-ausgestatteten Big4 Holiday Parks kann eine Nacht 40 bis 60 AUD kosten, auf familiengeführten Plätzen stehst du günstiger. Wenn du nichts gegen einen rustikalen Platz hast, campst du in Nationalparks oder Roadhouses unschlagbar günstig mit 3 – 11 AUD pro Person.

Reisemobilmiete und weitere Infos

Über den Preisvergleich von CamperDays findest du für deine Queensland-Reise das Mobil, das am besten zu deinen Plänen passt – egal ob Allrad-Camper für das Outback oder Alkoven-Wohnmobil für den Familientrip. Die Auswahl ist mit 12 Vermietern und 24 Mietstationen riesig. Wenn du Hilfe bei der Auswahl benötigst, ist der Kundenservice telefonisch für dich da.

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