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Schnell, lecker & lokal

5 Lieblingsrezepte für 2 Flammen

Ein Basislager, ein Campingkocher und frische, lokale Zutaten! 5 Outdoor-Kochprofis melden sich direkt aus dem Urlaub – und verraten ihre liebsten Rezepte aus Elba, Lappland, Bayern, der Schweiz und den Abruzzen. Viel Spaß beim Nachkochen!

Was kommt heute auf deinen (Camping-)Tisch?

Bens Cevice-Sandwich

Ceviche (für 4 Personen): 2 frische Fischfilets (z.B. Wolfsbarsch oder Dorade) • 3 Limetten • 2 Stängel Basilikum • 1 Stangensellerie • 2 Tomaten • 1 Rote Zwiebel • 1 Chillischote • Olivenöl, Salz

Pfannenbrot: 125 g Mehl (405) • 2 EL Naturjoghurt • 1 EL Olivenöl • 60 ml Milch, lauwarm • ½ TL Backpulver • Priese Salz, Zucker

Kochdauer: ca. 30 Minuten

Ausrüstung: 1 Flamme • 1 Pfanne • Schüssel • Schneidbrett • Messer • Grätenzange (oder Leatherman) • Reibe • Schale oder tiefer Teller • Zum Teigausrollen eine ebene Fläche und Nudelholz (ersatzweise Weinflasche).

Bella Italia! Mit der Familie auf Elba – und in einem kleinen Hafenort gibt es fangfrischen Fisch und Marktgemüse. Mehr braucht es nicht für eines meiner Lieblingsgerichte.

Ceviche stammt aus Peru, dabei wird frischer Fisch in Säure gegart. Klingt für manche vielleicht sonderbar, schmeckt aber fantastisch und erfrischend. Traut euch. Wie viel Chilli und Sellerie ihr verwendet, ist reine Geschmackssache. Wer will, kann auch gehackte Avocados und/oder frischen Korriander dazugeben.

So wird’s gekocht:

Timing-Tipp: Bereitet zuerst den Teig zu, weil dieser ruhen muss. Wenn ihr ca. 30 Minuten später mit dem Rest startet, passt es.

  • Teig: In einer Schüssel das Mehl, Backpulver, Salz und Zucker vermischen. Die lauwarme Milch, Naturjoghurt und Olivenöl hinzufügen. Alles gut zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Abdecken und an einem warmen Ort für etwa eine Stunde ruhen lassen, damit er aufgehen kann.

  • Fisch: Falls ihr fertige Filets gekauft habt, braucht ihr diese nur in gleichmäßige Stücke schneiden (ca. 1,5 x 1,5 cm). Habt ihr ganze Fische, filletiert ihr selbst – das ist gar nicht so schwierig. Zieht die Gräten und entfernt die Haut; dann die Filets kleinschneiden und in eine flache Schale oder tiefen Teller geben.

  • Die Schale einer Limette (nur das Grüne) abreiben, Chili dünne Scheiben schneiden (Schärfe testen).

  • Alle Limetten nun komplett auspressen und den Saft über den Fisch geben. Limettenabrieb und Chillischeiben dazugeben, alles vorsichtig vermengen, sodass die Fischstücke von allen Seiten mariniert werden. Durch die Säure des Limettensafts findet eine sogenannte Kaltgarung statt, die ca. 15 Minuten dauert. Den Teller möglichst kühl (zumindet in den Schatten) stellen.

  • Sellerie, Tomaten, Zwiebeln und Basilikum kleinschneiden.

  • Teig: Nachdem dieser nun eine Stunde geruht hat, in zwei gleichgroße Bälle teilen. Einen Teigball auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einer dünnen Fladenform ausrollen.

  • Den Fladen in die Pfanne legen, Flamme zünden und auf beiden Seiten backen, bis er goldbraune Blasen wirft (ca. 2 Minuten pro Seite). Achtung: Pfanne nicht vorheizen, der Pfannenboden wird sonst zu heiß.

  • Den zweiten Teigball ebenso zubereiten.

  • Ceviche: 15 bis 20 Minuten nach Angießen des Limettensafts nun den Fisch mit Sellerie, Tomaten, Zwiebeln und Basilikum vermengen, mit Olivenöl und Salz abschmecken – und auf das Pfannenbrot geben.
Zuerst die Zutaten für den Teig …
Mehl, Salz, Zucker, Backpulver mischen. (PS: Die Speisestärke im Bild wird nicht gebraucht, sorry.)
Lauwarme Milch dazu …
Joghurt …
Olivenöl …
Alles durchkneten, Teig mit feuchtem Handtuch abdecken …
Jetzt machen wir Ceviche 🙂
Es gibt diverse Filletier-Methoden, einfach mal googeln. Und keine Sorge, für Ceviche müssen die Filets nicht perfekt sein.
Tipp: Restliches Fischfleisch nahe den Gräten per Löffel abziehen.
Restgräten mit dem Finger ertasten und ziehen …
Ein flacher Schnitt unterm Filet löst die Außenhaut ab.
Filet in Stücke schneiden …
Eine Limette abreiben …
Die magische Marinade: Limettensaft dazu und vorsichtig vermengen …
Jetzt schnibbeln: Sellerie …
Tomaten …
Rote Zwiebeln …
Basilikum …
15 Minuten nach dem Marinieren alles vorsichtig vermischen.
Teigportion auf Pfannengröße ausrollen und backen …
Ceviche draufgeben und zum Sandwich einklappen 🙂

    Vronis Schwammerlpasta

    für 2 Personen: 300 g Pasta • 200 g gemischte Pilze • 100 g Speckstreifen • 1 Schalotte • 1 Schluck Weißwein • 150 ml Sahne • Butter, Thymian, Salz, Pfeffer

    Kochdauer: ca. 15 Minuten

    Ausrüstung: 2 Flammen • 1 Topf • 1 Pfanne • Teller • Schneidbrett • Messer.

    Wer sich mit Pilzen auskennt, sucht seine Schwammerl natürlich selbst. Wenn nicht, bekommt man sie im Spätsommer und Herbst frisch auf dem lokalen Markt. Wer es vegetarisch mag, lässt die Speckstreifen weg und nimmt ein paar Pilze mehr (siehe Tipp unten).

    So wird’s gekocht

    • Im Topf Wasser für die Pasta aufsetzen
    • Schalotte in Scheiben, Pilze in grobe Stücke schneiden
    • Topfwasser salzen, Pasta hinzugeben und al dente kochen.
    • Butter in der Pfanne zerlassen (mittlere Hitze) und Speckstreifen knusprig ausbraten.
    • Speck aus der Pfanne nehmen (das Fett in der Pfanne lassen) und auf einen Teller legen.
    • Schalotten und Pilze in die Pfanne geben und goldbraun anrösten.
    • Mit einem Schluck Weißwein ablöschen, mit Salz, Pfeffer und Thymian abschmecken und etwas einreduzieren lassen.
    • Die Sahne zugeben und bei wenig Hitze etwas einköcheln lassen.
    • Die gekochte Pasta zugeben und ca. 1 Minute mitköcheln lassen.
    • Das Speckstroh darüber verteilen und auf die Teller verteilen.

    Tipp für Vegetarier: Statt Speckstroh kann man auch einige Extra-Pilze besonders kross braten, beiseite stellen und erst am Schluss hacken und über den Teller streuen.

    Wenig Zutaten, aber eine Geschmacksbombe 🙂
    Speck in Streifen schneiden …
    Schalotte in Scheiben schneiden …
    Sie werden kräftig angebraten, also nicht zu fein schneiden …
    Die Nudeln schon mal aufsetzen …
    Speck in Butter anbraten …
    Die Pilze putzen und in Stücke schneiden …
    Den krossen Speck aus der Pfanne nehmen, Fett drin lassen …
    Pilze und Schalotten in die Pfanne …
    … und bei mittlerer Hitze ab und zu vorsichtig durchrühren.
    Nach wenigen Minuten duftet es schon himmlisch …
    Mit Weißwein ablöschen …
    Reichlich frischer Thymian dazu …
    Pfeffer aus der Mühle …
    Die Sahne angießen, kurz blubbern lassen, Hitze reduzieren.
    Die fertigen Nudeln abgießen …
    Nudeln mit der Soße vermischen und kurz köcheln …
    Den Speck dazu …
    … und genießen 🙂

      Toms Käsefondue

      für 4 Personen: Käse 1: 400 g Gruyère • Käse 2: 400 g Vacherin Fribourgeois oder Appenzeller • 350 ml trockenen Weißwein (= halbe Flasche, den Rest gibt’s zum Essen) • 4 TL Maisstärke, leicht gehäuft • 1 Prise Cayennepfeffer • Brotscheiben (Menge und Sorte nach Geschmack) • 2 Knoblauchzehen, halbiert • 1 Gläschen Kirschwasser. Kann man, zB. wg. Kindern, auch weglassen.

      Kochdauer: ca. 15 Minuten

      Ausrüstung: 2 Flammen • 1 Topf mit stabilem Griff • 1 Pfanne, Holzkochlöffel, Käsereibe, Schale (oder Tasse) • Schneidbrett • Messer • Bei Bedarf Gabeln oder Stöckchen zum Brot aufspießen.

      Käsefondue geht schnell, ist lecker, wärmend und sättigend – genau das Richtige nach einer Bergtour. Im schweizerischen Arosa, ganz in der Nähe der örtlichen Sennerei, bereitet Outdoor-Redakteur und Hobbykoch Tom ein herrliches Käsefondue zu. Bei diesem Rezept können Kinder gut mitkochen. Wichtig: Nie aufhören zu rühren, wenn der Topf auf der Flamme steht. Dabei immer gut festhalten, daher ist ein stabiler Griff wichtig.

      So wird’s gekocht

      • Topf, Pfanne und das Brot mit Knobi einreiben
      • Beide Käse reiben (oder in sehr kleine Stücke schneiden)
      • Brot in Scheiben oder Stücken in der Pfanne rösten (mittlere Hitze, ab und zu schwenken). Das Brot kann danach ruhig etwas abkühlen.
      • Maisstärke in einer Schale mit etwas Wein verrühren und darin auflösen.
      • Käse und Wein in den kalten Topf geben, erst jetzt die Flamme zünden (niedrige bis mittlere Hitze).
      • Unter ständigem Rühren (in Form einer 8) den Käse schmelzen. Die aufgelöste Maisstärke aus der Schale nach und nach dazugeben.
      • Wichtig: Immer rühren und dabei aufpassen, dass am Topfboden nichts anbrennt.
      • Ist der Käse komplett zu einer homogenen Masse geschmolzen, gebt ihr eine Prise Cayennepfeffer und das (optionale) Kirschwasser dazu.
      • Erscheint euch das Fondue noch zu flüssig, gebt weitere Maisstärke dazu, bis die Konsistenz passt.
      • Fondue von der Flamme nehmen und über den Topf herfallen 🙂 Nimmt man die gerösteten Brotscheiben zum Dippen, benötigt man keine Brot-Spieße. Sollte euer Fondue abkühlen und zähflüssig werden, einfach nochmal auf der Flamme durchrühren.

      Tipp: Sollte sich am Schluss eine braune Käsekruste am Topfboden gebildet haben, könnt ihr darüber ein Ei aufschlagen, die Kruste unter Hitze mit einem Holzkochlöffel abschaben und sie so mit dem Ei vermengen – ein besseres Rührei habt ihr wahrscheinlich nie gegessen.

      Sieht nach wenig aus – aber alle werden pappsatt. Versprochen!
      Pfanne, Topf und Brot mit Knoblauch einreiben … (die Pfanne evtl. vorher etwas einölen)
      Brotstücke rösten …
      Den geriebenen Käse in den Topf geben …
      Den Wein dazu …
      Langsam unter dauerndem Rühren erhitzen, nach und nach Speisestärke dazugeben …
      Geduldig rühren, bei Bedarf mehr Stärke dazugeben. Dann mit Cayennepfeffer abschmecken.
      Ein kleiner Schuss Kirschwasser … 
      Und dann losdippen 🙂

        Stefans Rentier-Teller

        für 3 bis 4 Personen: 400 g Souvas in dünnen Scheiben • Eine Zwiebel • 150 g Sahne • Butter, Pfeffer, Salz • Kartoffen (ca. 800 g) • Preißelbeermarmelade

        Kochdauer: ca. 30 Minuten

        Ausrüstung: 2 Flammen • 1 Topf • 1 Pfanne • Schneidbrett • Messer.

        Wer im skandinavischen Norden, speziell Schwedisch-Lappland, unterwegs ist, hat gute Chancen, Souvas zu bekommen – ein traditionelles Lebensmittel der samischen Ureinwohner. Souvas ist gesalzenes und geräuchertes Rentierfleisch, mit dem man blitzschnell tolle Gerichte zaubert.

        Beliebt ist Souvas als Wrap in Fladenbrot gelegt oder klassisch in Sahne gekocht mit Kartoffelbrei oder Pellkartoffeln (unser Rezept). Im Winter schneiden die Sami die Scheiben vom gefrorenen Fleischstück direkt in die Pfanne. Falls ihr vor Ort gefrorenes Souvas bekommt, macht es genauso.

        So wird’s gekocht

        • Wasser im Topf aufkochen, Salzen, Kartoffeln dazugeben und gar kochen.
        • Zwiebel würfeln und in der Pfanne in Butter andünsten
        • Die Souvas-Scheiben dazugeben und einige Minuten brutzeln. Dabei eventuell die Fleischscheiben mit zwei Gabeln auseinanderziehen.
        • Die Sahne zugeben und zu einer sämigen Soße einkochen lassen.
        • Vorsichtig abschmecken mit Pfeffer und Salz (das Fleisch ist ja bereits gesalzen)
        • Mit den Pellkartoffeln und der Preißelbeermarmelade servieren.
        Rentier, Kartoffeln, Sahne … das wird skandinavisch 🙂
        Kartoffeln in Salzwasser aufsetzen. Wer Zeit und Gas sparen will, schneidet sie in kleine Stücke.
        Zwiebel würfeln … 
        … und anschwitzen lassen.
        Jetzt kommen die Souvas-Scheiben dazu …
        Ein paar Minuten Durchbraten, bis alle Fleischstücke Farbe haben.
        Sahne angießen, bei geringer Hitze einkochen lassen.
        Kartoffeln schneiden oder zerdrücken, Souvas darüber …
        … und mit Preißelbeermarmelade servieren 🙂

          Markus‘ Spaghetti Amatriciana

          für 4 Personen: Spaghetti 500 g • Peccorino oder Parmesan 100 g • Guanciale (Speck aus der Schweinebacke), 350 g • Tomaten, 1 Dose 400 g • 1 weiße oder rote Zwiebel • Chilipulver • Olivenöl, Salz, Pfeffer

          Kochdauer: 20 Minuten

          Ausrüstung: 2 Flammen • 2 Töpfe • Schneidebrett • Messer • Käsereibe.

          Für viele die weltbeste Version von »Nudeln rot«. Pasta Amatriciana stammt aus den italienschischen Abruzzen und kombiniert ganz wenige Zutaten zu einem perfekten Ganzen. Achtet bei Speck, Tomaten, Käse, Öl und Nudeln auf gute Qualität. Den Guanciale-Speck kauft ihr am besten vor Ort.

          So wird’s gekocht

          • Zwiebel würfeln, Speck in kleine Stücke schneiden.
          • Beides in der Pfanne in etwas Olivenöl anschwitzen.
          • Wenn Zwiebeln und Speck Farbe angenommen haben, die Tomaten dazugeben. Gut durchrühren. Sobald es blubbert, die Hitze etwas reduzieren.
          • Würzen mit Salz, Pfeffer und Chilipulver.
          • Bei geringer Hitze 10 Minuten köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren.
          • In der Zwischenzeit im zweiten Topf die Spaghetti al dente kochen und abgießen.
          • Die Sauce auf die Nudeln geben und reichlich Peccorino oder Parmesan darüber reiben.
          Der Camp-Klassiker: Nudeln rot. Aber diese sind besonders gut.
          Zwiebeln würfeln …
          Guanciale-Speck kleinschneiden …
          Nudeln aufsetzen, Pfanne erhitzen, Zwiebeln dazu …
          … den Speck dazu.
          Speck und Zwiebel schön langsam anbraten. Ab und zu die Nudeln umrühren.
          Die Tomaten dazugeben Abschmecken mit Chilli, Pfeffer, Salz.
          10 Minuten milde köcheln lassen …
          Die fertigen Nudeln abgießen, Sauce darüber …
          … und kräftig Käse drüberhobeln. Buon appetito!

            TEXT: Stephan Glocker

            FOTOS: Michael Neumann