Episode 23: 

Naturbonus: Zwischen Watt und Wandel –
so schützt der WWF das Wattenmeer



Wattenmeer – Ein bedrohtes Paradies?

Wind fegt über die weiten Flächen des Wattenmeers, das Wasser zieht sich zurück und gibt den Blick auf ein einzigartiges Ökosystem frei. Hier, in dieser scheinbar endlosen Landschaft aus Sandbänken, Prielen und Wattflächen, entfaltet sich eines der artenreichsten Naturparadiese Europas – doch es steht unter Druck.

Wir wollten vom WWF Wattenmeer-Experten Dr. Hans-Ulrich Rösner wissen, warum das Wattenmeer für die Biodiversität so unverzichtbar ist und wie es durch den Klimawandel bedroht wird. Millionen von Zugvögeln hängen von diesem Lebensraum ab, doch der steigende Meeresspiegel und menschliche Eingriffe gefährden das fein abgestimmte Gleichgewicht.

Wie lässt sich Klimaschutz mit Naturschutz in Einklang bringen?

Eine besonders kontrovers diskutierte Frage ist, wie sich Natur- und Klimaschutz miteinander in Einklang bringen lassen. 

Offshore-Windparks sind ein wichtiger Baustein für eine klimafreundliche Energiezukunft, doch sie beeinflussen gleichzeitig die empfindliche Natur des Wattenmeers. Können wirtschaftliche Interessen, Klimaschutz und Naturschutz hier überhaupt zusammenpassen – oder bleibt es ein unlösbarer Widerspruch?

Genau hier setzt Globetrotter mit dem Naturbonus an:

Wie einige von euch vielleicht schon wissen, haben wir vor Kurzem ein besonderes Projekt gestartet – den Naturbonus. Das bedeutet, dass 1 % aller Umsätze der Mitglieder unseres Globetrotter Clubs an sorgfältig ausgewählte Naturschutzprojekte in Deutschland gehen. Bis zu 1. Mio. Euro kommen so jährlich für den Umwelt- und Naturschutz zusammen! In 2024 wurden bereits die ersten sechs Projekte mit je 100.000 Euro gefördert – darunter auch das WWF Projekt zum Schutz des Wattenmeeres.

Jetzt reinhören – Naturbonus: Zwischen Watt und Wandel – so schützt der WWF das Wattenmeer

Inhalte dieser Folge:

  • Warum ist das Wattenmeer so wichtig für die Biodiversität?
  • Weshalb ist es ein Paradies für Millionen von Zugvögeln?
  • Welche Bedrohungen bringt der Klimawandel?
  • Wie lassen sich erneuerbare Energien und Naturschutz vereinen?

Begleitet uns auf eine akustische Reise ins Wattenmeer – Los geht’s!

Mehr über’s Wattenmeer – Nationalpark und Weltnaturerbe an der Nordseeküste

Mit seinem zweimal täglich trockenfallenden Meeresboden – dem Watt – sowie Prielen, Flachwasser, Sandbänken, Dünen und Salzwiesen gehört das Wattenmeer zu den größten natürlichen Lebensräumen, die wir im Westen Europas noch haben. Millionen von Wat- und Wasservögeln sind auf das Wattenmeer angewiesen. Seit 1977 setzt sich der WWF intensiv für diese einmalige Natur ein.

Die Nordseeküste und damit das Wattenmeer zählen zu den beliebtesten Reisezielen in Deutschland. Sehr viele Menschen haben dort die Möglichkeit, die einzigartige Naturlandschaft während ihres Urlaubes zu erleben, oft auch mit der Krönung durch eine Wattwanderung.

Das Wattenmeer ist aber durch den Klimawandel und den dadurch beschleunigten Meeresspiegelanstieg massiv bedroht: Wattflächen, Salzwiesen, Strände und Dünen, sogar ganze Inseln könnten mitsamt ihrer einmaligen Natur durch Abbruch verloren gehen. Sturmfluten könnten an unseren Küsten höher auflaufen und Menschen gefährden.

Trotz Nationalpark-Schutz bestehen auch noch weitere Gefahren für das Wattenmeer: Baggerungen, Küstenschutz, Schifffahrt, Fischerei, Schadstoffe, Müll, Industrieanlagen und Tourismus sind wichtige Beispiele. Bei diesen Themen muss immer wieder für die Erhaltung von Arten und Lebensräumen gestritten werden.

„Wir haben als WWF, zusammen mit vielen anderen, sehr viel erreicht für das Wattenmeer. Es ist sauberer als früher, die Bestände der Seehunde und Kegelrobben haben sich erholt, die Rastvögel aus der Arktis sind gut geschützt und können sich für den weiten Zug satt fressen, auch Salzwiesen sind wieder natürlicher. […] Als Krönung wurde das Wattenmeer vor 15 Jahren als Weltnaturerbe von der UNESCO anerkannt. Auf all das können wir stolz sein, und doch bleibt gewaltig viel zu tun. So haben wir mit dem beschleunigt steigenden Meeresspiegel eine immer größer werdende Bedrohung vor uns.“

Dr. Hans-Ulrich Rösner, WWF Deutschland

Unser Gast:

Hans-Ulrich arbeitet seit 1984 für den Schutz des Wattenmeeres (www.wwf.de/watt). Der Biologe und Ornithologe war bis vor kurzem Leiter des Wattenmeerbüros beim WWF Deutschland und unterstützt den WWF jetzt ehrenamtlich. Er kümmerte sich zusammen mit seinem Team um Themen, die von Fischerei über Ölförderung, Tourismus, Küstenschutz und Klimaanpassung bis hin zu Infozentren, Naturbildung und der Entwicklung der Nationalparke und des Weltnaturerbes im Wattenmeer reichen. Er ist auch als Berater der dänisch-deutsch-niederländischen Zusammenarbeit für den Schutz des Wattenmeeres tätig.

Überschwemmungskarten:

Climate Central: Diese Organisation bietet interaktive Karten, die zeigen, welche Küstenregionen bis 2050 oder 2100 unter Wasser stehen könnten. Deutschland und die Niederlande sind besonders betroffen. ​

https://www.climatecentral.org/

Flood Maps von FireTree: Ein weiteres interaktives Tool, das die Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs visualisiert. Nutzer können den Anstieg in Metern einstellen und sehen, welche Gebiete betroffen wären.

https://flood.firetree.net/

Wie wirkt sich der Meeresspiegelanstieg aus?
arte-Sendung „Mit offenen Karten“

Fotos: Dr. Hans-Ulrich Rösner, WWF WWF (5) sowie Dr. Annkatrin Weber (1)

Mehr „Neue Horizonte“-Folgen:

  • Episode 23: Naturbonus unterstützt Wattenmeer-Schutz des WWF

  • Episode 22: Exponential Roadmap Initiative and the Race to the Top

  • Episode 21: myclimate: Kann Klima neutral sein?

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