Plakolm Hüttenschuhe
KATEGORIE: Hüttenschuhe aus Schafwolle
STATUS: Atmungsaktiver, warmer und weicher Hüttenschuh für alle, die ihren Füßen nach einer Winterwanderung oder einem Skitag etwas Gutes tun wollen.
WER HAT GETESTET: Nina Probst, Sportjournalistin
FÜR WEN GEEIGNET: Für alle, die auch bei kalten oder kühleren Temperaturen gerne barfuß laufen, aber trotzdem warme Füße haben wollen.
KURZ UND KNAPP: Ob Zuhause oder bei einem Hüttenbesuch: Mit den wolligen Schuhen von Plakolm sind kalte Füße endlich Geschichte!
HISTORIE: Plakolm Hüttenschuhe gibt es schon seit 1958. Der Familienbetrieb aus Österreich wird in der vierten Generation geführt und hat sich auf Stricken und Walken von Schafwollhausschuhen spezialisiert. Und dabei ist alles echte Handarbeit – ob das Walken der Wolle, das Stanzen der Sohle aus Rinderspaltleder oder der Kreuzstich, der Sohle mit Socken verbindet.
Schon als ich die Schuhe aus ihrer Verpackung genommen habe, war ich erfreut: Die »Patschen« – so nennt der Hersteller liebevoll die Hüttenschuhe – wiegen kaum etwas. Perfekt, um sie für eine Wanderung in den Rucksack zu stecken. Positiv überrascht war ich außerdem vom ersten Feeling. Ich hatte befürchtet, dass die Schafwolle, aus der der Schuh gefertigt ist, kratzig sein könnte. Aber der Schuh ist weich und wollig, auch die breite Naht machte einen bequemen Eindruck. Das hat sich beim ersten Reinschlüpfen direkt bestätigt. Die Hüttenschuhe lassen sich wunderbar am nackten Fuß tragen, ohne zu jucken. Ich trage die Schuhe in Größe 37 – meine normale Schuhgröße. Das passt gut, aber vermutlich hätte auch eine Nummer größer nicht geschadet, denn ich spüre die Naht etwas beim Laufen und dickere Socken kriege ich auch nicht mehr in den Schuh.
Dicke Socken braucht es aber eigentlich gar nicht, denn die Hüttenschuhe wärmen den Fuß auch so wirklich gut. Schon nach wenigen Minuten waren meine Füße nicht mehr kalt – und das schafft sonst nur der Kaminofen. Geschwitzt habe ich darin nicht, auch nach mehreren Stunden nicht. Ich kann mir vorstellen, dass die Schuhe auch gut bei wärmeren Temperaturen funktionieren – schließlich ist die Schafwolle atmungsaktiv.
Durch die dünne, bewegliche Sohle aus Rinderspaltleder fühlt sich das Laufen mit den Hüttenschuhen an wie barfuß. Je nach Boden quietscht die Sohle ein bisschen, aber das gibt sich wahrscheinlich nach längerem Gebraucht. Das Leder bietet außerdem guten Halt, was bei den oft steilen alten Holztreppen in Hütten von Vorteil sein kann. Im Vergleich etwa zu Filzschuhen rutsche ich dank Leder nicht aus.
Die Hüttenschuhe sind eine gute Wahl – auch ohne Hütte. Ich trage sie täglich zu Hause und bin total zufrieden mit dem Material. Das nostalgische, aber schlichte Design passt auch zu jeglicher Kleidung. Ich freue mich schon, wenn ich die Schuhe für das anstehende Eishockey-Trainingslager im Bayerischen Wald in den Rucksack packen und die Füße dann nach einem anstrengenden Training abends auf der Hütte wieder hineinstecken kann.
Den Plakolm Hüttenschuh gibt es in den Farben »grau« …
… »dunkelblau« …
… und »anthrazit«.
Alle Versionen haben eine Ledersohle mit dunkelgrünem Rand.
Walken ist eine traditionelle Methode, um Wolle mithilfe von Wasser, Wärme und Reibung zu verfilzen. Diese Fertigung ist umweltschonend und ökologisch. Diese Methode funktioniert nur bei Wolle, da diese aufgrund ihrer schuppenartigen Oberflächenstruktur als einzige Faser diese Filzfähigkeit hat. Beim Walkprozess verhaken sich die Schuppen der äußersten Schicht der Wolle miteinander.
Ja. Bei 30 °C und einem Wollprogramm dürfen die Plakolm Hüttenschuhe auch in die Waschmaschine. Aber Vorsicht: Die Schuhe sollten nicht geschleudert werden und zum Trocknen auch nicht auf den Heizkörper. Auch Weichspüler bekommt Wollschuhen nicht besonders gut, da sie sonst ihre Form verlieren können.
Vom Kleinkind bis zum Erwachsenen: Die Plakolm Hüttenschuhe sind in den Größen 20 bis 46 erhältlich. Auf Vorbestellung stellt der Familienbetrieb in Österreich sogar Sondergrößen bis Größe 50 her. Die Schuhe gibt es auch in verschiedenen Farben.
Der Familienbetrieb hat seinen Sitz in der österreichischen Gemeinde Haus im Ennstal, im Westen der Steiermark. Wintersport gehört hier fest dazu – das Skigebiet Hauser Kaibling ist Teil der Region Schladming-Dachstein. Doch nicht nur bei Schnee kommt man hier auf seine Kosten: Haus ist seit als Gewinner des europäischen Blumenschmuck- und Lebensqualitätswettbewerbes seit 2014 offiziell das schönste Dorf Europas.
TEXT UND FOTOS: Nina Probst