
Gut geplant ist halb gewonnen! Deine große Reise beginnt nicht erst am Flughafen, sondern schon bei der Vorbereitung. Alles was du für eine Outdoorreise mit Trekking in Norwegen wissen musst, erklären wir in diesem Artikel.
Inhalt:
- Warum sollte man nach Norwegen reisen?
- Wo muss ich zum Trekking und Wandern hin?
- Was sind die besten Mehrtages-Fjelltouren?
- Welche Tageswanderungen sollte ich in Norwegen unbedingt machen?
- Was sind die Top-10-Outdoor-Sehenwürdigkeiten in Norwegen?
- Welche sind die schönsten DNT-Hütten?
- Was sind andere empfehlenswerte Outdoor-Aktivitäten in Norwegen?
- Wo findet man Elche in Norwegen?
- Sollte man sich auch Städte ansehen?
- Wie komme ich am besten nach Norwegen?
- Wie reise ich am besten durch Norwegen?
- Was ist eine gute Reiseroute für einen Wander- und Outdoorurlaub in Norwegen?
- Was gehört auf die Packliste für Norwegen?
- Wann ist die beste Reisezeit für Norwegen?
- Wann und wo kann man die Mitternachtssonne erleben?
- Wann und wo kann man in Norwegen Nordlichter sehen?
- Wieviel Zeit sollte ich für Norwegen einplanen?
- Was muss ich für eine Norwegen-Reise vorbereiten?
- Wo übernachtet man in Norwegen am besten?
- Was ist in Norwegen über das Jedermannsrecht geregelt?
- Wie bezahlt man in Norwegen?
- Was isst man in Norwegen – welche Lebensmittel sollte man probieren?
- In Norwegen einkaufen oder Lebensmittel mitbringen?
- Was kostet eine Reise nach Norwegen?

Globetrotter Infos: Norwegen
Sprachen: Norwegisch (mit den Varietäten Bokmal und Nynorsk), Samisch.
Einwohner: 5,4 Millionen.
Größe: 385.271 km².
Bevölkerungsdichte: 14,2 Einwohner pro km² (Deutschland: 233 Einwohner pro km²).
Geld: Norwegische Kronen (NOK).
Zeitverschiebung: keine.
Reisezeit: für Wandern und Trekking von Mitte Juni bis Mitte September.
Reisebudget: Eher größer. Die Lebenshaltungskosten in Norwegen sind deutlich höher als in Deutschland. Gerade auswärts Essen und vor allem Trinken kann schnell ein großes Loch in die Reisekasse reißen. Bei geschickter Planung allerdings sind Bus- und Zugreisen oftmals recht günstig.
2 Fakten zu Norwegen
1) Der Tischlermeister Thor Bjørklund aus Lillehammer in Norwegen hat den Käsehobel erfunden und damit einen weltweiten Erfolg gelandet.
2) In Norwegen gibt es rund 450.000 private Hütten – bei rund 5 Millionen Einwohnern eine ziemlich beeindruckende Quote.
Warum sollte man nach Norwegen reisen?

Die Norweger lieben es, draußen unterwegs zu sein – zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter. Das Friluftsliv, also das Draußensein in der Natur, ist tief verwurzelt in der norwegischen Kultur und so ergibt sich zusammen mit der unfassbar spektakulären Landschaft dort eine Kombination, die jeden Outdoor-Liebhaber mit der Zunge schnalzen lassen und quasi unendliche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung draußen bietet. Von Fernwanderungen in den Bergen bis hin zum Surfen an Sandstränden am Polarkreis ist alles möglich! Und nicht umsonst hat Slartibartfaß im Buch »Per Anhalter durch die Galaxis« für die Gestaltung der Küste von Norwegen und für die Fjorde eine Auszeichnung bekommen.
Wo muss ich zum Trekking und Wandern hin?
- Narvikfjell: Weit nördlich gelegen und gerade im Herbst sehr lohnend, die Farben im Fjell können dann mit jedem Indian Summer mithalten. Ist gut erreichbar und man kann es über den Kungsleden gut mit einem Besuch bei den Nachbarn in Schweden kombinieren
- Ovre Dividalen Nationalpark: Ein Klassiker oberhalb des Polarkreises. Mitunter rau und ursprünglich, wer weite, spektakuläre Landschaft mag, der ist hier genau richtig
- Rondane: Ebenfalls ein Klassiker und insbesondere für Einsteiger ins Mehrtageswandern sehr gut geeignet. Und ganz nebenbei kann man ein paar einfachere 2000 Meter Berge erklimmen. Sehr überzeugen im Herbst, wenn die Farben im Fjell explodieren!
- Jotunheimen: Wer auf der Suche nach den höchsten Berge des Landes ist, wird hier fündig. Im Heim der Riesen findet man unter anderem spektakuläre Wanderungen wie den berühmten Bessegen Grat oder die Knutshøe-Tour! Aber Achtung, gerade an den Hot-Spots ist man in der Saison garantiert nicht allein unterwegs
- Femundsmarka: Liegt in Ostnorwegen an der Grenze zu Schweden und überzeugt durch lichte Wälder und eher liebliche Landschaft. Wer Paddeln und Angeln möchte, der ist hier genau richtig!
- Hardangervidda: Der Klassiker unter den Klassikern, sehr abwechslungsreich und für alle Niveaus und Herausforderungen steht hier die passende Tour zur Verfügung (eher entspannt im Ostteil, bergiger im Westteil)
- Dovrefjell: Weite offen Fjell-Landschaft erwartet eine hier. Ausgewilderte Moschusochsen lassen hier echtes Wildnisfeeling aufkommen und mit dem Snøhetta-Berg liegt einer der berühmtesten Berge Norwegens hier, bereit um relativ einfach erklommen zu werden
- Ryfylke: Wer eine weite Anreise scheut, der wird in der Gegend Ryfylke ganz im Südwesten Norwegen dennoch eine teils wilde und abwechslungsreiche Gegend zum Wandern finden. Die Touren sind teils anspruchsvoll, es geht quasi andauernd auf und ab und das Wetter kann dank der Nähe zum Meer und zu den Fjorden mitunter wirklich garstig werden.
Literatur zur Reisevorbereitung
Was sind die besten Mehrtages-Fjelltouren?
- Der Klassiker für Einsteiger: Von Haukeliseter nach Finse durch die Hardangervidda
- Dovrefjell und Rondane im Herbst – Indian Summer im Fjell vom Allerfeinsten
- Surf and Turf: Die Fjordruta bei Kristiansund
- Norge på tvers – Norwegen von Ost nach West durchqueren auf der Höhe von Trondheim
- Nordwärts auf der Nordlandsruta – für fortgeschrittene und abenteuerlustige Fernwander:innen
Welche Tageswanderungen sollte ich unbedingt machen?
- Aurlandsdalen: Vom Fjell hinab zum Fjord führt einen diese Tour, die nicht nur den Knien alles abverlangt, sondern auch zu den schönsten Norwegens zählt
- Gaustatoppen: Vom 1883 Meter hohen Gipfel kann man bei guter Sicht rund ein Sechstel Norwegens überblicken
- Kjerag und Preikestolen: Die spektakulären Aussichten am Lysefjord sind absolute Klassiker und lassen sich gut zu Fuß erreichen, allerdings wird man dort eher nicht alleine unterwegs sein
- Hardangerjøkulen: Vom Bahnhof Finse an der Bergensbahn auf 1222 Metern Meereshöhe kann man sich den Eismassen des Hardangerjøkulen Gletschers zu Fuß nähern. Bei guter Kondition und mit Bergerfahrung gibt es zudem die Möglichkeit zur Jøkulhytta aufzusteigen und die spektakuläre Aussicht über den Hallingskarvet und die Hardangervidda zu genießen. Falls einem dabei Storm Trooper oder Darth Vader begegnen, keine Sorge, hier wurde für Star Wars gedreht, der Eisplanet Hoth liegt in Wirklichkeit genau hier.
- Galdhøppiggen: Wenn man den mit 2469 Metern höchsten Berg Norwegens erklimmen möchte, dann ist man hier genau richtig! Oben kann man sich dann in der kleinen Hütte am Gipfel mit Kakao und Waffeln für den Aufstieg belohnen



Was sind die Top-10-Outdoor-Sehenwürdigkeiten?
- Trolltunga: Jeder kennt das Bild von diesem spektakulären Aussichtspunkt am Rande der Hardangervidda, fast jeder möchte einmal dorthin
- Preikestolen: Die Wanderung zu dieser Aussicht ist ein Klassiker und keine Mission Impossible, hat sogar schon Tom Cruise erfolgreich gemeistert!
- Bessegen-Grat: Lang, anspruchsvoll und bei schlechtem Wetter eine echte Herausforderung. Der Ausblick auf die zwei Bergseen links und rechts des Grates ist spektakulär und ein echter Hotspot!
- Vøringfossen: Dieser spektakuläre Wasserfall am Rande der Hardangervidda liegt nicht nur in malerischer Umgebung, nein es gibt auch einen futuristischen Aussichtspunkt, so dass man dem Wasserfall ganz nah kommt!
- Flåm und Aurlandsfjord: Zugegeben, schon sehr touristisch, aber halt auch sehr, sehr schön! Wer mag fährt mit dem Mountainbike neben der Flåmsbahn über einen Fahrweg talwärts und entflieht so den allermeisten kreuzfahrttouristen, die ebenfalls vor Ort sein werden
- Bøjabreen-Gletscherzunge: Meer und Berge gehören in Norwegen einfach zusammen, und manchmal auch ein Gletscher, so wie hier die Bøjabreen-Gletscherzunge am Rande des Jostedalsbreen, dem größten Gletscher Norwegens
- Nidarosdomen in Trondheim: Wenn man von Oslo aus den St. Olavsweg bis nach Trondheim wandert, dann ist hier nach ca. 640 Kilometern Schluss, man ist am Ziel und kann dann, wenn man schon einmal da ist, auch gleich die ehemalige Krönungskriche der norwegischen Könige besichtigen
- Geirangerfjord mit Wasserfall »Die Sieben Schwestern«: Die beste Möglichkeit, sich diesem Highlight zu nähern, ist mit dem Kajak vom Wasser aus. Generell sind die Gegenden rund um die Fjorde im Grunde alle ein einziges Highlight!
- Reisadalen: Kurz vor Alta hoch im Norden findet man das spektakuläre Reisadalen, das sich wie ein Canyon durch die Landschaft schlängelt! Ein echtes Highlight auf dem Weg zum Nordkap!
- Størsteinen: Der Hausberg von Tromsø ist eigentlich zu jeder Jahreszeit eine Wanderung wert! Die Aussicht ist spektakulär!
Welche sind die schönsten DNT-Hütten?
Der norwegische Wanderverband DNT betreut ein Netz aus 550 Hütten in ganz Norwegen. Darunter befinden sich bewirtete Hütten aber auch Hütten für Selbsversorger. Hier sind unsere Top 5:
- Fannaråkhytta: Auf über 2000 Metern gelegen die höchste Hütte in Norwegen
- Rabothytta: Futuristisch und spektakulär am Okstinden, dem höchsten Fjellmassiv in Nordnorwegen, und den dazugehörigen Gletschern gelegen. Auf Instagram gerne mit dem Geo-Tag »heftige Rabothytta« versehen!
- Fondsbu: Unfassbar gutes Essen in spektakulärer Lage inmitten von Jotunheimen gelegen. Die Wirtin Solbjørg stimmt alle Gäste vor dem Abendessen mit einer kleinen Gesangseinlage auf das wirklich sehr gute Essen ein!
- Loennechenbua: Die kleinste Hütte des DNT mit nur 2 Schlafplätzen. Wenn mehr Wanderer kommen, dann müssen schon einmal die spärlichen Möbel vor die Tür geräumt werden, um genug Platz für alle zu haben!
- Nedrefosshytta: Die Lieblingshütte der norwegischen Königin Sonja liegt weit im Norden im spektakulären Reisadalen! Als Besonderheit verfügt sie über eine königliche Sauna, genau das richtige nach einem langen Tag auf den Wanderwegen dort im Reisadalen!
Was sind andere empfehlenswerte Outdoor-Aktivitäten?
- Langlauf – überall in Norwegen im Winter möglich
- Angeln – Orret, Skrei oder Kveite – als Angler hat man die leckersten Fische fast überall direkt vor der Schnur. Eine Lizenz bekommt man bei Inatur.no
- Mountainbike – Single-Trails oder Downhill-Bike Parks gibt es fast überall und bieten teils spektakuläre Abfahrten und Touren
- Surfen – man glaubt es kaum, aber die Lofoten sind ein Eldorado für Surfer
- Seekajak – ob Fjorde oder Küste, es gibt unendlich viel Möglichkeiten Norwegen vom Wasser aus zu entdecken
- Huskyschlitten – im Winter auf dem Schlitten mit einer Meute Hunde durch den Schnee dahinrasen, es gibt kaum etwas spektakuläreres an der frischen Luft!
Weitere Reiseinspiration, To-do-Listen, Tourenvorschläge und Hütten findet ihr auch auf der norwegischen Website UT.no (ist auf norwegisch, aber es gibt ja den Google Übersetzer).

Wo findet man Elche?
Elche sind in ganz Norwegen verbreitet und anzutreffen. Sie bevorzugen waldige Gebiete und sind daher eher unterhalb der Baumgrenze zu finden. Man sieht die scheuen Tiere manchmal vom Auto, Bus oder Zug aus entlang der Straßen – dass sie im Wald plötzlich vor einem stehen, kommt eher selten vor, aber manchmal sieht man sie auch in der Entfernung auf einer Wanderung. Wer leise unterwegs ist hat deutlich bessere Chancen sie zu sehen!
Sollte man sich in Norwegen auch Städte ansehen?
Definitiv! Neben Klassikern wie Oslo und Bergen gibt es zahlreiche kleinere Städte, die einen Besuch lohnen. Røros ist bekannt für seine Bergbaugeschichte und seit geraumer Zeit für lokal produzierte Lebensmittel und Getränke, von Kristiansund kann man direkt zum Inselhopping mit Boot und Fähre aufbrechen, Rjukan lohnt als Schauplatz einer der spektakulärsten Sabotageaktionen im zweiten Weltkrieg einen Besuch, über Trondheim mit seiner Altstadt muss man nicht viele Worte verlieren und zudem gibt es dort den ersten Fahrradlift der Welt, wer Polarlichter oder Mitternachtssonne mit einer spannenden Mischung aus Stadt und Fjell direkt vor der Haustür ist in Tromsø genau richtig und Bodø kurz hinter dem Polarkreis wird mit Blick auf die Lofoten in der Ferne europäische Kulturhauptstadt 2024.
Wie komme ich am besten nach Norwegen?
- Mit dem eigenen Auto: Entweder via Landroute über Dänemark und Schweden oder bequem per Autofähre (Kiel – Oslo oder von Hirtshals, Eemshaven (NL) in Richtung Norwegen)
- Per Flugzeug: Direktverbindungen gibt es von vielen großen Flughäfen Deutschlands, weiter geht es dann per Verbindungsflug innerhalb Norwegens. Das Flugzeug ist aufgrund der schieren Länge ihres Landes für nicht wenige Norweger:innen ein viel genutztes Verkehrsmittel. Aus diesem Grund sind auch sehr kleine, abgelegene Städte mit Flughäfen ausgestattet und können von großen Flughäfen wie Oslo, Tromso oder Trondheim aus angeflogen werden.
- Per Fernbus: Norwegen ist an das Internationale Fernbusnetz zum Beispiel ab Hamburg erreichbar
- Mit dem Zug: Hier gibt es verschiedenste Verbindungen über Kopenhagen und Malmö nach Oslo. Auch der hohe Norden bzw. Narvik ist gut per Bahn erreichbar, dann aber über die Bahnlinien, die von Schweden aus in Richtung Kiruna und Abisko nach Narvik führen.
Mehr Reiseplaner im Globetrotter Blog
Du interssierst dich für eine größere Outdoorreise? Oder hast nun so richtig Lust bekommen, auf andere Trekkingtouren durch wilden Landschaften? Wir haben weitere Reiseplaner in unserem Blogarchiv für dich:
Wie reise ich am besten durch Norwegen?
Die Form der Reise in Norwegen sollte man abhängig von dem machen, was man vorhat. Generell ist zu sagen, dass gerade Bus und Zug hervorragend geeignet sind, um zu den unterschiedlichsten Wandergebieten und Ausgangspunkten zu gelangen. Selbst längere Distanzen lassen sich so gut bewältigen, Nachtzüge bieten teilweise die Möglichkeit eines Schlafwagens und wer einmal ganz entspannt von Trondheim aus nach Bodø die Helgelandsküste vom Zugfenster aus bestaunt hat, der erliegt sofort dem Charme Norwegens. Über die Website Entur lassen sich Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut planen und buchen.
Mit dem Auto Norwegen zu entdecken ist sicher eine gute Wahl, wenn man eher auf Tageswanderungen setzt, mit dem Dachzelt oder Camper unterwegs ist oder man bei schlechtem Wetter auch einmal schnell ins nächste Tal düsen möchte. Und wer mit einem Elektroauto unterwegs ist, der wird gerade in Südnorwegen auf eine hervorragende Ladeinfrastruktur treffen.
Auch in Norwegen ist das Flugzeug eine gute Wahl, denn selbst kleinere Städte sind gut erreichbar. Die Fjordruta z.B. startet direkt am Flughafen von Kristiansund und in Nord-Norwegen ist es völlig üblich, in einem kleinen Flieger von Städtchen zu Städtchen zu gelangen. Wem zahlreiche Starts und Landungen in kurzer Zeit eher nicht zusagen, sollte sich überlegen, ob diese Form der Reise etwas für einen ist.
Was wäre eine gute Reiseroute für einen Wander- und Outdoorurlaub in Norwegen?
Eine universelle Reiseroute durch Norwegen zu empfehlen ist in etwa so, als würde man versuchen, Erling Haaland vom Toreschießen abzuhalten – es ist nahezu unmöglich. Hat man beispielsweise 14 Tage Zeit, dann sollte man sich eine Region heraussuchen und sich dort Zeit nehmen. Ist man mit dem Auto unterwegs, kann man gut von der Fähre aus in Bergen oder Stavanger Richtung Fjord Norwegen aufbrechen. Von Oslo aus erreicht man dagegen rasch Gegenden wie Rondane oder auch das Dovrefjell. Möchte man eine längere Wanderung am Stück machen, dann sucht man sich einen geeigneten Startpunkt in der Nähe aus, nimmt Bus, Bahn oder Flugzeug und schon kann man zwei Wochen am Stück auf Tour gehen. Ist man mit dem Van oder Dachzelt in Norwegen, dann kann man sich auch wunderbar treiben lassen und vor Ort umschauen, nach Wetter und Interesse seine Route planen
Was gehört auf die Packliste für Norwegen?
- Klamotten für wirklich jedes Wetter
- zuverlässige Regenbekleidung
- gute wasserdichte Wanderschuhe
- je nach Sonnenstand: Schlafbrille oder Stirnlampe
Packliste für Norwegen
Wann ist die beste Reisezeit für Norwegen?
Die beste Reisezeit beginnt nach dem Ende der Schneeschmelze in den Bergen, also ca. Mitte Juni. Zu diesem Zeitpunkt sind auf den Wanderwegen die Sommerbrücken über großen Flüssen installiert und die bewirtschafteten DNT-Hütten geöffnet. Trotz Sommerzeit solltest du vor allem am Saisonanfang auf rasch wechselndes Wetter und niedrige Temperaturen vorbereitet sein. Überhaupt ist »Sommer« in Norwegen mitunter ein eher dehnbarer Begriff. Von wochenlanger Hitze bis zum kompletten Ausbleiben des Sommers mit Dauerregen in manchen Gegenden reicht das Spektrum; die Sommerlotterie wird jedes Jahr neu ausgelost, alles ist möglich. Mit den ersten Nachtfrösten etwa Mitte bis Ende September hat sich das Mückenproblem in der Regel erledigt. Trekkingtouren sind bis zu dem Zeitpunkt mit entsprechender Erfahrung und Ausrüstung möglich, im Süden Norwegens mitunter auch noch bis in den Oktober hinein.
Wann und wo kann man die Mitternachtssonne erleben?
Direkt am und über dem Polarkreis bleibt die Sonne für eine bestimmte Zeit über dem Horizont und macht damit die Nacht zum helllichten Tag. In Bodo beispielsweise geht die Sonne vom 4. Juni bis 8. Juli nicht unter. Vom 14. Mai bis 29. Juli bleibt es am Nordkap Tag. Dabei gleicht die »Nacht« eher einer schönen Abend- oder Morgenstimmung und sorgt für wunderbare Lichtmomente. Plane hierfür am besten eine Nachtwanderung ein – wann kann man schon mal nachts um 3 Uhr auf einem Berggipfel den Sonnenschein genießen? Zum Schlafen sollte eine Schlafbrille im Gepäck nicht fehlen.
Wann und wo kann man Nordlichter sehen?
Nordlichter kann man sehen, sobald der Himmel dunkel genug ist – im Winterhalbjahr also von etwa Mitte September bis in den April hinein. Je weiter nördlicher man sich dann befindet, desto höher die Wahrscheinlichkeit, Nordlichter zu sehen. Wichtig ist natürlich ein klarer Himmel, eine sehr gute Wettervorhersage für Norwegen bietet yr.no. Diese Website bietet für einzelne Regionen auch eine spezielle Nordlicht-Vorhersage: norway-lights.com

Wieviel Zeit sollte ich für Norwegen einplanen?
Für eine einigermaßen entspannte Zeit in Norwegen sollte man mindestens zwei Wochen einplanen. Gerade von A nach B zu gelangen dauert in der Regel sehr viel länger als in Deutschland. Mehr als 70 km/h auf der Landstraße sind selten möglich und erlaubt und Autobahnen, nun, diese gibt es so gut wie gar nicht, selbst die großen Straßen wie die E6 durchs ganze Land sind eher schmale Landstraßen und wenn es dort einmal kracht oder ein Erdrutsch mal wieder die Straße blockiert, dann geht für Stunden bis Tage einfach gar nichts. Zum Reisen in Norwegen sollte man zur Ruhe und Gelassenheit neigen, dann kommt man auch entspannt ans Ziel.
Was muss ich für eine Norwegen-Reise vorbereiten?
Die Vorbereitung auf eine Reise nach Norwegen sollte man abhängig davon machen, wie man seine Reise angehen möchte. Umso länger der Vorlauf zum Reisestart umso besser, denn dann kann man bei länderübergreifenden Fährüberfahrten, Flügen, Bus- oder Bahnfahrten sehr gute Angebote nutzen, um das Reisebudget zu entlasten. Ist man nicht zur absoluten Hochzeit an den Hot-Spots unterwegs braucht man Campingplätze zum Beispiel nicht unbedingt zu reservieren. Ist man neu als Nordlandreisender sollte man sich vor allem auf Flexibilität vorbereiten – ist die kleine Inlandsfähre im Sommer überfüllt und die Wartezeit eher in Tagen denn in Stunden messbar? Hat ein Erdrutsch gerade die Hauptreiseroute gesperrt und der Umweg ist 400 km lang? Stehen an den schönsten Vanlifespots schon fünf Autos? Regnet es wochenlang Hunde und Katzen? Am Morgen Sonnenschein und am Nachmittag Schneesturm? Alles kein Problem, wenn man darauf vorbereitet und vor Ort flexibel ist.
Für Planung und Inspiration sind der Nordland-Blog und visitnorway.com auch sehr hilfreich.

Wo übernachtet man in Norwegen am besten?
Dank des Jedermannsrechtes kannst du in Norwegen fast überall in der freien Natur übernachten – mit deinem Zelt. Vanlife ist in Norwegen zwar auch populär, allerdings mittlerweile so populär, dass es mehr und mehr Einschränkungen gibt. Möchte man sich wandernd fortbewegen, dann ist eine Kombination aus Zelt und Hüttennutzung ideal. Der norwegische Wanderverband DNT betreibt mehr als 550 unterschiedliche Hütten im ganzen Land. Daneben gibt es Organisationen wie Statskog, die ebenfalls eine große Anzahl von Hütten für Outdoorer anbieten. Einfachere Hotels gibt es überall und wer bei Olav Thon an Fußball denkt, der liegt in Norwegen daneben. Der Unternehmer ist nicht nur der Gründer einer großen Hotelkette mit gutem Frühstück, sondern auch einer der größten Finanziers des norwegischen Wanderverbandes und hat zahlreiche Hütten in den Bergen mit seinen Spenden ermöglicht zu bauen oder zu renovieren. Wer sich eine private Hütte in den Bergen oder an einem See mieten möchte, findet bei Inatur.no über 1000 Angebote.
Was ist über das Jedermannsrecht geregelt?
Der Grundgedanke des Jedermannsrechts in Norwegen ist, dass jeder Mensch das Recht auf freien Zugang zur Natur hat, ja,sogar darin bestärkt werden soll, viel Zeit dort zu verbringen, egal wem das Fleckchen Erde, auf dem man sich gerade bewegt, gehört. Seit 1957 ist das Jedermannsrecht im norwegischen Grundgesetz verankert, ist aber schon lange vorher festes Kulturgut der Norweger gewesen. Einzig an ein paar Grundregeln sollte man sich halten. Dazu gehören natürlich der Schutz der Natur, ganz nach dem Motto »Leave no trace«. Nimm also unbedingt deinen Müll wieder mit, störe keine Tiere, respektiere Naturschutzgebiete und entzünde nur unter großer Vorsicht und bei Beachten der lokalen Regeln Feuer. Dazu sollte man mindestens 150 Meter Abstand von Hütten und Häusern halten. Auch auf bewirtschaftetem Land sollte nicht übernachtet werden.
Am besten informierst du dich vor deiner Reise über die aktuellen Regeln innerhalb des Jedermannsrechts. Diese findest du auf miljodirektoratet.no
Wie bezahlt man in Norwegen?
Offizielle Währung ist die Norwegische Krone NOK. Bargeldzahlung ist nur noch wenig bis gar nicht mehr verbreitet. Das Schild »Kartenzahlung bevorzugt« findet sich überall. Man kann überall bequem mit Karte bezahlen, egal ob Bus, Bäcker oder Streetfood Imbiss. Die Bezahlung in Norwegen ist so digitalisiert, dass Bargeldzahlung mancherorts eine Extragebühr kostet oder gar abgelehnt wird. Auch die Wanderhütten des DNT werden per Kreditkarte oder auch App bezahlt, das System funktioniert dabei auch weit entfernt von jeglichem Handyempfang per Formular oder App. Daher ist der Kronen-Umtausch in Deutschland vor der Reise nicht wirklich notwendig.



Was isst man in Norwegen – welche Lebensmittel sollte man probieren?
- Bacalao: Spätestens auf den Lofoten wird einem der an der Luft getrocknete Kabeljau begegnen. Der auch als Klippfisch bekannte Exportschlager aus Norwegen wird gerne als Bacalao gereicht, ein würziger Eintopf mit reichlich Tomaten, der seinen Ursprung in den Ländern des Mittelmeeres hat, in Portugal eines der Nationalgerichte ist und durch alte Handelswege vom hohen Norden dorthin gelangt ist.
- Brunost: Hat mit Käse im Grunde nichts zu tun und sieht eher aus wie ein übergroßes Karamell-Bonbon, schmeckt aber wie Käse mit Karamellgeschmack. Brunost wird aus Molke hergestellt, die durch Einkochen karamellisiert
- an beinahe jeder Tankstelle werden Hotdogs und Burger feilgeboten – oft erstaunlich gut und vergleichsweise günstig
- Rentier und Elch: Wild trifft man auf der Speisekarte öfters an und sollte unbedingt einmal probiert werden, als Eintopf, als Burgervariante oder auch als Wurst
- Rømmegrøt: Mehr Norwegen geht kaum! Rømme, die norwegische Variante von Saurer Sahne, wird aufgekocht, Mehl wird untergerührt und Butter hinzugegeben. Dazu gibt es dann Zimt und Zucker oder auch gerne mal Wurst oder Schinken
- Waffeln: der perfekte Snack für Zwischendurch, gerne mit Moltebeeren-Marmelade und Rømme
Vor Ort einkaufen oder Lebensmittel mitbringen?
Das Bild des deutschen Urlaubers, der mit einem völlig überladenen Auto voller Lebensmittel nach Norwegen kommt, ist im Norden weit verbreitet – und nicht ohne Grund, denn Lebensmittel sind wirklich um einiges teurer als bei uns in Deutschland. Ob es nun so viel teurer ist, dass man wirklich alles mit nach Norwegen nimmt, diese Frage muss am Ende jeder selbst beantworten. Persönlich nehmen wir nie großartig etwas mit, aber es kann schon durchaus Sinn machen, je nachdem wie groß das Reisebudget ist. Was definitiv überlegenswert ist, ob einem die mitunter wirklich saftigen Preise im Restaurant oder der Bar wert sind, einmal auswärts zu essen oder zu trinken. Dort kann man die Preise im Vergleich zu Deutschland locker mindestens verdoppeln, wenn nicht sogar verdreifachen. Ein Glas Bier für 10 oder eine Pizza für 28 Euro – in Norwegen überhaupt gar kein Problem!
Was kostet eine Reise nach Norwegen?
Die Bandbreite der Ausgaben für und während einer Reise durch Norwegen ist ähnlich breit, wie das Land lang ist. Klar ist in jedem Fall, dass Norwegen nicht unbedingt ein günstiges Reiseland ist. Beschränkt man sich auf eine Trekkingtour im Zelt und sorgt für die Verpflegung schon daheim, dann ist der Urlaub relativ günstig. Bei geschickter Planung allerdings sind Bus- und Zugreisen ebenfalls nicht teuer. Möchte man auf Hotels oder auch Übernachtungen in den DNT-Hütten zurückgreifen, dann schnellen die Ausgaben rasch in die Höhe (für unter 26-Jährige sind die DNT-Übernachtungen sehr günstig!). Und wer gerne einmal ein Utepils, also die norwegische Variante eines Biergartenbieres, trinken und dazu noch auswärts essen möchte, der sollte eher die ein oder andere Krone mehr einplanen.
Die Autoren und ihr Bezug zu Norwegen:

Ann und Simon, Norwegen-Experten
Anni und Simon gehen nicht nur zusammen durchs Leben, sondern überaus gerne auch auf ausgedehnte Touren in Norwegen. Egal ob Sommer, Herbst oder Winter – Hauptsache Fjell! Auf ihrer langen gemeinsamen Tour zu Fuß am Stück vom Kap Lindesnes am südlichsten Punkt des Landes bis hinauf zum Nordkap vor ein paar Jahren haben sie so manche Ecke Norwegens mit eigenen Füßen durchwandert und sind mit den Eigenheiten dieses so landschaftlich spektakulären Landes bestens vertraut.
Simon ist außerdem Eventmanager im Globetrotter Store in Dresden und hat ein Buch über seine Längsdurchquerung von Norwegen geschrieben.