Erste Hilfe: Die richtige Ausstattung für deine Outdoor-Apotheke

Für den Notfall

Bei keiner Ausrüstung freut man sich mehr, wenn sie niemals zum Einsatz kommt: Erste-Hilfe-Utensilien sollten immer dabei sein, aber am besten ruhig vor sich hinschlummern. Doch was sollte man stets bei sich haben? Reicht ein einfaches First Aid Kit oder sollte ich es noch ergänzen? Und wie verhalte ich mich im Notfall? Wir zeigen es dir im Überblick.


TEXT: Sissi Pärsch

Das muss unbedingt mit auf jede Tour

  • Desinfektionsmittel / Alkoholtupfer
  • Einmalhandschuhe
  • Schere und Pinzette
  • Rettungsdecke
  • Pflaster in unterschiedlichen Größen
  • Wundkompressen, Wundverbände und Wundpflaster
  • Tape / Leukoplast
  • Verbandpäckchen
    Dreieckstuch

Desinfektionsmittel / Alkoholtupfer

Einmalhandschuhe

Schere und Pinzette

Rettungsdecke

Pflaster in unterschiedlichen Größen oder zum Zuschneiden

Wundkompressen, Wundverbände und Wundpflaster

Tape / Leukoplast

Verbandpäckchen

Dreieckstuch

All die Utensilien sollten sich in deinem Erste-Hilfe-Set befinden. Wichtig: Wenn du etwas aus dem Notfallset entnimmst, mache dir eine Notiz und fülle es zuhause wieder entsprechend auf. Genauso solltest du das Kit in regelmäßigen Abständen überprüfen und Teile austauschen – Pflaster verlieren schließlich mit der Zeit ihre Klebefähigkeit, Binden ihre Elastizität und auch Sterilität ist nicht für immer gegeben.

Für deinen eigenen Schutz

Führe einen Notfallpass mit dir und verstaue ihn gut sichtbar in deinem Rucksack. Neben deinen persönlichen Daten (Name, Geburtsdatum und Notfallkontakt) stehen auf einem Notfallpass deine medizinischen Daten: Vorerkrankungen, Medikamente, Allergien und Blutgruppe. Einen Notfallpass als physisches Dokument kannst du bei deiner Krankenkasse oder bei deinem Hausarzt anfordern. Eine Vorlage zum Herunterladen und Ausfüllen gibt es zum Beispiel auf der Webseite des Deutschen Roten Kreuzes oder der Johanniter. Wer kein Blatt Papier mit sich herumtragen möchte, kann auch eine App nutzen. Viele Smartphones haben bereits eine integrierte Notfallpass-Funktion.

An was man ebenfalls denken sollte

Schmerzmittel

Wundheilsalbe

Blasenpflaster

Reinigungstücher

Signalpfeife (findet sich auch oft am Schulterträger von Rucksäcken)

Biwaksack

Stirnlampe

Powerbank

Traubenzucker

Individuelle Ergänzung je nach Region, Dauer und Bedürfnissen

Je nachdem wo und wie lange du unterwegs bist, musst du die Outdoor-Apotheke natürlich anpassen.

Insektenschutz

Zur Abwehr von Insekten kann man auf Sprays und Roll-Ons auf Pflanzenbasis zurückgreifen. Bei Stichen helfen etwa lindernde Salben oder thermische Stichheiler.

Zeckenzange

Speziell bei Touren durch Wald oder Gegenden mit viel Gebüsch und Unterholz, sollte man eine Zeckenzange mit integrierter Lupe dabei haben.

Sam Splint Schiene für Brüche

Eine recht universell einsetzbare, leicht gepolsterte Aluminiumschiene, die klein zu packen und biegbar ist. Sie eignet sich zur Stabilisierung von Brüchen und Verstauchungen.

Mittel gegen Übelkeit und Durchfall

Nicht verschreibungspflichtig sind etwa Kohletabletten, die Giftstoffe und Keime im Darm binden oder Vomex A, das speziell gegen Übelkeit hilft. Buscopan wird bei krampfartigen Bauchschmerzen eingesetzt.

Mittel gegen Höhenkrankheit

Ibuprofen und Paracetamol können gegen Kopfschmerzen und Beschwerden in der Höhe helfen. Verschreibungspflichtig sind Medikamente wie Acetazolamid (Diamox), das die Höhenanpassung beschleunigt, und Dexamethason, das vor allem bei schweren Symptomen eingesetzt wird. Beides sollte aber nur unter ärztlicher Anleitung verwendet werden.

Die Verpackung

Egal für welches Set du dich entscheidest, mache dich damit vertraut. Schaue, wo sich was findet, damit du im Notfall schneller zugreifen kannst.

Erste Hilfe Sets je nach Anforderung

Erste Hilfe Sets gibt es in den unterschiedlichsten Größen. Von der Mini-Apotheke für kleine Touren (und wenig Personen) über Standard-Kits für die Tagestour bis zur Komplettausstattung für mehrtägige Touren und bis zu vier Personen.

Checklisten und Notfall-Infos

Bei guten Erste Hilfe Sets finden sich auf der Innenseite Checklisten und Notfall-Informationen wie etwa Notrufnummern.

Welches Set darfs sein?

Einen besonders schnellen und vor allem guten Überblick bieten Erste-Hilfe-Sets in der praktischen Rollvariante, die schnell einen Überblick über alle Utensilien bieten. Ansonsten sollte man auf einen Rundum-Reißverschluss achten.

Wasserdichte Erste Hilfe Sets

Nicht nur für Paddler bieten sich die wasserdichten Kits an.

Kleines Notfall-ABC: So reagierst du im Notfall

Erste-Hilfe-Kurse vermitteln Grundlagen, die uns auf Notfälle vorbereiten. Wichtig ist jedoch: Helfen kann jeder. Hab keine Scheu zu handeln!

Lage ruhig beurteilen und sich einen Überblick verschaffen

  • Wo befindet sich die verletzte Person? Seid ihr absturzgefährdet oder droht Steinschlag? Vergewissere dich, dass du selbst in Sicherheit bist und ungefährdet Hilfe leisten kannst. Eigenschutz vor Fremdschutz.
  • Muss die Unfallstelle abgesichert werden?
  • Versuche den Unfall einzuschätzen: Welche Verletzung liegt vor?

Person ansprechen

Ist die Person ansprechbar, dann kann ein Gespräch den Verunfallten entscheidend beruhigen. Man spricht auch von der moralischen Ersten Hilfe.

Notruf absetzen

Beantworte klar und deutlich die W-Fragen:

  • 
Wo ist der Unfallort und wer ruft an?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele Betroffene gibt es? 
  • Welche Verletzungen?
  • Warten auf Rückfragen

Ist ein Notruf nicht möglich, evaluiere die Lage. Bist du in einer Gruppe unterwegs, können eine oder mehrere Personen los, um Hilfe zu holen oder nach Empfang zu suchen?

Ansonsten muss das Alpine Notsignal abgesetzt werden. Dieses funktioniert wie folgt:

  • 6-mal Rufe, Pfiffe oder Lichtsignal alle 10 Sekunden absetzten.
  • Eine Minute Pause.
  • 6-mal Rufe, Pfiffe oder Lichtsignal alle 10 Sekunden absetzten.
  • Antwort von Rettung: alle 20 Sekunden (3 x pro Minute) ein Signal geben, dann 1 Minute Pause usw.
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