Magie des Nordens: Norwegen im Winter erleben
Der Winter ist in Norwegen eine stille Jahreszeit. »Wikinger Zeit« nennen die Norweger:innen diese Jahreszeit, in der sie sich ihre Naturschönheiten nur mit wenigen Touristen teilen müssen. Dabei bietet das skandinavische Land auch im Winter so einiges: Skitradition von Langlauf bis Tourenski, Polarlichter, Eislaufen auf gefrorenen Seen und urgemütliche Hütten.
Tiefe Fjorde, meterhoher Schnee und gemütliche Skihütten machen die Landschaft in Norwegen im Winter zu einem Paradies für Naturliebhaber:innen und Outdoor-Enthusiast:innen. Obwohl das Land für seine Leidenschaft für Skilanglauf bekannt ist, gibt es eine Vielzahl weiterer Wintersportmöglichkeiten. Von alpinen Skitouren und Schneeschuhwanderungen bis hin zu rasanten Schlittschuhfahrten auf zugefrorenen Seen. Eine Norwegenreise im Winter bietet für jeden Geschmack das passende Abenteuer.
Wie in allen nordischen Ländern bringt der Winter in Norwegen eine Zeit der Gemütlichkeit mit sich, besonders in der Weihnachtszeit. Der sogenannte Frühlingswinter von März bis April ist die ideale Zeit für sportliche Backcountry- und Schneeschuhtouren im norwegischen Fjell. Je weiter nördlich man sich befindet, desto früher werden die Tage im Frühlingswinter länger und sonniger. An der Küste ist es wegen des Golfstroms milder als im Gebirge des Landesinneren. Die bekanntesten Skigebiete wie Lillehammer, Geilo, Trysil oder Hemsedal eröffnen ihre Saison im Dezember und bieten bis Ostern perfekte Bedingungen für Wintersport. Zu den Traumzielen für Wintersportbegeisterte gehören außerdem die Lofoten, die mit ihrer Nähe von Bergen und Meer ein Paradies für Skitourengänger:innen sind und mit einer hohen Nordlicht-Wahrscheinlichkeit locken.
Neben dem Skifahren sind Husky-Schlittentouren ein ganz besonderes Erlebnis. Das Unterwegssein mit den Hunden erlaubt es, die Stille der arktischen Landschaft intensiv zu spüren. Besonders magisch wird es, wenn sich plötzlich Lady Aurora – das Nordlicht – am dunklen Himmel zeigt. Dieses faszinierende Naturschauspiel berührt jeden, der es erlebt, und bleibt unvergessen.
Um den Winter in Norwegen in vollen Zügen zu genießen, ist die richtige Kleidung entscheidend, denn die Temperaturen können in den Bergregionen durchaus im zweistelligen Minusbereich liegen. Der Wintereinbruch ist in Norwegen ab November zu erwarten. Warme Schuhe und das bewährte Zwiebelprinzip mit mehreren Schichten aus Wollkleidung helfen, selbst zweistellige Minusgrade angenehm zu überstehen. Die richtige Ausrüstung gibt es auch bei Globetrotter.
In den windigen Höhenlagen der Skigebiete ist winddichte Kleidung ein Muss. Gute Vorbereitung gilt auch für Nordlichtjäger:innen. Wer auf der Suche nach den besten Orten ist, kann mit speziellen Apps die Sichtungswahrscheinlichkeit ermitteln – und mit etwas Glück das spektakuläre Leuchten am Himmel bestaunen.
Ein kulinarischer Höhepunkt der Winterzeit ist das traditionelle Julbord, ein festliches Weihnachtsbuffet mit regionalen Spezialitäten. Hier genießt man gebratene Schweinerippen, gepökeltes Lammfleisch oder den fangfrischen Kabeljau. In vielen norwegischen Skigebieten lockt zudem die Waffelstuga, eine urige Hütte, in der frisch gebackene Waffeln serviert werden – ein unwiderstehlicher Genuss nach einem langen Tag im Schnee.
Ob beim gemütlichen Langlaufausflug mit der ganzen Familie oder beim Skitraining im ehemaligen Olympia-Skigebiet Lillehammer – atemberaubende Panoramen sind an den verschiedenen Reisezielen in Norwegen garantiert. Besonders an frostigen Tagen zeigt sich der Himmel in den schönsten Farben. Mit etwas Glück erscheint die Sonne über den Gipfeln mit einem spektakulären Halo-Ring. Während in den Fjorden das Eis knackt, gleiten Schlittschuhläufer lautlos über die zugefrorenen Wasserflächen.
In Norwegen wird der Winter ausgiebig gefeiert. Beim Winterfestival in Narvik trifft Kultur auf Schneespaß, während beim Eismusikfestival in Geilo zarte Klänge aus einzigartigen Eisinstrumenten erklingen. 2026 findet das Festival voraussichtlich Ende Februar, wahrscheinlich bei Vollmond statt. Abenteuerlustige zieht Ende Februar es nach Finse, wo beim Expeditionsfestival erfahrene Abenteurer:innen von spektakulären Wintertouren berichten. Ein weiteres kulinarisches Highlight ist das Rakfisk-Festival in Valdres, das im November stattfindet und sich ganz dem traditionell fermentierten Fisch widmet.
Norwegen im Winter ist ein Paradies für Naturliebhaber:innen, Wintersportfans und Genussmenschen gleichermaßen. Ob Nordlichter, Fjorde oder Skierlebnisse – dieses Land bietet unvergessliche Momente inmitten einer atemberaubenden Winterlandschaft.
TEXT: Geertje Marquardt
FOTOS: Fredrik Ahlsen, Simon Sjökvist, Andreas Kokkvoll, Åsmund Aarsand, David Jensen, Stiftelsen Norsk Gastronomi, Polar Panorama Lodge, Sommarøy Arctic Hotel Tromsø