Zwischen weiten Fichtenwäldern, tiefen Schluchten und stillen Seen verlaufen die Wege im Nationalpark Schwarzwald. Seit 2014 wurden zwei Zonen zu Baden-Württembergs erstem Nationalpark erklärt. Am Wilden See bekommt man bereits eine Ahnung, wie sich der dunkle Wald entwickeln könnte, wenn man die Natur sich selbst überlässt.
Was ist das Besondere am Nationalpark Schwarzwald?
Der Schwarzwald hat sich oft gewandelt: Einst bestand er aus Laubbäumen, bevor er sein schwarzes Tannenkleid anzog. Das verlor er an die Holzindustrie, Mitte des 19. Jahrhundert war fast nichts mehr übrig. Es folgten Fichten in Monokultur.
Im Schutzgebiet ist es vorbei mit diesen menschlichen Eingriffen. Baden-Württembergs einziger Nationalpark besteht aus zwei Hälften: Der Nordteil grenzt an die Schwarzenbach-Talsperre und erhebt sich bis auf den 1054 Meter Hohen Ochsenkopf, im Süden steigt man zu den Allerheiligen Wasserfällen hinab oder wandert zum Wilden See, der in seit 100 Jahren unberührtem Wald liegt. Dort sieht man neue Veränderungen: Die Fichten schwächeln unter Hitze und Borkenkäfern, dafür setzen sich Tanne und Buche vermehrt durch.
Der noch junge Nationalpark macht es seinen Besuchern leicht: Im (architektonisch spektakulären) Nationalparkzentrum Ruhestein, auf Loipen, Wander-, Fahrrad- und Schneeschuhstrecken, mit Erlebnispfaden und dem tollen Angebot der Trekking-Camps.
Angelegte Wege schonen die Natur und verbessern die Aussicht.
Frag mich! Ranger*innen erklären Besuchern die Natur.
Kleinod im Schwarzwald: der Buhlbachsee.
Auf in dein Nationalpark-Abenteuer …
Welche Aktivität beim ersten Besuch im Nationalpark Schwarzwald?
Den Sagen, die sich um die Allerheiligen Wasserfälle und das gleichnamige frühere Kloster ranken, geht man bei dieser kurzen Wanderung (3,5 km) auf den Grund. Start am Klosterruinen-Parkplatz, von dort zur Engelskanzlei, wo man einen Rundblick auf den Bergwald hat. Treppen führen durch die Schlucht entlang des Wasserfalls, der über sieben Kaskaden 100 Meter in die Tiefe fließt.
Welche längere Tour lohnt sich im Nationalpark Schwarzwald?
Seit 1911 ist der Wald um den Wilden See sich selbst überlassen. Eine 12 km lange Wanderung führt vom Seibelseckle auf der Gaiskopfspur zum See und zurück über den Alsteigerkopf. Noch aussichtsreicher (und kürzer) ist’s vom Nationalparkzentrum Ruhestein hinauf zum Seekopf mit Wildseeblick.
Tipp für Trekking-Fans: Im Nationalpark darf man – nach Voranmeldung – in Trekkingcamps übernachten, die sich auch auf Mehrtagestouren verbinden lassen.