Barfußschuhe: auf dünnen Sohlen

Barfußschuhe liegen im Trend. Martin Strietzel erklärt, wer zu diesen greifen sollte und warum – auch im Alltag.
Merrell Vapor Glove 6

Martin, »normale« Schuhe stützen, führen und dämpfen unseren Fuß. Das fühlt sich gut an – und soll doch schlecht sein.

Die gut gemeinte Erleichterung kann sich negativ auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken und die Entwicklung von Haltungsfehlern begünstigen. Natürliche Bewegungsformen werden verlernt, wichtige Muskeln werden nicht mehr aktiviert und verkümmern. Diese Erkenntnis ist nicht neu und führt dazu, dass Barfußschuhe immer populärer werden. Das zeigt sich auch im Globetrotter Sortiment, wo Merrell mit einer umfassenden Barefoot-Kollektion präsent ist. Das Sortiment reicht vom Trailrunner für den Berglauf über Schuhe fürs Lauftraining bis zum urbanen, minimalistischen Alltagsmodell.  Barfuß­­schuhe sind halt nicht nur was für den Sport, sondern für jeden Gang.

Martin Strietzel
Physiotherapeut,
Bewegungslehrer und Merrell-Fan.

Was zeichnet Barfußschuhe im Detail aus? 

Sie besitzen eine flache Sohle ohne Fersen­erhöhung. Darüber hinaus ist der Vorfußleisten breiter geschnitten, wodurch ein bequemes, barfußähnliches Gefühl entsteht. Durch den direkten Bodenkontakt und das höhere sensorische Feedback werden Haltung und Bewegung intensiver wahrgenommen. Der Fuß wird »natürlicher« – eher mit dem Mittel- oder Vorderfuß – aufgesetzt. Gleichzeitig ist der Fuß trotzdem geschützt. Durch den direkten Bodenkontakt werden Haltung und Bewegung intensiver wahrgenommen.

Ist der gesundheitliche Nutzen von Barfußschuhen wissenschaftlich belegt?

Im Praxisalltag sehen wir täglich positive Effekte der Barfußschuhe. Biomechanisch sorgen sie für den Erhalt der optimalen Gelenkmechanik, eine möglichst geringe Gelenkabnutzung und die natürlichsten Gang- und Laufbedingungen. Den Ursprung vieler Knie- oder Lendenwirbelsäulenbeschwerden sehe ich in Schuhen mit einer Fersen­erhöhung. Diese verstärkt die Belastung vor allem in diesen Gelenkbereichen. 

Was ist zu beachten, wenn ich mit dem Tragen von Barfußschuhen beginne?

Fange langsam an und steigere die Tragedauer im Alltag im Stehen und Gehen. Beginne erst dann damit, den Schuh auch beim Sport zu tragen. Der Wechsel auf diese Schuhart ist mehr als ein Schuhmodellwechsel. Eher ein Prozess, der zum Ziel hat, deinen Bewegungsapparat an die natürliche Laufart wieder zu gewöhnen. Sieh es als langfristige Investition in deine Gesundheit. Ich trage nur noch Barfußschuhe. 

Text: Globetrotter Magazin