Kaufberatung Klettersteig

Klettersteige erfreuen sich großer Beliebtheit. Und das mit gutem Grund: Auf der sogenannten Via Ferrata erlebst du sportliche Herausforderung am Berg, kannst immer wieder fantastische Ausblicke genießen und mit relativ wenig Ausrüstungsbedarf in alpine Kletterpassagen einsteigen.

Was ist ein Klettersteig?

Hinter dem Begriff Klettersteig verbergen sich vorinstallierte Routen unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden in alpinen Regionen. Dauerhaft befestigte Stahlseile, Haken und manchmal auch Leitern zeichnen einen Klettersteig aus. Im Gegensatz zum Alpinklettern wird durch diese Hilfsmittel weniger eigenes Material benötigt und das Know-How zur Installation von Sicherungen am Fels, wie beim Klettern, ist nicht zwingend erforderlich. Neben Schwindelfreiheit und einer guten Grundfitness solltest du mit den allgemeinen Gefahren im Gebirge (Stichwort: Wetter) vertraut sein und diese realistisch einschätzen können, wenn du eine Klettersteigtour planst. Weitere Infos zu Anforderungen und möglichen Gefahren findest du weiter unten.

Unterwegs auf einem Klett
ersteig
Ein Stahlseil gehört zur Grundsicherung eines Klettersteigs.
Leiterpassage auf einem Klettersteig
Je schwerer ein Klettersteig, desto steiler und länger werden Leiterpassagen.

Welche Schwierigkeitsgrade gibt es?

Jeder Klettersteig wird seiner Schwierigkeit entsprechend eingestuft und ausgewiesen. Am gängigsten sind hierzu die Skalen von Schall und Hülser. Bei der Schall-Skala werden Buchstaben von A bis F verwendet, wobei A ein leichter Klettersteig ist und F als extrem schwierig gilt. Ähnlich verhält es sich mit der Hülser-Skala, die neben einer verbalen Beschreibung mit Kennziffern von K1 (leicht) bis K6 (extrem schwierig) arbeitet.

Klettersteige in höheren Schwierigkeitsgraden stellen dich mitunter vor nervenkitzelnde und nicht zu unterschätzende Herausforderungen! Dazu zählen beispielsweise extrem lange senkrechte Leitern, beinahe trittlose Passagen oder sogar Klettereien an Überhängen.

KategorieCharakterVoraussetzungen
A / K1Einfache gesicherte Steige, gelegentlich Drahtseile, Ketten oder kurze Leitern.Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
B / K2Steileres Felsgelände mit ausgesetzten Stellen. Vermehrt mit Drahtseil gesichert, Trittstifte, längere und senkrechte Leitern.Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, gute Kondition, eine gewisse Kraft in Armen und Beinen
C / K3Steiles und ausgesetztes Felsgelände, leichte Überhänge, mit Drahtseil versichert. Abstände zwischen künstlichen Tritten und Klammern werden größer.Spätestens hier fühlt es sich nach richtigem Klettersteiggehen an, deshalb sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, gute Kondition, Kraft und Ausdauer in Armen und Beinen nötig.
D / K4Senkrechtes, oft überhängendes Gelände, meist sehr ausgesetzt und wenig Raststellen. Mit Drahtseil versichert, Abstände zwischen Trittstiften und Drahtklammern oft groß. Nichts mehr für Anfänger oder Gelegenheitsgeher. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, gute Kondition und Körperspannung nötig, viel Kraft und Ausdauer in Armen und Beinen.
E / K5Lange, senkrechte bis überhängende Passagen an glattem Fels, sehr ausgesetzt. Kleine Tritte, teilweise Reibungskletterei erforderlich.Nur etwas für sehr erfahrene und gut trainierte Klettersteiggeher. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, sehr gute Kondition, Körperspannung und Klettertechnik nötig, viel Kraft in Armen und Beinen. Richtige Klettererfahrung hilft sehr.
F / K6Primär überhängend, ausgesetzt, sehr kleine Tritte, Reibungskletterei erforderlich. Drahtseil, Eisenklammern und Trittstifte liegen weit auseinander. Oft richtige Kletterei an natürlichen Strukturen nötig.Absolut nur etwas für Experten. Gute Klettertechnik, viel Kraft in Händen, Armen und Beinen, Top-Kondition, Beweglichkeit und Körperspannung nötig. Oft zusätzliche Seilsicherung sinnvoll.

Wenn du das erste Mal einen Klettersteig gehst, solltest du unbedingt eine einfache Route bis K2 wählen. In einem Klettersteigführer für das jeweilige Gebiet kannst du dich im Voraus genau über die Länge und die zu erwartende Schwierigkeit informieren. Ebenso findest du dort wichtige Hinweise zum Charakter der gesamten Route inklusive des anschließenden Abstieges – denn ins Tal zurück geht es immer auf einem anderen Weg.

Wie gefährlich sind Klettersteige?

Die meisten brenzligen Situationen am Klettersteig entstehen durch eine Fehlbedienung der Ausrüstung oder wenn das eigene Können überschätzt und eine zu anspruchsvolle Route gewählt wird. Daher ist es wichtig, dass du einen Klettersteig wählst, der deiner persönlichen Fitness und deinem Erfahrungslevel entspricht. Die ersten Touren unternimmst du am besten in Begleitung eines erfahrenen Klettersteiggehers oder du belegst einen Kurs. Mache dich im Voraus gut mit deiner Ausrüstung vertraut.

Klettersteige unterscheiden sich stark in ihrer Länge und Schwierigkeit. Von anfängerfreundlichen Routen bis hin zu stark ausgesetzten Steigen für Profis findest du eine große Vielfalt an spannenden Klettersteigen in den Alpen und in anderen Gebirgsregionen. Da es gilt einen Sturz, zum Beispiel durch Müdigkeit oder zu schwierige Kletterpassagen, unbedingt zu vermeiden, sollte die Route mit Sorgfalt gewählt werden. Mache dich im Voraus mit dem Klettersteig vertraut und wäge ab, ob auch die Schlüsselstellen, also die schwierigsten Passagen, deinem Können entsprechen und noch sicher zu bewältigen sind.

Wenn du mit einer Gruppe unterwegs bist, stelle sicher, dass der Klettersteig auch für die am wenigsten erfahrenen TeilnehmerInnen geeignet ist. Denn neben dem Sicherheitsaspekt macht eine Klettersteigtour letztlich auch am meisten Spaß, wenn zwar eine sportliche Herausforderung besteht, diese jedoch nicht zu Unsicherheiten oder gar Überforderung führt – schließlich soll ja noch Energie bleiben, um die atemberaubenden Ausblicke zu genießen!

Wozu brauche ich ein Klettersteigset?

Ein Klettersteigset dient dazu, dich beim Klettersteiggehen vor Stürzen in die Tiefe zu bewahren. Anders als beim Sportklettern, sind Stürze am Klettersteig unbedingt zu vermeiden. Sollte es dennoch dazu kommen, dämpft das Set deinen Sturz etwas ab und fängt dich auf. Ein Klettersteigset kann also als Notfallausrüstung oder Lebensversicherung betrachtet werden, nicht jedoch als dynamisches Sicherungsmittel!

Wie hängt man sich am Klettersteig ein?

Das Klettersteigset ist das Bindeglied zwischen dir und dem am Berg installierten Stahlseil. Es wird per Ankerstich-Knoten durch eine Schlaufe am Einbindepunkt deines Klettergurtes befestigt. Mit den zwei Y-förmigen, meist elastischen Ästen, die mit großen Karabinern an den Enden ausgestattet sind, klippst du dich ins Stahlseil ein. Achte darauf, dass immer beide Karabiner eingehängt werden und parallel am Draht mitlaufen. Während der Via Ferrata musst du die Klettersteig-Karabiner mehrfach an den Verankerungspunkten des Stahlseils umhängen. Löse dabei niemals beide Karabiner gleichzeitig! Achte unbedingt darauf, dass beim Umhängen stets ein Karabiner am Draht gesichert bleibt. Hinter jedem Verankerungspunkt müssen direkt wieder beide Karabiner eingeklippt werden.

So geht der Ankerstich: Die Einbindeschlaufe des Klettersteigsets durch den Anseilpunkt am Gurt fädeln.
Die beiden Y-Arme mit den Karabinern durch die Einbindeschlaufe des Klettersteigsets zurückfädeln.
Auch den Bandfalldämpfer durch die Einbindeschlaufe fädeln und anschließend den Knoten festziehen.
Es sollten immer beide Karabiner ins Stahlseil eingehängt werden.

Wie funktioniert ein Bandfalldämpfer?

Der Bandfalldämpfer ist sozusagen das Herzstück eines jeden Klettersteigsets. Die Bänder des Falldämpfers bestehen bei den meisten Sets aus Polyester oder einer Dyneema-Polyester-Mischfaser. Im Falle eines Sturzes reißen die vernähten Bänder kontrolliert auf und mindern dadurch den Fangstoß. (Der Fangstoß ist die Kraft, die unmittelbar auf deinen Körper einwirkt, wenn du bei einem Sturz vom Klettersteigset aufgefangen wirst.)

Der Bandfalldämpfer wird nicht aufreißen, wenn du dich einfach nur ruhig mit deinem Körpergewicht in das Klettersteigset hängst, er löst erst ab einer bestimmten Krafteinwirkung aus. Die Höhe der Krafteinwirkung bei einem Sturz ist von verschiedenen Faktoren abhängig, insbesondere von der Weite des Sturzes in Kombination mit deinem eigenen Körpergewicht. Tiefe Stürze können vor allem zwischen zwei senkrechten Verankerungspunkten auftreten – hier ist besondere Vorsicht geboten.

Gemäß der aktuellen Klettersteignorm EN 985 von 2017 darf ein Bandfalldämpfer über eine Länge von 220 cm aufreißen und muss dabei gewährleisten, dass eine Fangstoßkraft von 3,5 kN bei 40 kg Gewicht und 6 kN bei 120 kg Gewicht nicht überschritten wird.

Hinweis: Es ist nicht die Elastizität der Klettersteigäste, die den Fangstoß abmildert (deren Kräuselung dient einzig und allein dem Zweck, die langen Äste zu verkürzen, sodass sie nicht störend herunterhängen. Die Sturzkraft wird ausschließlich durch den Bandfalldämpfer gemildert.

Auch wenn das Klettersteigset einen Totalabsturz verhindern kann und der Bandfalldämpfer die auf dich einwirkende Sturzkraft abmildert, kann ein Sturz am Klettersteig zu schweren Verletzungen führen und sollte unbedingt vermieden werden!

Was mache ich, wenn mein Bandfalldämpfer ausgelöst wurde?

Solltest du am Klettersteig stürzen und der Bandfalldämpfer deines Klettersteigsets löst aus, darf das Set nicht mehr verwendet werden. Es muss in jedem Fall ersetzt werden! Versuche einen Sturz während der Tour unbedingt zu vermeiden.

Wenn es nur zu einem leichteren »Stolpern« kommt, ohne dass der Bandfalldämpfer auslöst, solltest du im Nachhinein dennoch sehr sorgfältig überprüfen, ob das Set in irgendeiner Weise beschädigt wurde. Achte genau auf kleine Risse am Dämpfungselement oder Beschädigungen an den Armen. Wenn du dir unsicher bist, kannst du auch eine fachkundige Person um Rat bitten. Gehe auf Nummer sicher: wechsle das Klettersteigset im Zweifelsfall lieber einmal mehr aus.

Für wen sind Klettersteigsets geeignet?

Die Klettersteignorm EN 958:2017 stellt sicher, dass alle zertifizierten Via Ferrata Sets für einen Gewichtsbereich von 40 – 120 kg zulässig sind. Eine Klettersteigset-Norm für jüngere Kinder, die weniger als 40 kg wiegen, gibt es aktuell nicht. Daher sollten Kinder erst ab einem Körpergewicht von 40 kg (ca. ab 10 Jahren) mit an den Klettersteig genommen werden.

Die Gewichtsangaben beziehen sich immer auf das Gesamtgewicht des Kletternden und seiner kompletten Ausrüstung (Körpergewicht plus Rucksack und Bekleidung, Schuhe, Klettersteigausrüstung)! Um die Sicherheit von Kindern sowie auch erwachsenen AnfängerInnen zu erhöhen, sollten diese stets nachgesichert werden. Hierfür bietet Edelrid mit dem Via Ferrata Belay Kit II eine großartige Lösung.

Gibt es Unterschiede bei Klettersteigsets?

Grundsätzlich sind alle bei Globetrotter erhältlichen Klettersteigsets für jede Art von Klettersteig geeignet. Die Unterschiede liegen in der Regel beim Gewicht und Packmaß sowie den Komfortansprüchen, die du an das Set stellst. So kannst du zwischen besonders leichten, auf das wesentliche reduzierten Klettersteigsets wählen. Oder du entscheidest dich für ein komfortorientierteres und dadurch oftmals ein paar Gramm schwereres Modell. Letztere sind meist mit besonders bedienungsfreundlichen und ergonomischen Karabinern ausgestattet, die gut in der Hand liegen und sich durch eine großzügige Schnapperöffnung auch leichter ohne Gehakel ein- und aushängen lassen. Bewährt haben sich hier vor allem Klettersteigkarabiner mit einem Handballen-Öffnungsmechanismus: Dieser reduziert das Risiko, dass du dir die Finger klemmst und punktet mit einer besonders einfachen Bedienbarkeit.

Mittlerweile verfügen fast alle Klettersteigsets über elastische Arme, damit du die beiden Klettersteigkarabiner auf dem Weg zum nächsten Steig kurzhängen kannst und nicht von lang herabbaumelnden Ästen gestört wirst. Einige Sets, wie z. B. das Edelrid Cable Comfort VI, verfügen zudem über einen eingebauten Wirbel zwischen dem Bandfalldämpfer und den Lastarmen. Der Wirbel verhindert, dass sich die beiden Arme nach mehrmaligem Umhängen zu einer Kordel verdrehen.

Ein zusätzlicher kürzerer dritter Arm, wie beim Petzl Scorpio, kann zum kurzen Ausruhen und Sichern an einer Sprosse, für Seilbahnen oder Quergänge eingesetzt werden. (Alternativ empfehlen wir die Mitnahme eines Express-Sets. Mehr dazu siehe unten).

Kaufberatung Klettersteig
Edelrid Cable Kit Ultralight VI: Das derzeit leichteste Klettersteigset am Markt. Die Verschlusshülsen der Karabiner werden zum Öffnen mit den Fingern nach oben geschoben.
Klettersteigset EdelridKaufberatung Klettersteig
Edelrid Cable Comfort VI: Bedienungsfreundliches Klettersteigset mit großen Karabinern mit Handballenmechanismus und Wirbel gegen das Verdrehen der Äste.
Klettersteigset Petzl Kaufberatung Klettersteig
Petzl Scorpio Vertigo: Klettersteigset mit kurzem, dritten Extraarm. Praktisch zum Ausruhen und für waagerechte Passagen (Quergänge). Ein zusätzlicher Verschlusskarabiner ist notwendig.

Welche Klettersteig-Ausrüstung braucht man noch?

Zur Grundausrüstung für den Klettersteig gehören neben dem Klettersteigset, ein Klettergurt und ein gutsitzender Kletterhelm. Letzterer ist wichtig, um dich vor herabfallenden Steinen, die beispielsweise durch vorausgehende Personen losgetreten werden, zu schützten, aber auch vor eventuellen Stürzen oder einem Anprall an die Felswand.

Bei der Wahl des Gurtes kannst du dich für einen klassischen Hüftgurt, wie er auch beim Sportklettern verwendet wird, entscheiden. Oder du wählst einen Komplettgurt bzw. eine Kombi aus Hüft- und Brustgurt. Insbesondere für Kinder ist ein Komplettgurt (oder alternativ ein ergänzender Brustgurt) wichtig, da der Körperschwerpunkt wachstumsbedingt noch höher gelagert ist und somit die Gefahr besteht, dass sie bei Stürzen hintenüberkippen. Der gleiche Effekt tritt ein, wenn du mit einem schwer bepackten Rucksack unterwegs bist oder eine kräftige Körperstatur hast. Hier empfehlen wir dir ebenfalls die Verwendung eines Komplettgurtes oder einer Brust- und Hüftgurt-Kombination.

Klettergurt Kaufberatung Klettersteig
Edelrid Solid: leichter Komplettgurt für den Klettersteig.
Edelrid Klettersteig Handschuh Work Glove
Edelrid Klettersteig Handschuh Work Glove

Ein sinnvolles Accessoire für die Via Ferrata sind zudem Kletterhandschuhe. Sie schützen deine Hände vor scharfen Kanten und beim Einhängen in den Stahldraht. Zudem sorgen sie für einen sicheren, rutschfesten Grip an Metallsprossen oder anderen Griffpunkten.

Je nach Länge und Charakter der Touren gehört zudem eine alpine Grundausstattung in den Rucksack. Dazu zählen wetterfeste Kleidung sowie eine leichte Isolationsjacke für Pausen, eine Stirnlampe, Sonnencreme, Erste-Hilfe-Ausrüstung und bei längeren Touren auch ein Biwaksack. Ein Mobiltelefon für Notfälle (oder alternativ ein GPS-Sender, solltest du in Gebieten ohne Mobilfunkabdeckung unterwegs sein) sollte ebenfalls mitgeführt werden. Je nach Terrain benötigst du eventuell auch ein GPS-Gerät oder Karte und Kompass für die Abstiegsroute. Packe ausreichend Flüssigkeit und Verpflegung für die gesamte Tour inklusive Abstieg ein! Sehr praktisch sind hierbei klettertaugliche Rucksäcke mit Vorbereitung für ein Trinksystem.

Bei langen Zustiegen und Abstiegen können außerdem Faltstöcke sehr hilfreich sein. Durch ihr kleines Packmaß kannst du sie während dem Klettersteigen einfach im Rucksack verstauen. Damit du unterwegs die nötige Bewegungsfreiheit hast, empfiehlt sich eine stretchige Trekkinghose oder eine Kletterhose.

Welche Schuhe eignen sich zum Klettersteiggehen?

Für den Klettersteig solltest du stabile Schuhe mit einer griffigen Sohle wählen. Sehr gut funktionieren Zustiegsschuhe, die sich speziell bei kniffeligeren Kletterpassagen bewähren. Das Profil der Tour, die geografische Lage sowie die Witterungsbindungen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Wahl des passenden Schuhwerks – ebenso wie der Bekleidung. Für hochalpine Steige mit viel Geröll können Berg- und Alpinstiefel sinnvoll sein, während in gemäßigteren Zonen auch griffige Wanderschuhe in Frage kommen. Bei Touren über Geröll empfiehlt sich ein Schuh mit höherem Schaft, um dir einen besseren Support und mehr Stabilität im Knöchelbereich zu geben. Freizeitschuhe und Turnschuhe eignen sich hingegen aufgrund ihrer weichen, oftmals breiten Sohle nicht für Klettersteige.

Wann muss ich meine Klettersteigausrüstung erneuern?

Das hängt vom Alter, der Häufigkeit der Nutzung und dem Verschleiß ab. Unabhängig davon muss dein Klettersteigset, wie oben beschrieben, auf jeden Fall nach einem Sturz und wenn der Bandfalldämpfer ausgelöst hat ausgetauscht werden!

Das Alter deiner Ausrüstung kannst du ganz einfach anhand des auf dem Label ausgewiesenen Herstellungsjahres feststellen. Materialschwächen entstehen nicht nur durch Abnutzung bei häufigem Gebrauch, sondern können auch durch den normalen Materialalterungsprozess auftreten – also auch bei Nichtgebrauch. Bei sehr häufiger Nutzung, beispielsweise im Verleih, sollte ein Klettersteigset nach spätestens einem Jahr ausgewechselt werden. Bei regelmäßiger Nutzung kannst du dein Klettersteigset ca. 3 Jahre lang verwenden, bei seltener Nutzung auch bis zu fünf Jahren. Dies ist jedoch nur ein grober Anhaltspunkt: Wichtig ist die regelmäßige Sichtprüfung der Ausrüstung!

Vor Beginn jeder Tour solltest du deine PSA-Ausrüstung genau unter die Lupe nehmen. Dazu zählen das Klettersteigset, der Helm und dein Klettergurt sowie Bandschlingen, Karabiner und ggf. das zusätzliche Expressset. Prüfe sorgfältig, ob du irgendwelche Verschleißerscheinungen, wie beispielsweise aufgeriebenen Nähte, Abrieb an Metallteilen, kleine Schnitte, Verformungen oder Verfärbungen verstellen kannst. Oft sind Abriebstellen zuerst am Gurtmaterial und an den Karabinern sichtbar. Zu Beginn der Saison empfiehlt sich im Idealfall auch eine normgerechte Prüfung durch eine fachkundige Stelle.

Sobald du kleinste Mängel feststellen kannst oder die empfohlene Nutzungsdauer erreicht ist oder du einen Sturz hattest, ist die Zeit gekommen deine Klettersteigausrüstung (oder einzelne Komponenten) zu erneuern.

Wo kann ich das Klettersteiggehen erlernen?

Das sichere Klettersteiggehen erlernst du am besten in einem Kurs, zum Beispiel beim Deutschen Alpenverein (DAV) oder in Begleitung eines staatlich geprüften Bergführers oder einer Bergführerin. Viele Sektionen des Alpenvereins bieten regelmäßig Kurse für unterschiedliche Schwierigkeitslevel an. Von kürzeren Einsteigerkursen, in denen die Grundlagen geschult werden, bis hin zu mehrtägigen Klettersteigtouren für Fortgeschrittene. Wenn du in Begleitung eines Bergführers unterwegs bist, profitierst du außerdem davon, dass er oder sie die Route sehr genau kennt und Risiken, Wetterlagen sowie die Fitness und das technische Können der Teilnehmenden in der Regel sehr gut einzuschätzen weiß.