Daunenjacken Kaufberatung

Ist die Daune wirklich so gut wie ihr Ruf? Hier schauen wir uns alles Wissenswerte rund um das Thema Daunenjacken ausführlich an.

Fjällräven

Daunenjacken sind nicht nur zuverlässige Wärmespender …

… bei Eis und Schnee …

… aufgrund ihres geringen Gewichts und Packmaßes eignen sie sich perfekt zum immer-dabeihaben auf jeder Tour.

Was ist der entscheidende Vorteil von Daunenjacken?

Nichts im Bereich der Isolationsmaterialien ist so federleicht und hält dich gleichzeitig so effektiv warm wie Daune. Außerdem lässt sich Daune auch noch sehr gut komprimieren, so dass sie besonders wenig Platz in deinem Wanderrucksack oder Reisegepäck einnimmt.

Deswegen greifen viele Menschen zu Daunenjacken (und wenn es bitterkalt ist, auch zu Daunenhosen), wenn sie entweder besonders schnell frieren, es besonders kalt ist oder wenn auf Tour jedes Gramm zählt.

Sollte es bei dir gar nicht auf jedes Gramm und ein kleines Packmaß ankommen, zum Beispiel bei einer normalen Winterjacke für den Alltag, kannst du auch getrost auf Kunstfaserprodukte zurückgreifen. Diese Jacken sind pflegeleichter, ebenfalls sehr warm und enthalten keine tierischen Produkte.

Von ultraleicht …

… über alltagstauglich …

… bis zum Expeditionsmodell reicht die Palette an Daunenjacken.

Wie wärmen Daunenjacken?

Daune wärmt deswegen so effektiv und ist dabei so leicht, weil sie sich Luft (als schlechter Wärmeleiter und damit guter Isolator) besonders effektiv zu Nutze macht. Und Luft wiegt bekanntlich (fast) nichts. Zwischen den ultraleichten, ultrafein verzweigten Daunen befindet sich eine sehr große Menge Luft – und die hält die von dir produzierte Körperwärme einfach sehr effektiv am Körper.

Detailansicht Daune
Mountain Equipment

Welche Angaben verraten dir etwas über die Qualität einer Daunenjacke?

Was ist ein gutes Mischverhältnis von Daune und Federn? Wozu braucht es Federn in Daunenjacken?

Daune und Federn gehören zusammen. Allerdings ist schon deutlich geworden: Es ist die Daune, die für den guten Wärmerückhalt sorgt. Eine geringe Menge Federn hingegen sorgt für Formstabilität – was auch wichtig ist! Man kann sie also nicht gänzlich weglassen. Je höher allerdings der Daunenanteil ist, desto wärmer ist deine Daunenjacke.

Eine alltagstaugliche Mischung fängt bei einem Verhältnis von 80 % Daune zu 20 % Federn an (80/20). Je höher dein Anspruch an ein geringes Gewicht bei gleichzeitig hoher Wärmeleistung ist, desto besser muss das Mischverhältnis zu Gunsten der Daune werden. Das Verhältnis 90/10 spricht schon für eine recht hochwertige Daunenjacke, bei einer Mischung von 95/5 geht es kaum noch besser. Bei der sehr seltenen Mischung von 97/3 ist zurzeit das Ende der Fahnenstange erreicht.

Was bedeuten Fillpower, Bauschkraft und cuin?

Fillpower beschreibt die Fähigkeit der Daunen-Feder-Mischung, nach einer Kompression wieder in ihren Ausgangszustand zurückzukehren. Ein anderes Wort für Fillpower ist Bauschkraft. Die Tendenz ist einfach: Je besser die Bauschkraft, desto besser hält dich die Daunenjacke warm.

Die Messung läuft in einem standardisierten Test ab. Eine festgelegte Menge Daune wird für einen immer gleichen Zeitraum immer gleich intensiv komprimiert. Dann wird getestet, wie schnell und wie vollständig es die Daune schafft, sich wieder auszudehnen. Der Wert, der dabei herauskommt, wird in cuin angegeben. Cuin steht für cubic inch. Bei Daunenjacken mit 550 cuin bist du im soliden Mittelklasse-Bereich. Bei 650 cuin wird es hochwertiger. Und so steigt die Qualität Schritt für Schritt, bis du bei 800 cuin im sehr hochwertigen Bereich bist. 900 cuin ist dann die Crème de la Crème und ein eher seltener Wert.

Wie wichtig ist die Daunenmenge?

Logisch: Je mehr Daune in deiner Jacke enthalten ist, desto besser wärmt sie. Wenn wir diese Information vom Hersteller bekommen, geben wir diese Info bei der Produktbeschreibung in den technischen Details als Füllmenge an.

Welches Außenmaterial eignet sich am besten für Daunenjacken?

Eine grundsätzliche Aussage über die Qualität des Außenmaterials ist schwierig, da es viele verschiedene Arten von Daunenjacken gibt. Ganz grob gesagt gilt Folgendes:

  • Achte beim Kauf besonders dünner und leichter Daunenjacke darauf, dass das Material daunendicht ist. So treten die spitzen Kiele der Feder oder Daune nicht durch das Material hinaus. Bei der Qualität in unserem Sortiment solltest du dir über diesen Punkt keine Gedanken machen. Bei gehäuftem Daunendurchlass ist so etwas ein Reklamationsgrund.
  • Bei den hochwertigen, dünnen Außenmaterialien, wie zum Beispiel die unterschiedlichen Materialien von Pertex, kannst du dich auf ein sehr geringes Gewicht und eine sehr gute Imprägnierung verlassen.
  • Achte beim Kauf wasserdichter Daunenjacken auf eine gute Wassersäule (siehe unsere Kaufberatung für Regenjacken) und je nach Bedarf auf einen robusten Eindruck des Außenmaterials.

Worauf solltest du beim Kauf einer Daunenjacke sonst noch achten?

Da Bedürfnisse und Einsatzzwecke sich unterscheiden können, solltest du auf eine Ausstattung achten, die deinen individuellen Ansprüchen gerecht wird.

  • Manche Daunenjacken sind mit daunengefütterten Kapuzen ausgestattet – bei wirklich kalten Temperaturen und Wind ein echter Segen. Achte unbedingt auf eine gut geschnittene Kapuze mit einhändig bedienbaren Gummizügen zur Größenanpassung. Die Kapuze sollte dein Sichtfeld nicht einschränkten – unbedingt schon beim Kauf deiner Daunenjacke testen! Es gibt auch Daunenjacken mit abnehmbarer Kapuze. So sparst du Gewicht, wenn du die Kapuze mal nicht brauchst.
  • Mit weichem Fleece gefütterte Taschen sind sehr angenehm. Auch Innentaschen können praktisch sein.
  • Richtig praktisch ist eine Tasche in deiner Jacke, die als Kompressionsbeutel für die Jacke dient (in der du also die gesamte Jacke komprimiert verpacken kannst). So ist die Jacke nicht nur leicht, sondern auch gut & klein verpackbar.
  • Achte drauf, dass die Ärmelbündchen gut abschließen. Entweder sind sie elastisch eingefasst oder per Klett verschließbar. Wie auch immer, wichtig ist, dass du bei Bedarf den Wind komplett aussperren kannst.
  • Achte auf eine deinen Vorlieben und Bedürfnissen angepasste Länge der Daunenjacke. Je länger die Jacke, desto mehr Bereiche hält sie warm. Gleichzeitig schränkt sie dadurch aber auch die Bewegungsfreiheit deiner Beine ein und ist schwerer.
  • Durch einen Schnürzug im Saum kannst du die Jacke enger stellen – sehr praktisch bei Wind – oder wenn so wenig Wärme wie möglich entweichen soll.

Eine daunengefütterte Kapuze schützt den Kopf vor Kälte und Wind.

Manche Daunenjacken lassen sich in ihrer eigenen Tasche verstauen.

Ein Schnürzug im Saum sorgt für einen winddichten Sitz der Jacke.

Welche Daunen-Zertifikate gibt es und was bedeuten die Daunen-Zertifikate?

Das inzwischen bekannteste Daunen-Zertifikat ist der Responsible Down Standard (RDS) . Der Standard existiert seit 2013 und war eine Antwort der Outdoor-Branche (initiiert von The North Face) auf die Probleme des Lebendrupfes und der Stopfmast von Gänsen und Enten. Der RDS beleuchtet die gesamte Lieferkette – vom Küken bis zum Endprodukt Daune. Grundsätzlich kommt nur Schlachtrupf in Frage, Lebendrupf ist bei einer angestrebten Zertifizierung gänzlich ausgeschlossen. Überprüft werden auch die Haltungsbedingungen und es wird sichergestellt, dass keine Zwangsfütterung stattfindet. Kontrollen finden angemeldet und unangemeldet statt, ein einmal vergebenes Zertifikat ist für ein gutes Jahr (14 Monate) gültig. Die gesamten Kriterien des RDS sind öffentlich zugänglich. 

Außerdem gibt es firmeneigene Bemühungen und Standards, wie zum Beispiel das »Fjällräven Daunenversprechen«, das von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten als die beste Richtlinie im Outdoorsegment ausgezeichnet wurde, oder den »Down Codex« von Mountain Equipment. Auch hier geht es um den Ausschluss von Lebendrupf und Stopfmast sowie akzeptable Haltungsbedingungen – außerdem kann man auf der Seite von Mountain Equipment die Herkunft der Daune des einzelnen Produktes rückverfolgen. Auch bei dem beispielhaften Standard von Fjällräven geht es um Transparenz, nahezu lückenlose Kontrollinstanzen und Rückverfolgung. 

Wer auf tierische Produkte verzichten möchte, findet mit Kunstfaserfüllungen wie Primaloft sehr gute Alternativen. 

Darf deine Daunenjacke nass werden?

Die Daune wird durch Feuchtigkeit zwar nicht beschädigt, aber normale Daunenjacken mögen trotzdem keine Nässe. Warum? Wird Daune nass, verklumpt sie und büßt ihre wärmeisolierende Fähigkeit vollständig ein. Es gibt allerdings auch imprägnierte Daunenprodukte, die für eine gewisse Zeit weniger bzw. gar nicht verklumpen. Praktisch – aber so ist auch wieder mehr Chemie im Produkt. Wie immer gilt es, gut und kritisch abzuwägen.

Ein wasserdichtes Außenmaterial …

… eine zusätzliche Regenjacke …

… und wasserdichte Packbeutel schützen deine Daunenjacke vor Nässe.

So schützt du deine Daunenjacke vor Feuchtigkeit:

  • Gehe sorgsam mit deiner Daunenjacke um. Verstaue sie im Rucksack in einem leichten, wasserdichten Packsack.
  • Ziehe bei Regen eine Regenjacke drüber (das geht natürlich nur bei eher dünnen Daunenjacken – die sind für das Zwiebelprinzip allerdings exzellent geeignet!)

Was sind Kältebrücken?

Kältebrücken sind Bereiche der Daunenjacke, die weniger gut warmhalten. In erster Linie sind dabei die Nähte von Daunenjacken gemeint, bei denen die Daunenkammern einfach durchgesteppt sind. Bei diesen Jacken befindet sich zum einen keine Daune um die Naht herum, zum anderen kann durch die Nahtlöcher der Wind eindringen. Ein zusätzliches Taftfutter in der Daunenjacke sorgt dafür, dass die (winzig kleinen) Nahtlöcher unproblematischer sind.

Eine neue, allerdings auch sehr hochpreisige Entwicklung sind gelaserte Nähte. Dadurch wird zumindest das Problem der Nahtlöcher umgangen.

Im sehr hochwertigen Bereich haben Daunenjacken (und auch Schlafsäcke) sehr ausgeklügelte Kammersysteme. V-Kammern gelten als die beste Lösung, danach kommen Trapez-Kammern. Es gibt auch Kombinationen der einzelnen Kammersysteme.

Der Reißverschluss ist die zweite mögliche Kältebrücke. Er ist deswegen meist abgedeckt (manchmal ist diese Abdeckung sogar daunengefüttert) und/oder unterlegt.

Wie wäschst du deine Daunenjacke richtig?

  • Verschließe die Reißverschlüsse und drehe die Jacke auf links.
  • Mach die Waschtrommel nicht voll, Daune braucht viel Platz in der Waschmaschine. Im Optimalfall wäschst du deine Daunenjacke sogar separat.
  • Wähle ein Schonprogramm und eine geringe Waschtemperatur von 30 bis max. 40 Grad.
  • Besonders verschmutzte Bereiche wie die Ärmelbündchen kannst du mit etwas Waschmittel vorbehandeln.
  • Spezielle Daunenwaschmittel, z.B. von Fibertec, erhalten die Bauschkraft der Daune.
  • Die Jacke darf mit moderater Umdrehungszahl geschleudert werden.
  • Es ist wichtig, dass keine Waschmittelrückstande in der Jacke bleiben. Solltest du dir unsicher sein, stelle einen Extra-Spülgang ein.
  • Wasche deine Daunenjacke nicht zu häufig!

Wie trocknest du deine Daunenjacke richtig?

Tennisbälle zum Trocknen von Daune.
Philip Baues
  • Bei möglichst moderater Wärme in einem Wäschetrockner – zusammen mit zwei oder drei Tennisbällen. Die Tennisbälle sorgen dafür, dass die durch die Nässe verklumpte Daune wieder aufgelockert wird.
  • Solltest du keine Möglichkeit haben, die Jacke im Wäschetrockner zu trocknen, trocknest du sie am besten liegend (nicht hängend) auf einem Wäscheständer. Schüttele die Daune zwischendurch immer wieder gut auf, bis die Jacke vollständig trocken ist.

Wie lagerst du deine Daunenjacke richtig?

Entweder ganz normal hängend im Kleiderschrank oder, falls du eine besonders dicke Daunenjacke (und/oder -hose) besitzt, ist auch ein Aufbewahrungssack möglich. Auf jeden Fall NICHT komprimiert, denn so verringert sich mit der Zeit die Bauschkraft der Daune und dadurch ihre Isolationsfähigkeit.

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