Kaufberatung Daunenjacken

Ist die Daune wirklich so gut wie ihr Ruf? Hier schauen wir uns alles Wissenswerte rund um das Thema Daunenjacken ausführlich an.

Was ist der entscheidende Vorteil von Daunenjacken?

Nichts im Bereich der Isolationsmaterialien ist so federleicht und hält dich gleichzeitig so effektiv warm wie Daune. Außerdem lässt sich Daune auch noch sehr gut komprimieren, so dass sie besonders wenig Platz in deinem Wanderrucksack oder Reisegepäck einnimmt.

Deswegen greifen viele Menschen zu Daunenjacken (und wenn es bitterkalt ist, auch zu Daunenhosen), wenn sie entweder besonders schnell frieren, es besonders kalt ist oder wenn auf Tour jedes Gramm zählt.

Sollte es bei dir gar nicht auf jedes Gramm und ein kleines Packmaß ankommen, zum Beispiel bei einer normalen Winterjacke für den Alltag, kannst du auch getrost auf Kunstfaserprodukte zurückgreifen. Diese Jacken sind pflegeleichter, ebenfalls sehr warm und enthalten keine tierischen Produkte …

Wie wärmen Daunenjacken?

Daune wärmt deswegen so effektiv und ist dabei so leicht, weil sie sich Luft (als schlechter Wärmeleiter und damit guter Isolator) besonders effektiv zu Nutze macht. Und Luft wiegt bekanntlich nichts. Zwischen den ultraleichten, ultrafein verzweigten Daunen befindet sich eine sehr große Menge Luft – und die hält die von dir produzierte Körperwärme einfach sehr effektiv am Körper.

Detailansicht Daune
Mountain Equipment

Welche Angaben verraten mir etwas über die Qualität einer Daunenjacke?

Was ist ein gutes Mischverhältnis von Daune und Federn?Wozu braucht es Federn in Daunenjacken?

Daune und Federn gehören zusammen. Allerdings ist schon deutlich geworden: Es ist die Daune, die für den guten Wärmerückhalt sorgt. Eine geringe Menge Federn hingegen sorgt für Formstabilität – was auch wichtig ist! Man kann sie also nicht gänzlich weglassen. Je höher allerdings der Daunenanteil ist, desto wärmer ist deine Daunenjacke.

Eine alltagstaugliche Mischung fängt bei einem Verhältnis von 80 % Daune zu 20 % Federn an (80/20). Je höher dein Anspruch an ein geringes Gewicht bei gleichzeitig hoher Wärmeleistung ist, desto besser muss das Mischverhältnis zu Gunsten der Daune werden. Das Verhältnis 90/10 spricht schon für eine recht hochwertige Daunenjacke, bei einer Mischung von 95/5 geht es kaum noch besser. Bei der sehr seltenen Mischung von 97/3 ist zurzeit das Ende der Fahnenstange erreicht.

Was bedeuten Fillpower, Bauschkraft und cuin?

Fillpower beschreibt die Fähigkeit der Daunen-Feder-Mischung, nach einer Kompression wieder in ihren Ausgangszustand zurückzukehren. Ein anderes Wort für Fillpower ist Bauschkraft. Die Tendenz ist einfach: Je besser die Bauschkraft, desto besser hält dich die Daunenjacke warm.

Die Messung läuft in einem standardisierten Test ab. Eine festgelegte Menge Daune wird für einen immer gleichen Zeitraum immer gleich intensiv komprimiert. Dann wird getestet, wie schnell und wie vollständig es die Daune schafft, sich wieder auszudehnen. Der Wert, der dabei herauskommt, wird in cuin angegeben. Cuin steht für cubic inch. Bei Daunenjacken mit 550 cuin bist du im soliden Mittelklasse-Bereich. Bei 650 cuin wird es hochwertiger. Und so steigt die Qualität Schritt für Schritt, bis du bei 800 cuin im sehr hochwertigen Bereich bist. 900 cuin ist dann die Crème de la Crème und ein eher seltener Wert.

Daunenmenge

Logisch: Je mehr Daune in deiner Jacke enthalten ist, desto besser wärmt sie. Wenn wir diese Information vom Hersteller bekommen, geben wir diese Info bei der Produktbeschreibung in den technischen Details als Füllmenge an.

Außenmaterial

Eine grundsätzliche Aussage über die Qualität des Außenmaterials ist schwierig, da es viele verschiedene Arten von Daunenjacken gibt. Ganz grob gesagt gilt Folgendes:

  • Bei den dünnen, ganz leichten Daunenjacken achte beim Kauf der Daunenjacke darauf, dass das Material daunendicht ist, dass du also nicht die spitzen Kiele der Feder oder Daune durch das Material austreten siehst. Bei der Qualität in unserem Sortiment solltest du dir über diesen Punkt keine Gedanken machen. Ansonsten ist so etwas ein Reklamationsgrund.
  • Bei den hochwertigen, dünnen Außenmaterialien, wie zum Beispiel die unterschiedlichen Materialien von Pertex, kannst du dich auf ein sehr geringes Gewicht und eine sehr gute Imprägnierung verlassen.
  • Bei den wasserdichten Daunenjacken achte beim Kauf auf eine gute Wassersäule (siehe Kaufberatung für Regenjacken) und je nach Bedarf auf einen robusten Eindruck des Außenmaterials.

Worauf sollte ich beim Kauf einer Daunenjacke sonst noch achten?

Auf eine Ausstattung, die deinen Ansprüchen gerecht wird.

  • Manche Daunenjacken sind mit daunengefütterten Kapuzen ausgestattet – bei wirklich kalten Temperaturen und Wind ein echter Segen. Achte unbedingt auf eine gut geschnittene Kapuze mit einhändig bedienbaren Gummizügen zur Größenanpassung. Die Kapuze sollte dein Sichtfeld nicht einschränkten – unbedingt schon beim Kauf deiner Daunenjacke testen! Es gibt auch Daunenjacken mit abnehmbarer Kapuze, so sparst du Gewicht, wenn du die Kapuze mal nicht brauchst.
  • Mit weichem Fleece gefütterte Taschen sind sehr angenehm. Auch Innentaschen können praktisch sein.
  • Richtig praktisch ist eine Tasche in deiner Jacke, die als Kompressionsbeutel für die Jacke dient (in der du also die gesamte Jacke komprimiert verpacken kannst). So ist die Jacke nicht nur leicht, sondern auch gut & klein verpackbar.
  • Achte drauf, dass die Ärmelbündchen gut abschließen. Entweder sind sie elastisch eingefasst oder per Klett verschließbar. Wie auch immer, wichtig ist, dass du bei Bedarf den Wind komplett aussperren kannst.
  • Achte auf eine deinen Vorlieben und Bedürfnisse angepasste Länge der Daunenjacke. Je länger die Jacke, desto mehr Bereiche hält sie warm. Desto mehr schränkt sie aber auch die Bewegungsfreiheit deiner Beine ein und desto schwerer ist sie.
  • Durch einen Schnürzug im Saum kannst du die Jacke enger stellen – sehr praktisch bei Wind – oder wenn wirklich so wenig Wärme wie möglich entweichen soll.

Welche Daunen-Zertifikate gibt es und was bedeuten die Daunen-Zertifikate?

Das inzwischen bekannteste Daunen-Zertifikat ist der Responsible Down Standard (RDS) . Der Standard existiert seit 2013 und war eine Antwort der Outdoor-Branche (initiiert von The North Face) auf die Probleme Lebendrupf und Stopfmast von Gänsen und Enten. Der RDS beleuchtet die gesamte Lieferkette – vom Küken bis zum Endprodukt Daune. Grundsätzlich kommt überhaupt nur Schlachtrupf in Frage, Lebendrupf ist bei einer angestrebten Zertifizierung gänzlich ausgeschlossen. Überprüft werden außerdem noch die tierleidfreien Haltungsbedingungen und es wird sichergestellt, dass keine Zwangsfütterung stattfindet. Kontrollen finden angemeldet und unangemeldet statt, ein einmal vergebenes Zertifikat ist für ein gutes Jahr (14 Monate) gültig. Die gesamten Kriterien des RDS sind öffentlich zugänglich. 

Des Weiteren gibt es firmeneigene Bemühungen und Standards, wie zum Beispiel »The Fjällräven Down Promise« oder den »Down Codex« von Mountain Equipment. Auch hier geht es um den Ausschluss von Lebendrupf und Stopfmast sowie akzeptable Haltungsbedingungen – außerdem kann man auf der Seite von Mountain Equipment die Herkunft der Daune des einzelnen Produktes rückverfolgen. Auch bei dem beispielhaften Standard von Fjällräven geht es um Transparenz, nahezu lückenlose Kontrollinstanzen und Rückverfolgung. 

Diese Seite der Tierschutzorganisation »Vier Pfoten« gibt einen gut aufbereiteten Überblick über die Bemühungen und den Stand der Dinge in der Outdoorbranche … Wer auf tierische Produkte verzichten möchte, findet mit Kunstfaserfüllungen wie Primaloft sehr gute Alternativen. 

Darf meine Daunenjacke nass werden?

Nein. Normale Daunenjacken mögen keine Nässe. Warum? Wird Daune nass, verklumpt sie und büßt ihre Fähigkeit, dich warm zu halten, vollständig ein. Es gibt allerdings auch imprägnierte Daunenprodukte, die für eine gewisse Zeit weniger bzw. gar nicht verklumpen. Praktisch – aber so ist auch wieder mehr Chemie im Produkt. Wie immer gilt es, gut und kritisch abzuwägen.

So schützt du deine Daunejacke vor Feuchtigkeit:

  • Gehe sorgsam mit deiner Daunenjacke um. Verstaue sie im Rucksack in einem federleichten, wasserdichten Kompressionssack.
  • Zieh im Gebrauch eine Regenjacke drüber, wenn es regnet (das geht natürlich nur bei eher dünnen Daunenjacken – die sind für das Zwiebelprinzips allerdings exzellent geeignet!)

Was sind Kältebrücken?

Kältebrücken sind Bereiche der Daunenjacke, die weniger gut warmhalten. In erster Linie sind dabei die Nähte von Daunenjacken gemeint, bei denen die Daunenkammern einfach durchgesteppt sind. Bei diesen Jacken befindet sich zum einen keine Daune um die Naht herum, zum anderen kann durch die Nahtlöcher der Wind spürbar sein. Ein zusätzliches Taftfutter in der Daunenjacke sorgt auf jeden Fall dafür, dass die (winzig kleinen) Nahtlöcher unproblematischer sind.

Eine neue, allerdings auch sehr hochpreisige Entwicklung sind gelaserte Nähte. Dadurch wird zumindest das Problem der Nahtlöcher umgangen.

Im sehr hochwertigen Bereich haben Daunenjacken (und auch Schlafsäcke) sehr ausgeklügelte Kammersysteme. V-Kammern gelten als die beste Lösung, danach kommen Trapez-Kammern. Es gibt auch Kombinationen der einzelnen Kammersysteme.

Der Reißverschluss ist die zweite mögliche Kältebrücke. Er ist deswegen meist abgedeckt (manchmal ist diese Abdeckung sogar daunengefüttert) und/oder unterlegt.

Wie wasche ich meine Daunenjacke richtig?

  • Verschließe die Reißverschlüsse und drehe die Jacke auf links.
  • Mach die Waschtrommel nicht voll, Daune braucht viel Platz in der Waschmaschine. Im Optimalfall wäschst du deine Daunenjacke sogar separat.
  • Wähle ein Schonprogramm und eine geringe Waschtemperatur von 30 bis max. 40 Grad.
  • Besonders verschmutze Bereiche wie die Ärmelbündchen kannst du mit etwas Waschmittel vorbehandeln
  • Wir empfehlen spezielle Daunenwaschmittel, z.B. von Fibertec.
  • Die Jacke darf mit moderater Umdrehungszahl geschleudert werden.
  • Es ist wichtig, dass keine Waschmittelrückstande in der Jacke bleiben. Solltest du dir unsicher sein, stelle einen Extra-Spülgang ein.
  • Wasche deine Daunenjacke nicht zu häufig!
Tennisbälle zum Trocknen von Daune.
Philip Baues

Wie trockne ich meine Daunenjacke richtig?

  • Bei möglichst moderater Wärme in einem Wäschetrockner – zusammen mit mind. zwei Tennisbällen. Die Tennisbälle sorgen dafür, dass die durch die Nässe verklumpte Daune wieder aufgelockert wird.
  • Solltest du es nicht organisieren können, die Jacke im Wäschetrockner zu trocknen, trocknest du sie am besten liegend (nicht hängend) auf einem Wäscheständer. Schüttele die Daune zwischendurch immer wieder gut auf, bis die Jacke vollständig trocken ist.

Wie lagere ich meine Daunenjacke richtig?

Entweder ganz normal hängend im Kleiderschrank oder, falls du eine besonders dicke Daunenjacke (und/oder -hose) besitzt, ist auch ein Aufbewahrungssack möglich. Auf jeden Fall NICHT komprimiert!

clubhuetteKB, Kaufberatung