Kanutipp Köln: Mosel

Thomas Kettler Verlag / Gill
50 Kilometer, 2 Tage: von Cochem nach Koblenz. In zwei Tagen entlang malerischer Dörfer und Weinhänge bis zur Mündung in den Rhein.

Wir beginnen unsere Tour am Mose­l Camping Cochem und passieren bald den großen Winzerort Klotten, der von Weinbergen und der Burg­ruine Coraidelstein auf einem Kegelber­g überragt wird. Auf diese­m Stück reicht der Wald des vogel­reiche­n Naturschutzgebiets Pommerheld bis an den Fluss.

Zwischen dem Parallelwerk und dem rechten Ufer bei Kilometer 45 darf nicht gepaddelt werden, weshal­b wir uns links halten. Kurz darauf passieren wir das Naturschutzgebiet Dortebachtal, ein alpi­n anmutendes Erosionstal mit einer seltenen Tier- und Pflanzenwelt. Bei Flusskilometer 26,8 gleiten wir langsam an der Ruine Rabenla­u vorbei unserem Tagesziel Löf entgegen. Im Ort ange­kommen übernachten wir im Hote­l Traube, in dessen Garage wir unsere Boote lagern dürfen. 

Stefan Schorr

Tags darauf erspähen wir nach ein paar Kilometern am linken Ufer ein stattliches Gebäude: Das Schloss Gondorf war im 14. Jahrhundert der Stammsitz der Fürsten von der Leyen. Ab hier passieren wir praktisch im Minutentakt niedliche kleine Orte und altertümliche Städte. Bei Flusskilometer 15,9 paddel­n wir schließlich in den letzten großen Bogen der Mosel ein, an dessen rechtem Ufer der Ort Dieblich am Fuße sanfter Hügel liegt. Bis etwa 1800 konzentrierten sich die Winzer aus dem Ort auf Rotwein, heute hat der Obstanbau der Winzerei auf den ersten Blick erkennbar den Rang abgelaufen.

Ein paar Paddelschläge weiter passieren wir eine 135 Meter hohe Straßenbrücke und die Insel Ziehfurt. Auf Letzterer liegt ein großer Campingplatz mit Restaurant und Einkaufsmöglichkeiten. Bei Kilometer 1,9 läutet die letzte Schleuse unserer Tour die Zielgerade ein. Nach der Staustufe paddeln wir noch an drei Brücken vorbei, bevor wir am linken Ufer, vor der Mündung der Mosel in den Rhein, beim Campingplatz Rhein-Mosel unsere kleine Reise beenden. Von dem Vier-Sterne-Platz, der einen tollen Blick auf die Festung Ehrenbreitstein bietet, setzt eine Fähre zum anderen Ufer nach Koblenz über – ideal für eine Stadtbesichtigung. 


Info: Paddeln auf der Mosel

Charakter: Aufgrund mehrerer Staustufen praktisch strömungsloser Wanderfluss, der ein landschaftlich reizvolles Tal durchfließt. Weinberge und schöne historische Ortschaften säumen die gesamte Strecke.

Beste Zeit: Ganzjährig.

Einstieg/Ausstieg: Die hier beschrieben­e Tour beginnt am Mosel Camping Cochem (Stadionstr. 1, 56812 Cochem). Der Ausstieg liegt praktisch direkt an der Rheinmündung am Campingplatz Rhein-Mosel (Schartwiesenweg 6, 56070 Koblenz).

Gefahren: Die Mosel ist Schifffahrtsstraße, und Kanus müssen Großfahrzeugen ausweichen. Paddler sollten daher stets in Ufernähe bleiben und die Fahrrinne für größere Schiffe frei halten.

Besonderheiten: Die mittlere und untere Mosel ist zwischen Schweich bei Flusskilometer 178,2 und der Mündung in den Rhein bei Koblenz als offizieller Wasserwanderweg ausgebaut. Insgesamt wurden 25 neue, kanufreundliche Stege angelegt, um die Weinorte und mittelalterlichen Städte links und rechts am Fluss bequem zu entdecken. Je nach Kondition und Wasserstand benötigt man für die gesamte Strecke sieben bis neun Tage.

Shuttle: Die Rückfahrt von Koblenz nach Cochem ist problemlos mit dem Nahverkehr möglich und dauert circa eine halbe Stunde. Aktuelle Fahrplaninfos unter www.bahn.de und www.vrt-info.de.

Ausrüstung: Allein auf dem hier beschriebenen Abschnitt werden 12 Umtragungen fällig. Ein Bootswagen gehört also auf jeden Fall ins Reisegepäck.

Kanuverleih/geführte Touren: www.mosel-kanutours.de


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Text: Globetrotter
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