Eure Fragen an die Outdoor Profis
Warum friere ich trotz passender Komforttemperatur in meinem Schlafsack? Weshalb nutzt sich die Sohle meiner Kletterschuhe so schnell ab? Wieso wird das Zelt innen feucht?
Täglich erreichen uns diese und viele weitere Fragen rund um eure Ausrüstung. Für die meisten Unklarheiten, die unmittelbar nach dem Kauf oder während der ersten Nutzungen auftreten, gibt es einfache Erklärungen und Lösungen. Die Expert:innen vom Globetrotter Service und der Redaktion stehen euch bei allen Themen mit Rat und Tat zur Seite. Hier beantworten wir die häufigsten Fragen.
Ist die Regenjacke undicht?
Wenn sich deine nagelneue Regenjacke oder Regenhose von innen feucht anfühlt, liegt das in der Regel nicht an beschädigten Nähten oder undichten Materialien, sondern am Schwitzen. Atmungsaktive Regenbekleidung schützt vor Regen und lässt gleichzeitig Schweißdampf von innen nach außen entweichen. Unter bestimmten Bedingungen kommt diese Funktion jedoch an ihre physikalischen Grenzen:
Trotz aller Optimierungen ist es also normal, bei intensiver Aktivität in Regenbekleidung leicht zu schwitzen. Atmungsaktive Systeme funktionieren am besten bei moderater Belastung und niedriger Luftfeuchtigkeit.
Warum friere ich im Schlafsack?
Die Schlafsack-Komforttemperatur T comf wird vom Hersteller in einem standardisierten Verfahren im Testlabor an einer Gliederpuppe ermittelt. Eine am Schlafsack angegebene Komforttemperatur von +3° C besagt, dass eine “Standard-Frau” (25 Jahre, 60 kg, 1,60 m) bei einer Umgebungstemperatur von +3° C in diesem Schlafsack gerade noch nicht friert. Aber wer entspricht schon dem Standard? Die Komforttemperatur sollte in erster Linie als Richtwert betrachtet werden, der die Isolationsleistung von Schlafsäcken vergleichbar macht. Die tatsächliche Temperaturempfindlichkeit variiert von Mensch zu Mensch.
Wenn du schnell frierst, empfiehlt es sich, einen Schlafsack mit einer niedrigeren Komforttemperatur zu wählen als die zu erwartenden Nachttemperaturen.
Und was ist mit den Männern? Männer sind laut Statistik etwas weniger kälteempfindlich und können ein paar Grad tiefere Temperaturen ertragen, bevor sie frieren. Für sie wurde die am Schlafsack angegebene Grenztemperatur T lim als Richtwert ermittelt: Eine T lim von beispielsweise -2° C bedeutet, dass ein “Standard-Mann” (25 Jahre, 70 kg, 1,70 m) im Schlafsack bei einer Umgebungstemperatur von -2° C gerade noch nicht friert. Doch auch bei Männern spielt das individuelle Temperaturempfinden eine große Rolle.
Hinzu kommen weitere Einflüsse, die dazu beitragen können, dass du schneller frierst:
Besonders die Isomatte wird oft außer Acht gelassen. Da die Schlafsackfüllung im Liegebereich zusammengedrückt wird, kann sich hier kein wärmendes Luftpolster aufbauen. Die Komforttemperatur des Schlafsacks kann immer nur in Kombination mit einer den Temperaturen ebenfalls angemessenen Isomatte eingehalten werden. Der angegebene R-Wert der Matte ist hier maßgeblich.
Egal ob Mann oder Frau – mit einem etwas wärmeren Schlafsack, den du bei Bedarf nachts öffnen kannst, bist du auf der sicheren Seite, was die Temperatur betrifft.
Wichtig: Um die Isolationsfähigkeit der Füllung dauerhaft zu erhalten, soll ein Schlafsack nicht über längere Zeit komprimiert im Packsack verbleiben. Zur Lagerung eignet sich ein Aufbewahrungssack oder ein Bettbezug. Tipps gegen nächtliches Frieren findest du auch in unserer Kaufberatung Winterzelten, Kaufberatung Schlafsack und Kaufberatung Isomatten.
Kann ich Pilling vermeiden?
Dein Pullover oder Fleeceteil bildet nach einiger Zeit des Tragens oder wenigen Wäschen kleine Knötchen auf der Oberfläche? Das sogenannte Pilling entsteht durch Fasern, die sich durch Reibung aus dem Stoff gelöst haben. Besonders anfällig sind Textilien aus Strick – die Qualität der Wolle ist dabei nicht entscheidend. Locker gedrehte Garne und eine kurze Faserlänge sind zwei Gründe dafür, dass sich Fasern aus einigen Textilien leichter herauslösen als aus anderen. Auch hochwertige Pullover und Shirts können von Pilling betroffen sein.
Vor allem an Bündchen, Schultern und Unterarmen von Pullovern treten schnell kleine Knötchen auf, denn dort ist die Reibung beim Tragen am größten. Wenn du häufig einen Rucksack trägst, entstehen an den Stellen, an denen die Träger aufliegen, früher oder später ebenfalls Knötchen. Pilling, das beim Tragen entsteht, lässt sich leider kaum vermeiden. Doch zum Glück ist das kein Grund, das Kleidungsstück auszusortieren: Es gibt Methoden, um Pilling zu entfernen. Auch Pilling, das bei der Wäsche entsteht, kannst du bis zu einem gewissen Grad vorbeugen.
Wie entfernt man Pilling?
Am gründlichsten und nachhaltigsten lässt sich Pilling mithilfe eines handelsüblichen elektrischen Fusselrasierers entfernen. Dieser trennt die kleinen Stoffknoten sauber ab und lässt die Oberfläche des Textils wieder glatt erscheinen. Bei Handrasierern und Scheren ist große Vorsicht geboten, damit das Material nicht versehentlich beschädigt wird.
Wie beugt man Pilling vor?
Fleecebekleidung hält kuschelig warm, ist aber wegen der vielen losen Faserenden besonders oft von Pilling betroffen. Einige Hersteller setzen darum auf sogenanntes Doubleface-Fleece mit einer kurzfaserigen, aufgerauten Innenseite und einer langfaserigen, glatten Außenseite, die nicht pillt und insgesamt abriebfester ist. Beispiele hierfür sind die Fleecejacken und -pullover aus Fjällrävens Expedition Serie. Oder auch Fleecebekleidung aus Polartec Powerstretch Pro oder Pontetorto Tecnostretch.
Wie wetterfest ist G-1000 Bekleidung von Fjällräven?
Nein, die allermeisten Produkte aus G-1000 von Fjällräven sind nicht wasserdicht. G-1000 ist ein Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester. Eine Wachsschicht verleiht dem Material wind- und wasserabweisende Eigenschaften. Der gewachste Stoff feuchtet nicht so schnell durch, bietet jedoch nicht die Dichtigkeit einer Regenjacke oder Regenhose.
Es gibt fünf verschiedene Varianten von G-1000, die sich hinsichtlich Wetterschutz und Atmungsaktivität unterscheiden:
Nachwachsen erforderlich
Mit der Zeit verliert der Stoff seine wasserabweisenden Eigenschaften, da das Wachs durch Tragen oder Waschen abgenutzt wird. Bei Bedarf kannst du deine G-1000-Produkte jedoch problemlos nachwachsen. Die Schutzfunktion des gewachsten Stoffes hängt von der Dicke der Wachsschicht ab und kann beim Nachwachsen individuell angepasst werden. Das passende Wachs findest du bei uns unter der Artikelnummer F79060. Hier gelangst du zur Wachsanleitung.
G-1000-Bekleidung mit wasserdichter Hydratic-Membran
Hosen und Jacken aus G-1000 mit dem Namenszusatz „Hydratic“ verfügen im Inneren über eine Polyurethan-Membran und sind wasserdicht.
In unserem Sortiment findest du auch absolut wetterfeste Regenjacken und Regenhosen von Fjällräven. Diese sind aus Polyester oder Polyamid, verfügen über eine wasserdichte EcoShell-Membran aus PU und sind mit einer PFC-freien Imprägnierung ausgestattet.
Es tropft nachts im Zelt? Zum Glück sind oft weder Beschädigungen noch Verschleiß die Ursache, sondern Kondenswasser. Dieses entsteht durch aufsteigende Bodenfeuchtigkeit, Atmung, Schweißdampf oder nasse Gegenstände, die sich an der Innenseite des Außenzelts niederschlagen. Kondenswasser-Probleme können bei jedem Zelt auftreten, selbst bei solchen mit ausgeklügelten Belüftungssystemen. Bei Windstille und ohne Zeltunterlage auf einer feuchten Wiese aufgestellt, kann sich jedes Zelt nachts in eine Tropfsteinhöhle verwandeln.
Tipps zur Reduzierung von Kondenswasser:
Wann ist das Zelt tatsächlich undicht?
Wenn Feuchtigkeit durch die Nähte ins Zelt dringt, ist es Zeit, diese abzudichten. In unserem Sortiment findest du Nahtdichter für unterschiedliche Zeltmaterialien. Für kleine Löcher und Materialbeschädigungen am Außenzelt findest du geeignete Flicken und weiteres Reparaturzubehör in unserem Sortiment. In diesem Blogbeitrag erklären wir, worauf du beim Abdichten achten musst und wie es funktioniert: Blogbeitrag Zeltnaht abdichten.
Wie finde ich heraus, ob der Wanderschuh passt?
Schuhe kaufen kann eine echte Herausforderung sein, denn der Komfort des Schuhs hängt stark von deiner individuellen Fußform und deinen Tragegewohnheiten ab. Zudem erfordern verschiedene Aktivitäten und Einsatzgebiete unterschiedlich festes Schuhwerk. In unserem Sortiment findest du allein über 500 (!) verschiedene Wanderschuh-Modelle für Männer, Frauen und Kinder. Eine „eierlegende Wollmilchsau“ gibt es allerdings nicht – dein Schuh sollte bestmöglich auf die spezifischen Anforderungen deiner geplanten Unternehmung abgestimmt sein.
Schnell zum passenden Wanderschuh
Um dir die Auswahl zu erleichtern, kannst du unseren Wanderschuhberater nutzen. Mit wenigen, gezielten Fragen gelangst du direkt zu den optimalen Modellen für deine Tour: Zum Wanderschuh-Berater
In unserem Webshop stehen dir außerdem zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung. Grenze deine Auswahl nach Aktivitäten, bevorzugten Materialien oder Passform ein (z. B. für breite oder schmale Füße). Du kannst auch nach den ABCD-Kategorien filtern (mehr dazu erfährst du in unserer Kaufberatung Wanderschuhe).
Der Wanderschuh muss perfekt sitzen
Ein Wanderschuh sollte von Anfang an rundum gut sitzen – weder zu klein noch zu groß – und auch nach vielen Stunden keine Blasen oder Druckstellen verursachen.
9 Schritte zum passenden Schuh
Passende Schuhe gehören zu den ganz essentiellen Ausrüstungsgegenständen jeder Tour. Plane den Kauf rechtzeitig!
Du hast das Gefühl, dass das Profil deiner Schuhsohlen vorzeitig abgelaufen ist? Häufig liegt dies an einem der folgenden Gründe:
Die gute Nachricht: Viele Wanderschuhe können mehrfach nachbesohlt werden. Das spart Geld, schont die Umwelt und erspart dir das Einlaufen neuer Schuhe. Wende dich an unseren Kundenservice unter service@globetrotter.de, um mehr über die Möglichkeiten und Kosten einer Wiederbesohlung zu erfahren. Weitere Infos dazu findest du außerdem auf unserer Werkstatt-Seite.
Du fragst dich, warum deine Kletterschuhe vorne an der Spitze so schnell durchgeklettert sind? Sohlenverschleiß ist bei Kletterschuhen leider unvermeidlich und hat in den seltensten Fällen mit mangelnder Qualität zu tun. Er wird auch von den Herstellern nicht als Reklamationsgrund anerkannt. Wie lange deine Kletterschuhe halten – ob wenige Monate oder vielleicht sogar Jahre – hängt vor allem von den folgenden Faktoren ab, die du zumindest teilweise selbst beeinflussen kannst, um die Abnutzung zu verringern:
Wenn du insgesamt zufrieden mit deinen Kletterschuhen bist, kannst du die Sohle zwei- bis dreimal erneuern lassen, anstatt direkt ein neues Paar zu kaufen. Sollte dennoch der Zeitpunkt für ein neues Paar gekommen sein, kannst du deine alten Schuhe weiterhin für Routen nutzen, bei denen es nicht so sehr auf Performance ankommt – beispielsweise zum Warmklettern. So schonst du die Sohle deines neuen Paares.
Du bist auf Tour, und plötzlich löst sich die Sohle deiner Wanderschuhe ab? Oder du holst deine kaum getragenen Stiefel nach längerer Zeit vom Dachboden, und die Sohle ist brüchig? Der Grund dafür ist höchstwahrscheinlich Hydrolyse, ein chemischer Alterungsprozess, der die dämpfende Zwischensohle aus Polyurethan porös werden lässt.
Hydrolyse tritt in der Regel nach sechs bis sieben Jahren auf und betrifft keineswegs nur minderwertige oder viel getragene Schuhe. Feuchtigkeit, Schmutz, hohe Temperaturen und UV-Strahlung können diesen Prozess jedoch beschleunigen. Obwohl der Verschleiß unausweichlich ist, kannst du mit sorgsamer Pflege und richtiger Lagerung einem frühzeitigen Verfall deiner Sohlen ein Stück weit entgegenwirken.
Auch hochwertige Wanderschuhe sind nicht vor Hydrolyse gefeit. In vielen Fällen ist jedoch eine Wiederbesohlung möglich, um die Lebensdauer der Schuhe zu verlängern.
Aufgepasst auch bei Second-Hand-Käufen! Ältere, auf den ersten Blick gut erhaltene oder wenig getragene Wanderschuhe können ebenfalls bereits von Hydrolyse betroffen sein. Hier solltest du ganz genau hinschauen.
Tipps zur Überprüfung des Sohlenzustands und Informationen darüber, wann sich eine Wiederbesohlung lohnt, findest du in diesem Blogbeitrag.
Merinoshirts und Merinounterwäsche überzeugen bei vielen Aktivitäten durch ihre hervorragenden Trageeigenschaften. Bei korrekter Pflege filzt die Merinowolle nicht und kann sogar in der Waschmaschine gewaschen werden. Einen kleinen Nachteil haben die feinen Wollfasern allerdings: Sie sind unterm Strich etwas weniger abriebfest als Synthetikfasern und möchten deshalb pfleglich behandelt werden.
Tipps zur Vermeidung von Löchern und Laufmaschen in Merinobekleidung:
Zu aufwändig für dich? Wenn deine Unternehmungen einen so sorgsamen Umgang nicht zulassen, achte bei deinen Merinoshirts auf einen möglichst hohen Anteil an Synthetikfasern oder entscheide dich direkt für ein robustes, pflegeleichtes Synthetikshirt, das gegebenenfalls mit einer geruchshemmenden Ausrüstung ausgestattet ist.
Warum weicht die Farbe des Produkts vom Foto ab?
Globetrotter fotografiert nahezu alle Produkte im eigenen Fotostudio. Die Fotos werden anschließend auf einem farb-kalibrierten Monitor unter einer Normlichtlampe mit dem Originalprodukt verglichen und etwaige Farbunstimmigkeiten werden korrigiert. Dennoch kann es vorkommen, dass ein geliefertes Produkt farblich von der Abbildung in unserem Onlineshop abweicht. Dafür gibt es zwei häufige Ursachen:
So oder so gilt: Wenn dir ein Produkt nicht gefällt, kannst du es problemlos innerhalb der Umtauschfrist an uns zurückschicken.
Weitere Fragen? Her damit!
Wir sind für dich da! Der Globetrotter Kundenservice ist Montag bis Freitag von 8-18 Uhr und Samstag von 9-15 Uhr unter der Telefonnummer 040/679 66 177 erreichbar. Oder schreibe uns eine E-Mail an service@globetrotter.de.