Erstbesteigungen in den Alpen

Gipfel-Geschichten

Zugspitze, Matterhorn, Mont Blanc – drei der berühmtesten Berge der Alpen. Wir erzählen hier die Geschichte ihrer Erstbesteigung und beleuchten, wie die Menschen vor rund 200 Jahren am Berg unterwegs waren.

historisches Portrait von Jaques Balmat Besteigung Mont Blanc

1786: Mont Blanc (4806 m)

Nachdem mehrere Expeditionen gescheitert waren, versprach der Wissenschaftler Horace Bénédict de Saussure eine Belohnung für denjenigen, der den Mont Blanc besteigen konnte. Davon motiviert fand sich ein ungleiches Bergsteiger-Paar: der wohlhabende Arzt Michel-Gabriel Paccard und der Bauer und Abenteurer Jaques Balmat. Paccard versprach sich Ruhm und wissenschaftliche Erkenntnisse von dem Aufstieg, Balmat die Belohnung. Nachdem der Arzt lange Zeit mit dem Fernglas den Gletscher beobachtet hatte, meinte er, eine gangbare Route gefunden zu haben. Paccard und Balmat wollten ausserdem auf dem Gletscher übernachten, um ihre Tour aufteilen zu können. Das hatte bislang niemand vorher gewagt. Lediglich mit Handschuhen aus Hasenfell, ein paar Hemden und darüber eine Jacke nächtigten sie am Berg auf rund 2.300 Metern Höhe.

Der zweite Teil der Route dauerte dann noch etwa 14 Stunden, bis sie völlig entkräftet oben am Gipfel ankamen. Von einem anderen Berg aus beobachteten dies einige andere mit dem Fernglas. Paccard unternahm noch einige Untersuchungen in der Höhe, bevor die beiden den gefährlichen Abstieg wagten. Schneeblind vom langen Weg durch den Gletscher musste der Arzt von Balmat nach unten geführt werden. In Chamonix am Fusse des Mont Blanc wurden die beiden schliesslich empfangen. Während dann Balmat die Belohnung bekam und zusätzlich geehrt wurde, ging Paccard zunächst leer aus. Erst Jahre später wurde auch ihm ein Denkmal in Chamonix errichtet.

Sommeralm, Gewusst-wie: Der Job auf der Alm, Arten von Almen

1786: Mont Blanc (5642 m)

Nachdem mehrere Expeditionen gescheitert waren, versprach der Wissenschaftler Horace Bénédict de Saussure eine Belohnung für denjenigen, der den Mont Blanc besteigen konnte. Davon motiviert fand sich ein ungleiches Bergsteiger-Paar: der wohlhabende Arzt Michel-Gabriel Paccard und der Bauer und Abenteurer Jaques Balmat. Paccard versprach sich Ruhm und wissenschaftliche Erkenntnisse von dem Aufstieg, Balmat die Belohnung. Nachdem der Arzt lange Zeit mit dem Fernglas den Gletscher beobachtet hatte, meinte er, eine gangbare Route gefunden zu haben. Paccard und Balmat wollten ausserdem auf dem Gletscher übernachten, um ihre Tour aufteilen zu können. Das hatte bislang niemand vorher gewagt. Lediglich mit Handschuhen aus Hasenfell, ein paar Hemden und darüber eine Jacke nächtigten sie am Berg auf rund 2.300 Metern Höhe.

Der zweite Teil der Route dauerte dann noch etwa 14 Stunden, bis sie völlig entkräftet oben am Gipfel ankamen. Von einem anderen Berg aus beobachteten dies einige andere mit dem Fernglas. Paccard unternahm noch einige Untersuchungen in der Höhe, bevor die beiden den gefährlichen Abstieg wagten. Schneeblind vom langen Weg durch den Gletscher musste der Arzt von Balmat nach unten geführt werden. In Chamonix am Fusse des Mont Blanc wurden die beiden schliesslich empfangen. Während dann Balmat die Belohnung bekam und zusätzlich geehrt wurde, ging Paccard zunächst leer aus. Erst Jahre später wurde auch ihm ein Denkmal in Chamonix errichtet.

historisches Portrait von Lucy Walker, Erstbesteigerin des Matterhorns

1871: Matterhorn (4478 m)

Im Flanellrock auf 4.478 Meter? Was heute undenkbar scheint war im 19. Jahrhundert für eine Frau die einzige Möglichkeit, einen Gipfel zu besteigen. Lucy Walker, eine Bergsteigerin aus Liverpool, hat genau das am 22. Juli 1871 gemacht: Sie bestieg als erste Frau das Matterhorn, nur sechs Jahre nach der Erstbesteigung durch ihren Landsmann Edward Whymper. Damit war sie nur wenige Tage ihrer damaligen Konkurrentin Margaret Claudia »Meta« Brevoort aus New York zuvorgekommen.


Als Walker von den Plänen der US-Amerikanerin hörte, das Matterhorn besteigen zu wollen, rief sie eine Seilschaft zusammen. Unter anderem mit ihrem Vater Francis, einem Kaufmann und Bergsteiger, wagte sie den Aufstieg. Vom Hotel Monte Rosa aus ging Walker los und man erzählt: Kaum war sie ausser Sichtweite, entledigte Walker sich ihres Rockes und kletterte in Hosen weiter. Zur damaligen Zeit ein Skandal, ebenso wie die Tatsache, dass eine Frau überhaupt kletterte und Berge bestieg.


Das hielt Lucy Walker nicht auf. Mit dem Matterhorn zählte sie am Ende insgesamt 98 Besteigungen. Aus gesundheitlichen Gründen musste sie schliesslich das Bergsteigen aufgeben, auch wenn sie aus ebendiesen Gründen überhaupt erst angefangen hatte. Als junges Mädchen litt Walker unter so schlimmem Rheuma, dass sie kaum gehen konnte. Ein Arzt riet ihr schliesslich zu Bewegung und so kam Walker wie ihre Brüder und ihr Vater zum Bergsteigen. Ihre chronische Höhenkrankheit soll sie bisweilen mit Champagner und Biskuittorte besiegt haben.

Sommeralm, Gewusst-wie: Der Job auf der Alm, Vorkenntnisse & Entlohnung

1871: Matterhorn (4478 m)

Im Flanellrock auf 4.478 Meter? Was heute undenkbar scheint war im 19. Jahrhundert für eine Frau die einzige Möglichkeit, einen Gipfel zu besteigen. Lucy Walker, eine Bergsteigerin aus Liverpool, hat genau das am 22. Juli 1871 gemacht: Sie bestieg als erste Frau das Matterhorn, nur sechs Jahre nach der Erstbesteigung durch ihren Landsmann Edward Whymper. Damit war sie nur wenige Tage ihrer damaligen Konkurrentin Margaret Claudia »Meta« Brevoort aus New York zuvorgekommen.


Als Walker von den Plänen der US-Amerikanerin hörte, das Matterhorn besteigen zu wollen, rief sie eine Seilschaft zusammen. Unter anderem mit ihrem Vater Francis, einem Kaufmann und Bergsteiger, wagte sie den Aufstieg. Vom Hotel Monte Rosa aus ging Walker los und man erzählt: Kaum war sie ausser Sichtweite, entledigte Walker sich ihres Rockes und kletterte in Hosen weiter. Zur damaligen Zeit ein Skandal, ebenso wie die Tatsache, dass eine Frau überhaupt kletterte und Berge bestieg.


Das hielt Lucy Walker nicht auf. Mit dem Matterhorn zählte sie am Ende insgesamt 98 Besteigungen. Aus gesundheitlichen Gründen musste sie schliesslich das Bergsteigen aufgeben, auch wenn sie aus ebendiesen Gründen überhaupt erst angefangen hatte. Als junges Mädchen litt Walker unter so schlimmem Rheuma, dass sie kaum gehen konnte. Ein Arzt riet ihr schliesslich zu Bewegung und so kam Walker wie ihre Brüder und ihr Vater zum Bergsteigen. Ihre chronische Höhenkrankheit soll die bisweilen mit Champagner und Biskuittorte besiegt haben.

historisches Portrait von Josef Naus Besteigung Zugspitze

1820: Zugspitze (2962 m)

Der erste Mann, der jemals die Zugspitze bestieg, war nicht etwa Bergführer, sondern Vermessungstechniker. Josef Naus, damals 27 Jahre alt, arbeitete nach seiner Zeit beim Militär im sogenannten »topographischen Bureau«, als König Maximilian I. wissen wollte, welches die grösste Erhebung seines Königreichs Bayern ist. Josef Naus wurde daher mit der Vermessung des Werdenfelser Landes beauftragt. Die Mission startete am 19. Juni 1820. Mehrere Wochen erkundete er mit seinem Team den Schneeferner und wollte schliesslich am 26. August 1820 die Zugspitze besteigen.
Über das Rheintal ging es hinauf zur Hirtenunterkunft Angerhütte, wo Naus mit seinen Begleitern übernachtete. Allerdings war dies keine erholsame Pause. In einem Tagebucheintrag beschreibt der Vermessungstechniker, wie er die Nacht damit verbrachte, sich vor den Flöhen in der Hütte in Sicherheit zu bringen, bis es um 4 Uhr morgens an den letzten Aufstieg ging. Doch das Wetter war alles andere als gut. Es stürmte und nur unter grosser Mühe und »Lebensgefahren«, wie Naus schreibt, gelang nach etwa acht Stunden der Aufstieg.

Oben angekommen blieb keine Zeit, diesen Triumph zu geniessen. Das Wetter war mittlerweile so schlecht geworden, dass es Naus gerade noch schaffte, die Vermessung durchzuführen. 2.962 Meter Höhe mass er. Mit einem Stock und einem roten Tuch markierte er provisorisch die höchste Stelle, bevor die drei Männer den schwierigen Abstieg durch den Nebel wagten. Erst mitten in der Nacht waren sie wieder in der Flohhütte angekommen.

Sommeralm, Gewusst-wie: Der Job auf der Alm, Vorkenntnisse und Vergütung

1820: Zugspitze (2962 m)

Der erste Mann, der jemals die Zugspitze bestieg, war nicht etwa Bergführer, sondern Vermessungstechniker. Josef Naus, damals 27 Jahre alt, arbeitete nach seiner Zeit beim Militär im sogenannten »topographischen Bureau«, als König Maximilian I. wissen wollte, welches die grösste Erhebung seines Königreichs Bayern ist. Josef Naus wurde daher mit der Vermessung des Werdenfelser Landes beauftragt. Die Mission startete am 19. Juni 1820. Mehrere Wochen erkundete er mit seinem Team den Schneeferner und wollte schliesslich am 26. August 1820 die Zugspitze besteigen.
Über das Rheintal ging es hinauf zur Hirtenunterkunft Angerhütte, wo Naus mit seinen Begleitern übernachtete. Allerdings war dies keine erholsame Pause. In einem Tagebucheintrag beschreibt der Vermessungstechniker, wie er die Nacht damit verbrachte, sich vor den Flöhen in der Hütte in Sicherheit zu bringen, bis es um 4 Uhr morgens an den letzten Aufstieg ging. Doch das Wetter war alles andere als gut. Es stürmte und nur unter grosser Mühe und »Lebensgefahren«, wie Naus schreibt, gelang nach etwa acht Stunden der Aufstieg.

Oben angekommen blieb keine Zeit, diesen Triumph zu geniessen. Das Wetter war mittlerweile so schlecht geworden, dass es Naus gerade noch schaffte, die Vermessung durchzuführen. 2.962 Meter Höhe mass er. Mit einem Stock und einem roten Tuch markierte er provisorisch die höchste Stelle, bevor die drei Männer den schwierigen Abstieg durch den Nebel wagten. Erst mitten in der Nacht waren sie wieder in der Flohhütte angekommen.


TEXT: Moritz Schäfer

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