Willkommen zu einer neuen Folge von Neue Horizonte, dem Podcast über Nachhaltigkeit in der Outdoor-Branche!
“Für weniger schädlich sind wir zu viele. Wir müssen lernen, für diesen Planeten gut zu sein, für die anderen Lebewesen auch. Wir sind das einzige Lebewesen, das Abfall macht, also warum sind wir dümmer als alle anderen?“
Prof. Michael Braungart, Chemiker und Verfahrenstechniker sowie Miterfinder des Cradle to Cradle-Prinzips.
Dies ist eine der Leitfragen vom Begründer des Cradle 2 Cradle-Prinzips Professor Dr. Michael Braungart. Und nach diesem Prinzip hat Globetrotter den neu eröffneten Re:Think Store in Bonn gestaltet und zu 93,91% (massenbilanzieller Materialvergleich) gebrauchte und vorhandene Materialien vom Vormieter oder ungenutztes Inventar aus dem Globetrotter-Lager genutzt.
Welche positiven Auswirkungen das auf den Fußabdruck, aber auch die material-gesundheitliche Qualität des Ladens hat und wie viele wertvolle und begrenzte Ressourcen hier geschont werden erfahrt ihr in dieser brandneuen Episode von „Neue Horizonte“, dem Podcast für Nachhaltigkeit bei Globetrotter. Im Studio begrüßen wir Markus Diem und Victor Hasselbring von der EPEA (Environmental Protection Encouragement Agency), die den Prozess von Anfang an wissenschaftlich begleitet haben.
Alle Ergebnisse und Hintergründe zu diesem Projekt findet ihr auch in unserem Blog sowie in unserem Pressebereich.
Ja! Zum größten Teil geht das und sollte in Zukunft der Status Quo sein, wenn man bedenkt, dass durch das einzigartige Re-Use Konzept sage und schreibe 102.230 kg CO2e und selbstverständlich auch noch viele andere Ressourcen eingespart werden konnten. Das sind 47,55 kg CO2e pro m2.
Wenn man hochrechnet, was dies für Potential birgt, kann man sich wünschen, dass sich der stationäre Ladenbau grundsätzlich in diese Richtung entwickelt.
Doch aller Anfang ist spannend, neu – aber auch recht aufwendig. Wie hier vorgegangen wurde, was genau berechnet wird und wie sich der Circularity Passport Interiors von EPEA im Einzelnen gestaltet, erklären Markus und Viktor in unserem Gespräch ausführlich.
Wenn ihr mehr erfahren wollt, dann schaut euch gerne unseren Blogbeitrag dazu an und kommt am besten persönlich mal in Bonn vorbei!
* siehe hierzu auch: https://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-wirtschaft/gesellschaftliche-kosten-von-umweltbelastungen#klimakosten-von-treibhausgas-emissionen
„Was ich bei meinem Besuch im Bonner Re:think Store begutachten durfte, hat mich sehr positiv überrascht. Das Design des Ladens ist super und es wirkt überhaupt nicht so, als sei es aus „alten“ Materialien zusammengewürfelt worden. Und zusätzlich dazu wurde das Re-use Konzept konsequent und in einer Tiefe umgesetzt – und das alles von hochmotivierten Menschen, die mir vor Ort begegnet sind. Es war ein so positives Erlebnis, das mir Auftrieb für weitere, ähnliche Projekte gibt.“
Markus Diem, Leiter EPEA Hamburg
Markus Diem hat nach seiner Ausbildung als Tischler ein Architekturstudium mit dem Schwerpunkt „Bauökologie“ abgeschlossen. 2005 hat Markus in Shanghai/ China neun Jahre als Architekt an verschiedenen Projekten mitgewirkt und als Höhepunkt 2010 bei der Expo Shanghai und zwei Projekte für Deutschland betreut. 2014 hat er die Verantwortung bei der Warema Sunshading in Shanghai übernommen, und ist 2016 bei Drees & Sommer in Shanghai als Business Development Manager eingestiegen. Seit 2019 hat Markus die Leitung der EPEA in Hamburg.
„Die Detailtiefe, mit der der Bonner Re:Think Store bewertet wurde, ist einzigartig. Auch wir als EPEA haben viel daraus gelernt. Es ist dennoch etwas, das branchenweit unbedingt jetzt umgesetzt werden muss.“
Viktor Hasselbring, Consultant EPEA
Viktor Hasselbring studierte Bau- & Umweltingenieurwesen an der Technischen Universität Hamburg. Auf den Grundlagen seiner Bachelorarbeit zum Thema „Automatisierung von Ökobilanzen“ verfasste er einen Buchbeitrag im Sammelwerk „Nachhaltige und digitale Baukonzepte“, welches 2022 im Springer-Verlag erschien.
Daran anschließend nahm er seine Tätigkeit als Consultant bei EPEA GmbH – Part of Drees & Sommer auf. Sowohl bei Neubau- als auch Urban Mining-Projekten berät er Planungsteams bei der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen.
Durch sein Fachwissen aus den Bereichen der Nachhaltigkeit und der Digitalisierung können die Potenziale von Ökobilanzen sowie Gebäuderessourcen-Pässen als Planungs- und Dokumentationstool zur Erreichung von projektspezifischen Nachhaltigkeitszielen ausgeschöpft werden.
Die EPEA GmbH hat sich seit der Gründung 1987 in Hamburg durch Prof. Dr. Michael Braungart zu einem internationalen Innovationspartner für umweltverträgliche Produkte, Prozesse, Gebäude und Stadtquartiere entwickelt. Ziel ist es, das Cradle to Cradle® Designprinzip für die Kreislaufwirtschaft in allen Industriebranchen zu etablieren. So können Unternehmen dabei unterstützt werden, sich auf den richtigen Weg zu begeben und Teil des Wandels zu sein. Das reicht von der molekularen bis zur modularen Ebene und von der Chemikalie bis hin zur Stadt.
C2C zertifizierte Produkte aus allen Bereichen findet ihr hier:
Home – Cradle to Cradle Products Innovation Institute (c2ccertified.org)
C2C-zertifizierte Produkte aus dem Baubereich findet ihr gesammelt auf dieser Website:
Building Material Scout (building-material-scout.com)
Generell gute Informationen zu Ressourcenpässen im Gebäudebereich findet ihr hier:
BAMB – Buildings As Material Banks (BAMB2020) – BAMB
Die Datenbank, die für die Ökobilanzierung verwendt wird, ist die ÖKOBAU.DAT, welche auf Bauprodukte spezialisiert ist. Suche | Datenbank | ÖKOBAUDAT (oekobaudat.de)
Mit diesem Tool lassen sich zukünftig Ressourcenpässe während des Planungsprozesses selbst durch die Planenden erstellen:
EPEA kooperiert mit Start-up everwave – EPEA
Diese beiden Referenzen werden während des Gespräches erwähnt: https://madaster.com/platform/