Für einige ist es selbstverständlich, in die Natur zu gehen. Aber andere werden schon in jungen Jahren von Aktivitäten im Freien ausgeschlossen. Wie können wir das ändern? Das europäische Projekt Beyond Horizons will diese Frage beantworten.
In der Werbung scheint das Mountainbiken nur etwas für diejenigen zu sein, die gerne schnell fahren und weit springen. In Wirklichkeit ist es eine Aktivität, die für viele andere geeignet ist – wenn die Bedingungen stimmen. Das hat die gemeinnützige schwedische Organisation Cykelfrämjandet, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 1934 für die Förderung des Radfahrens in Schweden einsetzt, während ihrer Arbeit festgestellt. Nun möchte sie Kindern mit ADHS- und Autismus-Diagnosen das Radfahren näher bringen. “Viele Eltern erzählen uns, dass ihre Kinder schon alle möglichen Aktivitäten ausprobiert haben, oft Mannschaftssportarten. Und dass es nicht geklappt hat, weil die jeweiligen Aktivitäten nicht angepasst werden konnten. Radfahren hingegen ist sehr anpassungsfähig“, sagt Hugo Röjgård, der das Projekt leitet.
Zu Beginn werden Länge, Geschwindigkeit und Schwierigkeitsgrad der Radtour nach den Bedürfnissen und Wünschen des Kindes geplant. Hugo Röjgård sagt auch, dass sich Vorhersehbarkeit und Klarheit als wichtig erwiesen haben. Dazu gehört zum Beispiel, dass man sich immer am selben Ort trifft, dass der Trainer dieselbe Person ist und dieselbe Kleidung trägt und dass man sich an einen festen Plan hält. “Diese Kinder brauchen diese Art von Unterstützung, aber daran mangelt es heute oft“, sagt er.