Aufnahme des Uluru

Die drei schönsten Camper-Routen durch Australiens Northern Territory

Vom Outback bis zur tropischen Küste

Stellt euch vor, ihr startet eure Reise in Australiens Outback und schaut am Ende eures Urlaubs der Sonne dabei zu, wie sie über dem tropischen Meer untergeht. Genau so könnte ein Camper-Trip im Northern Territory aussehen.

Das Northern Territory, mit dem tropischen Top End im Norden und dem sagenumwobenen Red Centre im Herzen Australiens, ist wie gemacht für alle, die nach einem echten Camping-Abenteuer suchen. Viele Streckenabschnitte sind noch echte Geheimtipps. Wir versprechen euch, danach habt ihr viele Geschichten zu erzählen – vom Baden unter Wasserfällen bis hin zu Outback-Nächten unter dem sternenklaren Himmel.

Am besten startet ihr euren Roadtrip durch das Northern Territory in Darwin oder Alice Springs. Beide Städte haben einen Flughafen und Abholstationen für Mietwohnmobile.

Red Centre Way

Ab durch die rote Mitte

Start/Ziel

Alice Springs – Alice Springs

Länge

797 km

Dauer

5 Tage

Fahrzeug

Britz HiTop

Ihr habt nur eine Woche Zeit für Australiens Outback? Dann ist diese Route durch das Red Centre wie gemacht für euch! Sie verbindet die bekanntesten Highlights der Region – und liefert dabei tiefe Schluchten, rote Canyons, uralte Felsformationen und echtes Outback-Feeling am laufenden Band. Von Alice Springs aus geht es durch die West MacDonnell Ranges – und die haben es landschaftlich wirklich in sich! Felsformationen wie von einem anderen Stern, Badestellen in der Wildnis (die sogenannten Outback Beaches) und großartige Schluchten prägen die Gebirgskette.

Stattet unbedingt der Standley Chasm und Ormiston Gorge einen Besuch ab. Die beiden Schluchten mit den hoch aufragenden Felswänden müsst ihr euch in den Morgenstunden noch nicht mit so vielen anderen Menschen teilen. Der wohl schönste Camping-Spot der gesamten Reise heißt Finke 2 Mile und befindet sich direkt am gleichnamigen Finke River in der Nähe des Mount Sonder Lookouts. Annehmlichkeiten gibt es zwar keine, im Austausch bekommt ihr aber Natur pur und die wohl schönsten Sonnenaufgänge der Welt. Gut zu wissen: Ihr campt auf Wüstensand; mit dem Allrad-Camper ist die Zufahrt angenehmer.

Und noch einen Campingplatz können wir euch wärmstens empfehlen: Im Discovery Kings Canyon Resort könnt ihr eure Parzelle selbst auswählen, wenn nicht zu viel los ist. Hier campt ihr direkt auf dem roten Wüstensand und wacht mit dem Blick auf die roten Sandsteinfelsen auf. Netter Nebeneffekt: Von hier aus seid ihr in den Morgenstunden innerhalb von zehn Minuten im Watarrka-Nationalpark – und könnt bei angenehmen Temperaturen und vor allen anderen den Kings Canyon erkunden. Besonders spektakulär ist der Kings Canyon Rim Walk entlang der hohen Sandsteinmauern, etwas entspannter seid ihr auf dem Kings Creek Walk unterwegs.

Wenn ihr noch tiefer in die Kultur der Region eintauchen wollt, lohnt sich unbedingt ein Abstecher zur Karrke Aboriginal Cultural Experience in der Nähe. Dort erfahrt ihr in einer kurzweiligen, geführten Tour mehr über Buschmedizin, traditionelle Speisen und die Geschichten hinter der symbolischen Kunst der Aboriginal People – direkt von den Menschen, die hier zuhause sind.

Uluru ist nicht nur das Wahrzeichen Australiens, sondern auch ein außergewöhnlicher und spiritueller Ort – wie kein anderer auf der Erde. Die Anangu sind schon seit tausenden von Jahren rund um Uluru beheimatet und betrachten den Felsen als heiligen Berg und Manifestation eines wichtigen Dreamtime-Ereignisses. Worum genau es sich dabei handelt, erfahrt ihr auf einer geführten Tour mit den Aboriginal People vor Ort – eine eindrucksvolle Gelegenheit, die Geschichten, Rituale und die tiefe Verbindung der Anangu zum Land hautnah zu erleben. Diese Perspektive macht den Besuch von Uluṟu noch bedeutungsvoller.
Ganz in der Nähe befinden sich die 36 Felsdome von Kata Tjuta, die ihr am besten auf dem Valley of the Winds Walk auf euch wirken lasst. Der schönste Moment im Nationalpark: Wenn die Sonne die Felsen in ein rötliches Licht taucht. Übernachten könnt ihr auf dem Campingplatz des Ayers Rock Resort. Dort stehen euch Stellplätze mit und ohne Strom, Sanitäranlagen, eine Outdoor-Küche, eine BBQ-Area und sogar einen Swimmingpool zur Verfügung.

Wer es besonders abenteuerlich mag, kürzt die Strecke zwischen Alice Springs und Kings Canyon über den Mereenie Loop ab – eine raue Schotterpiste, die nur mit Allrad befahrbar ist. Ein lohnenswerter Abstecher, denn unterwegs wartet ein echtes Highlight: Goose Bluff, ein imposanter, uralter Meteoritenkrater mitten im Outback. Nutzt auf CamperDays einfach den Filter »Allrad« und euch werden entsprechende Angebote angezeigt.

Nature’s Way

Auf den Spuren der Aboriginal People

Start/Ziel

Darwin – Darwin

Länge

874 km

Dauer

8 Tage

Fahrzeug

Maui Ultima Plus Elite

Auf dem Nature’s Way ist der Name Programm: Im Kakadu-, Nitmiluk- und Litchfield-Nationalpark zeigt die australische Landschaft sich von ihrer schönsten Seite. Von Darwin aus geht es über den Arnhem Highway in den Kakadu-Nationalpark. Namensgeber des Highways ist das Arnhemland. Das Arnhemland ist Aboriginal Land, Zutritt ist nur mit einer vorab erteilten Genehmigung – einem sogenannten Permit – möglich.

Ihr könnt aber beim Northern Land Council in Jabiru eine Tageszulassung zum Injalak Art and Culture Centre bekommen. Dabei handelt es sich um ein gemeinnütziges Kunstzentrum für zeitgenössische Aboriginal Art. Oder ihr schaut im Buku-Larrnggay Mulka Arts Centre vorbei, wo die fantastischen Werke von über 350 lokalen und indigenen Künstler*innen ausgestellt werden.

Weltkulturerbe, spiritueller Ort und Nationalpark: Kakadu ist all das. Die traditionellen Besitzer*innen des Kakadu-Nationalparks sind die Bininji und Mungguy, denn ihre Leben sind eng mit der Landschaft und der Geschichte des Parks verbunden. Tiefere Einblicke in die indigene Kultur und Geschichte des Weltkulturerbes bekommt ihr im Bowali Visitor Centre und Warradjan Cultural Centre, die sich im Park befinden. Besonders faszinierend sind die Aboriginal Felskunststätten am Nourlangie und am Ubirr Rock: Geschützt unter den Felsvorsprüngen befinden sich noch heute Felsmalereien und Zeichnungen, die mehrere Jahrtausende alt sind.

Die Fahrt entlang des Arnhem Escarpment ist besonders eindrucksvoll, denn das Hochplateau ist fast 300 Meter hoch. Abkühlung gefällig? Die natürlichen Wasserpools (z.B. Maguk oder Gunlom) sind wie gemacht für ein erfrischendes Bad, aber ohne Allrad-Camper gar nicht mal so leicht zu erreichen. Erkundigt euch am besten im Infozentrum über die Strecken dorthin. Und am Ende des Tages? Da schaut ihr der Sonne dabei zu, wie sie diesen ganz besonderen Ort in ein warmes Licht taucht – am besten vom Ubirr Lookout aus.

Über den Kakadu Highway seid ihr von Cooinda aus in knapp drei Stunden in Katherine. Die Stadt ist ein super Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung, denn hier befinden sich jede Menge Campingplätze. Badet in klaren Hot Springs, die von natürlichem Quellwasser gespeist werden. Oder leiht euch ein Boot aus und paddelt durch die Schluchten im Nitmiluk-Nationalpark.

Auf dem Rückweg solltet ihr euch unbedingt noch ein paar Tage Zeit nehmen: Im Litchfield-Nationalpark wartet eine unberührte Wildnis mit Monsunregenwäldern und ganzjährigen Wasserfällen auf euch. Der perfekte Abschluss, bevor es wieder zurück ins bunte Darwin geht.

  • Person schwimmt in Florence Falls

Ein echter Geheimtipp ist die Umbrawarra Gorge zwischen Katherine und Pine Creek. Ein Bach schlängelt sich in der Trockenzeit zwischen roten steilen Felsen hindurch; an vielen Stellen dürft ihr schwimmen gehen. Etwa einen Kilometer vom Eingang der Schlucht entfernt, befindet sich ein kleiner rustikaler Campingplatz mit Komposttoilette. Mehr Abgeschiedenheit und Ruhe geht kaum. Kleiner Tipp: Auf CamperDays könnt ihr nach Kochmöglichkeiten und Co. filtern und seid so selbst an solchen Orten autark unterwegs.

Explorers Way

Vom Outback bis ans Meer

Start/Ziel

Alice Springs – Darwin

Länge

2230 km

Dauer

14 – 16 Tage

Fahrzeug

Mighty Double Up

Der Explorers Way führt euch von Darwin bis nach Alice Springs (oder umgekehrt) und gehört für uns ohne Frage zu den schönsten Routen im Northern Territory. Er verbindet den Red Centre Way und den Nature’s Way miteinander, so dass ihr alle Highlights im Northern Territory auf diesem Roadtrip entdecken könnt. Von Alice Springs aus erreicht ihr mit dem Uluru-Kata-Tjuta-National Park und Kings Canyon zwei australische Highlights im Red Centre.

Nehmt euch für diese Gegend unbedingt ein paar Tage Zeit zum Wandern und Campen, bevor ihr weiter in den Norden fahrt. Wir versprechen euch: Die sternenklaren Nächte werdet ihr so schnell nicht vergessen.

Das Schild an der Stadtgrenze von Alice Springs verkündet, dass noch 1500 Kilometer Straße zwischen dem Mietcamper und Darwin liegen. Verabschiedet euch von Alice und durchfahrt das Heavitree Gap in den MacDonnell Ranges, um auf die »freie Wildbahn« zu treffen. Nun fahrt ihr »The Track« – den Explorers Way, der euch genau durch die rote Mitte Australiens führt. Bis in die 1980er Jahre war er eine holprige Staubpiste, doch heute ist er auf der ganzen Länge asphaltiert und in einem guten Zustand. Die Straße eignet sich deswegen für so ziemlich jeden Mietcamper. Kurven gibt es auf dieser Route nur wenige, auf dieser Strecke fahrt ihr dem endlosen Horizont immer weiter entgegen.

Die Entfernungen auf dem Explorers Way zwischen einzelnen Orten sind groß, also immer reichlich Wasser mitnehmen und auf die Tankanzeige achten! Wollt ihr die Gegenden abseits der Hauptroute erkunden, kann ein Allrad-Camper Sinn machen, für die Hauptroute reicht aber auch ein normales Mietwohnmobil aus.

Total skurril: Auf dem Campinggelände bei Wyclife Well begrüßen euch grüne Alien-Figuren; vorsorglich weist ein Schild darauf hin, dass Menschenwesen auch willkommen sind. Ob es hier wirklich Ufos gibt? Wahrscheinlich nicht, aber Spaß bringt dieser Camping-Spot auf jeden Fall. Viel mystischer finden wir allerdings die gigantischen Felskugeln im Karlu Karlu/Devils Marbles Conversation Reserve ein Stück weiter. Sie liegen verteilt über das Outback herum, manche säuberlich halbiert, andere waghalsig übereinander gestapelt. Karlu Karlu ist eine heilige Stätte für das Warumungu-Volk, die massiven und alten Granitsteine verändern sich mit der Zeit.

Tennant Creek liegt etwa auf halber Strecke zwischen Alice Springs und Darwin ist der perfekte Ort, um euch noch einmal mit Proviant einzudecken. 400 km weiter nördlich lädt der urige Pub Daly Waters, geschmückt von vielen bunten Erinnerungsstücken von Reisenden, zu einer Pause ein. Weit nach Hause habt ihr es nicht, denn direkt vor dem Pub gibt es Campingmöglichkeiten.

Weiter geht es nach Katherine! In dieser Gegend müsst ihr unbedingt ein paar Tage auf den Wanderwegen im Nitmiluk-Nationalpark verbringen. Badesachen nicht vergessen: Die natürlichen Badebecken unterhalb der Wasserfälle sorgen für Abkühlung. Auf einer Kanutour begegnen euch vielleicht Süßwasserkrokodile. (Keine Sorge, diese Sorte ist harmlos!)

So schnell kann es gehen: In Darwin rasen die Boote über das Meer und die Temperaturen fühlen sich richtig tropisch an. Kaum zu glauben, dass man vor wenigen Tagen noch im trockenen Outback unterwegs war. Alice Springs und der rote Wüstensand scheinen ganz weit weg zu sein, aber genau das macht diese Camperreisen ja so besonders.

Im Gegensatz zu unseren anderen beiden Rundreisen handelt es sich hierbei um eine Einwegstrecke. Ihr gebt das Mietwohnmobil also an einem anderen Ort zurück, seht dafür aber auch mehr vom Land. Zum Glück sind die Gebühren für One-Way-Routen in Australien nicht teuer. Kleiner Tipp: Checkt vor eurer Reise, in welche Fahrtrichtung die Campermiete günstiger ist, bevor ihr Abhol- und Rückgabeort festlegt.

Mit CamperDays zum richtigen Mietwagen oder Wohnmobil

Über CamperDays könnt ihr gleich zehn verschiedene Vermieter in Darwin oder Alice Springs miteinander vergleichen und so herausfinden, wer am besten zu eurer Reise passt. Dank Filtern könnt ihr sogar nach Fahrzeugmodelle filtern – vom Allrad-Camper mit Dachzelt bis zum vollintegrierten Wohnmobil mit allem drum und dran. Spar-Tipp: Kümmert euch optimalerweise schon fünf bis sechs Monate im Voraus um die Buchung, dann ist die Auswahl größer und die Preise sind in der Regel etwas günstiger.


FOTOS: Tourism Australia

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