Für euch – von euch. Ein Abenteuerbericht aus der Globetrotter-Community – von Florian Kühnert
Es ist eigentlich ein ganz normaler Tag im Januar 2024: alles grau in grau und die Temperaturen bewegen sich konstant im unteren einstelligen Bereich. Dennoch sind Leni und ich zumindest gedanklich schon voll im Bergsommer angekommen. Gerade haben wir die Planungen für unseren Weg über die Alpen von Berchtesgaden nach Lienz abgeschlossen, sprich, die einzelnen Etappen mit Komoot geplant, alle Hütten/Unterkünfte und Zugverbindungen gebucht und eine grobe Packliste zusammengestellt. Leider sind es aber noch lange sechs Monate, bis unser Abenteuer beginnen kann…
Es kann losgehen…
Ende Juli war es dann endlich soweit. In unseren großen Rucksäcken war nicht nur unser Hab und Gut für die nächsten neun Tage, sondern vor allem auch eine Riesenportion Vorfreude auf das, was uns auf unserer Reise über die Alpen erwarten wird. Bei der Planung haben wir im Vorfeld nichts dem Zufall überlassen und dennoch war eine gewisse Angespanntheit auf der Zugfahrt nach Berchtesgaden zu spüren. Es gibt eine Sache, die man nicht planen kann, die aber so ein Projekt sehr schnell zum Scheitern bringen kann: das Wetter.
Für unsere ersten beiden Etappen waren die Vorhersagen alles andere als ideal. Gemeldet war Dauerregen und nachmittags Gewittergefahr. Trotz dieser nicht ganz optimalen Wetterprognose erreichten wir Berchtesgaden gutgelaunt und voller Tatendrang. Unseren Lieblingsberg, den Watzmann, konnten wir leider aufgrund der dunklen, tiefhängenden Wolken, nur schemenhaft erkennen, als wir uns auf der Terrasse eines italienischen Restaurants niederließen.
Die Pizza war noch nicht mal zur Hälfte verdrückt, als plötzlich heftiger Wind aufkam und die Angestellten des Restaurants hektisch die Terrasse räumten und alles vor dem herannahenden Unwetter schützten. Die Wettervorhersage für diesen Abend traf schonmal voll ins Schwarze – ein heftiges Gewitter zog über Berchtesgaden und wir waren völlig durchnässt, als wir die Pension erreichten. Das ging ja gut los…
Brillen auf und los!
Durch’s Murmeltierland zum Steinernen Meer
Etappe 1 | Schönau am Königssee – Ingolstädter Haus
Der Wecker klingelte früh und der erste Blick aus dem Fenster ging sofort in Richtung Himmel. Dunkle Wolken bestimmten die Szenerie, aber zumindest hatte sich das Gewitter und für den Moment auch der Regen verzogen. Die aktuellen Prognosen sahen, nach dem heftigen Gewitter vom Vorabend, nun auch nicht mehr ganz so schlecht aus. Jetzt geht’s also endlich los…
Nach einer kurzen Busfahrt nach Schönau am Königssee bestiegen Leni und ich gleich das erste Schiff in Richtung St. Bartholomä. Auf der sehr kurzweiligen Überfahrt über den bis zu 190 Meter tiefen Gebirgssee konnten wir unter anderem, dank der Trompetenkünste des Schiffskapitäns, das „Echo des Königssees“ erleben.
Startpunkt unserer Reise: St. Bartholomä.
Pünktlich mit unserer Ankunft in St. Bartholomä begann es dann doch leicht zu regnen, so dass wir in Regenjacken nun richtig zu unserer ersten Etappe aufbrachen. Mut machten uns allerdings die kleinen, aber vorhandenen blauen Stellen zwischen den Wolken. Und außerdem: so ein bisschen Regen konnte doch unsere gute Stimmung nicht trüben. Unser Weg führte uns zunächst eine Zeit lang am Ufer des grün-bläulich schimmernden Königssee entlang, bevor sich der Weg auf kleinen Pfaden nun immer steiler werdend nach oben schlängelte. Nach der sogenannten „Saugasse“, einem steilen Abschnitt mit schier unendlichen Serpentinen, erreichten wir bei sehr mystischer Nebelstimmung und immer noch leichtem Nieselregen das Kärlinger Haus (1.638m). Auf dem Weg dorthin machten wir Bekanntschaft mit dem ein oder anderen, teils sehr zutraulichen, Murmeltier. Völlig unbeeindruckt von unserer Anwesenheit ließen sie sich die herrlichen Bergkräuter und -blumen schmecken. Insgesamt prägte hier das saftige Grün die gesamte Landschaft.
Trotz des Wetters können wir die schöne Natur und ein Murmeltier erhaschen.
Unser weiterer Weg führte uns nach dem kurzen Hüttenbesuch weiter ansteigend, über felsdurchzogene und mit Latschen gesäumten Pfade, in Richtung Steinernes Meer. Es wurde immer felsiger und steiniger, so dass wir schon bald das „Meer riechen konnten“. Auch, weil sich der Regen mittlerweile verabschiedet hat und die Wolkenlücken immer größer wurden. Spätestens, als wir den imposanten Großen Hundstod, einen 2.593m hohen Berg, vor uns sahen, wussten wir, dass der Übergang zum Steinernen Meer nun erreicht ist. Das Grau der Felsen wurde nun immer dominanter und löste das Grün des ersten Etappenabschnittes immer mehr ab. Über herrliche Bergpfade erreichten wir schließlich unser erstes Etappenziel, das Ingolstädter Haus (2.120m). Es folgte ein amüsanter Hüttenabend mit interessanten Gesprächen, bei dem der Hüttenwirt Michael Millinger mit seiner sympathischen Art immer wieder versuchte, die Gäste zum Verringern seines überdimensionierten Biervorrates zu überreden.
Etappe 1: Schönau am Königssee – Ingolstädter Haus
Durch’s Steinerne Meer
Etappe 2 | Ingolstädter Haus – Maria Alm am Steinernen Meer
Unsere zweite Etappe führte uns vom Ingolstädter Haus durch das Steinerne Meer nach Maria Alm. Wieder galt der erste Blick aus dem Fenster den Wetterverhältnissen. Es zeichnete sich eine neblig-mystische Stimmung ab. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es für Leni und mich los und es wurde sofort klar, welche Farbe den Beginn des heutigen Tages bestimmen sollte: Grau. Die schier endlose Weite des Steinernen Meeres, das den Namen „Steinwüste“ völlig zurecht trägt, war sehr beeindruckend.
Über Felsen und große Steinplatten, die von Wasserrillen durchzogen waren, ging es für uns zunächst in Richtung Riemannhaus (2.177m). Einzig einzelne grüne Wiesenabschnitte und das grelle Rot der Wegmarkierungen brachte etwas Abwechslung in die sonst eintönige, aber wunderschöne, Landschaft. Auf einen geplanten Abstecher zum Breithorn (2.504m) haben wir aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse verzichtet und stattdessen dem Gipfel des Sommersteins (2.308m), der in unmittelbarer Nähe zum Riemannhaus gelegen ist, einen Besuch abgestattet. Auch von hier aus hatte man nochmal einen super Blick über das Steinerne Meer.
Durch die Steinwüste bis zum Riemannshaus.
Im Anschluss ging es dann vom Riemannhaus über einen steilen, schmalen und teils seilversicherten Steig in Richtung Tal. Da wir nicht eines der viel beworbenen Shuttle- Taxis vom Parkplatz bis nach Maria Alm in Anspruch nehmen wollten, wartete zum Schluss noch ein langer „Hatscher“ auf Fortstraßen bis zum Etappenziel. Immerhin zeigte sich nun länger die Sonne. Und damit hatten wir die wettertechnisch eher schlecht prognostizierten ersten Etappen doch ganz gut und vor allem trocken überstanden.
Wichtiger Wegweiser im ganzen Grau: Der rote Ottifant.
Etappe 2: Ingolstädter Haus – Maria Alm
Der grüne Grat
Etappe 3 | Maria Alm am Steinernen Meer – Statzerhaus
Nachdem auf der zweiten Etappe das Grau des Steinernen Meeres dominierend war, so sollte der heutige Abschnitt von saftigem Grün geprägt sein. Wie sollte es auch anders sein, liegt doch das Statzerhaus auf Europas höchstem Grasberg, dem Hundstein (2.117m).
Das Tagesziel stets im Blick: der Hundstein.
Nach dem Start in Maria Alm ging es sofort ans Eingemachte. Über tausend Höhenmeter waren bis zur Schwalbenwand (2.011m) zurückzulegen. Auf dem Weg dorthin kamen wir zunächst beim „Friedenskircherl“, welches sehr idyllisch im Wald liegt, vorbei und verweilten dort ein paar Minuten. Im weiteren Verlauf konnten wir noch den „Walk of Fame“ (Skistars verewigten sich hier mit ihren Handflächenabdrücken) bei den Hinterreitliften bestaunen. Über wunderschöne Wiesenpfade ging es an Almen vorbei weiter zum ersten Gipfel. Hier begann auch der lange grüne Grat. Einzig die tiefhängenden Wolken verhinderten die Sicht auf das noch einige Kilometer entfernte Tagesziel. Auf schmalem Pfad ging es in stetigem Auf und Ab am traumhaften Grat entlang. Immer im Blick: Maria Alm auf der einen und Zell am See auf der anderen Seite. Mit dem Schönwieskopf (1.994m) lag sogar noch ein weiterer Zwischengipfel auf dem Weg.
Eine kurze Rast und weiter geht’s!
Kurz danach zeigte sich dann auch das erste Mal das Etappenziel im dichten Wolkenmeer – das hoch oben auf dem Hundstein thronende Statzerhaus. Leider blieb uns dort der sagenumwobene Sonnenuntergang verwehrt, aber dafür war der Abend in kleiner, geselliger Runde in der urigen Stube um so schöner. Heidi, die Hüttenwirtin ist super lieb – wir mochten ihre direkte Art sehr.
Etappe 3: Maria Alm – Statzerhaus
Die Hohen Tauern in Sicht
Etappe 4 | Statzerhaus – Trauneralm
Am Morgen unseres vierten Tages wurden wir mit einem tollen Sonnenaufgang belohnt – endlich! Das Tagesziel, die Trauneralm, liegt im malerischen Fuschertal und damit im Nationalpark Hohe Tauern. Wir kamen den hohen Bergen also näher. Auf dem ersten Abschnitt ging es zunächst wieder auf schmalen Pfaden und dann recht unspektakulär auf Forstwegen hinab nach Bruck an der Großglocknerstraße. Leni und ich bezeichneten die Etappe schon unterwegs als klassischen „aktiven Ruhetag“.
Unser Abstieg nach Bruck.
Es folgte die einzige Transferstrecke mit dem Bus bis nach Ferleiten. Dadurch konnten wir uns die recht eintönigen Kilometer entlang der Großglocknerstraße sparen. Vom Wildpark Ferleiten aus ging es hinein ins wunderschöne Fuschertal, die Hohen Tauern immer direkt im Blick. Mit entsprechender Vorfreude auf die nächste Etappe und beeindruckt von den gewaltigen Bergmassiven erreichten wir bei weiterhin herrlichem Bergwetter die Trauneralm (1.522m). Mit einem fantastischen Bergpanorama schmeckte das kühle Radler aus dem „Getränkebrunnen“ gleich noch viel besser.
Mit stets gutem Ausblick zur Trauneralm.
Man darf vorwegnehmen, dass wir hier das gemütlichste Zimmer der gesamten Alpenüberquerung hatten – ein richtig uriges Doppelzimmer. Leni nannte es liebevoll das „Heidi-Zimmer“.
Garant für süße Träume ist das “Heidi-Zimmer”.
Etappe 4: Statzerhaus – Trauneralm
3.000er mit Glocknerblick
Etappe 5 | Trauneralm – Glocknerhaus
Bestens gelaunt starteten wir hinein in die zweite Hälfte unserer Alpenüberquerung. Und dies hatte vor allem zwei Gründe: zum einen kündigte sich auch an diesem Tag perfektes Bergwetter an und zum anderen stand mit dem Gipfel des Spielmanns ein „3.000er“ auf dem Programm.
Wie fast jeden Tag brachen wir früher als alle anderen auf. Wir nahmen uns auf jeder Etappe immer wieder Zeit für unsere „Momente der Stille“. Wir lieben es, in den Bergen unterwegs zu sein und nichts als die Stille zu „hören“. Das sind die Momente, die der perfekte Ausgleich zum normalen Alltag sind. Wir wollen uns bewusst nicht hetzen lassen, sondern jede Minute genießen. Wir sehen es schon als großes Privileg an, solche Touren unternehmen zu können und nehmen so viel an Eindrücken mit, wie nur möglich.
Auf dem Weg zu unserem ersten Zwischenziel, der Unteren Pfandlscharte (2.663m), musste neben einigen Höhenmetern auf felsigen Pfaden auch ein steiles Altschneefeld überwunden werden. Dank der angelegten Grödel war dies aber kein großes Problem. Nach kurzer Rast erklommen wir den nur einige hundert Meter höher gelegenen Spielmann (3.027m). Der Aufstieg war technisch nicht schwierig und im letzten Teil sogar seilversichert. Dafür bot sich von ganz oben ein beeindruckender Rundumblick. Vor allem der Großglockner zeigte sich von seiner besten Seite.
Gipfel Spielmann – Höchster Punkt unserer Reise mit Blick auf den Großglockner.
Über zunächst steiniges Terrain, vorbei an kleinen glasklaren und eiskalten Gletscherseen, und dann im weiteren Verlauf über kleine Wiesenpfade ging es für uns zum nächsten Etappenziel – dem Glocknerhaus (2.132m). Direkt an der Großglocknerstraße gelegen, hat diese „Hütte“ natürlich nicht den Charme einer Trauneralm. Dafür wird man aber weiter mit einem tollen Glocknerblick entschädigt.
Die letzten Meter zum Glocknerhaus.
Etappe 5: Trauneralm – Glocknerhaus
„In den Bergen wird die Zeit langsamer, der Moment der Ruhe intensiver und die Eile des Alltags ins Abseits geschickt.“
– (Satz aus der Speisekarte der Wangenitzseehütte)
Königsetappe in den Tauern
Etappe 6 | Glocknerhaus – Elberfelder Hütte
Am sechsten Tag stand einer der längsten Teilabschnitte mit etlichen Höhenmetern im Auf- und Abstieg auf dem Programm. Vom Glocknerhaus führte uns der Weg zunächst etwa hinab zu den Staumauern des Margaritzenstausees. Von dort ging es steil hinauf auf felsigen Pfaden zur Stockerscharte (2.442m). Weiter folgten wir einem traumhaften, am Hang gelegenen, Trail bis zur Salmhütte (2.644m). Auf schönen Pfaden, über Bergbäche und teils versicherte Steilstufen erreichten wir als nächstes die Glorer Hütte (2.642m). Dort genehmigten wir uns eine leckere Suppe und nahmen natürlich auch die Einladung des super netten und lustigen Hüttenpersonals auf einen Schnaps dankend an.
Der wunderschöne Magaritzenstausee und traumhafte Pfade in Richtung Stockerscharte
Die Stärkung war auch notwendig, denn von der Glorer Hütte aus ging es gleich wieder sehr steil über wildes Felsgelände hinweg. Beim Gernot-Röhr-Biwak am Kesselkees-Sattel (2.926m) wäre ein Aufstieg zum nächsten „3.000er“, dem Bösen Weibl, möglich gewesen. Da sich aber ringsherum immer mehr Wolken auftürmten, wollten wir es nicht auf einen Wettlauf mit einem möglichen Gewitter ankommen lassen und entschieden uns daher, die restlichen Kilometer bis zur Elberfelder Hütte in Angriff zu nehmen. Dafür blieb spontan Zeit für ein kleines Bad in einem der sehr kalten Gletscherseen.
Nach einem langen Bergtag, durch unterschiedlichste, beeindruckende Landschaften, erreichten wir überglücklich die Elberfelder Hütte (2.346m) oder „Raumschiff Elberfeld“, wie sie vom Hüttenteam auch genannt wird. Apropos Hüttenteam – Lucas und Ramona (und der Koch Wang) sind super nett und haben durch ihre Liebe zum Detail auf ihrer Hütte einen wundervollen Ort geschaffen. Wir haben uns jede Sekunde sehr wohl gefühlt.
Die Elberfelder Hütte in Sicht!
Etappe 6: Glocknerhaus – Elberfelder Hütte
Traumetappe in der Schobergruppe
Etappe 7 | Elberfelder Hütte – Lienzer Hütte
Nach der langen Etappe an Tag sechs stand nun wieder ein relativ kurzer und leichter Bergtag auf dem Programm. Vorbei an kleinen Wasserfällen, über felsiges Blockgelände, aber auch grünen, pfadigen Abschnitten ging es bei herrlichem Sonnenschein zunächst hinauf zur Gößnitzscharte (2.737m). Von hier hatte man nicht nur einen tollen Blick auf die beeindruckende Szenerie der Schobergruppe, sondern bereits auch auf die Lienzer Dolomiten – es war einfach traumhaft.
Auch der vorletzte Reisetag bringt schöne Landschaft mit sich.
Auf grünen Hangpfaden ging es weiter ins Debanttal zur Lienzer Hütte (1.977m), die den Ruf hat, einer der schönsten Schutzhütten Osttirols zu sein. Da wir die Hütte bereits gegen Mittag erreichten, machten wir es uns noch am Debantbach gemütlich und genossen das tolle Wetter. Schon jetzt kam ein wenig Wehmut auf, war es doch leider schon die vorletzte Etappe unserer wunderbaren Reise.
Wir genießen die letzte Nacht in einer Berghütte.
Etappe 7: Elberfelder Hütte – Linzer Hütte
Der wilde Pfad nach Lienz
Etappe 8 | Lienzer Hütte – Lienz
Den krönenden Abschluss bildete die längste Etappe der gesamten Tour. Aufgrund der günstigen Wetterprognose entschieden wir uns, über den „Lienzer Höhenweg“ nach Lienz abzusteigen. Wobei „absteigen“ zunächst nicht zutreffend war, ging es doch erstmal einige hundert Höhenmeter nach oben. Der „Lienzer Höhenweg“ entpuppte sich als recht wilder Pfad, der durch das hohe Gras mitunter kaum erkennbar war (trotz sehr guter Markierung). Aber die Begehung ist echt lohnenswert und ein würdiger Abschluss der Alpenüberquerung. Vorbei an der Trelebitsch Alm (1.963m) ging es immer weiter bergauf zu den wunderbar gelegenen Neualpseen (2.436m), die sich durch das Spiel aus Nebel und Sonne von ihrer ganz besonderen Seite zeigen konnten. Mit dem Erreichen der Seen hatten wir tatsächlich auch die letzten Höhenmeter unserer Alpenüberquerung erledigt, d.h. es wartete nur noch der sehr lange Abstieg nach Lienz auf uns.
Über den wilden Pfad kommen wir unserem Ziel immer näher.
Als wir uns dem Skigebiet Zettersfeld näherten, riss die Wolkendecke auf und bot uns den ersten Blick auf das Ziel unserer Reise – Lienz. Gleichzeitig konnten wir in einiger Entfernung auch die Spitzen der Drei Zinnen erkennen. Was für ein Ausblick! Die letzten Kilometer folgten wir schließlich der Teerstraße bis ins Tal.
Überglücklich überschritten wir den Iselsteg über den gleichnamigen Fluss und erreichten schließlich den Hauptplatz der Sonnenstadt Lienz. Zugegebenermaßen erfüllte uns nicht sofort das freudige Gefühl, unser Ziel erreicht zu haben. Denn letztlich hatten wir das Ziel von Sekunde eins an schon erreicht. So abgedroschen wie es auch klingen mag, aber auf dieser Reise wurde eines wieder sehr deutlich: der Weg ist das Ziel! Und es war ein unfassbar schöner Weg mit vielen tollen Momenten, Eindrücken und Begegnungen, die sich letztlich nur sehr schwer in Worte fassen lassen. Man muss es einfach selbst erlebt haben.
Wir haben es geschafft!
Etappe 8: Lienzer Hütte – Lienz
Wir können diese Variante der Alpenüberquerung sehr empfehlen. Sie führt durch die schönsten Gebiete der Ostalpen, jede Etappe ist charakteristisch gesehen ein Highlight und vergleichsweise wenig frequentiert.