KATEGORIE: Isolationsjacke
STATUS: Isolationsjacke für kalte Tage. Ideal für Trekkingtouren, Gipfelmomente, zum Klettern oder als Wärmeschicht bei Ski- und Hochtouren.
WER HAT GETESTET: André Tappe, Outdoor-Journalist und Fotograf
KURZ UND KNAPP: Schlichte und sehr leichte Jacke mit hervorragender Wärmeleistung. Sie schützte bestens vor Wind und bot ein Höchstmaß an Bewegungsfreiheit. Dabei ist sie dünn genug, um bei Regen oder Schneefall ohne Probleme unter einer Hardshell getragen zu werden.
HISTORIE: Arc‘teryx wurde im Jahr 1989 (damals noch unter anderem Namen) in Vancouver, Kanada, von Dave Lane und Jeremy Guard gegründet. Schnell wurden sie durch ihre Kombination aus schlichtem, klarem Design und hoher Funktionalität weltbekannt. Die Marke hat heute vor allem ein großes Bergsport-Sortiment im Angebot, welches neben Bekleidung auch Rucksäcke, Kletterausrüstung und Schuhe umfasst.
Ich habe die Jacke an einem ziemlich kalten und vor allem windigen Spätnachmittag im Klettergebiet am Ross- und Buchstein im Mangfallgebirge getestet. Vor allem in der engen Scharte zwischen der Rosssteinnadel und dem gegenüberliegenden Wandfuß war es sehr zugig. Beim Aufstieg hatte es 5 Grad, später, oben in der Scharte, wurde der Gefrierpunkt geknackt. Ich hatte die Jacke in XL dabei, was für meine Körpergröße von 1,93 Meter sehr gut passte. Sie war weit genug und vor allem nicht zu kurz.
Die Kapuze des Arc’teryx Atom Heavyweight Hoody lässt sich perfekt einstellen.
Das robuste Tyono-Außenmaterial ist mit einer DWR-Imprägnierung ausgestattet und somit dauerhaft wind- und wasserabweisend.
Der Gummizug im Bund des Arc’teryx Atom Heavyweight Hoody.
Volumenregulation an der Rückseite der Kapuze.
Kleiner Kritikpunkt: der Bund rutscht schnell mal über den Klettergurt – ein 2-Wege-Reissverschluss wäre noch besser.
Egal ob mit oder ohne Helm: das Sichtfeld bleibt mit dieser Kapuze immer frei.
Seitliche Einschubtaschen um die Hände aufzuwärmen.
Nun, es gibt viele helmtaugliche Kapuzen aber diese ist wirklich überragend anzupassen. Wenige Handgriffe und schon ist das Raumwunder in einen gut abgedichteten Wärmespender verwandelt, der jede Mütze überflüssig macht – und vor allem das Sichtfeld nicht einschränkt. Top! Zudem bietet die Jacke trotz der Wärmeleistung ein sehr luftiges Tragegefühl, wie ich es eigentlich nur von Daunenjacken kenne. Zwei Außen- und eine Innentasche bieten genug Platz für Smartphone, Sonnenbrille oder Stirnlampe. Die Gummizüge und Verschlüsse sind absolut nicht spürbar, an der Kapuze sogar innen in das Material eingearbeitet. Dennoch bleibt alles gut bedienbar, selbst mit Handschuhen. Der Gummizug an der Hüfte schließt stabil und dichtet ab, selbst wenn die Jacke über einem Klettergurt getragen wird. Alles bleibt an Ort und Stelle und nichts rutscht über die Materialschlaufen. Egal ob mit oder ohne Klettergurt, die Jacke sitzt und bietet in jeder Situation optimale Bewegungsfreiheit.
Wenn es nicht gar so kalt ist, könnte man den Gummizug an der Hüfte auflassen für bessere Ventilation – beispielsweise beim Sichern im Klettergarten. Dann rutscht die Jacke aber über den Klettergurt. Hier vermisse ich einen Zwei-Wege-Reißverschluss, der sich auch von unten ein Stück öffnen lässt, um die Einbindeschlaufe und das Sicherungsgerät freizulegen. Das ist aber auch schon alles, sonst fehlt mir hier gar nix!
Der Arc’teryx Atom Heavyweight Hoody ist ein alpiner Alleskönner, der durchaus auch in der Stadt eine gute Figur macht. Schlicht, warm und durchdacht. Die besonderen Stärken der Jacke liegen aber eindeutig beim Wandern und Klettern.
Eine Jacke bietet dann gute Bewegungsfreiheit, wenn sie beim Sport nicht einschränkt. Im Falle des Atom Heavyweight Hoody wurde die Bewegungsfreiheit vor allem im Trekking- und Klettereinsatz getestet und muss hier natürlich die Anforderungen erfüllen. Die Ärmel dürfen beim Anheben nicht spannen, die Kapuze darf richtig eingestellt nicht über die Augen rutschen oder das Sichtfeld anderweitig einschränken. Die Jacke sollte lang genug sein, dass sie nicht nach oben rutscht, wenn man sich streckt. Auch beim Tragen eines Rucksacks brauchen die Ärmel genügend Material, dass alle Bewegungen uneingeschränkt möglich sind.
Von der Arc’teryx Atom Jacket gibt es verschiedenste Varianten. Eine kompakte Lightweight Ausführung, die klassische Standard-Variante, eine Weste und die Heavyweight-Ausführung für den Wintereinsatz. Die Atom bekommt man – je nach Variante – wahlweise als Hoody oder ohne Kapuze. Selbstverständlich gibt es alle Atom Jackets als Damen- oder Herrenmodell.
Der Atom Heavyweight Hoody ist die dickste Variante aus der Atom Familie und kommt bestens isoliert daher. Dick gefüttert mit der bewährten Coreloft Kunstfaser, einer gekräuselten Polyester-Faser die viel Volumen aufbaut. So ist der Oberkörper spürbar eingebauscht und bleibt angenehm warm. Die Jacke ist aber nicht einfach mit Füllmaterial vollgestopft, das Coreloft wurde sehr durchdacht platziert. Dicke Füllung am Rumpf, dünnere Füllung an komprimierten und viel bewegten Bereichen, wie beispielsweise unter den Armen oder an der Kapuze. Und wenn der Aufstieg schweißtreibend ist? Kein Problem! Die Materialien in der Jacke transportieren Feuchtigkeit zuverlässig nach außen und sorgen für eine schnelle Trocknung.
Die Atom Jacke ist keine Regenjacke, aber sie hält einen kurzen Schauer oder Nieselregen ohne Probleme aus. Das robuste Tyono-Außenmaterial ist mit einer DWR (Durable Water Repellant)-Imprägnierung ausgestattet und somit dauerhaft wind- und wasserabweisend.
TEXT UND FOTOS: André Tappe