Alpenüberquerung allein als Frau:
praktische Tipps

Um die passende Alpenüberquerung für dich zu finden, musst du dir vorab die zwei Fragen, wie viel Zeit du für die Tour mitbringst und wie viel Erfahrung du bereits auf Wanderungen hast, beantworten. Denn auf den meisten Alpenüberquerungen wanderst du in Höhen bis zu 3000m. Somit ist der Zeitraum auf die Sommermonate von Juni bis September begrenzt. Gründe dafür sind neben den Hütten, die geöffnet haben, auch die Wettersituationen vor allem durch (Alt-)Schnee, der noch im Juni in einigen Gegenden zu finden ist oder den ersten Schneefall im September bzw. sogar schon manchmal im August. Dabei solltest du je nach Tour 2–4 Wochen plus An- und Abreise für deinen Urlaub in den Sommermonaten einplanen.

Das A und O einer jeden Wanderung ist die Planung deiner Tour – so auch deiner Alpenüberquerung allein als Frau. Suche dir unter der Vielfalt an Alpenüberquerungen eine Tour aus, die zu dir, deinen Ansprüchen, Wünschen und vor allem zu deinem Fitness-Level sowie deiner alpinen Erfahrung passt. Auf vielen Plattformen und Social Media Kanälen kannst du dich mit Leuten austauschen, die bereits die eine oder andere Alpenüberquerung gemeistert haben, um dich vorzubereiten und sicher zu fühlen für dein Alpen-Abenteuer allein als Frau. 

Um dich auf dein Solo-Abenteuer in den Alpen allein als Frau zu machen, solltest du dich vor deiner Tour mit den Herausforderungen vertraut machen und überlegen, wie du in verschiedenen Situationen mit diesen umgehen kannst. Denn bei deiner Alpenüberquerung wirst du alle Entscheidungen allein treffen und dir deiner eigenen Grenzen bewusst sein, damit du für dich weißt, wann es besser ist umzukehren, deine Tour abzubrechen oder dich anderen anschließt, um Etappen gemeinsam zu erleben. Alpenüberquerungen gibt es zum Glück mittlerweile für fast alle Levels, such dir daher eine Tour aus, die zu dir und deiner Erfahrung und deinem Fitness-Level passt. Schätze Risiken richtig ein und hör auf dein Bauchgefühl. Wenn Wolken komisch aussehen, lass den Gipfel lieber aus und mach dich auf schnellstem Wege zur Hütte. Hol zudem immer einen aktuellen Wetter- und Lagebericht bei der/dem Hüttenwirt:in oder anderen Wanderern ein. Anspruchsvolle Passagen solltest du nur gehen, wenn du dich gut fühlst, recherchiere also am besten vorab schon nach einfacheren Alternativen oder such dir am Abend vorher Mitstreiter:innen.

Besonders wenn um dich herum vor allem Gruppen unterwegs sind, könnte es sich für dich komisch oder unangenehm anfühlen, wenn du allein auf der Hütte deine Nacht verbringst. Doch zumeist war ich auf meinen Wanderungen sehr selten die einzige Person, die allein als Frau unterwegs war. Vor allem beim gemeinsamen Essen am Abend kannst du superleicht andere Wandernde kennenlernen und dich über dein Solo-Abenteuer und deine Tour austauschen oder mit den Mitarbeitenden der Hütte einen kleinen Plausch machen. Sie sind zum Teil die komplette Saison dort und freuen sich über Austausch, da sie nur selten ins Tal kommen. Von ihnen kannst du auch immer (tagesaktuelle) Informationen erhalten. Zudem findest du in vielen Hütten Bücher oder Zeitschriften zum Ausleihen – dennoch habe ich meinen E-Book-Reader bzw. mein Smartphone mit ausreichend Lesestoff immer parat. 

Ich hoffe, ich konnte dich mit meinen Tipps überzeugen, deinen Traum von einer Solo-Alpenüberquerung allein als Frau näherzubringen! Wenn du noch mehr Informationen rund um Mehrtageswanderungen suchst, schau doch einfach mal auf bergnomadin.de vorbei und lass dich von A wie Alpenüberquerung bis Z wie Zelt-Trekking inspirieren, um dich auch allein als Frau auf dein Alpen-Abenteuer vorzubereiten.