Schwarzwald: Rund um Hofsgrund
Im Gegensatz zu vielen anderen Schneeschuhwanderungen im Schwarzwald verläuft diese Route ausschließlich auf Freiflächen. Wenngleich auch stille Waldpassagen im Winter ihren Reiz haben, so sind es doch meistens die tollen Fernblicke, die den Höhepunkt jeder Tour darstellen. Und davon gibt es auf dieser Runde zuhauf. Zwischen Schauinsland und Notschrei dominieren zu beiden Seiten offene Wiesen, die mit ihrem sanften Relief ideales Schneeschuhgelände darstellen.
Über die freien Hochflächen südlich von Freiburg
Hofsgrund, 1030 m (Gemeinde Oberried); Parkmöglichkeiten an den Skiliften im Ort oder nahe der Bergstation.
Zug bis Kirchzarten, Bus Linie 7215 bis Hofsgrund.
Meist einfach, aber oft teils selbst zu spuren, nur der Abstieg zum Engländerdenkmal ist etwas steiler.
Ost und West, etwas Süd.
Bei Nebel rasch sehr anspruchsvoll, nur bei guter Sicht ratsam, dann recht einfach.
kaum lawinengefährdet.
Wir verlassen den Parkplatz bei den Skiliften in Hofsgrund, 1030 m, wandern kurz auf der Silberbergstraße talwärts, biegen dann nach rechts in die Dorfstraße und gleich links in die Hofstraße ein. Hinter den letzten Häusern leitet uns die gelbe Raute über einen Weg bergan auf die freien Wiesen. Ca. 50 m vor dem Waldrand halten wir uns rechts und steigen ohne exakte Wegvorgabe, ein Gehöft links liegen lassend, in Richtung Südsüdwest.
Im weiteren Verlauf nutzen wir den Waldrand zur Linken sowie die großen Gebäude des Hotels Halde als Wegmarke. Schließlich erreichen wir die Straße (L124), die vom Notschrei kommt, überqueren diese und gelangen zur Talstation des Haldenköpfleliftes, 1142 m. Auf der rechten Seite der Piste steigen wir westwärts empor auf den Höhenrücken des Haldenköpfles, wo sich der Blick in Richtung Oberrhein und Vogesen öffnet.
Jenseits geht es sanft bergab, wir umrunden ein kleines Waldstück auf seiner linken Seite, gelangen auf den Wanderweg und hinab zum Zähringer Hof. Hinter der Einkehrmöglichkeit leitet die Beschilderung scharf nach rechts, gleich wieder links und parallel zum Waldrand über einen schönen Wegabschnitt. Dieser Steig wird nach 600 m nach rechts auf einen unmarkierten Weg verlassen und so die Kuppe des Hörnle bis kurz vor das Gehöft Unterschindelmatt umrundet.
Die bereits von Weitem sichtbaren Windbuchen bilden das nächste Zwischenziel. Sie stehen kurz vor dem Abzweig der K4958 von der L124. Auf der anderen Straßenseite ist für gewöhnlich deutlich mehr los. Hier leitet ein Winterwanderweg in Richtung Schauinsland, passiert den Rotlachelift und erreicht den Parkplatz der Bergstation, 1202 m. Wir können von hier einen Abstecher zum Schauinslandturm machen oder aber auf den breiten Weg südlich des Gipfels traversieren, um zum Engländerdenkmal abzusteigen. Schließlich führt ein bezeichneter Weg kurz etwas steiler hinab, ehe wir unschwierig zurück nach Hofsgrund gelangen.
Schwarzwald: Vom Stollenbach zum Feldberg
Wenn der Frühling in Freiburg Einzug hält, bieten die hohen Schwarzwaldgipfel meist noch die ein oder andere Gelegenheit für eine Saisonabschlusswanderung im Schnee. Eine gleichsam einfache wie lohnende Schneeschuhtour ist die Nordwestroute auf den Feldberg von den Liften am Stollenbacher Hof aus. Herrliche Ausblicke begleiten uns auf nahezu der gesamten Strecke. Die recht große Höhe von stets mehr als 1000 m sowie die nordseitige Exposition sorgen oft bis weit ins Frühjahr hinein für ausreichend Schnee.
Über die freien Hochflächen südlich von Freiburg
Nein.
Technisch meist leichte Tour mit flachen Hängen, die jedoch eine gute Kondition erfordert.
Nordwest bis Nord.
Einfach, entlang der Wanderwege beschildert. Vorsicht bei Nebel auf dem weitläufigen Gipfelplateau!
Kaum lawinengefährdet.
Berggasthaus Stollenbacher Hütte; Imbiss an der Talstation der Lifte. Mehrere Gasthäuser in Oberried.
Am Wochenende ist das Skigebiet oft sehr gut besucht, dann kann die Parkplatzsuche bereits nervenzehrend sein. Unter der Woche und außerhalb der Ferien herrscht deutlich weniger Betrieb.
Den Parkplatz bei den Skiliften Stollenbach, 1092 m, verlässt man über den gemütlichen Wanderweg in Richtung Erlenbacher Hütte. Im Sattel zwischen Hochfarn und Toter Mann hält man sich links und steigt über die offenen Wiesen der Stollenbacher Weide, 1142 m, in einem Bogen hinauf in Richtung des wenig markanten Ahornkopfs.
Man quert nun unterhalb des Gipfels des Toten Manns flach in südöstlicher Richtung, wandert dann durch einen Wald und gelangt mit wenig Höhenverlust zuletzt wieder über eine offene Wiese hinab zum Sattel Hüttenwasen, 1231 m. Den meist deutlichen Spuren nach Süden folgend, suchen wir uns den geschicktesten Weg über offene Weideflächen zum Vorgipfel, dem Immisberg, 1373 m. Der Schlussanstieg verläuft entlang des breiten Nordwestrückens zum stets gut besuchten Gipfel des Feldbergs, 1493 m.
Der Rückweg erfolgt auf der Aufstiegsroute zurück zum Hüttenwasen, dann im Gegenanstieg über einen schmalen Waldweg zum Gipfel des Toten Manns, 1321m, und am rechten Rand der Pistenhänge zurück zum Parkplatz bei den Skiliften Stollenbach.
Allgäu: Thaler Höhe und Salmaser Höhe
Die Kammwanderung auf die Salmaser Höhe gehört definitiv zu den Paradetouren des Alpenvorlandes, zeichnet sie sich doch durch etliche fantastische Aussichtspunkte und eine attraktive Routenführung aus. Kondition und gute äußere Bedingungen vorausgesetzt, ist die Schneeschuhwanderung für nahezu jedermann machbar. Das hat sich herumgesprochen, sodass man die traumhafte Landschaft nur selten für sich alleine genießen kann. Auch geführte Gruppen haben die Salmaser Höhe in ihrem Programm. Insgesamt eine ideale Runde für »fortgeschrittene Anfänger«.
Paradetour über dem Alpsee
Keiner.
Meist einfaches Gelände, nur wenige Stellen etwas anspruchsvoller.
Alle.
Meist einfach, präparierte Abschnitte, Rest fast immer gespurt und logische Routenführung.
kaum lawinengefährdet, Lawinen nahezu ausgeschlossen.
Wir verlassen den Parkplatz an den Thalerhöhe-Skiliften, 930 m, auf der Straße nach Osten, halten uns bald rechts durch einen kurzen Waldgürtel und treffen dahinter auf die Loipenspuren. Im oder parallel zum Loipenbereich geht es in sanft welligem Terrain, die Richtung für ca. 1,5 km beibehaltend, weiter und dann nach Südosten bergan. Das Wirtschaftsgebäude der Städele-Alpe bleibt rechts liegen, dann folgen wir der Linkskurve durch das kurze Waldstück und über den Fluss, bald rechts hinauf, zur aussichtsreichen Pfarr-Alpe, 1050 m.
Von hier ist es nur ein Katzensprung zum ersten Highlight des Tages: Der Aussichtspunkt Alpseeblick, 1054 m, ist durch einen kurzen Abstecher von der Hauptroute zu erreichen und unbedingt empfehlenswert. Vis-à-vis dominieren der Grünten, die Hochalpen und die Nagelfluhkette den Horizont. Allzu lange sollten wir hier jedoch nicht verweilen, schließlich liegen noch einige Kilometer vor uns.
Von nun an bestimmt der gemütliche Rücken der Thaler und Salmaser Höhe den Weiterweg. Im Wechsel aus Freiflächen und Wald gelangen wir unschwierig zur Bergstation der Lifte auf der Thaler Höhe, 1166 m, die bei Skibetrieb kein Ort zum Verweilen ist. Besser ist es, gleich den Weiterweg in Angriff zu nehmen. Dazu folgen wir weiter der Wandertrilogie hinab in einen weiten Sattel und dann in den Wald. Der folgende Abschnitt ist gelegentlich etwas steiler und ohne vorhandene Spuren nicht immer auf der Idealroute zu durchqueren. Grundsätzlich bildet aber der Geländerücken die Orientierungshilfe.
Nach einem kurzen Aufschwung erreichen wir einen Aussichtspunkt mit Wegkreuz, welches sich wenige Meter links des Kamms befindet. Vom Kreuz, 1195 m, können wir wieder die Aussicht nach Süden genießen, dann geht es noch einmal zurück auf den Gratrücken und weiter in westlicher Richtung bergan. Vor dem Gipfel wird ein Waldstück gequert, bevor sich das Gelände verflacht und nur noch ein gemütlicher Spaziergang zum bekreuzten Gipfel auf der Salmaser Höhe, 1254 m, leitet. Nach der Gipfelrast stapfen wir zurück über das Plateau und dann die Nordhänge hinab, an der Hirnbein-Alpe, 1080 m, vorbei, weiter nach rechts in den Talgrund und auf dem Fahrweg sanft bergan.
Freie Wiesen leiten schließlich im Bogen auf die kaum ausgeprägte Kuppe des Bachschwandenecks, 1054 m, und über dieses hinweg nach Osten zur Trähers-Alpe, 1125 m. Nun machen wir uns endgültig auf den Rückweg, schwenken dazu nach links ein und gelangen über die Nordhänge zurück in den Talgrund und auf die Straße, die uns, die Schneeschuhe tragend, nach rechts zurück zum Parkplatz führt.
Tour 4 aus Rother Schneeschuhführer Allgäu von Matthias Schopp und Ulf Streubel
Allgäu: Bleicherhorn und Höllritzereck
Wenngleich die Besteigung von Bleicherhorn und Höllritzereck kein Geheimtipp ist, so ist die Rundtour doch ein ganzes Stück stiller als die Bergflanken von Riedberger Horn und Weiherkopf, die dank ihrer Liftanlagen kaum noch Raum für einsame Bergerlebnisse bieten. Der nur von einem knapp 20 Meter tiefen Einschnitt getrennte Doppelgipfel macht von der Alpe Birkach eine besonders gute Figur, präsentieren sich hier doch die weißen Flanken in ihrer vollen Pracht. Weite Teile der Schneeschuhtour haben Mittelgebirgscharakter und erinnern zeitweise ein wenig an den Schwarzwald. Die Gipfel mit ihren herrlichen Ausblicken vom Alpenvorland bis zum Hauptkamm sind für nahezu jeden Schneeschuhgeher mit etwas Kondition zu erreichen, eine Tour, die sich bei guten Sichtverhältnissen auch Anfänger zutrauen dürfen.
Zum Doppelgipfel über dem Ostertal
Nein.
Fast ausschließlich einfaches Gelände, in den Flanken kurz etwas steiler.
Alle.
Fast immer begangene Route, aber ohne Spuren bis zur Alpe Birkach nicht ganz einfach, danach logische Routenführung.
Meist kaum, Gipfelflanke gegen Ende mitunter lawinengefährdet.
An der Direktroute keine, an der Umgehung zu Beginn: Berggasthof Pension Buhl’s Alpe.
1. Alternativ erreichen wir die Alpe Birkach (WP 2) auch, indem wir vom Parkplatz zunächst nach Norden zu Buhl’s Alpe wandern und anschließend in östlicher Richtung den Rücken des Ostertalbergs anvisieren, hierher auch vom Parkplatz von der Gunzesrieder Säge. 2. Bei ungünstigen Lawinenbedingungen kann man im Bereich der Höllritzer Alpe nach Westen traversieren und den Gipfel des Bleicherhorns über dessen Nordgrat gewinnen.
Vom Parkplatz Ostertal, 996 m, wandert man einige Meter südwärts und orientiert sich im Bereich der Schwandalpe nach Westen. Den oft vorhandenen Spuren nach geht es langsam aufsteilend durch einen Waldgürtel und auf den breiten Bergrücken vor der Alpe Birkach, 1350 m (hierher auch mit Umweg über Buhl’s Alpe und Mittelberg-Alpe). Voraus präsentieren sich unsere Gipfelziele bereits mit ihren strahlend weißen Flanken.
In südwestlicher Richtung wird der unscheinbare Gipfel des Ostertalberges, 1383 m, passiert und mit geringem Höhenverlust die weite Mulde unweit der Höllritzer Alpe erreicht. Die fast immer von Spuren durchzogenen Flanken lassen oft eine freie Wegwahl zu, um den Einschnitt zwischen den beiden Gipfeln anzusteuern, der zuletzt über die am wenigsten steilen Hänge direkt unterhalb gewonnen wird. Nun sind es jeweils nur noch wenige Schritte nach rechts zum Bleicherhorn, 1669 m, und nach links zum Höllritzereck, 1669 m. Von beiden Gipfeln bietet sich ein schönes Panorama.
Wir beginnen den Rückweg mit dem Abstieg zur Höllritzer Alpe, 1447 m, traversieren das kleine Köpfl auf der Südseite und gelangen so zur Hubertus-Hütte, 1415 m. Weiter führt die Route nach Osten eine Waldschneise hinab zur Grafenälpe-Hütte, 1113 m. Da hier auch die Skiroute verläuft, achten wir in der engen Schneise auf Skifahrer und gehen möglichst am Rand. Abschließend sind noch 3 km auf der flachen Alpstraße durch das Ostertal zurück zum Parkplatz zu bewältigen.
Chiemgauer Alpen: Laubenstein
Der Laubenstein ist ein gemütlicher und eher unscheinbarer Buckel, sodass Ortsunkundige auf ihrem Weg zum Abereck meist an ihm vorbeilaufen. Dabei ist er ein idealer Schneeschuhberg, und wer bis zu seinem Gipfelkreuz gewandert ist, wird mit einer großartigen Aussicht auf das Alpenvorland und einem fantastischen Tiefblick auf den Chiemsee belohnt. Der Anstieg über die Laubensteinalm ist einfach und selten lawinengefährdet – so richtig gut geeignet als allererste Schneeschuhtour. Bei Geologen hat der Berg einen exzellenten Ruf: Im Laubenstein und in seiner Umgebung befinden sich gleich mehrere große und kleine Höhlen, der Zugang zum Laubensteinschacht liegt sogar nur wenig unterhalb des Gipfels. Und der interessante Eiskeller unterhalb des Laubensteingatterls ist eine für die Chiemgauer Alpen sehr ungewöhnliche Karstformation.
RVO-Bus vom Bahnhof Rosenheim nach Frasdorf und in ca. 30 Min. zum Ausgangspunkt.
Leichte Tour, gut für Einsteiger geeignet.
Nord und Nordost, zuletzt Süd und Südwest.
Einfach, meist zahlreiche Spuren vorhanden.
Selten lawinengefährdet.
Vom Parkplatz folgen wir der breiten Forststraße nach Süden in Richtung Frasdorfer Hütte bis zu den Häusern von Zellboden (kurz vorher zweigt rechts die Forststraße zur Kräuterwiese ab). Wir verlassen die Straße und wandern rechts von den Häusern und durch ein kurzes Waldstück zur Schmiedkapelle, 940 m, am Waldrand. Über einen mäßig steilen Rücken steigen wir auf bis kurz unterhalb eines Kreuzes und biegen links in den Wald ab. Auf breiter Wegspur steigen wir dann gemütlich durch den Wald höher, bis wir auf die Fahrstraße zur Riesenhütte treffen. Wir überqueren diese und wandern etwas unterhalb der Straße geradeaus durch den Wald, das sog. »Paradies«, zum »Taferlbaum«, einer beschilderten Wegverzweigung.
Wir biegen links ab und wandern am Bergwachtdepot vorbei entlang einer Waldschneise bergauf bis zum Laubensteingatterl, 1273 m, an einer Hangkante. Sehr schön ist von hier aus der Blick über den Eiskeller. Wir gehen links und queren durch einen südseitigen Hang in eine weite Mulde. Geradeaus führen die Spuren zum Abereck, wir wenden uns nach links und wandern leicht steigend, an den Laubensteinalmen vorbei, hinauf auf den breiten Rücken des Laubensteins. Mit grandiosem Blick zum Chiemsee und über den Chiemgau bummeln wir über den flachen Gipfelrücken zum nach Osten vorgeschobenen Gipfelkreuz. Abstieg am Aufstiegsweg oder über die Frasdorfer Hütte.
Berchtesgadener Alpen: Priesbergalm
Diese einfache und gemütliche Schneeschuhwanderung bietet eine so großartige Aussicht, dass wir sie nur bei bestem Wetter unternehmen sollten. Der Blick von der Priesbergalm zu König Watzmann und seiner gewaltigen Ostwand zählt zu den eindrucksvollsten im Berchtesgadener Land. Daneben bemüht sich das Steinerne Meer mit seinen Gipfeln nach Kräften, seiner Majestät die Schau zu stehlen. So lässt es sich an der sonnengewärmten Hüttenwand der Priesbergalm schön sitzen, schauen, träumen. Wir befinden uns hier an einem der schönsten Fleckchen in den Berchtesgadener Alpen! Auf unserem Weg kommen wir an einer weiteren Berühmtheit vorbei: einer der vier Brennhütten der Enzianbrennerei Grassl. Die schöne, alte Holzhütte, eine echte Touristenattraktion, liegt im tiefen Winterschlaf, den sie sich nach einer aufregenden Sommersaison redlich verdient hat.
RVO-Bus von Berchtesgaden Bahnhof zum Parkplatz Königssee und mit der Jennerbahn zur Mittelstation; an Schultagen RVO-Bus von Berchtesgaden Bahnhof zur Christophorusschule in Hinterbrand.
Dr.-Hugo-Beck-Haus; Liftstüberl an der Mittelstation.
Aufstieg über die Hochbahn.
Vom Parkplatzende gehen wir auf breiter Wegspur zur Mittelstation der Jennerbahn, 1185m, und weiter auf einer Almstraße unterhalb des Dr.-Hugo-Beck-Hauses und durch einen schmalen Waldgürtel. Nachdem wir den Wald verlassen haben, verläuft unser Aufstieg über freie Wiesenhänge entlang der Westflanke des Jenners nach Süden. Beeindruckend ist dabei der ständige Blick zum Watzmann. Anfangs steigt unser Weg nur wenig an, er verläuft dann nahezu auf einer Höhe und senkt sich zuletzt etwa 30 m hin- ab zu einem Wegweiser an der Wegteilung Königsbachalm, 1270 m (die Königsbachalm liegt etwa 5 Min. unterhalb).
Wir gehen geradeaus weiter, wobei unsere Aufstiegsspur kurzzeitig sehr steil ist. Nach der Abzweigung des Anstiegs zum Jenner nach links wird unser Weg wieder bequemer. Durch lichten Wald, vorbei an alten Ahornbäumen, gelangen wir zur kleinen Brennhütte, wo sich eine kurze Pause geradezu aufdrängt. Dann nehmen wir das letzte Wegstück unter die Schneeschuhe und wandern in angenehmer Steigung über das Priesberger Moos zur herrlich gelegenen Priesbergalm. Der Abstieg erfolgt an unserem Aufstiegsweg.
Tour 36 aus Rother Schneeschuhführer Chiemgauer Alpen von Evamaria Wecker
Ammergauer Alpen: Niederbleick
Die erste Schneeschuhspur durch frisch gefallenen Pulverschnee ziehen, ein Winterwald, in dem die Stille fast hörbar ist, lawinenkritische Verhältnisse auf anderen Touren, vielleicht noch leichter Schneefall eines abziehenden Tiefdruckgebietes – das sind ideale Bedingungen für die Niederbleick. Bis kurz unter den Gipfel gehen wir im dichten Wald, nur der höchste Punkt bietet uns eine umfassende Aussicht. Die Schneeschuhwanderung durch den verschneiten Wald ist etwas für Naturliebhaber. Neben dem Weg sehen wir alte, abgestorbene Bäume mit vielen Löchern, die Geschichten über Vogelkinderstuben und Fledermausschlafplätze erzählen könnten – Zeichen eines intakten Lebensraums.
nicht am Weg.
Vom Parkplatz gehen wir nach Norden über die Halbammerbrücke, biegen – der Beschilderung folgend – kurz darauf links ab und bei der nächsten Wegteilung nochmals links. Auf einer Forststraße wandern wir zur Saulochhütte, 1110 m, bis hierher ist die Straße zeitweise geräumt. Auf einer breiten Waldschneise gehen wir weiter zur Lähnbachhütte, 1270 m.
Südöstlich der Hütte führen uns die roten Punkte des Sommerwegs in dichten Wald. Nach der Querung eines etwas steileren Hangs erreichen wir eine Hochfläche, auf der früher die Anwurfhütte stand. Durch sehr schönen, lockeren Fichtenwald wandern wir über die Hochfläche bis zum Gipfelaufbau. Deutlich steiler als zuvor steigen wir im Slalom um die Bäumchen herum bergauf, bis uns der Wald auf den freien Gipfelkamm entlässt.
Auf dem schmalen Ostgrat steigen wir die letzten Meter hinauf zum großen, kreuzgeschmückten Gipfel der Niederbleick. Vor uns breitet sich weit das Alpenvorland aus, deutlich erkennen wir zu Füßen unseres Berges die Wieskirche. Gipfelsammler können noch weitergehen zur dicht bewaldeten Hohen Bleick, 1638m, dem höchsten Punkt im Hohen Trauchberg. Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg.
Bayerische Voralpen: Sonnberg
Mit der BOB nach Tegernsee und mit dem Bus zur Haltestelle Klamm/Schwarzentenn.
Leichte Schneeschuhtour, bei ungünstigen Verhältnissen steiler Hang zur Sonnbergalm.
nicht am Weg.
Vom Parkplatz auf dem Güterweg Richtung Schwarzentennalm. Nach fünf Minuten zweigt links der Wanderweg ab, der sehr schön am Schwarzenbach entlangführt und in die Rodelbahn der Buchsteinhütte mündet. Wir folgen der Bahn mit ihren flachen, langgezogenen Kehren, die wir am Sommerweg abkürzen können, bis zur zweiten Rechtskehre, 1150 m. Dort gehen wir geradeaus weiter. Auf einem nicht geräumten, flachen Forstweg umrunden wir das Buchsteinmassiv nach Süden. Der Weg endet in einer Mulde, in der ein deutlich ausgeprägter Graben ansetzt, der nach Westen ansteigt und in die Mulde unter dem Sonnbergsattel übergeht.
Durch den Graben oder etwas links davon suchen wir unseren Weg durch den lichten Wald und weiter durch die freie Mulde gerade hinauf in den Sonnbergsattel. Rechts von uns begleiten die senkrechte Buchstein-Südwand und die spitze Roßsteinnadel unseren Aufstieg. Im Sattel, einer Senke zwischen dem Gipfelaufbau von Roß- und Buchstein rechts und dem Sonnberg links, angekommen, steigen wir über den kurzen Nordostgrat auf den Sonnberggipfel. Ist der Sattel überwechtet, steigt man am besten aus der Mitte der Mulde nach links über einen steilen Hang zur Sonnbergalm auf und geht über den Ostrücken zum Gipfel. Der Abstieg erfolgt am Aufstiegsweg.
Alle Touren hier eignen sich für geübte Bergwanderer ohne große Schneeschuherfahrung. Dennoch sind immer die jeweiligen Verhältnisse zu beachten. Bei schlechter Sicht, Schneefall oder Sturm, sollten Anfänger diese Touren unterlassen. Ist der Schnee hart und eisig, kann sich die Abrutschgefahr erhöhen. Bei unverspurtem Tiefschnee muss man mehr Zeit und Energie zum Spuren einplanen, auch die Routenfindung ist dann oft schwieriger. Beim Aufsteig kommt man oft ins Schwitzen und bei Pausen kühlt man schnell aus. Besonders im Winter ist gute Ausrüstung wichtig (entsprechendes Schuhwerk, Wechselwäsche, Wärmeschutz für die Pausen, Handy, Erste Hilfe Set mit Rettungsdecke etc.). Im Zweifel lieber erst mal einen geführten Schneeschuhkurs buchen.
Auch im Winter leben Tiere in den Bergen. Werden sie aufgescheucht oder gar aus der Winteruhe gerissen, verbrauchen sie viel Energie, die sie eigentlich zum Überleben benötigen. Wie nah man ihnen manchmal kommt, bemerkt man als Wintersportler leider oft erst, wenn die Gams, die Rehe, das Raufußhuhn oder der Schneehase flüchten müssen. Aus diesem Grund bitte immer auf den beschriebenen Routen bleiben und nicht querfeldein durch den Tiefschnee stampfen – auch wenn das mit Schneeschuhen sehr verlockend ist. Außerdem solltet ihr nicht in der Dämmerung der Morgen- und Abendstunden unterwegs sein.
Die hier gelisteten Touren sind nur wenig lawinengefährdet, trotzdem sind die aktuellen Verhältnisse immer zu prüfen. Denn außer im waldreichen, flachen Gelände besteht für Schneeschuhwanderer grundsätzlich dasselbe Risiko wie für Skitourengeher und Variantenfahrer. Daher müssen sich auch Schneeschuhwanderer mit dem Thema Lawinengefahr auseinandersetzen und über entsprechende Kenntnisse und Ausrüstung verfügen. Eine komplette Lawinenausrüstung besteht aus Verschüttetensuchgerät (LVS-Gerät), Sonde und Lawinenschaufel. Die beste Ausrüstung nützt aber nur wenig, wenn man nicht damit umgehen kann. Im Zweifel zunächst einen Lawinenkurs bei einer Bergschule oder einer Sektion des Deutschen Alpenverein absolvieren.
TEXT: Evamaria Wecker, Matthias Schopp, Julian Rohn
FOTOS: Evamaria Wecker, Matthias Schopp, Julian Rohn