Australiens Natur ist wie eine große Wundertüte: Im Westen und Osten säumen Korallenriffe die Küste, im Zentrum des Landes trefft ihr auf Millionen Jahre alte Canyons und in Tasmanien leuchten die Südlichter am Himmel. Moment mal, Südlichter? Worum es sich dabei handelt und welche Roadtrips euch zu den schönsten Naturhighlights bringen, verraten wir euch in diesem Artikel.
Natürlich könntet ihr euch in Australien einen einfachen Mietwagen buchen und von Motel zu Motel düsen. Viel flexibler seid ihr allerdings mit einem Mietcamper unterwegs. Dann habt ihr immer alles dabei, müsst nicht umpacken und campt an den schönsten Orten mitten in der Natur – selbst in der Wüste oder am südlichsten Punkt Australiens – teilweise sogar kostenlos. Wenn die Tagesgäste abends abreisen, parkt ihr einfach euren Camper und habt diese ganz besonderen Naturhighlights ganz für euch alleine. Bei jeder Route haben wir für euch jeweils einen Mietcamper ausgesucht, der sich besonders gut für diese Strecke eignet.
Bei unseren Routenvorschlägen handelt es sich entweder um Rundreisen oder One-Way-Routen. Natürlich könnt ihr alle Roadtrips so variieren, wie es zu euren Reiseplänen passt. Bei Einwegfahrten kann es manchmal günstiger sein, Abhol- und Rückgabestation zu tauschen. Der Grund: Manche Vermieter sparen sich dadurch eine zusätzliche Fahrt und belohnen euch mit einem günstigeren Angebot. Eine riesengroße Auswahl an Mietwohnmobilen findet ihr auf dem Preisvergleich von CamperDays.
Das Great Barrier Reef könnt ihr das ganze Jahr über besuchen, im australischen Sommer (Dezember bis Februar) ist das Wasser besonders klar.
Cairns – Cairns, ca. 280 Kilometer
Mit einem Kastenwagen seid ihr flexibel unterwegs, müsst aber trotzdem nicht auf eine Küche verzichten, z.B. Voyager von Britz.
Das größte Korallenriff der Welt erstreckt sich über mehr als 2000 Kilometer vor der Küste von Queensland. In dem UNESCO-Welterbe leben strahlende Korallen, riesige Meeresschildkröten, scheinbar schwerelose Rochen, Riffhaie und Fische in allen Formen und Farben. Eine komplette Strecke wurde sogar danach benannt, der Great Barrier Reef Drive. Er ist gerade einmal 140 Kilometer lang, aber vereint unglaublich viele Naturhighlights – vom Daintree Rainforest bis zum namensgebenden Great Barrier Reef. Campingplätze gibt es hier in Hülle und Fülle, teilweise sogar direkt am Strand zwischen Palmen. Euer ständiger Begleiter: der strahlend blaue Ozean. In Port Douglas habt ihr die Möglichkeit, Schnorchel-, Tauch- oder Bootsausflüge zum Korallenriff zu buchen.
Der wohl schönste Moment dieser Reise: Wenn am Cape Tribulation der grüne Regenwald auf das strahlend blaue Meer trifft. Hier kann man locker ein paar Tage verbringen und zwischen den Korallengärten umherschwimmen. Oder ihr fahrt an Cairns vorbei weiter in den Süden. Dort, zwischen dem Festland und dem Great Barrier Reef, liegen nämlich die Whitsunday Islands mit ihren strahlend weißen Sandstränden. Egal, ob ihr tauchen geht, darüber hinweg fliegt oder durch den Glasboden eines Bootes blickt, diese bunte Unterwasserwelt ist einer der schönsten Orte Australiens.
Walhaie könnt ihr zwischen Ende März und Mitte Juli am Ningaloo Reef beobachten; von September bis November ist Wildblumen-Saison.
Perth – Broome, 2422 Kilometer
Für solch eine lange Strecke ist ein Alkoven-Wohnmobil besonders gemütlich, dann habt ihr genug Stauraum, z.B. Euro Camper von Apollo.
Das Great Barrier Reef ist weltbekannt, aber kennt ihr schon das Ningaloo Reef im Westen von Australien? Das fast 300 Kilometer lange Korallenriff gilt als eines der letzten intakten Riffe der Welt. Einige Stellen sind sogar nur hundert Meter vom Festland entfernt! Eine besonders schöne Camper-Route führt von Perth bis nach Broome und zeigt euch Westaustralien von der buntesten Seite.
Im Nambung National Park leuchten die meterhohen Kalksteinsäulen auf dem Pinnacle Drive in Gelb- und Orangetönen. Noch farbenfroher geht es an der Hutt Lagoon zu, die durch den hohen Salzgehalt in einem knalligen Pink erstrahlt. In der Shark Bay weiter nördlich treffen rostrote Felsen auf goldene Strände und den blauen Ozean. Und dann, am Ningaloo Reef, trefft ihr auf eine einzigartige bunte Unterwasserwelt: Schildkröten, tropische Fische und Mantarochen sind hier Zuhause. Die besonders Mutigen unter euch können sogar mit zahmen Walhaien und Buckelwalen schwimmen gehen. Na, traut ihr euch?
Der australische Winter von Juni bis August ist die ideale Zeit für diese Tour, dann bricht im tropischen Norden die Trockenzeit an und es ist nicht zu heiß.
Adelaide – Darwin, 3000 Kilometer
Die Straße ist zwar durchgehend asphaltiert, aber ein Truck Camper kann nicht schaden, wenn ihr auch mal die Nebenrouten erkunden möchtet, z.B. Adventure Rentals 4WD Camper von Toyota Prado.
Felsformationen wie von einem anderen Stern, ein natürliches Amphitheater mitten in der Wüste und Badestellen in der Wildnis: Eine Fahrt durch das australische Outback ist ein echtes Abenteuer. Das Ziel? Natursehenswürdigkeiten, die euch den Atem rauben. Da wären zum Beispiel die Gipfel und Schluchten der Flinders Ranges, die mehr als 800 Millionen Jahre alt sind. Das eigentliche Highlight ist aber Wilpena Pound, ein gigantischer Krater, der an ein natürliches Amphitheater erinnert. Mindestens genauso beeindruckend ist der Uluru-Kata Tjuta National Park mit den zwei gleichnamigen Felsformationen.
Der Uluru ragt aus der flachen Landschaft in den Himmel und ist von großer kultureller und spiritueller Bedeutung für die Aboriginal-People. Rund 36 Kilometer entfernt leuchten die Felskuppen der Kata Tjuta („Olgas“) mit ihren orangeroten Farben um die Wette. Das Schild an der Stadtgrenze von Alice verkündet, dass noch 1500 Kilometer zwischen der Windschutzscheibe des Mietcampers und dem Ziel liegen. Durch eine Kluft im rötlichen MacDonnell Range geht es immer weiter dem Horizont entgegen – bis ihr in der Dämmerung auf das Karlu Karlu/Devils Marbles Conversation Reserve zurollt. Die gigantischen Felsbrocken sind über das Outback verteilt, einige sind säuberlich halbiert, andere waghalsig übereinander gestapelt. Für Abkühlung gegen die Wüstenhitze sorgen die rauschenden Wasserfälle im Nitmiluck National Park. In dieser Gegend müsst ihr einfach ein paar Tage verbringen und zu den natürlichen Badebecken wandern. Und dann, wenn ihr mit dem Wohnmobil im tropischen Darwin steht, scheint der rote Staub des Outbacks plötzlich ganz weit weg zu sein.
In der trockenen Jahreszeit zwischen April und Oktober fährt es sich auf der Straße deutlich angenehmer und die Flüsse sind nicht so hoch.
Broome – Broome, 2518 Kilometer
Für diese Route braucht ihr einen Allrad-Camper, sonst wird es sehr holprig. Unser Tipp: ein Camper mit Dachzelt, z.B. The Wanderer (Luxe) von Red Sands.
Die Kimberley-Region hoch oben im Nordwesten ist der Inbegriff von Australien – und die Gibb River Road ist die Outback-Strecke, die euch dorthin bringt. Sie führt durch eine zerklüftete Wildnis mit Flüssen; ein Allrad-Camper ist also ein Muss für diese Strecke. Auf der Fahrt nach Osten ist das an der Küste gelegene Derby der letzte Ort, in dem man die Vorräte auffüllt und tanken geht, danach wechselt der Asphalt zur Schotterpiste. Im Landesinneren gleicht Kimberley einer Open-Air-Galerie mit den Felsmalereien der Aboriginal-People, seien es die Wandjina-Zeichnungen oder die viel älteren und rätselhaften Bradshaw-Arbeiten. Das Geheimnis einer Fahrt über die Gibb River Road ist es, sich Zeit zu nehmen, nicht zu hetzen.
Viele Natursehenswürdigkeiten erreicht ihr nur über Abstecher von der Hauptroute: Eine ziemlich raue Piste führt zum Beispiel zu den Mitchell Falls, aber es lohnt sich. Das Wasser stürzt von Pool zu Pool zwischen roten Canyons, es sind ohne Frage die spektakulärsten Wasserfälle Australiens. In den natürlich entstandenen Badebecken könnt ihr mitten in dieser Regenwald-Oase sogar schwimmen gehen! Kununurra ist ein guter Ort für eine Verschnaufpause, bevor es über den asphaltierten Great Northern Highway zurück zur Küste in die Zivilisation geht. Unbedingt einen Zwischenstopp bei der Bungle Bungle Range einlegen: Die gestreiften Felskuppen sind ein geologisches Meisterwerk und gehören zu den schönsten Fotomotiven der Region.
Die Straße ist ganzjährig geöffnet, aber Oktober bis Mai sind die besten Monate für Tage am Strand. Eine Winter-Tour von Mai bis September entschädigt euch dafür mit der Whale-Watching-Saison.
Melbourne – Melbourne, 550 Kilometer
Mit einem kompakten Kastenwagen fällt euch das Fahren auf der kurvigen Strecke etwas leichter als mit einem großen Wohnmobil (z.B. 2 Berth Hi Top von Cruisin Motorhomes)
Die Great Ocean Road schmiegt sich an die raue Küste Victorias in Südaustralien und vereint Badeorte, Nationalparks und die 12 Apostles. Die berühmte Gruppe von Kalksteinsäulen steht mitten im Meer und ziert so ziemlich jede Postkarte im Bundesstaat. Kleiner Fun Fact: Wegen der tosenden Salzwasser-Wellen sind mittlerweile nur noch acht Felsen übrig, aber natürlich wollen wir den weltberühmten Aposteln ihren biblischen Namen nicht streitig machen. Sie einmal mit eigenen Augen zu sehen, ist etwas ganz Besonderes. Also: Ab in den Camper und von Melbourne aus runter nach Port Campbelle!
Die Straße folgt jeder Windung, jeden Auf und Ab der Küstenlinie. Haltet auf den Abschnitten durch die Eukalyptuswälder nach Koalas Ausschau, die auf den Astgabeln der Gummibäume sitzen. Küstenstädte wie Wye River und Kennett River rauschen am Fenster vorbei. Da ihr aber ein Stück weiter noch einen Termin mit ein paar Aposteln habt, fahrt einfach weiter. Die Straße führt auf dem Weg durch den Great Otway National Park über Cape Otway und schickt euch in einen Wald aus riesigen Bäumen, ehe ihr beim Twelve Apostels Visitor Center wieder zur Küste gelangt. Der Wind peitscht euch die Haare ins Gesicht und nimmt euch dem Atem, wenn ihr zur Aussichtsplattform hinunter geht: Trotzig erheben sich die Kalksteinsäulen aus dem tosenden Southern Ocean und bieten tatsächlich das wohl schönste Fotomotiv in den Abendstunden.
In den australischen Wintermonaten (Juni bis August) habt ihr die größte Chance auf Südlichter.
Hobart – Hobart, 360 Kilometer
In einem Alkoven-Fahrzeug schlaft ihr über der Fahrerkabine besonders gemütlich – und ihr könnt durch das Dachfenster direkt in den Himmel schauen, z.B. Double Up von Mighty.
Die Nordlichter in Skandinavien oder Nordamerika kennt so ziemlich jedes Kind – aber wusstet ihr, dass man in Australien die Südlichter (Aurora Australis) sehen kann? Wie beim nördlichen Pendant leuchtet der Himmel dann in grünen und violetten Farben. Besonders gut zu sehen ist dieses Naturspektakel in Tasmanien, wo es in den ländlichen Gegenden kaum Luftverschmutzung gibt.
Unser Tipp: Steigt in den Camper und begebt euch auf die südlichste Straße Australiens – südlicher liegt nur noch die Antarktis – und fahrt von Hobart aus über die malerische Sandy Bay Road. Kleinere Straßen führen euch immer wieder zum Meer, wo sich breite Sandstrände für eine Pause anbieten. Von Geevston könnt ihr einen Abstecher ins Landesinnere machen und auf dem Tahune AirWalk zwischen Baumwipfeln spazieren. Oder ihr geht in den Hastings Caves auf eine unterirdische Entdeckungstour. Hinter den Höhlen wird die Straße zur Schotterpiste; sie berührt an ein paar Stellen das Ufer der wunderschönen Recherche Bay, bis sie schließlich in Cockle Creek endet. Wenn ihr hier aus dem Camper steigt, steht ihr am südlichsten Punkt Australiens, den man befahren kann. Und hier heißt es: abwarten, innehalten und mit etwas Glück die Farben über den Himmel tanzen sehen. Bleibt unbedingt noch eine Weile hier, bevor ihr zurück nach Hobart fahrt und macht euch ein paar schöne Strandtage. Campingplätze gibt es genug; viele davon sind sogar kostenlos.
Über den Preisvergleich von CamperDays findet ihr für eure Australien-Reise das Wohnmobil, das am besten zu euren Plänen passt – egal ob Allrad-Camper für das Outback oder Alkoven-Wohnmobil für den Familientrip. Die Auswahl ist mit 14 Vermietern und 100 Mietstationen riesig. Dank Filtern ist die Suche kinderleicht und bei Fragen sind die Reiseprofis telefonisch oder per Mail für euch da.
FOTOS: Tourism Australia