Fjällräven Classics:

20 Jahre Trekking für alle

In diesem Jahr feiert der Fjällräven Classic sein zwanzigjähriges Bestehen, ein Trekking-Event, das sich zu einer weltweiten Veranstaltungsreihe mit Tausenden von Teilnehmern entwickelt hat. Wir sprechen mit Fjällrävens Global Events Manager International Carl Hård af Segerstad darüber, wie das Fjällräven Classic ein nachhaltigeres Umweltbewusstsein bei den Menschen schaffen kann.

Carl, wie würdest du den Nachhaltigkeitsansatz des Fjällräven Classic beschreiben?

Ich würde sagen, der übergreifende Gedanke ist, dass man die Natur erleben muss, um sie wertschätzen zu können. Ich glaube nicht, dass es möglich ist, auf andere Art und Weise eine vertrauensvolle Beziehung zur Natur und zur Nachhaltigkeit aufzubauen. Indem wir Menschen dazu anregen, Zeit in der Natur zu verbringen, schaffen wir das Fundament für ein nachhaltigeres Bewusstsein der Menschen. Das möchten wir mit den Fjällräven Classics erreichen.

Welche praktischen Maßnahmen werden ergriffen, um die Nachhaltigkeit der Veranstaltung zu verbessern?

Wir versuchen, ein Vorbild zu sein und Anreize für umweltfreundliches Handeln zu schaffen – die Müllsäcke sind ein gutes Beispiel dafür. Seit mehreren Jahren schenkt Fjällräven seinen Classic-Teilnehmern einen Müllbeutel, der aus Stoffresten aus der Produktion hergestellt wird. Außerdem haben wir das Einsammeln von Abfällen entlang des Weges gemessen und belohnt. Auch für die menschlichen Hinterlassenschaften verteilen wir ab sofort entsprechende Beutel, damit auch wirklich keinerlei Spuren in der Natur zurückbleiben.
Was die praktischen Maßnahmen betrifft, so haben wir alle Einweg-Plastikartikel, die zu Beginn des Classic verwendet wurden, abgeschafft, weil es bei einer Outdoor-Veranstaltung wichtig ist, dass die Teilnehmer ihre eigene Tasse und ihren eigenen Teller mitbringen können. In Schweden haben wir den Trekkers’ Train als Transportmittel eingeführt, einen Zug, der die Leute dazu ermutigen soll, mit dem ÖPNV von Stockholm aus anzureisen, anstatt nach Kiruna in Schwedisch-Lappland zu fliegen.

Wie sieht es mit der Umweltbildung während des Events aus?

Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen. Durch die Einführung des Trekkers’ Train haben wir die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum mit den Teilnehmern zu sprechen. Wir beginnen die Zugfahrt damit, dass unsere Reiseleiter an Bord Präsentationen, Vorträge und Informationsveranstaltungen für die Teilnehmer der Veranstaltung anbieten. Und da die meisten Teilnehmer bereits einen Tag vor ihrem eigentlichen Start vor Ort eintreffen, bleibt Zeit für verschiedene Workshops und Präsentationen.

Ein Carry-over aus der Welt der Wanderstiefel ist Hanwags Alaska-Stiefel

Habt ihr besondere Methoden zur Überwachung der Auswirkungen auf die Natur?

Es gibt ein Tool zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Veranstaltungen, zu dem wir über ein Unternehmen namens Greentime Zugang haben. Mit ihrer Hilfe haben wir die Kohlenstoffemissionen pro Person berechnet. Wir kamen auf eine Gesamtsumme von 7.267,6 Tonnen für die schwedische Veranstaltung – einschließlich Transport, Energie, Essen und Getränke, Logistik und Abfall – und das entspricht 0,49 Tonnen pro Person. Damit haben wir einen Ansatzpunkt, von dem aus wir uns verbessern können. Wenn wir diesen Wert um 30 % senken könnten, wäre das fantastisch. Ich weiß nicht, wie wir jetzt kohlenstoffneutral oder -negativ werden können, aber ich würde die Idee auf jeden Fall als Mission oder Vision für die Zukunft übernehmen, um uns weiter zu verbessern.

Würdest du anderen Organisationen empfehlen, den Fußabdruck, der während einer Veranstaltung entsteht, zu messen?

Ja, ich denke, das gehört zu unserer Verantwortung. Wenn man ein Event auf die Beine stellt, egal zu welchem Zweck, sollte man einen Plan für die Nachhaltigkeit haben. Und man muss sich ständig verbessern. Bei Fjällräven haben wir wahrscheinlich eine Menge Dinge übersehen. Aber je mehr man lernt und je mehr man testet, desto besser kann man werden und desto mehr kann man sich verbessern.

Kommst du manchmal selbst in den Genuss der Wanderungen?

Ich nehme selbst an einigen Veranstaltungen teil, wenn auch nicht jedes Jahr an allen. Die größte Belohnung ist es, zu sehen, wie andere Menschen in der freien Natur wachsen. Ein kleiner Teil dieser Entwicklung zu sein, ist für mich eine große Sache.

Interview: Will Renwick
Foto:  Anette Andersson
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