10 Winterwanderungen in Deutschland

Auch wenn der Winter in Deutschland oft flüchtig ist – es gibt sie doch: die Tage, an denen altbekannte Landschaften unter einer weißen Schneedecke verschwinden und ganz neu entdeckt werden wollen. Hier findest du tolle 10 Winterwanderungen in ganz Deutschland.

  • Unterwegs
  • 10 Winterwanderungen in Deutschland

Deutschland ist ein Land voller Mittelgebirge, in denen auch in heutigen Zeiten immer wieder tiefer Winter herrscht. Gerade der Schnee verwandelt altbekannte und manchmal schon etwas langweilig gewordenen Wege in weiße Wintermärchen, die man noch mal ganz neu entdecken kann. Alle hier beschriebenen Winterwanderungen lassen sich natürlich auch ohne Schnee begehen. Vorsicht bei der Navigation: Handyakkus reagieren mitunter empfindlich auf Kälte – eine klassische Wanderkarte auf Papier sollten also zur Sicherheit auch im Rucksack sein.

Inhalt:

1. Harz: Winterwanderung von Oderbrück auf den Brocken

Länge: 16 km (hin und zurück)

Zeit: ca. 5 – 6 Stunden

Höhenmeter: 350 hm

Einkehrmöglichkeit: Der Brockenwirt

Ausgangspunkt: Parkplatz in Oderbrück (früh anreisen, schnell voll!)

Route: Von Oderbrück geht es südöstlich am Bodebruch vorbei in Richtung der Wegkreuzung Dreieckiger Pfahl. Achtung, bei ausreichender Schneelage ist dieser Weg eine Loipe und für Fußgänger gesperrt. In diesem Fall gelangt man auf einem Weg nordwestlich am Bodebruch vorbei auf die Schierker Straße und so zum Dreieckigen Pfahl. Von dort folgt man dem Grenzweg, kommt am Bodesprung (Quelle der Kalten Bode) entlang und gelangt recht bald auf den Goetheweg, der vom Ort Torfhaus auf den Brocken führt. Ab dem sogenannten Goethebahnhof (heute nur noch ein Rangiergleis) geht es parallel zu den Gleisen der Brockenbahn weiter. Die letzten Meter auf den höchsten Gipfel Norddeutschlands läuft man auf der Brockenstraße. Vom 1141 Meter hohen Brockengipfel mit der markanten Antennen-Anlage, dem Bahnhof der Brockenbahn und dem Restaurant »Brockenwirt« hat man an guten Tagen über 100 Kilometer Fernsicht. Zurück nach Oderbrück geht es auf dem gleichen Weg.

Tipp: Wer sich eine Übernachtung im rustikalen Brockenhotel gönnt, hat die Chance auf einen einmaligen Sonnenaufgang.

Hier geht es zum GPX-Track der Tour auf Alpenvereinaktiv.

2. Sauerland: Auf dem Sauerland-Höhenflug bei Altenilpe

Länge: 9,6 km (Rundweg)

Zeit: ca. 4 Stunden

Höhenmeter: 230 hm

Einkehrmöglichkeit: nicht am Weg

Ausgangspunkt: Wanderplatz gegenüber der Kirche in Altenilpe

Route: Von Altenilpe geht es auf dem schwarz-markierten Zugangsweg in Richtung Norden bis zur kleinen Ansiedlung Hengsiepen. Dort trifft man auf Sauerland-Höhenflug, dem man süd-östlich in Richtung Forsthaus und Bad Fredeburg folgt. Hier verläuft der Höhenflug zunächst noch durch Wälder, die Bäume lichten sich aber bald und geben den Blick weit ins Sauerland frei. Es gibt hier auch einen kleinen Rastplatz mit Tisch und Bank für eine Pause. Schließlich taucht der Weg wieder in den Wald und umrundet den Berg Gelsterhagen, ehe sich erneut das Panorama öffnet. An der nächsten Schutzhütte verlässt man den Höhenflug und folgt der Straße ein Stück abwärts. Der hier markierte Wanderweg AI5 trifft automatisch auf den Al4, dem man weiter zurück in Richtung Altenilpe folgt. Die Wanderwege werden nicht geräumt.

Hier geht es zum GPX-Track der Tour auf Alpenvereinaktiv.

      3. Rhön: Winterwanderung auf dem Rundweg 14 von Batten

      Länge: 7,8 km (Rundweg)

      Zeit: ca. 2,5 Stunden

      Höhenmeter: 210 hm

      Einkehrmöglichkeit: nicht am Weg

      Ausgangspunkt: Dorfgemeinschaftshaus Batten

      Route: Vom Dorfgemeinschaftshaus über die Ulsterstraße in Richtung Ulster. Dort folgt man dem Ulsterradweg in Richtung Süden an der Mariengrotte vorbei bis nach Thaiden. Nun quert man einmal die Bundesstraße wandert an der alten Bahntrasse hinauf in Richtung Rhönwald zur Thaidener Rhönklubhütte. Von dort führt der Weg mit Ausblick ins Ulstertal zur Battener Rhönklubhütte. Anschließend geht es vorbei am Lenzenwaldborn wieder nach Batten bergab.

      Hier geht es zum GPX-Track der Tour auf Alpenvereinaktiv.

      4. Schwäbische Alb: Traufgang Wintermärchen bei Albstadt

      Länge: 7,4 km (Rundweg)

      Zeit: ca. 2,5 Stunden

      Höhenmeter: 170 hm

      Einkehrmöglichkeit: Nägelehaus

      Ausgangspunkt: Parkplatz Skilift in Albstadt-Onstmettingen

      Route: Für diese gut ausgeschilderte und planierte Runde gibt es mehrere Einstiegsmöglichkeiten. Wer am Parkplatz Skilift startet, beginnt mit einem leichten Aufstieg in Richtung Zeller Horn. Diesen Aussichtspunkt kann man auf dem Weg zum Raichberg theoretisch links liegen lassen – aber die Extrameter belohnen mit einem winterlichen Blick auf die Burg Hochzollern und ihre märchenhaften Türme. Weiter führt die Spur durch Mischwälder aus Fichte, Esche, Ahorn und Buche in Richtung Raichberg-Gipfel. Wer dort auf den Aussichtsturm steigt, dem bietet sich auf 956 Metern ein fantastischer Ausblick über die gesamte Schwäbische Alb. Bei guter Sicht reicht der Blick sogar bis in die Berner und Walliser Alpen in der Schweiz sowie nach Frankreich zu den Vogesen. Direkt unterhalb des Raichberg kann man sich im Höhengasthaus Nägelehaus für die anschließende zweite Hälfte der Wanderung zurück zum Parkplatz stärken.

      Tipp: Die Abstecher zu den Aussichtspunkten Zeller Horn oder Trauffels lohnen sich für einen tollen Blick auf die Burg Hohenzollern.

      Hier geht es zum GPX-Track der Tour auf Alpenvereinaktiv.

      5. Thüringer Wald: Von Bad Tabarz zum Rennsteig

      Länge: 15 km (Rundweg)

      Zeit: ca. 5 Stunden

      Höhenmeter: 380 hm

      Einkehrmöglichkeit: Berggasthof Tanzbuche und Gasthaus Kleiner Inselsberg

      Ausgangspunkt: Wandertreff am Kukuna in Bad Tabarz

      Route: Von Bad Tabarz wandert man gut zwei Kilometer auf einem breit ausgebauten Weg durch den Lauchagrund. Kurz hinter den Backöfenlöchern (drei Höhlen im vulkanischen Gestein) halten wir uns links bis zum Fünfarmigen Wegweiser. Hier weiter in Richtung Rennsteig, wo man auf dem Gelben Weg parallel zu den Skiloipen bis zu den Grenzwiesen und dem Gasthaus Kleiner Inselsberg läuft. Von dort geht es auf dem Wanderweg 2 (Inselsbergtour) über die Ritzenwiese durch das Felsental und den Lauchagrund wieder zurück nach Bad Tabarz.

      Hier geht es zum GPX-Track der Tour auf Alpenvereinaktiv.

      6. Erzgebirge: Rund um den Fichtelberg

      Länge: 10 km (Rundweg)

      Zeit: ca. 3 Stunden

      Höhenmeter: 300 hm

      Einkehrmöglichkeit: Erzgebirgsstuben im Fichtelberghaus

      Ausgangspunkt: Marktplatz in Oberwiesenthal

      Route: Dieser Rundweg führt einmal um das Skigebiet am Fichtelberg und die ehemalige Rennrodelbahn herum. Vom Marktplatz in Oberwiesentahl läuft man zunächst über die Karlsbader Straße und Alte Poststraße im Richtung des Grenzübergangs nach Bozi Dar. Anschließend zum Hotel Sachsenbaude hinauf und weiter auf der Wellenschaukel in Richtung Fichtelberg. Der Abstieg erfolgt über den Reitweg, Krömerweg und Ausrückeweg zum Roten Vorwerk. Von hier über die Vierenstraße zurück zum Marktplatz in Oberwiesenthal.

      Hier geht es zum GPX-Track der Tour auf Alpenvereinaktiv.

      7. Hunsrück: Börfinker Ochsentour im Winter

      Länge: 8,5 km (Rundweg)

      Zeit: ca. 2,5 Stunden

      Höhenmeter: 180 hm

      Einkehrmöglichkeit: Forellenhof Trauntal

      Ausgangspunkt: Wanderparkplatz an der K 49 zwischen Börfink und Thranenweier

      Route: Die Runde kann in beide Richtungen gewandert werden und verläuft zu großen Teilen im Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Wir starten vom Parkplatz am Nato Bunker gegen den Uhrzeigersinn und steigen westlich knappe zwei Kilometer lang bergan durch den Fichten- und Buchenwald zum Ochsenbruch. Das Ochsenbruch ist eines der größten Hangmoore im Hunsrück. Der Sage nach soll hier einst ein Ochsenkarren samt Fahrer im Moor versunken sein. Auf einem Steg kann man den empfindlichen Naturraum sicher erleben und einen tollen Blick nach Süden genießen. Kurz danach erreichen wir einem Abschnitt des Saar-Hunsrück-Steigs. Auf dem berühmten Fernwanderweg geht es am Waldrand und über verschneite Wiesen bergab, bis wir am Hengstbach über Trittsteine balancieren und erneut nach links abbiegen. Leicht bergab wandern wir zum Forellenhof. Wir wechseln auf die andere Straßenseite und laufen noch mal gute zwei Kilometer relativ direkt nach Norden zurück bis zum Parkplatz.

      Hier geht es zum GPX-Track der Tour auf Alpenvereinaktiv.

      8. Bayerischer Wald: Winterwanderung auf den Hirschenstein von Rettenbach

      Länge: 10 km (Rundweg)

      Zeit: ca. 3 Stunden

      Höhenmeter: 370 hm

      Einkehrmöglichkeit: Hotel Gut Schelmerhof in Rettenbach

      Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Kirche in Rettenbach

      Route: Auf dieser Winterrunde geht es zum Aussichtsberg Hirschenstein, der Weg wird nicht geräumt, ist aber in der Regel plattgetrampelt. Vom Parkplatz folgt man dem Weg Nr. 8 am Bach entlang und im Wald steil bergauf. Oben an der Passhöhe mündet der Wanderweg in einen breiten Forstweg (im Winter Langlaufloipe). Hier geht es rechts zum Hirschenstein mit seinem Aussichtsturm, an guten Tagen kann man die Alpen sehen. Vom Gipfel laufen wir nach Süd-Osten den Goldsteig steil bergab. Nach zwei Loipenquerungen erreichen wir den Mühlgrabenweg, dem wir rechts bergab bis zum Wegknotenpunkt Schuhfleck folgen. Von der kleinen Schutzhütte folgen wir wieder dem Weg Nr. 8 nach Rettenbach. An der ersten Abbiegung gehen wir rechts leicht bergab, später steinig und steil zum Waldrand und auf der Straße zurück nach Rettenbach.

      Hier geht es zum GPX-Track der Tour auf Alpenvereinaktiv.

      Stuelpner/pixelio

      9. Eifel: Winterwanderung um die Dauner Maare

      Länge: 11 km (Rundweg)

      Zeit: ca. 3,5 Stunden

      Höhenmeter: 330 hm

      Einkehrmöglichkeit: Waldkaffee am Gemündener Maar

      Ausgangspunkt: Schalkenmehren

      Route: Diese Tour führt um drei vulkanische Seen, die in der Eifel »Maare« genannt werden. Von Schalkenmehren kommend gewinnen wir auf dem östlichen Kraterrand des Schalkenmehrener Maar an Höhe. Am höchsten Punkt des Kraters steht das Maarkreuz (535 m). Von hier hat man einen tollen Ausblick nach Schalkenmehren. Leicht bergab geht es weiter zum Weinfelder Maar, das wir am Nordrand umrunden. Laut einer Sage soll hier ein Schloss versunken sein, dass man manchmal in den Spiegelungen der Wasseroberfläche erkennen kann. Es geht wieder bergauf zum Mäuserberg mit dem Dronketurm. Der elf Meter hohe Aussichtspunkt bietet beste Ausblicke in die Landschaft. Anschließend geht es zügig bergab zum Gemündener Maar, an dessen Westufer das Waldkaffee zu einer Einkehr lockt. Von hier aus führt uns der Weg zurück nach Schalkenmehren. Die Route ist durchgehen mit grünen Wegweisern mit der Aufschrift »MA« markiert.

      Hier geht es zum GPX-Track der Tour auf Alpenvereinaktiv.

      10. Schwarzwald: Winterwanderung von Pinken nach Hinterzarten

      Länge: 11 km (eine Strecke)

      Zeit: ca. 3,5 Stunden

      Höhenmeter: nur 120 hm Anstieg, dafür 440 hm Abstieg

      Einkehrmöglichkeit: Raimartihof am Feldsee

      Ausgangspunkt: Rinken Jägerheim (mit Bus 9005 vom Bahnhof Hinterzarten)

      Route: Vom Jägerheim geht es kurz die Straße herunter und dann links in einen kleinen Waldweg. Unter Schwarzwaldtannen folgen wir dem Weg bis zum Feldsee mit dem Raimartihof. Weiter laufen wir an der verschneiten Waldhofwiese vorbei in Richtung Kunzenmoos. Am Kunzenmoos geht es in Richtung Rotwasser und dort rechts ab zur Marienkapelle beim Zipfelhof. Weiter führt die Strecke durch den Eschgrundmoos, vorbei am Silberberg, bis nach Oberzarten und schließlich bis zum Bahnhof in Hinterzarten.

      Hier geht es zum GPX-Track der Tour auf Alpenvereinaktiv.

      Rainer Sturm / pixelio.de


      Die richtige Ausrüstung für Winterwanderungen

      Das tolle an Winterwanderungen ist: viel Ausrüstung benötigst Du nicht. Bei Eis und Schnee sind stabile (warme) Trekkingstiefel und der Witterung angepasste Kleidung am wichtigsten. Ein kleiner Tagesrucksack mit etwas Proviant und einer Thermosflasche mit einem warmen Getränk hält die Stimmung hoch. Wer sich für eine Rast hinsetzen will, freut sich über ein Sitzkissen – ein Stück alte Isomatte tut es natürlich auch. Für mehr Trittsicherheit sind Grödel und Stöcke empfehlenswert.